Der Rapper P. Diddy, (ehemals Puff Daddy) bürgerlich Sean Combs, ist 54 Jahre alt, stinkreich und gilt als einer der mächtigsten Männer der Musikindustrie. Und wie alle Prominenten, die Geld wie Heu haben und massenhaft Bewunderer, dünken sie sich über die Regeln von Ehre, Anstand und Moral erhaben. Gewissenlos geht es immer mehr darum, noch mehr Geld, noch mehr Sex. Noch mehr Luxus … und mir kann doch keiner. Doch das funktioniert nicht immer. Im Strudel des P. Diddy-Skandals spült es noch weitere Prominente nach oben: Den Rapper 50 Cent und sogar der Name britischen Spross des Königshauses, Prinz Harry, taucht am Rande mit auf.
Hat Prinz Harry mit dem Skandal zu tun?
Der Name des Prinzen ist bisher noch nicht mit Vorwürfen behaftet, er scheint aber im Umkreis des Skandalrappers verortet zu sein. In der Gerichtsakte von P. Diddy (Sean Combs) erscheint sein Name.
Der Musikproduzent P. Diddys, Rodney Jones hatte Klage eingereicht, dass der Rapper ihn sexuell belästigt, bedroht und unter Drogen gesetzt habe. Mr. Jones verklagt P. Diddy auf 30 Millionen Dollar. In dieser Klageschrift wird auch der Name des britischen Prinzen genannt. Rodney Jones sagt aus, dass der Beklagte Sean Combes Beziehungen zu berühmten Sportgrößen, hohen Politikern, gefeierten Künstlern, Musikern und eben auch zum britischen, royalen Prinzen Harry pflege. Und das verleihe dem Rapper eine gewisse „Legitimität“. Celebrities wie Harry und andere Prominente kommen gerne zu den Partys des hochspendablen Rappers, auf denen neben Glamour und teurer Bewirtung und auch offenbar Sex und Drogen zu bekommen sind.
Allerdings taucht der Name des von Prinz Harry auf den 73 Seiten der Anklageschrift nur einmal auf und ohne Bezug zu irgendwelchen Missetaten. Aber auch so dürfte die Erwähnung im Buckingham Palace wenig Freude erzeugen – in Anbetracht der Wellen, die sein Onkel, Prinz Andrew, mit seinen Vergnügungsausflügen in die Welt des Jeffrey Epstein geschlagen hatte. Skandale können sich die britischen Royals gar nicht leisten, gerade jetzt, wo das Mysterium um Prinzessin Kate immer noch schwelt.
Diddy – Rap-Star mit drei Grammys, Milliardär und Großunternehmer – steht er über dem Gesetz?
Er zeigt seinen Prunk und umgibt sich mit Frauen, lässt sich in der Pose eines Großherrschers mit hypersexualisierten Frauen in schwarzer Domina-Lederkluft ablichten und strotzt vor Selbstbewusstsein. Man sieht, er fühlt sich unangreifbar – und doch sieht es so aus, als würde er über seine Maßlosigkeit und Rücksichtslosigkeit stürzen. Die Beschuldigungen gegen ihn sind ungeheuerlich: Missbrauch von Minderjährigen, Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung. Er soll sein Anwesen in Miami überall mit geheimen Kameras ausgestattet haben. Es sollen mehr als Hundert sein. Wozu, fragt man sich. Aufgenommen wurden angeblich Sexorgien mit Prostituierten und teilweise auch mit minderjährigen, durch Drogen gefügig gemachten Mädchen. Das Ganze zeigt starke Ähnlichkeit mit Jeffrey Epsteins Insel.
Dabei ist das, was da jetzt vor Gericht kommt, gar nichts Neues. Genau wie Jeffrey Epstein, hat der Rapper schon eine lange Geschichte dieser Missbräuchlichkeiten. So wilderte er auch möglicherweise in seinem beruflichen Umfeld: Ein Videoclip aus dem Jahr 2009 ist wieder aufgetaucht. Es zeigt den jungen, 15 Jahre alten Justin Bieber, der damals 40 Jahre alte P. Diddy klopft ihm auf die Schulter und sagt in die Kamera:
„Wo wir abhängen und was wir tun, können wir nicht wirklich verraten, aber es ist definitiv der Traum eines 15-Jährigen. Ich habe nicht die rechtliche Vormundschaft für ihn, aber für die nächsten 48 Stunden ist er bei mir.“ Was auch immer in diesen zwei Tagen passiert ist, es dürfte die Beziehung der beiden angeknackst haben. Denn in einem weiteren Video, das ein Jahr später aufgenommen wurde, scheinen die beiden nicht mehr Kumpels zu sein, heißt es in dem Artikel. Justin wirke in dem Video eingeschüchtert. Stottere immer wieder, scheine keine richtigen Antworten zu finden.
