Je offensichtlicher die Pleite der Grünen Kima-Agenda wird, desto schneller bröckelt die einst geschlossene Front der CO2-Diktatoren. Vor nicht langer Zeit noch stramm auf Klimawandelkurs, lässt sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zur Einweihung des Notkraftwerks auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorst Leipheim von der Presse ablichten. Der Landesvater sorgt um seine Landeskinder und bietet ihnen eine sofort einsatzbereite Notstromanlage. Quasi als Trostpreis für das stillgelegte Atomkraftwerk Grundremmingen.
Die Südwestpresse ist sehr angetan und titelt: „Gegen Blackout in Schwaben: Notkraftwerk in Leipheim ist fertig – Söder kommt zur Eröffnung“.
Nicht nur, dass da ein neues Kraftwerk des Netzbetreibers Amprion mit einer Leistung von 300 Millionen Watt mit einer Turbine von über 300 Tonnen steht, es ist keine Wind- oder Wasserturbine. Sondern eine Gasturbine, die bei allen Wetterbedingungen zuverlässig liefert. Aber eben auch CO2 erzeugt – eine Todsünde, weshalb es angeblich nur als absoluter Notnagel eingesetzt werden soll.
Aha, sichersicher: „SOLL“. Und nur dann? Ministerpräsident Söder bezeichnete das Gaskraftwerk als „Sicherheitsfaktor“, der die Stromversorgung auch wirklich garantieren kann. Das ist auch in der Tat so. Gaskraftwerke sind „schwarzstartfähig“, das heißt: Man kann sie einfach starten, ohne dass man erst einmal eine „Anlaufphase“ hat, in der das System mit Energie von außen hochgefahren wird, wie zum Beispiel ein Atomkraftwerk. Bei einem Gaskraftwerk dreht man – vereinfacht gesagt — den Gashahn auf, lässt das Gas in die Turbine strömen, zündet es, und es tut seine Arbeit als Energiequelle. Man muss nichts langsam „hochfahren“, man tritt „einfach aufs Gaspedal“. Deshalb ist es auch als Notkraftwerk geeignet. Anders als Wind und Sonne, kann es jederzeit auch die Leistung erbringen, für die es gebaut ist (natürlich vorausgesetzt, es hat Gas).
Der unschätzbare Vorteil eines „schwarzstartfähigen“ Kraftwerks ist nicht nur seine blitzschnelle Einsatzmöglichkeit, um das flatternde Stromnetz zu stabilisieren. Es ist auch nötig, um bei einem flächendeckenden Stromausfall die zu Erliegen gekommenen Kraftwerke (die eine Anlaufphase mit Fremdenergie benötigen) und die Stromnetze wieder eines nach dem anderen hochzufahren.
Gerade die schnelle Einsatzfähigkeit der Gaskraftwerke macht sie somit zu einer starken Waffe gegen plötzlich ausfallende Komponenten im Stromnetz. Was sofort aufgefangen werden muss, wenn es nicht zu einem flächendeckenden Blackout kommen soll, wie z.B. brennende Transformatoren durch Blitzschlag oder Terroranschlag, Ausfall von großen Generatoren und damit plötzlicher Spannungsabfall, Zerstörung großer Strom-Überlandleitungen durch Sturm, Erdbeben oder Waldbrand. Alles mögliche Ereignisse, die einen kritischen Zustand des Stromnetzes zur Folge haben können.
Die Energieausbeute und Zuverlässigkeit eines Energieträgers ist für das Funktionieren eines Industriestaates entscheidend, und das erklärt niemand so gut, wie Professor Markus Krall hier bei „FairTalk“:
Ministerpräsident Söder hat aber nicht nur das eine Gaskraftwerk im Alleingang beschlossen, um seine Landeskinder vor Kälte und Dunkelheit zu schützen, er hat plötzlich begriffen, dass er wohl besser daran tut, noch mehr Kraftwerke zu bauen, die nicht bei Dunkelheit oder Windflaute ausfallen, und das ganz besonders im Winter, wenn man den Strom am dringendsten braucht. Jetzt sagt er:
„Nicht nur im medizinischen Bereich können wir uns Stromausfälle nicht leisten, sondern auch bei Hochtechnologieunternehmen, wo ganze Produktionsreihen aussortiert werden müssen.“
Und er will noch mehr Kraftwerke bauen, denn die 300 Millionen Watt sind nur ein Viertel der Leistung des stillgelegten AKWs Grundremmingen. Die Industrie braucht ebenfalls viel Energie, und das schafft das eine Gaskraftwerk nicht. Es soll noch ein weiteres Kraftwerk in Leipheim errichtet werden, das sogar „Wasserstoff-ready“ sein soll – also mit neuer Wasserstoff-Technik betrieben werden kann.
Im Süden Deutschlands stehen zurzeit vier solcher Kraftwerke. Hessen ging mit seinem Gaskraftwerk in Biblis schon in Betrieb, in Baden Württemberg ist ein Kraftwerk mit leichtem Heizöl in Marbach auch schon bald einsatzbereit, wie auch „Irsching 6“ (Ingolstadt), das von Uniper betrieben wird. Es wird mit Erdgas betrieben und kann 300 Megawatt Leistung liefern.
Das Kraftwerk auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände wird nicht in den Dauerbetrieb gehen, heißt es. Nun, das wird darauf ankommen, wie persistent der Energiemangel werden wird. Es soll auch nicht am freien Strommarkt teilnehmen, das heißt, freie Kapazitäten werden nicht an der Strombörse verkauft. Damit es nicht allzu sehr als „böses“ CO2-Schleuder-Gaskraftwerk in den Fokus der grünen Kritiker gerät, läuft es unter der Bezeichnung “besonderes netztechnische Betriebsmittel”. Man kann es ferngesteuert hochfahren, und es soll nur als „letzte Maßnahme“ das Stromnetz vor dem Zusammenbruch bewahren und einen sich ausbreitenden Stromausfall verhindern.
Interessanterweise finden wir die Nachrichten dazu nicht in den Mainstream-Medien, sondern nur auf Seiten der Betreiber und als Werbung im Bayerischen Rundfunk für Ministerpräsident Söder als „volksnaher“, treusorgender Vater seiner Landeskinder. Plus ein bisschen Wikipedia oder in kleinen Medien. Natürlich ist es schwierig, den Bürgern alle fossilen Energieträger madig zu machen – aber selbst neue Kraftwerke zu bauen, die genau damit betrieben werden. Da wendet sich die CO2-Panikmache plötzlich gegen die Verbreiter derselben: Wir dürfen nicht mehr Autofahren und müssen unsere Gasheizungen rauswerfen, weil es böse fossile Brennstoffe sind — und dort wird das alles unbeeindruckt neu gebaut?
Nun, so sind sie, die Politik und die Staatsmedien. Lassen wir noch einmal Herrn Prof. Krall zu Wort kommen:
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