Statue: Twitter, Hintergrund Pixabay

„Symbol der modernen Gesell­schaft“ oder ein Zeugnis gesell­schaft­licher Ver­irrung als Mahnmal für die Nachwelt?

Dänemark, wie über­haupt die nor­di­schen Länder, ist besonders eifrig bei der Poli­tical Cor­rectness. Aller­dings gibt es hier kaum diese Aggres­si­vität wie in Deutschland. Alle machen irgendwie mit, man will ja gut sein. Man findet durchaus auch schonmal etwas gar nicht gut, wie zum Bei­spiel die Ghettos mit Zuwan­derern und deren Ver­halten – nunja, dann löst man diese eben von Staats wegen auf. Oder zu viele Flücht­linge, die steckt man dann einfach in umzäunte Lager mit kleinen Feri­en­häuschen auf Inseln, wo sie wenig anstellen können. Da pro­tes­tiert kaum jemand, da klebt sich auch kaum einer auf die Straße, und gendern ist eine feine Sache.

In den skan­di­na­vi­schen Sprachen gibt es auch viel weniger Sparch­ver­hun­zungen als im Deut­schen. Wie etwa im Eng­li­schen, wo es auch kein „der, die, das“, sondern nur ein „the“ gibt. Im Deut­schen ist das bei einigen Dia­lekten ähnlich, da ist das Per­so­nal­pro­nomen für männlich, weiblich, sächlich auch auf ein „de“ zusam­men­ge­schrumpft. In Köln ist es eben „de Mam“ (die Mama), „de Pap“ (der Papa), „de Fründe“ (die Freunde) „de Pooz“ (die Türe vom Latei­ni­schen Porta) …

Also fällt die krampf­hafte Gen­de­ri­sierung der Sprache wesentlich milder aus. Über­haupt gibt es da weniger Kon­tro­versen in der Gesell­schaft. Das ehe­malige „Frau­en­museum“ im däni­schen Aarhus hat sich umbe­nannt. Es trägt zwar immer noch das dänische Wort für „Frau“ (KØN) als Namen, aber den Zusatz „ KØN – Gen­der­museum Denmark“ dazu­ge­nommen. Seinen Anspruch erklärt es auf seiner Web­seite wie folgt:

„Das Frau­en­museum hat seinen Namen in KØN — Gender Museum Denmark“ geändert und betont die Kul­tur­ge­schichte zwi­schen den Geschlechtern und dis­ku­tiert die Geschlech­ter­po­litik, Gleich­be­rech­tigung, Körper und Sexualität.“

Und:

„KØN — Gender Museum Denmark (Das Frau­en­museum) wurde vor mehr als 30 Jahren gegründet, in einer Zeit, in der die Kultur und Geschichte von Frauen stark unter­be­lichtet war. Seitdem hat sich viel getan in der Beziehung zwi­schen den Geschlechtern. Darüber hinaus hat sich die Rolle und Funktion der Männer in der Gesell­schaft bemer­kenswert ver­ändert. Das kul­tu­relle Erbe gründet größ­ten­teils auf den Geschlech­ter­ste­reo­typen ver­gan­gener Zeiten, während die Gegenwart eine freiere Bewegung aller Geschlechter erwartet.

Aus diesem Grund enga­giert sich das Frau­en­museum in einer brei­teren Per­spektive und unab­hängig von der sexu­ellen Ori­en­tierung für die Geschlech­ter­kultur und hat jetzt seinen Namen in KØN — Gender Museum Denmark geändert.

Und als Symbol für die wun­derbare, moderne Gesell­schaft prangt nun eine – zuge­ge­be­ner­maßen künst­le­risch her­vor­ragend gemachte – Statue davor, die das ver­deut­lichen soll: Ein nackter, bär­tiger Mann, der einen Säugling in den Armen hält und neben seinem pri­mären männ­lichen Genital auch über weib­liche Brüste verfügt und einen Säugling stillt. Also im Prinzip ein Herm­aphrodit. Impo­sante drei­me­ter­fuffzich ist die Statue groß und heißt „Agape“. Das Wort stammt aus dem Alt­grie­chi­schen und bedeutet „Lie­besmahl, Gemein­schaftsmahl, Nächstenliebe“.

