Huch! Welt­un­tergang auf Sylt? Jetzt sind die jungen Reichen auch schon Nazis!?

Eins war doch immer klar: Die Nazis, das sind die frus­trierten, dummen, gewalt­tä­tigen Glatz­köpfe in Bom­ber­jacke und Sprin­ger­stiefeln, die einfach im Leben zu kurz gekommen sind und ihren Frust damit kom­pen­sieren, dass sie sich ein­bilden, zur „weißen, deut­schen Her­ren­rasse“ zu gehören. Die sich abends mit Bier zusaufen und immer nur „grölen“. Das Empor­kommen der AfD war schon ein Schock für die Poli­tisch-Kor­rekten, dass da so ganz normal aus­se­hende Leute, denen man „sowas“ gar nicht zuge­traut und ange­sehen hat, AfD wählen. Und jetzt das: Auf Sylt, im teuren, schicken Kampen und dann noch in der Nobel- und Pro­mibar „Pony“ sind die Wohl­ha­benden und Schicken im Nazirausch? 

Und nicht nur da:

Die Presse ist in Schnapp­atmung. Die Ein­schläge kommen näher. Es gibt einen neuen Kampf­be­griff für die Jungen, Reichen und Schönen, die solche Parolen grölen: „Fascho-Schnösel“.

Nach Sylt kommt – am selben Pfingst­wo­chenende – die nächste Blase aus dem bösen, braunen Sumpf nach oben, der nächste Ekel-Video-Clip tourt durch die Sozialen Medien. Bei einem Schüt­zenfest in Löningen machte das ganze Zelt mit bei dem­selben Song. Aber der Reihe nach.

 

Kampen auf Sylt, Die Bar der Reichen und Schönen

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Die Welt berichtete von dem Eklat und dass sich die Sylter Nobel-Bar auch pflicht­gemäß vor Ent­setzen schüttelt. Als ob man nicht gehört hätte, was da skan­diert wurde. Das war nicht leise und es waren nicht nur ein paar Leute. In dem kurzen Video oben skan­dieren min­destens hundert Par­ty­gäste zu Musik des Schlagers „L’amour tou­jours“ den Text  „Aus­länder raus“ und „Deutschland den Deut­schen“. Zudem ist ein Mann zu sehen, der sich mit den Fingern an die Ober­lippe greift und den Hit­lergruß andeutet. Die Auf­nahme wurde offenbar von einem der Gäste gemacht.

Die Betreiber des Lokals sagten nach Bekannt­werden des Videos, sie seien “tief scho­ckiert”, da fragt man sich aber, warum sie nicht ein­ge­griffen haben, wenn sie so ent­schieden gegen diesen scho­ckie­renden Ras­sismus sind. Die Aussage der Betreiber „wenn wir davon Kenntnis gehabt hätten …“ ist wohl wenig glaub­würdig. Die Par­ty­gäste wurden ständig bewirtet, das war laut, mas­senhaft und nicht nur ganz kurz eine „Handvoll“.

Aber man fürchtet natürlich Pro­bleme, viel­leicht auch einen Besuch der tap­feren, edlen Demo­kraten von der Antifa, die mit Farb­beu­tel­at­tacken und Kurz-und-Klein­schlagen des Mobi­liars und der Fenster, ihrer gerechte Empörung und ihrem Statement für Toleranz und Welt­of­fenheit Aus­druck geben wollen. Es wird sich zeigen, ob das neue Gäste anzieht, denn die alten werden nicht mehr kommen. Die Betreiber des „Pony“ sollen sogar Straf­an­zeige gegen ihre Gäste erstattet haben. Das wird dem Laden nicht gut tun. Und es war auch unnötig, denn die Staats­an­walt­schaft muss sowieso das Zeigen ver­fas­sungs­wid­riger Symbole oder Zeichen verfolgen.

 

 

 

Ent­las­sungen und ein „mut­maß­licher Hitlergruß“ 

Die BILD berichtet zufrieden, dass bereits drei der gefilmten Prot­ago­nisten ihren Job ver­loren haben. Die VIP-Gäste, so schürt das Bou­le­vard­blatt den ver­meint­lichen Zorn der „kleinen Leute“, seien gut aus­ge­bildet, wohl­habend, teil­weise schon unter­neh­me­risch aktiv. (Also die Bevöl­ke­rungs­gruppe, die Deutschland aufbaut und in die Zukunft führt.)

„Obwohl sie beste Bildung genossen und keine finan­zi­ellen Sorgen haben müssten, hetzen sie gegen Migranten und fordern „Deutschland den Deut­schen“. (Ach? Sind es nicht immer nur die Zu-kurz-Gekom­menen, der Bodensatz, die ihr Heil bei den Nazis suchen?)

