Von Uli Weber
Aus ganz Deutschland liegen zum Jahreswechsel 2023/24 aktuelle Meldungen über starke Hochwässer und Hochwasser-Warnungen vor:
Abbildung: Screenshot vom 31.12.23, 11:39 Uhr, vom Länderübergreifenden Hochwasser Portal
Bei der Verbreitung entsprechender Schreckensmeldungen wird von der interessierten Politik natürlich auch das klimapolitische Agenda-Setting nicht vergessen: Das Hochwasser in Niedersachsen müsse Konsequenzen für politische Entscheidungen haben, forderte SPD-Chef Lars Klingbeil. „Das Ausmaß der Schäden ist erschütternd“, sagte er dem Tagesspiegel (30.12.2023). Er warnte vor den Folgen der Klimakrise: „Um den menschengemachten Klimawandel, der solche Wetterextreme immer häufiger verursacht, aufzuhalten, müssen wir alle Anstrengungen unternehmen, um unsere Klimaziele zu erreichen.“
Dabei scheinen sich allerdings nicht alle Katastrophenmeldungen auf höhere meteorologische Gewalt hinbiegen zu lassen. So meldete beispielsweise die WELT am 27.12.2023 „Okertalsperre voll – Braunschweig rechnet mit Flutwelle“. Die Okertalsperre wird laut Wikipedia von den Harzwasserwerken betrieben und deren Wasser teils auch zur Stromerzeugung im Wasserkraftwerk Romkerhalle und zur Trinkwassergewinnung verwendet. Damit dient die Okertalsperre also vier ganz unterschiedlichen Zwecken:
- Niedrigwasserausgleich
- Hochwasserschutz
- Stromerzeugung
- Trinkwasserversorgung
Die ersten beiden Punkte sind für den Betreiber reine Kostenfaktoren, während mit Strom und Wasser Geld zu verdienen ist. Während nun aber die Punkte [1], [3] und [4] eine möglichst hohe Auslastung des Speichervolumens erfordern, benötigt der Hochwasserschutz im Gegenteil möglichst große freie Kapazitäten, die offenbar um den Jahreswechsel 2023/24 nicht vorhanden gewesen sind. Es stellt sich also die Frage, nach welchen Prioritäten die Bewirtschaftung von Stauseen und Rückhaltebecken in Deutschland erfolgt. Der sogenannte „Klimawandel“ kann es ja wohl nicht sein, auch wenn er immer als Begründung für menschengemachte Überschwemmungskatastrophen herhalten muss. So heißt es beispielsweise im Internetauftritt von Deutschlandfunk Kultur am 15.12.2021 unter dem Titel „Vom Problemfall zum möglichen Modellprojekt“, Zitat:
„Im Juli wurde ein Dammbruch an der Steinbachtalsperre bei Euskirchen knapp verhindert. Fünf Monate nach der Flutkatastrophe hat das Ringen um die Zukunft der Talsperre begonnen, denn: Sie könnte eine wichtige Rolle beim Hochwasserschutz spielen.“
Am Ende laufen all diese Informationen auf die Frage hinaus, ob möglicherweise konkrete menschliche Fehlleistungen beschönigend unter dem Begriff „Klimawandel“ subsummiert werden könnten, ohne dass das Klima dabei auch nur im Entferntesten eine Rolle gespielt hatte. Der real existierende Klimawahn wird ja im Wesentlichen über die Ergebnisse von esoterischen Computersimulationen erklärt. Und weil es den Simulanten des Klimawahns mit der Selbstverbrennung unserer Erde gar nicht schnell genug gehen kann, versuchen sie inzwischen sogar, ihre zielgerichtet ermittelten Lottozahlen unter die tatsächlichen Messdaten zu mischen.
In einem Nature-Artikel vom 1 Dezember 2023 heißt es unter dem Titel „Approaching 1.5 °C: how will we know we’ve reached this crucial warming mark?”, Zitat in GOOGLE-Übersetzung:
„Die Bewertung des globalen mittleren Temperaturanstiegs anhand der durchschnittlichen Erwärmung in den letzten ein oder zwei Jahrzehnten wird die formelle Anerkennung des Zeitpunkts verzögern, an dem die Erde die 1,5‑Grad-Leitplanke des Pariser Abkommens überschreitet. Hier erfahren Sie, was Sie brauchen, um die Wartezeit zu vermeiden.
