Neu-Ent­de­ckung: ein Heil­mittel gegen Gutmenschen

Das neue Buch „ENDGAME“ von Michael Morris kom­men­tierte kürzlich jemand mit der Bemerkung, dass negative Bot­schaften ihn run­ter­ziehen würden. Da würde ich prin­zi­piell zustimmen, aller­dings nur, wenn auf jener Ent­hüllung keine lösungs­ori­en­tierte und lebens­be­ja­hende Bot­schaft folgen würde.

Manche Men­schen haben offen­sichtlich noch nicht ver­standen, dass die ganze Auf­klärung und Wahr­heits­findung lediglich dazu dienen soll, Tabula Rasa zu machen. Und wenn du als alter Lateiner nun denkst, dass mit Tabula Rasa, der reine Tisch gemeint ist, nun ja, in gewisser Hin­sicht schon. Denn reinen Tisch zu machen, bedeutet zwar einer­seits, eine Sache rich­tig­zu­stellen und die Wahrheit auf­zu­decken. Jedoch beschreibt Tabula Rasa ursprünglich eigentlich den Zustand der Seele vor ihrem Geprägt­werden durch mensch­liche Erfah­rungen. Es bedeutet, leer und auf­nah­me­bereit zu sein wie ein unbe­schrie­benes Blatt.

Da wir aber seit sehr langer Zeit von gewissen Mächten so enorm mani­pu­liert werden, dass wir es kaum noch merken, ist unser geis­tiges Kol­lek­tivfeld extrem ver­schmutzt. Die Reinheit der Seele ist von den meisten Men­schen ver­gessen worden. Was braucht es also, um die Nebel zu lichten?

Ent­hül­lungen als Schock-Therapie

Wir brauchen all diese poten­zi­ellen Rea­litäts-Sze­narien, um aus unserer Tief-Trance auf­zu­wachen. Unser Weltbild muss so massiv ins Wanken geraten, dass wir gar nichts mehr glauben, was uns auf­ge­tischt wird. Alles ohne ewige Sub­stanz muss aus­ein­ander fallen, damit wir einen kurz­zei­tigen Zustand des Chaos aus­halten lernen. Natürlich ist das ein Schock für unser men­tales System. Es ist aber not­wendig, da wir sonst nicht auf­wachen könnten. Wir würden ehrlich gesagt doch einfach so weiter machen wie bisher.

Ideo­logie als mentale Sackgasse

Der liebe Gut­mensch im oben erwähnten Kom­mentar möchte sich also nicht her­un­ter­ziehen lassen von soge­nannten nega­tiven Schwin­gungen. Ist es nicht ver­wun­derlich, dass er sich vom extremen Lager der Ent­hül­lungs­kri­tiker nicht auch her­un­ter­ge­zogen fühlt? Sie geizen ja auch nicht gerade mit schrecklich negativer Hetze. Mein Fazit aus diesen Beob­ach­tungen ist, dass jede Ideo­logie, der wir uns rein mental zuge­hörig fühlen, ein Irrweg sein kann. Man plappert etwas nach, um seine gleiche Gesinnung zu zemen­tieren. Man will sich gut fühlen, man will sich „richtig“ fühlen, um sich nicht mit seinem Zweifel beschäf­tigen zu müssen. Man will nur noch mit lächelnden und posi­tiven Men­schen zusammen sein, weil die einen wenigstens nicht kon­fron­tieren. Die lassen einen in Ruhe.

Eine Welt mit so vielen netten Men­schen will und wird so bleiben, wie sie ist. Darf sie auch. Warum? Weil es eine Par­allel-Welt gibt, in der Men­schen eine andere Wirk­lichkeit erleben. Jen­seits von men­talen Kon­zepten und posi­tiven Affir­ma­tionen exis­tiert das Ur-Mensch­liche. Jen­seits der Pola­rität, die übrigens von unlichten Mächten exzessiv aus­ge­staltet wurde, gibt es die Reinheit der Seele.

Erinnern wir uns daran: Eine Seele schlüpft in einen mensch­lichen Körper, um Erfah­rungen zu machen. Sie beur­teilt vor der Ver­kör­perung nicht, was negativ oder positiv ist. Es ist nur eine Erfahrung. Erst wir als Men­schen in der Dua­lität kommen auf die Idee, es so oder so zu bewerten.

Als Kon­se­quenz, könnten wir in einer neuen Welt, nachdem wir uns von allem Ballast befreit haben – Tabula Rasa –, wirklich einen Neu­anfang starten.

Wie befreien wir uns von Ballast?

Und siehe, da kommen die oben erwähnten Ent­hül­lungen wieder ins Spiel. Jede Wahrheit, die ans Licht kommt, macht uns frei. Sie befreit uns von der Illusion, dass es eine fest­ge­legte Rea­lität gibt, in die wir uns ein­zu­fügen haben. Sie zeigt uns, dass wir an nichts zu glauben brauchen und dass wir (uns) an nichts fest­halten können.

Na, kommt bei dem Gedanken Panik in dir auf? Gut so, denn dann kann eine Kraft in dir zum Vor­schein kommen, die sub­stan­ziell von Bestand ist. Diese Super­kraft nennt sich Hell­wissen oder auch Hell­fühlen. Es ist dein innerer Kompass, der dir im Bruchteil einer Sekunde sofort anzeigt, was echt ist und was nicht. Denn Wahrheit kannst du fühlen.

Du fragst, wie das geht? Na, dann spüre doch einfach mal in dich hinein. Bei nächster Gele­genheit oder bei der nächsten Unsi­cherheit, die in dir auf­kommt. Wenn es sich nicht gut anfühlt, dann lass es. Sag nein dazu oder löse dich von dem Men­schen oder der Situation. Somit kannst du dich nicht nur von allem Ballast aus der Ver­gan­genheit befreien, sondern auch zukünftig dafür sorgen, dass kein neuer Müll hin­zu­kommt. Du gehst ja auch ins Fitness-Studio, zum Sport oder machst Yoga für deine kör­per­liche Fitness. Für deine geistige Klarheit brauchst es ebenso ein dis­zi­pli­niertes Training.

Manchmal ist das, was man braucht, besser als das, was man will

Zum Schluss fühle ich mich in diesem Zusam­menhang noch berufen, ein häufig ver­brei­tetes Miss­ver­ständnis zu erläutern: Wenn du mal wieder emo­tio­nalen Schmerz fühlst, dann denke nicht „Oh, das fühlt sich jetzt aber nicht gut an.“. Das kann nämlich dazu führen, dass du ihn ver­meidest oder dich ablenkst. Damit würdest du dich von einer wich­tigen Lern­erfahrung abhalten.

Meine Emp­fehlung: Lass dein inneres Feuer durch den Schmerz brennen – nimm ihn als Gefährten an. Auch wenn sich das am Anfang nicht gut anfühlt, ist die Belohnung umso größer, wenn du da hin­durch­ge­gangen bist. Bei der Wahl der Begleiter für sol­cherlei Pro­zesse gilt es auch wieder, seinem inneren Kompass zu folgen. Solange er kein klares JA anzeigt, sollte man die Finger davon lassen. Es lohnt sich also unbe­dingt, bei sich selbst im Innern gut auf­zu­räumen und sich von Ballast und Ver­wir­rungen zu befreien. Dann stellt sich Angst­freiheit und Sou­ve­rä­nität wie von selbst ein.