Donald Trumps jüdi­sches Kabinett

Am 13. November 2024 erschien ein doch sehr auf­schluss­reicher Artikel von Jacob Kornbluh in der kon­ser­va­tiven jüdi­schen Zeitung The Forward Jewish News, in dem Kornbluh als ame­ri­ka­ni­scher Jude etwas aus­spricht, was in Deutschland sich kaum einer zu sagen traut. Es ist aller­dings auch etwas, was die Trump-Fans in der alter­na­tiven Auf­klä­rungs­szene nicht wahr haben wollen: Donald Trump hat mächtige jüdische Sup­porter, die nun nach der Wahl ihren Tribut ein­fordern werden.

Lesen Sie nach­folgend den auf das Wesent­liche zusam­men­ge­fassten Artikel, der unter der Über­schrift „Ihr voll­stän­diger Leit­faden zu Trumps jüdi­schen Beratern und seinem pro-israe­li­schen Kabinett“ publi­ziert wurde:

Der desi­gnierte US-Prä­sident Donald Trump hat in dieser Woche damit begonnen, sein Kabinett zu for­mieren. Dabei nomi­nierte er Per­sön­lich­keiten, die enge Ver­bin­dungen zur jüdi­schen und isra­el­freund­lichen Gemein­schaft haben, dar­unter Mike Huckabee, Steve Witkoff und Marco Rubio. Die ersten seiner Ernen­nungen im Bereich der natio­nalen Sicherheit sind aus­ge­spro­chene Anhänger Israels, einige von ihnen leugnen die Existenz des paläs­ti­nen­si­schen Volkes und befür­worten die Annexion des besetzten West­jor­dan­landes. Diese Unter­stützer sollen in einer mög­lichen zweiten Amtszeit Trumps die „America First“-Agenda sowie eine popu­lis­tische Hard­liner-Politik weiter vor­an­treiben. Ihre Ernen­nungen könnten grund­le­gende Ver­än­de­rungen in der US-Außen­po­litik mit sich bringen, ins­be­sondere in Bezug auf einen mög­lichen Krieg mit dem Iran und die Lösung der von Israel geführten Kriege im Nahen Osten.

 

Marco Rubio, Außenminister
Gründe für die Ernennung: Rubio, der stell­ver­tre­tende Vor­sit­zende des Geheim­dienst­aus­schusses des Senats und Mit­glied des Aus­schusses für aus­wärtige Bezie­hungen, bringt umfas­sende Erfahrung in der natio­nalen Sicherheit mit. Seine starken poli­ti­schen Ver­bin­dungen erleichtern zudem eine schnelle Bestä­tigung durch den Senat.
Äuße­rungen zu Israel: Der 53-jährige Rubio hat die Doktrin „Frieden durch Stärke“ von Trump über­nommen und fordert, Israel die Freiheit zu geben, die Hamas zu besiegen. In einem popu­lären Video dieses Jahres erklärte er, dass er erwarte, dass Israel „jedes Element der Hamas zer­stört“. Er ver­glich die israe­lische Boden­of­fensive in Rafah, die von der Biden-Regierung abge­lehnt wurde, mit den alli­ierten Bemü­hungen, Adolf Hitler im Zweiten Welt­krieg zu besiegen.
Äuße­rungen zum Iran: Rubio plä­dierte für die Wie­der­ein­führung harter Wirt­schafts­sank­tionen gegen den Iran, um dessen Ter­ror­netz­werke zu schwächen und das Land an der Ent­wicklung von Atom­waffen zu hindern.
Bezie­hungen zur jüdi­schen Gemein­schaft: Der Auto­haus­magnat Norman Braman, ehe­ma­liger Prä­sident der Greater Miami Jewish Fede­ration, ist Rubios poli­ti­scher För­derer. Im April über­raschte Rubio Pro-Israel-Unter­stützer, als er gegen eine Sofort­hilfe für Israel stimmte, weil diese keine Maß­nahmen zur Grenz­si­cherung beinhaltete. Er ent­schul­digte sich jedoch später für Trumps wie­der­holte Äuße­rungen, die ame­ri­ka­nische Juden der Illoya­lität gegenüber Israel beschuldigten.

 

Pete Hegseth, Verteidigungsminister
Äuße­rungen zu Israel: Der 44-jährige Hegseth, Fox-News-Mode­rator, hat seine positive Haltung gegenüber Israel betont und erklärt, dass seine Zeit in der US-Armee ihn zu einem Unter­stützer des jüdi­schen Staates gemacht habe. In einem Interview mit dem israe­li­schen Pre­mier­mi­nister Net­anyahu sagte er: „Israel braucht unsere Unter­stützung“. Hegseth mode­rierte auch eine drei­teilige Serie auf Fox Nation mit dem Titel „Schlacht im Hei­ligen Land: Israel im Krieg“, in der er den Kon­flikt zwi­schen Israel und Gaza the­ma­ti­sierte. „Israel muss diesen Kampf zu Ende führen“, sagte er, was Trumps Auf­for­derung an Israel wider­spiegelt, die Hamas zu eliminieren.
Iran-Politik: Bereits 2020 for­derte Hegseth ein mili­tä­ri­sches Vor­gehen gegen den Iran. „Ich will keine Truppen auf dem Boden, keine Besatzung, keinen end­losen Krieg“, erklärte er. „Aber der Iran führt seit 40 Jahren einen Krieg gegen uns. Ent­weder wir beenden ihn jetzt oder lassen sie weiter agieren.“

