Notkraftwerk Bayern Gas. screenshot youtube

Macht man sich bereit für den Blackout? Not­kraftwerk in Leipheim soll 300 Mil­lionen Watt liefern (+Videos)

Je offen­sicht­licher die Pleite der Grünen Kima-Agenda wird, desto schneller brö­ckelt die einst geschlossene Front der CO2-Dik­ta­toren. Vor nicht langer Zeit noch stramm auf Kli­ma­wan­delkurs, lässt sich Bayerns Minis­ter­prä­sident Markus Söder zur Ein­weihung des Not­kraft­werks auf dem Gelände des ehe­ma­ligen Flie­ger­horst Leipheim von der Presse ablichten. Der Lan­des­vater sorgt um seine Lan­des­kinder und bietet ihnen eine sofort ein­satz­be­reite Not­strom­anlage. Quasi als Trost­preis für das still­ge­legte Atom­kraftwerk Grundremmingen.

Die Süd­west­presse ist sehr angetan und titelt: „Gegen Blackout in Schwaben: Not­kraftwerk in Leipheim ist fertig – Söder kommt zur Eröffnung“.

Nicht nur, dass da ein neues Kraftwerk des Netz­be­treibers Amprion mit einer Leistung von 300 Mil­lionen Watt mit einer Turbine von über 300 Tonnen steht, es ist keine Wind- oder Was­ser­turbine. Sondern eine Gas­turbine, die bei allen Wet­ter­be­din­gungen zuver­lässig liefert. Aber eben auch CO2 erzeugt – eine Tod­sünde, weshalb es angeblich nur als abso­luter Not­nagel ein­ge­setzt werden soll.

Aha, sicher­sicher: „SOLL“. Und nur dann? Minis­ter­prä­sident Söder bezeichnete das Gas­kraftwerk als „Sicher­heits­faktor“, der die Strom­ver­sorgung auch wirklich garan­tieren kann. Das ist auch in der Tat so. Gas­kraft­werke sind „schwarz­start­fähig“, das heißt: Man kann sie einfach starten, ohne dass man erst einmal eine „Anlauf­phase“ hat, in der das System mit Energie von außen hoch­ge­fahren wird, wie zum Bei­spiel ein Atom­kraftwerk. Bei einem Gas­kraftwerk dreht man – ver­ein­facht gesagt —  den Gashahn auf, lässt das Gas in die Turbine strömen, zündet es, und es tut seine Arbeit als Ener­gie­quelle. Man muss nichts langsam „hoch­fahren“, man tritt „einfach aufs Gas­pedal“. Deshalb ist es auch als Not­kraftwerk geeignet. Anders als Wind und Sonne, kann es jederzeit auch die Leistung erbringen, für die es gebaut ist (natürlich vor­aus­ge­setzt, es hat Gas).

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Der unschätzbare Vorteil eines „schwarz­start­fä­higen“ Kraft­werks ist nicht nur seine blitz­schnelle Ein­satz­mög­lichkeit, um das flat­ternde Stromnetz zu sta­bi­li­sieren. Es ist auch nötig, um bei einem flä­chen­de­ckenden Strom­ausfall die zu Erliegen gekom­menen Kraft­werke (die eine Anlauf­phase mit Fremd­energie benö­tigen) und die Strom­netze wieder eines nach dem anderen hochzufahren.

Gerade die schnelle Ein­satz­fä­higkeit der Gas­kraft­werke macht sie somit zu einer starken Waffe gegen plötzlich aus­fal­lende Kom­po­nenten im Stromnetz. Was sofort auf­ge­fangen werden muss, wenn es nicht zu einem flä­chen­de­ckenden Blackout kommen soll, wie z.B. bren­nende Trans­for­ma­toren durch Blitz­schlag oder Ter­ror­an­schlag, Ausfall von großen Gene­ra­toren und damit plötz­licher Span­nungs­abfall, Zer­störung großer Strom-Über­land­lei­tungen durch Sturm, Erd­beben oder Wald­brand. Alles mög­liche Ereig­nisse, die einen kri­ti­schen Zustand des Strom­netzes zur Folge haben können.

