Der neue Glücksspielstaatsvertrag brachte viele Änderungen mit sich. Spielanbieter können in Deutschland eine Befugnis für das Betreiben von Glücksspielen per Internet beantragen. Damit eine Lizenzierung ausgestellt wird, müssen strenge Regeln eingehalten werden. Einige der Glücksspielbetreiber halten die Richtlinien für nicht sinnvoll.
Daher ist es keine Überraschung, dass laut diesem Artikel Casinos ohne die Sperrdatei OASIS in Deutschland aktiv sind und die Besucher anlocken. Mit einer Befugnis ausländischer Behörden wird gezeigt, dass es sich um einen seriösen und sicheren Betrieb handelt, der sich jedoch nicht an die deutschen Regeln hält. Die Richtlinien des Glücksspielstaatsvertrages sollen dafür sorgen, dass Spielsucht eingedämmt wird.
Während der Spielrunden muss eine 5‑sekündige Pause herrschen und nach einer Stunde Spielzeit wird automatisch eine Glücksspielpause von fünf Minuten eingeräumt. Außerdem müssen sich die in Deutschland lizenzierten Betriebe an die Sperrdatei OASIS anbinden, was einige Spieler als einschränkend empfinden.
Was ist OASIS?
Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag wurde das digitale Spiel erlaubt. Der Staat profitiert seitdem von Steuereinnahmen, die lizenzierte Veranstalter abtreten müssen. Mit dem neuen Vertrag wurde außerdem das OASIS Sperrprogramm eingeführt. OASIS ist eine Abkürzung und steht für „Online-Abfrage-Spielerstatus“.
Jeder Spieler, der eine Spielhalle, einen Buchmacher oder einen anderen lizenzierten Glücksspielbetrieb in Deutschland besucht, muss zunächst seine Identität per Personalausweis beweisen. Mitarbeiter der Spielstätten führen anschließend eine Spielerstatus-Abfrage durch. Auch digitale Glücksspielportale mit deutscher Befugnis fragen den Status während jeder Anmeldung ab.
Mit dem Einverständnis, sich an die Bedingungen des Glücksspielstaatsvertrages zu halten, haben sich Betreiber nämlich dazu verpflichtet, Gäste vor der Teilnahme an Glücksspiele per OASIS zu überprüfen. Ist ein Besucher laut der Datei gesperrt, muss ihm vom Betreiber der Zugang zum Glücksspiel verwehrt werden.
Wie kommt es zu einer OASIS Spielersperre?
Eine Aussperrung aus dem Glücksspiel in Deutschland kann von einem Spieler selbst, von Glücksspielbetreibern oder nahestehenden Personen beantragt werden. Ein Antrag lässt sich entweder bei einem Veranstalter von Glücksspielen oder direkt im Regierungspräsidium Darmstadt einreichen.
Wer sich selbst ausschließen möchte, muss keine Beweise für Spielsucht darreichen. Erkennt das Personal eines Betriebes auffälliges Spielverhalten, kann es ebenfalls eine OASIS-Spielsperre beantragen. Außerdem dürfen auch Verwandte oder der Lebenspartner einen Antrag stellen.
Anschließend wird der Betroffene angehört. Eine Spielsperre durch Dritte wird verhängt, sobald eine Spielsuchtgefahr bewiesen werden kann. Eine Überschuldung oder Einsatzbeträge, die in keinem Verhältnis zum Vermögen und Einkommen stehen, beweisen ein problematisches Glücksspiel.
Die Problematik des OASIS Sperrsystems
Das Spielersperrsystem OASIS verfügt über ein langes und äußerst hartnäckiges Sperrverfahren. Wer einen Selbstausschluss beantragt hat, wird mindestens drei Monate von der Glücksspielteilnahme ausgeschlossen. Wurde eine Fremdsperre verhängt, kann ein Spieler mindestens ein Jahr lang keine Einsätze mehr in Glücksspielen platzieren.
Immer mehr stationäre und digitale Glücksspielveranstalter werden an die OASIS-Datenbank angeschlossen. Seitdem berichten Spieler vermehrt von gesperrten Konten, da sie zuvor beispielsweise lediglich von einem örtlichen Betrieb vom Glücksspiel ausgeschlossen wurden.
Weil sich das Sperrwerkzeug OASIS und der aktuelle Glücksspielstaatsvertrag immer noch in der Anfangsphase befinden, gibt es viel Verwirrung, Unsicherheit und erhebliche Mängel. Mit Aktualisierungen und Anpassungen muss gerechnet werden.
Das Beantragen einer Aufhebung der Spielersperre ist mit großem Aufwand verbunden
Nachdem der Zeitraum einer Spielersperre abgelaufen ist, muss ein Spieler das Verfahren zur Aufhebung selbst einleiten. Während zu früheren Zeiten Veranstalter befugt waren, Spielersperren aufzuheben, müssen Spieler laut dem neuen Gesetz selbst aktiv werden. Dem Regierungspräsidium in Darmstadt muss mitgeteilt werden, dass eine Aufhebung der Sperre gewünscht wird.
