Foto: Symbolbild Shutterstock und Screenshot/Bildzitat:https://www.youtube.com/watch?v=G98tWbLspGQ

GAST­KOM­MENTAR LOIS SASEK: »Hin­ter­gründe zum Zandvoort-Kinderporno-Ring«

Ein Gast­kom­mentar von LOIS SASEK

(Pro­duk­ti­ons­leitung Kla.TV)


Der „Zan­dvoort-Kin­der­porno-Ring“ ist nach dem nie­der­län­di­schen Badeort Zan­dvoort benannt, in welchem zwei der Haupt­täter einen Video­laden betrieben. In diesem Zusam­men­schluss von Kin­der­schändern wurden schlimmste Ver­brechen verübt.

Als der Fall 1998 aufflog, wurden hun­derte Filme sicher­ge­stellt, auf denen Kinder und selbst Säug­linge ver­ge­waltigt wurden.

Auf der Yacht eines der Täter wurden Sex-Partys mit eli­tären Per­sonen gefeiert, auf denen soge­nannte Snuff-Videos gedreht wurden, bei denen Kinder vor lau­fender Kamera bis zum Tod miss­braucht und gefoltert wurden. Eines der dadurch zu Tode gekom­menen Kinder war der 13-jährige, aus Berlin ent­führte Manuel Schadwald, der zuvor zur Pro­sti­tution in einem Rot­ter­damer Kinder-Bordell gezwungen worden war.

Die Bel­gische Bür­ger­rechts-Hilfs­gruppe „Werk­groep Mork­hoven“ mit ihrem Gründer und Leiter Marcel Ver­v­loesem hat maß­geblich dazu bei­getragen, dass der Fall auf­ge­deckt wurde.

Der Gruppe wurde Videos zuge­spielt, auf denen Männer beim Sex mit Kindern zu sehen sind. Diese gaben sie an die Polizei weiter.

Die bel­gische Polizei reagierte jedoch 5 Jahre lang nicht darauf. Der Jus­tiz­mi­nister ver­kündete noch 1997, dass es keinen Pädo­philen-Ring gäbe, und es stellte sich später heraus, dass ein Mann auf dem Video mit bel­gi­schen Poli­tikern ver­wandt war.

Auf­grund der Untä­tigkeit der Polizei stellte Ver­v­loesem nun eigene Recherchen an und es gelang ihm, Kontakt zu einem der Täter auf­zu­bauen und dessen Ver­trauen zu gewinnen. Dieser Täter wurde jedoch kurz danach ermordet.

Ver­v­loesem gelang es aber durch einen Ein­bruch bei ihm, tau­sende Dateien mit por­no­gra­fi­schem, z. T. auch sadis­ti­schem Inhalt sicher­zu­stellen. Diese übergab er dann der Presse und der Staatsanwaltschaft.

Jedoch sind sieben CD-Roms mit Beweis­ma­terial, die von der Werk­groep Mork­hoven an den Gene­ral­staats­anwalt des Gerichts in Ant­werpen wei­ter­ge­leitet wurden, spurlos verschwunden.

Ver­v­loesem stellte außerdem über 3.000 Doku­mente mit Adressen von Kunden und Abrech­nungen sicher, die deutlich machten, dass der Kin­der­porno-Ring weltweit ope­rierte, u.a. in Deutschland, den USA und Israel.

Durch seine Ermitt­lungen wurde Ver­v­loesem jedoch selbst zur Ziel­scheibe der Justiz. Ihm wurde Kin­des­miss­brauch vor­ge­worfen – und er wurde zu meh­reren Jahren Haft verurteilt.

Nachdem er zwei Jahre in bel­gi­schen Gefäng­nissen ver­bracht hatte, wurde er 2010 unter fol­genden Bedin­gungen freigelassen:
1) Es wurde ihm ver­boten mit der Presse in Kontakt zu treten und sich wei­terhin mit pädo­kri­mi­nellen Fällen zu befassen.
2) Er durfte sich nicht an Akti­vi­täten von Orga­ni­sa­tionen betei­ligen, die gegen Kin­des­miss­brauch kämpfen und auch keinen Kontakt zu seinen Freunden von der Werk­groep Mork­hoven auf­nehmen, die ihn während seiner Haftzeit treu jede Woche im Gefängnis besucht hatten.

Ist es nicht sehr erstaunlich, dass gerade die Justiz solche Bedin­gungen stellt?

Ver­suchte man hier einen unan­ge­nehmen Auf­klärer zum Schweigen zu bringen?

Und – hatte die Justiz Ver­bindung zur Täter­schaft, als sie ver­suchte, die Auf­klärung dieser Fälle zu unterbinden?

Aber auch die Medien bemühten sich sehr, Ver­v­loesems Ruf zu zer­stören und ihn selbst als Kin­der­schänder darzustellen.

Quelle: https://www.kla.tv/28454

 


Zuerst erschienen bei GuidoGrandt.de.