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Der­diedas Künstler heißt Aske Jonatan Kreil­gaard und bietet an, mit Inter­es­sierten über dieses Werk zu dis­ku­tieren. Also nochmal: Können kann er. Aus künst­le­ri­schen Aspekten gesehen, ist die Statue wirklich meis­terhaft und kann sich, ent­spre­chend ihres Namens, durchaus mit grie­chi­schen Statuen messen.  Auch der Blick und die Mimik drückt das aus, was „Agape“ meint. Und einen schönen, mäd­chen­haften Busen hat er auch, da kann manche Frau nei­disch werden. Sogar die Frisur passt dazu.

Lus­ti­ger­weise regen sich nun aber viele Men­schen darüber auf und kom­men­tieren die Statue und das Ansinnen folgendermaßen:

„Das ist keine Kunst, das ist Propaganda!“

„Das ist ekelhaft und gemein. Die Gesell­schaften, die die Wich­tigkeit und den Wert der Frauen aus­ra­dieren, sind abstoßend!“

„Ein Gräuel!“

„Napalm!“

„Setzt ihm noch Teu­fels­hörner auf, dann ist er komplett.“

„Zwar ist’s Wahnsinn, doch hat’s Methode. (William Shake­speare, Hamlet)“

„Und die Leute glauben nicht an Dämonen …“

„Bitte sagt mir, dass das nicht wahr ist.“

„Bin schon unterwegs um es abzureißen!“

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Oder dies hier: „(Erz­engel) Gabriel, Blase die Trompete!“

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„Offen­sicht­liche Unwahr­heiten dauernd wie­der­holen. Ich ver­stehe, die  

antiken Mythen waren erfunden, weil die Leute es nicht besser wussten. Wir tun es heute. Sorry, Dänemark, das ist grotesk und lächerlich. Ich frage mich, wie sich die Frauen in Dänemark fühlen, wenn sie ausgelacht und ver­spottet werden“.

„Wo gehen die bio­lo­gi­schen Frauen auf die Straße?“

Sehr schön auch:

„Sie haben dieses ganze, wun­der­volle Talent als Künstler, und Sie haben beschlossen, es an dieses Stück Müll zu ver­schwenden? Ich bin selber Künstler und das ist ein Gräuel für die Kunst. Das ist eine richtige Schande.“

„Sie löschen uns Frauen aus“

„Es gibt keine Einheit von Mas­kulin und feminin. „Androgyn“ ist schlicht die Zer­störung von beidem. Mas­kulin und Feminin ist Yin und Yang. Beide getrennt von­ein­ander und beides nötig und wichtig.“

Und so geht es sei­ten­weise dahin. Beim Betrachten dieser Statue denkt man unwill­kürlich, wie unsere Nach­fahren darüber denken werden. Wenn viel­leicht diese Figur irgendwann einmal aus­ge­graben wird, die Trüm­mer­teile zusam­men­ge­setzt und die Fach­leute irri­tiert sind, weil da Brüste dran sind. Und wie dann His­to­riker das ein­ordnen. Viel­leicht gibt es dann Mel­dungen in den Medien, dass ein beredtes Zeugnis der Zeit des plötz­lichen Nie­der­gangs der west­lichen Zivi­li­sation gefunden wurde. Auf­sätze und wis­sen­schaft­liche Arbeiten, dass dieses Mahnmal von Dekadenz und geistig-kul­tu­reller Ver­wirrung ein­drucksvoll illus­triert, wie eine unglaublich fort­ge­schrittene Gesell­schaft und Kultur mit enormen tech­ni­schen Erfolgen, hohem Lebens­standard, auf­ge­klärt und erfolg­reich, innerhalb weniger Dekaden in einem selbst­zer­stö­re­ri­schen Wahn sich abschaffte, restlos ver­armte und sich dezi­miert und krank an Geist und Körper aus der Geschichte selbst ausradierte.

Viel­leicht aber auch, dass dies eine kurze Epoche in der Geschichte der „west­lichen Welt“ war, in der eine destruktive Pro­pa­ganda einer glo­balen Elite, deren Ziele eine dra­ko­ni­schen Eine-Welt-Regierung durch­setzen sollte. Dass aber die über­zogene Pro­pa­ganda, das Tempo und dik­ta­to­rische Maß­nahmen die Lei­dens­fä­higkeit der Bevöl­ke­rungen über­for­derte und sich in einer teils gewalt­tä­tigen Revo­lution ins Gegenteil ver­kehrte – wie das schon oft in der Geschichte pas­siert ist. Dann wird diese Statue als Mahnmal in einem Museum stehen und die Leute werden sie ange­widert und ver­ständ­nislos bestaunen.