Dann geht die Zeitung gleich zum öffent­lichen Bloß­stellen über. Der Mann mit dem mut­maß­lichen Hit­ler­bärtchen, dar­ge­stellt mit zwei Fingern unter der Nase, ist Moritz N. „Seinen rechten Arm reckt er im gleichen Moment zu einem mut­maß­lichen Hit­lergruß hoch.“ (Etwa so, wie Karl Lau­terbach, als er auf einer Demo die unge­impften Klinik-Mit­ar­beiter beschimpfte und minu­tenlang seinen rechten Arm mit aus­ge­streckter Hand und im rich­tigen Winkel zeigte?)

Moritz N. war für eine ange­sehene Wer­be­agentur tätig. Nur Stunden später nicht mehr: Ein Nazi-Kra­keeler in den Reihen eines weltweit agie­renden Unter­nehmens? Eine PR-Kata­strophe. Wie BILD erfuhr, wurde er von seinem Arbeit­geber iden­ti­fi­ziert und „sofort fristlos gekündigt“.

Die junge Frau mit Son­nen­brille, die fröhlich mit­singt, heißt Elisa Maria K. „Sie kommt aus einer reichen Familie aus dem Ham­burger Raum, stu­diert eben­falls dort und arbeitete bislang für eine Influen­cerin.“ schreibt BILD. Sie betreute Social-Media-Star Milena Karl (824.000 Fol­lower). Die Influen­cerin ist selbst Migrantin und feuerte Elisa Maria S. Und auch die Hoch­schule für Ange­wandte Wis­sen­schaften Hamburg, auf der Elisa Maria stu­diert, distan­zierte sich eiligst von ihr. Mit den üblichen For­mu­lie­rungen: „Ein solches Ver­halten ist ganz und gar nicht normal und nicht hin­zu­nehmen. Wir stehen als welt­offene Hoch­schule klar dagegen und tole­rieren der­artige men­schen­ver­ach­tende Äuße­rungen in keiner Form.“

„Nach BILD-Infor­ma­tionen war bei der Sause auch Juri B. (nicht im Video zu sehen, nur grölend zu hören) anwesend. Der Ham­burger arbeitete als Berater für mit­tel­stän­dische Unter­nehmen. Auch sein aktu­eller Arbeit­geber hat reagiert: „Wir sind scho­ckiert über den abscheu­lichen Inhalt des Videos. Als der Vorfall bekannt wurde, haben wir umgehend reagiert und den Mit­ar­beiter fristlos gekündigt.“ Auf seinen pri­vaten Accounts zeigte er sich vor dem Nazi-Skandal u. a. mit Weinglas auf Partys.“

Sehr viele Kom­mentare in den Sozialen Medien und unter Youtube-Videos kri­ti­sieren das brutale Vor­gehen. Sie ver­stehen nicht die ekla­tante Ungleich­be­handlung: Zer­störte Lebens­läufe wegen blöder Parolen im Schwips und Übermut, während Mord und Tot­schlag, Demos für Umsturz zum Kalifat, Massen-Ver­ge­wal­ti­gungen und Mes­ser­ste­che­reien, Ter­ror­an­schläge und aus­ufernde Kri­mi­na­lität, eine Flut unkon­trol­lierter Ein­wan­derung, kip­pende, verslum­mende Stadt­viertel und all die damit ein­her­ge­henden Erschei­nungen prak­tisch fol­genlos bleiben. Die Kom­mentare unter dem Video von Rechts­anwalt Christian Sol­mecke zu dem Thema und den juris­ti­schen Folgen sprechen Bände.

Nur ein Post von User „nor­mal­war­gestern“ Unter dem obigen Video von RA Sol­mecke fasst alles zusammen, was viele dort denken und schreiben:

„Absolut über­triebene Hys­terie. Hätten die besser mal ein Kalifat gefordert oder mit Messern gespielt. Dann hätte man nicht mal darüber berichtet.“

Die Bürger haben die Nase voll – der Empö­rungshype kommt nicht mehr so richtig an

So geht es munter weiter. Der gute, alte Pranger ist nichts dagegen. Richtig zer­stören und rui­nieren kann man heute mit den Medien. Aber es kommt beim Volke nicht mehr so gut an, denn heimlich, still und leise sind sehr viele längst auf die andere Seite gewechselt. Die BILD ver­gisst auch nicht, ganz offen zu drohen: 