Schmutzige Wäsche um Zig-Millionen
Sean Combs’ damalige Freundin Cassandra Ventura, hatte ihn letztes Jahr beschuldigt, sie immer wieder misshandelt zu haben, mit Alkohol und Drogen gefügig gemacht und sexuell ausgebeutet und vergewaltigt zu haben, schilderte laut ZDF die Frau das Leben mit P. Diddy:
„Laut der Klageschrift lernte Ventura als 19-Jährige im Jahr 2005 den damals 37 Jahre alten Musiker kennen. Combs habe sie bei seinem Label Bad Boy Records unter Vertrag genommen. Schon bald danach habe Combs sie in seinen “protzigen, schnelllebigen und von Drogenkonsum geprägten Lebensstil” eingeführt, hieß es in der Klageschrift.“
„Sobald sie zusammen gewesen seien, hätten die Übergriffe begonnen, erklärte Cassie. Sie sei seiner “unbändigen Rage ausgesetzt” gewesen und auf brutale Weise von ihm mit Faustschlägen und Tritten traktiert worden. Zudem habe er ihr Drogen verabreicht und sie gezwungen, Sex mit anderen Männern zu haben. Als sie 2018 Schluss mit ihm habe machen wollen, habe Combs sie in ihre Wohnung in Los Angeles gedrängt und sie vergewaltigt, hieß es in der Klageschrift weiter.“
Der Spiegel schreibt:
„So habe der Rapper Ventura zu Sex mit anderen Männern gezwungen, während er sich selbst befriedigt und sie gefilmt habe, heißt es in der Klage. Combs habe sie auch immer wieder geschlagen und getreten und schließlich 2018 vergewaltigt, als sie sich von ihm habe trennen wollen. Während ihrer langjährigen Beziehung habe er sie unter anderem mit Drogen, Misshandlungen und Androhung von Gewalt kontrolliert.“
Cassandra Ventura reichte Klage gegen ihn ein. Sie soll 30 Millionen für ihr Leidensjahre gefordert haben. P. Diddy ließ die Welt über seinen Anwalt Ben Brafman wissen, er weise diese “widerlichen und ungeheuerlichen” Vorwürfe entschieden zurück. Laut Rechtsanwalt Brafman habe CassandraVentura damit gedroht, ein Buch über ihre Beziehung zu schreiben. P. Diddy soll das als eine „offensichtliche Erpressung“ abgelehnt haben. Der Anwalt von Cassandra Ventura behauptete dagegen, dass der Rapper ihr Geld geboten habe, um die Klage abzuwenden. Doch kurz darauf sollen sich die beiden außergerichtlich geeinigt haben. Cassandra Venturas Klage war nicht die einzige. Weitere vier Klagen wegen sexueller Vergehen waren gegen P. Diddy eingereicht worden.
Es ist nicht nur P. Diddy … Er ist nur gerade in den Medien
Der nächste Rapper ist schon im Visier der Ermittlungsbehörden: 50 Cent hat ebenfalls Missbrauchsvowürfe am Hals. Seine Ex-Freundin Daphne Joy, die – laut Bild – auch eine Verbindung zu P. Diddy haben soll, bezichtigt „50 Cent“, sie missbraucht zu haben. Daphne und 50 Cent haben einen gemeinsamen Sohn. Das soll angeblich aber Daphne nicht daran gehindert haben, mit P. Diddy gegen Bezahlung Sex zu haben, behauptet 50 Cent. Da in den USA Prostitution verboten ist (aber natürlich dennoch blüht, wie schon immer seit Menschengedenken), könnte das die Lage von P. Diddy noch weiter verschlechtern.
Daphne Joy bestreitet das wie auch immer geartete Verhältnis zu P. Diddy und geht nun mit Missbrauchsvorwürfen gegen 50 Cent vor. Eine feine Gesellschaft. Immerhin wurde 50 Cent schon 2013 wegen häuslicher Gewalt gegen Daphne Joy vor Gericht zitiert. Er gab es zu und bekam drei Jahre Gefängnis aufgebrummt und Sozialstunden.
Die echten, schwarzen Rapper sind keine verwöhnten Kinder aus gutem Elternhaus
Die beiden Rapper sind Beispiele und recht typisch für das raue Klima in diesen Kreisen. Sie mögen sich mit viel Geld schmücken und auf Du und Du mit Prominenten, ja, sogar mit Angehörigen von Königshäusern stehen. Aber die erfolgreichen Vollblut-Rapper kommen aus den schwarzen Elendsvierteln. Sie sind die, die intelligent, begabt, knallhart und durchsetzungsfähig sind. Sie sind als junge Menschen durch eine beinhalte Lebensschule gegangen. Das prägt sie natürlich.
Sie sind nur so weit gekommen, weil sie absolut dominant und rücksichtslos sind. Und sie wissen, dass ihr Leben schnell zu Ende sein kann. So, wie das von Tupac Shakur, einem sehr jungen, sehr erfolgreichen Musiker. Genau wie P. Diddy wurde er in dem schwarzen New Yorker Armutsviertel Harlem geboren. Sie sind in einem Milieu von Armut, Gewalt, Prostitution und Kriminalitäaufgewachsen. Tupac Shakur geriet auf die „schiefe Bahn“. Rapmusik, Drogen, Drogenhandel, Gewalt, Gangs und Kriminalität hängen zusammen.
Tupac Shakur wurde 1996 an einer roten Ampel in seiner BMW 750iL-Limousine erschossen. Er starb mit 25 Jahren. Der Hauptverdächtige, Orlando Anderson, wurde 1998 in Los Angeles erschossen. Ein weiterer Rapper, Christopher Wallace (The Notorious B.I.G.), der eine Auseinandersetzung mit Tupac Shakur hatte, wurde 1997 – ebenfalls in einem Auto – erschossen.
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