Bild Pixabay.com Autor Javad_esmaeili

Nun wissen wir, dass bei der ARD Dys­kal­kulie eine der Haupt­kom­pe­tenzen zur Beschäf­tigung ist

Falls Sie in den letzten Wochen und Monaten gedacht haben, alles wird teurer, die eigenen Finanzen werden immer enger, der finan­zielle Spielraum immer kleiner, dann gibt Ihnen die Tages­schau Entwarnung.

Wenn Sie heute in ihren Geld­beutel schauen, dann haben Sie nicht weniger, nein, Sie haben MEHR im Geldbeutel.

Es hat sich also gelohnt, das Tal der Inflation und Teuerung zu durch­waten, denn nun sind Sie dabei, den Gipfel von Reichtum und Wohl­stand zu erklimmen, was natürlich dazu führen wird, dass sich die Dys­kal­ku­lierer in deut­schen Minis­terien dran­machen werden, neue Steuern zu erfinden, damit es Ihnen nicht zu wohl wird.

 

 

Bei der ARD-tages­schau liest sich dieses Ergebnis eines besonders unter denen, die schon in der Schule Grund­re­chen­arten mit Argwohn und Abneigung betrachtet haben, weit­ver­brei­teten Leidens wie folgt:

“Mehr Kauf­kraft für die Bun­des­bürger: Dafür haben in den ver­gan­genen Monaten kräftige Lohn­stei­ge­rungen und eine zurück­ge­hende Inflation gesorgt. Experten [er]warten einen weiter nach­las­senden Preisdruck.

Die Real­löhne in Deutschland sind auch im dritten Quartal dieses Jahres gestiegen. Beschäf­tigte in Deutschland [haben] dabei von kräf­tigen Gehalts­er­hö­hungen bei abge­schwächter Inflation pro­fi­tiert. Das teilte das Sta­tis­tische Bun­desamt mit.

Der Zuwachs bei den Löhnen lag im Quartal mit 6,3 Prozent über dem Anstieg der Ver­brau­cherpeise von 5,7 Prozent. Daraus habe sich eine Real­lohn­stei­gerung um 0,6 Prozent im Ver­gleich zum Vor­jah­res­quartal ergeben.

Sie sehen, alles halb so wild.
Sie haben mehr Geld im Geldbeutel.
Ihr Reallohn ist gestiegen.
Also nicht Ihrer, sondern der Durch­schnitt der Real­löhne bei denen, die in einer Branche beschäftigt sind, in der es Lohn­stei­ge­rungen gegeben hat, ist gestiegen.
Dennoch: Alles Paletti, oder?

Indes, die Rechnung mit Pro­zent­werten hat so ihre Tücken, vor allem dann, wenn man, wie die Dys­kal­ku­lierer bei der Tages­schau keine Ahnung vom Basiswert hat. Indes, auch wenn man keine Ahnung vom Basiswert hat, kann man berechnen, was die Stei­gerung der realen Löhne für den durch­schnitt­lichen Geld­beutel bedeutet. Wir tun das auf Basis der Real­lohn­ent­wicklung aus der Abbildung der Tages­schau und mit dem 3. Quartal 2021 als “Null­messung”, die den Wert 100 Euro erhält. Wie haben sich die 100 Euro vor und nach dem 3. Quartal 2021 entwickelt?

Hier die Antwort:

100 Euro, die ein Arbeiter im 3. Quartal 2021 noch in seiner Tasche hatte, sind, ohne dass er auch nur einen Finger gerührt hat, auf 75,9 Euro im 2. Quartal 2023 geschrumpft. Aber keine Bange, im 3. Quartal 2023 sind schon wieder 76,3 Euro im Besitz des Arbeiters, vor Steuern ver­steht sich, ver­blieben. Das sind zwar immer noch rund 25% weniger als im 3. Quartal 2021, aber immerhin 40 Cent mehr als im 2. Quartal 2023.

Es geht bergauf.

Alles wird gut.
Nur die Dys­kal­kulie bei der ARD-tages­schau, die bleibt.

Der Beitrag erschien zuerst hier: ScienceFiles.com