In den Beobachtungen des Klimas lag die globale Durchschnittstemperatur in den letzten zwei Jahrzehnten (2003–22) um 1,03 °C über der von 1850–1900 (obwohl Unsicherheiten in den Daten bedeuten, dass der wahre Wert bei 0,87 °C oder bis zu 1,13 °C liegen könnte; siehe Ergänzende Informationen). Und Messungen von 2002 bis 2021 deuten darauf hin, dass die Erwärmung 2011 erstmals 1 °C überschritten hat. Aber wir wissen nicht, wie hoch der 20-Jahres-Durchschnitt ist, der sich auf das Jahr 2023 konzentriert. Unter der Annahme, dass die Welt auf ihrem derzeitigen Erwärmungspfad bleibt, deuten die IPCC-Prognosen darauf hin, dass die 1,5‑Grad-Marke um das Jahr 2030 herum überschritten wird. Auf Basis von 20-Jahres-Mitteln würde das Überschreiten von 1,5 °C jedoch erst um das Jahr 2040 offiziell anerkannt werden.“
Nicht umsonst heißt es allerdings in einschlägigen Lebensweisheiten, „Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen“. Dieses Zitat hat zwar bereits viele Väter, unter anderen die Dichter George Bernard Shaw und Mark Twain, den Staatsmann Winston Churchill sowie den Physiker Nils Bohr. Der Autor tendiert allerdings trotzdem eher zu den Propheten Murphy (praktische Anwendung der Chaos-Theorie) oder Bohlen (populärwissenschaftliche Erklärung für den Dunning-Kruger-Effekt). In Unkenntnis der vorstehenden Weisheit über die wahre Natur von Prognosen wird in diesem betroffen machenden Nature-Artikel nun doch tatsächlich vorgeschlagen, die Temperaturmessungen der vorangegangenen Dekade mit den Computersimulationen für die kommende Dekade zu verknüpfen, wie das in der nachfolgenden Abbildung dargestellt ist:
Abbildung aus: „Approaching 1.5 °C: how will we know we’ve reached this crucial warming mark?”
Eine solche hybride Kombination von “ist tatsächlich gemessen worden” und “wünsch-dir-den Klimawahn” kann am Ende alles beweisen, wie die nachstehende Abbildung beispielhaft nachweist:
Abbildung: Aus einer Presseerklärung des Met Office Hadley Centre for Climate Science and Services vom Di 9 Feb 2021 um 14:00 Uhr (UTC)
In dieser Presseerklärung des Met Office mit dem Titel “Climate change will affect how European countries experience summer” heißt es, Zitat in GOOGLE-Übersetzung:
„Die Studie analysierte nicht nur Sommertrends und Extremereignisse durch die Modellierung von Niederschlagsänderungen, sondern berücksichtigt auch die Auswirkungen der Temperaturerwärmung durch Änderungen der Evapotranspiration nach SSP2 4.5, einem Szenario mit mittlerer Emission. Die im Science Bulletin veröffentlichten Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie sich Gemeinden anpassen müssen, wenn sie sich auf Defizite bei der Wasserverfügbarkeit und hitzewellenbedingte Dürren vorbereiten.“
Computersimulationen spielen also auch bei der Planung von Anpassungsmaßnahmen an den geweissagten Klimawandel eine immer größere Rolle. Alle diese Computersimulationen beruhen allerdings auf der religiös begründeten Dreieinfältigkeit der real existierenden Klimaspekulation:
- Es gäbe eine eindeutige „natürliche“ vorindustrielle Globaltemperatur [Info]
- Es gäbe einen direkten Zusammenhang zwischen dem atmosphärischen CO2-Gehalt und der „gemessenen“ Globaltemperatur [Info]
- Es gäbe eine wissenschaftlich eindeutige Trennung zwischen dem natürlichen und dem menschengemachten Klimawandel [Info]
Gerade die vorgesehenen Programme zur Umstellung unserer Energieerzeugung auf sogenannte „Erneuerbare Energien“ würden allerdings zwingend qualifizierte Modellrechnungen erfordern, um die Auswirkungen einer solchen naturwissenschaftlichen Kurzschlusshandlung auf den natürlichen Klimamotor ernsthaft zu untersuchen (hier Frage 3). Denn Energie ist nun mal grundsätzlich nicht erneuerbar. Der 1. Hauptsatz der Thermodynamik sagt vielmehr eindeutig aus, dass Energien zwar ineinander umwandelbar sind, aber nicht gebildet, bzw. vernichtet werden können. Und diese physikalische Tatsache ist weder durch einen Koalitionsvertrag noch durch einen Parteitagsbeschluss veränderbar – ja, nicht einmal durch das Bundesverfassungsgericht.