Die Ener­gie­aus­beute und Zuver­läs­sigkeit eines Ener­gie­trägers ist für das Funk­tio­nieren eines Indus­trie­staates ent­scheidend, und das erklärt niemand so gut, wie Pro­fessor Markus Krall hier bei „FairTalk“:

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Minis­ter­prä­sident Söder hat aber nicht nur das eine Gas­kraftwerk im Alleingang beschlossen, um seine Lan­des­kinder vor Kälte und Dun­kelheit zu schützen, er hat plötzlich begriffen, dass er wohl besser daran tut, noch mehr Kraft­werke zu bauen, die nicht bei Dun­kelheit oder Wind­flaute aus­fallen, und das ganz besonders im Winter, wenn man den Strom am drin­gendsten braucht. Jetzt sagt er: 

„Nicht nur im medi­zi­ni­schen Bereich können wir uns Strom­aus­fälle nicht leisten, sondern auch bei Hoch­tech­no­lo­gie­un­ter­nehmen, wo ganze Pro­duk­ti­ons­reihen aus­sor­tiert werden müssen.“

Und er will noch mehr Kraft­werke bauen, denn die 300 Mil­lionen Watt sind nur ein Viertel der Leistung des still­ge­legten AKWs Grund­rem­mingen. Die Industrie braucht eben­falls viel Energie, und das schafft das eine Gas­kraftwerk nicht. Es soll noch ein wei­teres Kraftwerk in Leipheim errichtet werden, das sogar „Was­ser­stoff-ready“ sein soll – also mit neuer Was­ser­stoff-Technik betrieben werden kann.

Im Süden Deutsch­lands stehen zurzeit vier solcher Kraft­werke. Hessen ging mit seinem Gas­kraftwerk in Biblis schon in Betrieb, in Baden Würt­temberg ist ein Kraftwerk mit leichtem Heizöl in Marbach auch schon bald ein­satz­bereit, wie auch „Irsching 6“ (Ingol­stadt), das von Uniper betrieben wird. Es wird mit Erdgas betrieben und kann 300 Megawatt Leistung liefern.

Das Kraftwerk auf dem ehe­ma­ligen Bun­des­wehr­ge­lände wird nicht in den Dau­er­be­trieb gehen, heißt es. Nun, das wird darauf ankommen, wie per­sistent der Ener­gie­mangel werden wird. Es soll auch nicht am freien Strom­markt teil­nehmen, das heißt, freie Kapa­zi­täten werden nicht an der Strom­börse ver­kauft. Damit es nicht allzu sehr als „böses“ CO2-Schleuder-Gas­kraftwerk in den Fokus der grünen Kri­tiker gerät, läuft es unter der Bezeichnung “beson­deres netz­tech­nische Betriebs­mittel”. Man kann es fern­ge­steuert hoch­fahren, und  es soll nur als „letzte Maß­nahme“ das Stromnetz vor dem Zusam­men­bruch bewahren und einen sich aus­brei­tenden Strom­ausfall verhindern.

Inter­es­san­ter­weise finden wir die Nach­richten dazu nicht in den Main­stream-Medien, sondern nur auf Seiten der Betreiber und als Werbung im Baye­ri­schen Rundfunk für Minis­ter­prä­sident Söder als „volks­naher“, treu­sor­gender Vater seiner Lan­des­kinder. Plus ein bisschen Wiki­pedia oder in kleinen Medien. Natürlich ist es schwierig, den Bürgern alle fos­silen Ener­gie­träger madig zu machen – aber selbst neue Kraft­werke zu bauen, die genau damit betrieben werden. Da wendet sich die CO2-Panik­mache plötzlich gegen die Ver­breiter der­selben: Wir dürfen nicht mehr Auto­fahren und müssen unsere Gas­hei­zungen raus­werfen, weil es böse fossile Brenn­stoffe sind — und dort wird das alles unbe­ein­druckt neu gebaut?

Nun, so sind sie, die Politik und die Staats­medien. Lassen wir noch einmal Herrn Prof. Krall zu Wort kommen:

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