Der Antrag muss ordnungsgemäß ausgefüllt und vom Spieler persönlich zusammen mit der Kopie eines gültigen Personalausweises eingereicht werden. Eine Möglichkeit, den Antrag auf Aufhebung eines Ausschlusses online einzureichen, gibt es aktuell nicht. Wer sich selbst von der Glücksspielteilnahme ausgeschlossen hat, wird nach dem Einreichen des Aufhebungsantrages im Zeitraum von einer Woche bis zu einem Monat entsperrt.
Wurde ein Spieler durch den Antrag von Dritten gesperrt, wird die Aufhebung mindestens einen Monat andauern. Wird der Antrag auf Entsperrung einen Tag zu früh eingereicht oder nicht korrekt ausgefüllt, wird er sofort abgelehnt und es muss eine erneute Beantragung durchgeführt werden.
Eine weitere Problematik besteht darin, dass Glücksspielveranstalter das Recht haben, die Spielersperre auf unbestimmte Zeit aufrechtzuerhalten, wenn von einer Spielsucht ausgegangen werden kann. Wer sich selbst oder durch Dritte in der OASIS Sperrdatei eintragen lässt, muss daher damit rechnen, nie wieder einen Zugriff zu erhalten.
Eine Vielzahl an Spielern entscheidet sich wegen des Sperrsystems für alternative Glücksspielanbieter
Nicht ohne Grund haben einige Spieler Bedenken wegen des OASIS Sperrsystems oder wurden ohne erkennbare Gründe bereits von der Glücksspielteilnahme ausgesperrt. Daher melden sich viele Gäste bevorzugt in Online-Glücksspielportalen an, die keine deutsche Lizenzierung vorweisen und somit nicht an die Sperrdatei angebunden sind.
Seriöse Glücksspielbetriebe verfügen über eine Befugnis, die von bekannten Regulierungsbehörden wie der Malta Gaming Authority oder der Behörde in Curacao ausgestellt wurden. Der Hinweis zur Lizenzierung befindet sich in der Regel im unteren Bereich der Startseite eines Glücksspielportals und beweist Spielern, dass es sich um einen fairen Veranstalter handelt. Damit die Erlaubnis nicht entzogen wird, müssen sich die Glücksspielbetreiber ebenfalls an strenge Regeln halten, die jedoch nicht mit Spielereinschränkungen, sondern mit Vorteilen für Gäste einhergehen. Daten müssen mit modernsten Verschlüsselungstechnologien übertragen werden, damit Fremdangriffe vermieden werden.
Glücksspiele müssen über eine zuverlässige Technologie verfügen, die einen Betrug verhindert und für zufällige Ergebnisse sorgt. Außerdem müssen Auszahlungsanträge möglichst rasch bearbeitet werden. Auch einige bekannte ausländische Glücksspielbehörden sind bestrebt, Spieler vor möglichen Gefahren zu schützen. Veranstalter mit deren Lizenzierung müssen sicherstellen, dass Minderjährige von der Teilnahme ausgeschlossen werden. Zudem müssen umfangreiche Informationsseiten zu Glücksspielgefahren zur Verfügung gestellt werden.
Weitere Gründe für die Teilnahme an Glücksspielen in Online-Betrieben ohne OASIS Sperrdatei
Der Glücksspielmarkt kurbelt die Wirtschaft an und sorgt für Vergnügen! Nicht nur die Sperrdatei OASIS, auch einige weitere Gründe sorgen dafür, dass sich Spieler für einen Veranstalter ohne deutsche Lizenzierung entscheiden. Zwar sollten Vorkehrungen wie OASIS dafür sorgen, dass Spielsucht eingedämmt wird, aber die Maßnahmen werden eher als störend empfunden.
Regeln des Glücksspielstaatsvertrages wie die fünf Sekunden Pause zwischen Slot-Drehungen lassen keine dynamischen Glücksspielrunden zu und das Maximallimit von einem Euro reicht für Spieler mit großem Budget nicht aus, um das Glücksspiel zu genießen. Ein weiterer Nachteil der in Deutschland lizenzierten Online-Glücksspielportalen ist das eingeschränkte Spielsortiment.
Live- bzw. Tischspiele dürfen nur stationär angeboten werden und sind daher in Internet Spielstätten mit deutscher Befugnis nicht zu finden. Auch das Anbieten von Online-Glücksspielen mit Jackpot ist untersagt, was den Unterhaltungswert immens eindämmt. Veranstalter ohne OASIS bieten außerdem nicht selten weitaus großzügigere Prämien an, wodurch diese Betriebe für viele Spieler attraktiver sind.