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In der Welt der Überhitzten

(von Roger Letsch)

Zum Glück schauen nicht alle Men­schen voller Angst auf ihre Kata­strophen-App, beklagen Sommer und Winter, Ebbe und Flut. Manche setzen einen Hut auf oder ziehen Gum­mi­stiefel an. Wieder andere lesen die Bild-Zeitung von 1957.

Bild am Sonntag-Ausgabe 7. Juli 1957/90

Schlägt man derzeit die Gazetten auf oder macht die Glotze an, breitet sich ein Bild des Schre­ckens vor dem Betrachter aus. Hit­ze­wellen in Bodennähe, Wald­brände in Grie­chenland, Stark­regen und Flut­ka­ta­strophen in Italien…und in der ersten Reihe der Front­be­richt­erstattung unser tap­ferer Gesund­heits­mi­nister, der aus dem ver­wüs­teten Italien twittert, als sei er der letzte Über­le­bende, während hinter ihm wie im Italo-Western ein Step­pen­läufer durchs Bild rollt und auf einem ver­dorrten Baum im Off die Geier schon die Schnäbel wetzen. Es läuft einem kalt den Rücken her­unter und man greift zur Jacke.

Man braucht eine Weile, um fest­zu­stellen, dass die Ursache nicht der Grusel ist, sondern die wenig som­mer­lichen 14°C vor Ort in Deutschland. Gewohnt an die Abfolge harter poli­ti­scher Schläge gegen die Inter­essen der Bevöl­kerung durch unsere dun­kel­grüne Regierung, mutmaßt Freund B., das Pres­se­feu­erwerk diene dazu, uns in der poli­ti­schen Som­mer­pause weich­zu­kochen, so dass wir, sobald im Arbeits­zimmer von Habeck wieder Licht brennt, rufen: Robert, die Welt steht am Abgrund! Ver­biete uns endlich irgendwas und gib uns dein Wärmepumpengesetz!

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Dieser Beitrag erschien zuerst hier: unbesorgt.de