„Alle Täter, mitt­ler­weile auch der Münchner Influencer, haben ihre pri­vaten Social-Media-Profile gelöscht. Der Rückzug schützt sie mög­li­cher­weise vor bösen Nach­richten in ihren Post­fä­chern, aber nicht vor der Straf­ver­folgung. Wie die Staats­an­walt­schaft Flensburg auf BILD-Nach­frage erklärt, wurden Ermitt­lungen ein­ge­leitet. Ober­staats­anwalt Thorkild Petersen-Thrö: „Wir ermitteln wegen Ver­dachts der Volks­ver­hetzung und wegen des Ver­wendens von Kenn­zeichen ver­fas­sungs­wid­riger Organisationen.“

Das mag dazu führen, dass man dem­nächst über­haupt keine Handys mehr auf irgend­welchen Partys und Feten zücken darf, um keine Beweise zu schaffen. Aber es wird die Frus­tration der Bürger gleich um mehrere Stufen noch erhöhen – wie das schon immer vor Revo­lu­tionen war. Die funk­tio­nieren nicht nur mit modernen Social Media Accounts.

Und sieh mal an, es gibt anti­fa­schis­tische Demos vor dem Club „Pony“ auf Sylt. Sieben Demons­tranten. Eigentlich sechs und ein Kind. Immerhin, sie lächeln freundlich. Wo ist die Antifa, wenn sie gebraucht wird?

Da schreiben Leute auf „X“ (vormals Twitter), doch tat­sächlich, dass sie kein Ver­ständnis dafür haben, dass Isla­misten unge­hindert und unge­straft auf offener Straße das Kalifat für Deutschland fordern dürfen, aber … Deutsche, die ihr Land und Gerech­tigkeit und Sicherheit zurück­haben wollen, würden in die Nazi-Ecke gestellt. Der Zorn wächst und das führe halt bei immer mehr Leuten dazu, dass man dagegen abstumpft und sich sagt, okay, dann bin ich eben „Nazi“. Das kommt immer wieder in den Posts zum Ausdruck.

„Ich lach mich tot, echt 😂 Die “feine” Gesell­schaft strikes back. Erst die halbe Welt als Nazis bezeichnen und sich dann wundern wenn die sich wie welche ver­halten. Die Geister, die ich rief … 😁“

Min­destens in zwei anderen Lokalen das­selbe: Die Leute lassen ihren Frust raus

Lieber Leser, Du musst jetzt ganz stark sein. Das ist nicht nur in der Pony-Bar pas­siert, wenn­gleich das „Pony“ auch das mediale Zug­pferd ist. Nein, es gab min­destens drei Loca­tions, wo das pas­siert ist, nämlich auch noch im „Club Rotes Cliff“ und im „Sturm­haube“.

 

 

Ein Post besagt auch, es seien am Pfingst­sonntag in der „Sturm­haube“ nicht nur ras­sis­tische Lieder gesungen worden, sondern auch ras­sis­tische Schimpf­wörter (siehe hier) gefallen sind und es kam zu Handgreiflichkeiten.

Und natürlich gibt es auch sofort Spaß­vögel, die von diesen Ereig­nisse inspi­riert werden:

 

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Ein Kom­men­tator schreibt: „Immerhin haben wir jetzt wieder Material für 800 Son­der­sen­dungen, Reac­tion­videos und Jah­res­rück­blicke. Mora­lisch frag­würdig, aber auf jeden Fall lukrativ.“

Löningen: Ganzes Party-Zelt grölt ras­sis­tische Parolen!

Löningen, eine Klein­stadt in Nie­der­sachsen. Schüt­zenfest, eben­falls am Pfingst­wo­chenende. Wieder ein Videoclip mit, wie die BILD schreibt, Ekel­inhalt, eben­falls zu dem­selben Lied „L’amour tou­jours“. Auch hier eine Menge junger Leute, die auf diesen Disco-Renner tanzen und „Deutschland den Deut­schen, Aus­länder raus!“ singen/brüllen.

Natürlich auch hier distan­ziert sich der Schüt­zen­verein. Niemand hat von irgendwas gewusst. Kein ein­ziger vom Schüt­zen­verein war im Zelt und hat das mit­be­kommen. Sehr schön. Auf Instagram ver­sucht der Schüt­zen­verein Bunnen zu retten, was zu retten ist:

Es ist – und das bestä­tigen auch viele Posts in den sozialen Medien – auf solchen Ver­an­stal­tungen und Dorf­festen in Stadt und Land schon beliebt und üblich, dass solche Texte zu bekannten Tanz­boden-Ver­an­stal­tungen von allen mit­ge­sungen werden. Das Völkchen sucht sich halt ein Ventil für seinen Frust. 

Sogar die BILD räumt das ein: 

„Seit Jahren wird „L’amour tou­jours“ von dem ita­lie­ni­schen DJ für volks­ver­het­zende, ras­sis­tische Parolen miss­braucht. Warum es an Pfingsten offenbar zu einer Häufung kam – unklar.“