Es wird also nix mit der kostenlosen elektrischen Speisung von 3.000 Haushalten durch das heiliggesprochene Windrad. Vielmehr klauen wir diese „nicht-erneuerbare“ Energie ganz offen und skrupellos aus dem Klimamotor unserer Erde. Laut Bundesverband WindEnergie e.V. gab es zum Ende des Jahres 2022 insgesamt 28.443 Onshore-Windenergieanlagen in Deutschland. Diese erbrachten in 2022 laut Statistischem Bundesamt mit offshore Wind zusammen 24,1% des deutschen Stromverbrauchs oder 122,6 Milliarden kWh. Mit dem Beitrag der Photovoltaik von 10,6% oder 54,1 Milliarden kWh ergibt sich für das Jahr 2022 allein in Deutschland eine Entnahme von 635 Terajoule plus Umwandlungsverluste aus dem nicht erneuerbaren Klimamotor unserer Erde. Das hat natürlich wiederum Auswirkungen auf das Klima. Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages haben in ihrer Dokumentation WD 8 – 3000 – 007/22 einige Angaben dazu gemacht:
Abbildung: Windradnachlauf mit Helix der Blattspitzenwirbel aus Dokumentation WD 8–3000-007/22
Es heißt dort im Ergebnis, dem Wind könne durch eine Windenergieanlage (WEA) maximal knapp 60% der Energie entzogen werden, in Praxis allerdings wesentlich weniger. Letztere Einschränkung mag für eine einzelne WEA gelten, aber was ist mit einem ganzen Windpark? Unter dem Titel „Windparks erzeugen lange Wirbelschleppen“ heißt es in einer Pressemitteilung der Universität Tübingen, Zitat:
„Dabei zeigte sich, dass vor allem bei einer stabilen atmosphärischen Schichtung, wenn warme Luft vom Festland über die kalte Nordsee strömt, Nachläufe hinter Windparks entstehen (siehe Abbildung 2). In Strecken von bis zu 70 Kilometern ist hier die Windgeschwindigkeit im Vergleich zur ungestörten Strömung reduziert. Mit diesen Erkenntnissen lassen sich künftig die Einflüsse auf stromab liegende Windparks besser vorhersagen und Modellsimulationen verbessern.“
Abbildung [2] (Andreas Platis)
Windgeschwindigkeit gemessen mit dem Forschungsflugzeug am 10. September 2016 nördlich des Windparks Amrumbank West. Die schwarzen Punkte markieren die Windkraftanlage Amrumbank West, Nordsee Ost und Meerwind Süd/Ost.
Die Windgeschwindigkeit wurde entlang des Flugpfades (schwarze Linie) gemessen und senkrecht zur Hauptwindrichtung (Windrichtung 190°, schwarzer Pfeil) interpoliert. Die blaue Färbung direkt hinter der Anlage zeigt die geringsten Windgeschwindigkeiten.
Also schaunmermal: Nachläufe hinter Windparks entstehen vor allem bei einer stabilen atmosphärischen Schichtung, wenn warme Luft über eine kalte Oberfläche strömt. Hinter einem Windpark reduziert sich die Windenergie um bis zu knapp 60% und es entsteht eine Wirbelschleppe von bis zu etwa 70 Kilometern. Was bedeutet das nun? Nun, warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Wenn nun also warme Luft hinter einer WKA oder einem Windpark durch Verwirbelung auf einer Strecke von 70 Kilometern sukzessive in Bodennähe gerät, kann sie weitere Feuchtigkeit aufnehmen; diese Feuchtigkeit fehlt dann wiederum im Boden. Der Volksmund spricht in solchen Fällen dann ganz profan von Trockenheit.
Frage: Kann es vielleicht sein, dass uns irgendwelche parawissenschaftlich-religiösen Klimalunken die Auswirkungen der „nicht-erneuerbaren“ Energieentnahme aus dem Klimamotor unserer Erde als „menschengemachte Klimakatastrophe“ zu verkaufen suchen und der CO2-Panik damit ganz neue Steuerpfründe eröffnen? – Oder kürzer gefragt, machen wir uns den Klimawahn etwa selber?
Der Beitrag erschien zuerst bei eike-klima-energie.eu
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