 

Mike Waltz, Natio­naler Sicherheitsberater
Warum er wichtig ist: Die Wahl des Reprä­sen­tanten Mike Waltz aus Florida, ein ehe­ma­liger Green Beret, signa­li­siert Trumps Absicht, auch in einer zweiten Amtszeit eine harte Linie gegenüber dem Iran zu fahren und die starke Unter­stützung für Israel aufrechtzuerhalten.
Äuße­rungen zu Israel: Waltz hat wie­derholt die Außen­po­litik der Biden-Admi­nis­tration kri­ti­siert und Israels Krieg in Gaza unter­stützt. Er lobte gezielte Angriffe auf His­bollah-Akti­visten und empfahl Israel, ira­nische Ölex­porte und Atom­an­lagen zu attackieren.
Ziele im Nahen Osten: Waltz wird eine zen­trale Rolle bei der Aus­weitung des Abraham-Abkommens spielen und Gespräche mit Saudi-Arabien führen, um den regio­nalen Frieden und eine Lösung des israe­lisch-paläs­ti­nen­si­schen Kon­flikts voranzubringen.

 

Elise Ste­fanik, US-Bot­schaf­terin bei den Ver­einten Nationen
Für Israel von Bedeutung: Die 40-jährige Ste­fanik bringt ihre Erfahrung im Bereich nationale Sicherheit und ihre durch­set­zungs­starke Art in die Ver­einten Nationen ein. Ange­sichts der stei­genden Span­nungen um den Iran und dem zuneh­menden inter­na­tio­nalen Druck für eine Lösung des israe­lisch-paläs­ti­nen­si­schen Kon­flikts könnte sie eine wichtige Ver­bündete für Israel werden. Kürzlich for­derte sie, das UN-Hilfswerk für Palästina zu ent­lasten, das als Haupt­quelle für huma­nitäre Hilfe im Gaza­streifen fungiert.
Beliebtheit bei kon­ser­va­tiven Juden: Ste­fanik erlangte in der jüdi­schen Gemein­schaft Aner­kennung, als sie Uni­ver­si­täts­prä­si­denten her­aus­for­derte, die Aufrufe zum Völ­kermord an Juden als Verstoß gegen den Ver­hal­tens­kodex ihrer Insti­tu­tionen zu betrachten.

 

Mike Huckabee, US-Bot­schafter in Israel
Warum er den Job bekam: Huckabee, ein Baptist und lang­jäh­riger Israel-Unter­stützer, wurde auf­grund seines guten Ver­hält­nisses zu Trump und dem israe­li­schen Pre­mier­mi­nister Net­anyahu nomi­niert. Huckabee hat Israel über 100 Mal besucht und wird als ein erfah­rener Ver­fechter israe­li­scher Inter­essen angesehen.
Äuße­rungen zu Israel: Huckabee, ein loyales MAGA-Mit­glied, führte im letzten Jahr eine evan­ge­likale Dele­gation nach Israel und erklärte: „Die Evan­ge­li­kalen stehen an der Seite Israels.“ Er bezeichnete das besetzte West­jor­danland als „inte­gralen Bestandteil“ Israels und erklärte, es gebe keinen West­jor­danland-Begriff, sondern „Judäa und Samaria“.
Befür­worter der Annexion: In einem Radio­in­terview äußerte Huckabee die Mög­lichkeit, dass Israel unter Trump grünes Licht für die Annexion des West­jor­dan­landes erhalten könnte.

 

Steven Witkoff, Son­der­ge­sandter für den Nahen Osten
Gründe für die Ernennung: Witkoff, ein Immo­bi­li­en­in­vestor ohne diplo­ma­tische Erfahrung, wurde auf­grund seiner engen Bezie­hungen zu Trump und Jared Kushner gewählt. Er spielte eine Schlüs­sel­rolle bei der Trump-Kam­pagne und wird in der israe­li­schen Geschäftswelt geschätzt.
Bezie­hungen zu Israel: Witkoff nahm an einer wich­tigen Rede von Net­anyahu vor dem US-Kon­gress teil und zeigte sich tief bewegt von der Dar­stellung der Geiseln im Gaza­streifen. „Es war ein spi­ri­tu­elles Gefühl“, sagte Witkoff anschließend in einem Interview.

 

John Rat­cliffe, CIA-Direktor
Bedeutung für Israel: Der 59-jährige Rat­cliffe, ehe­ma­liger Kon­gress­ab­ge­ord­neter aus Texas und einst Direktor des Natio­nalen Geheim­dienstes, warf der Biden-Regierung vor, bedeu­tende Res­sourcen des US-Geheim­dienstes von der Über­wa­chung ter­ro­ris­ti­scher Gruppen wie der Hamas abge­zogen zu haben. Im Prä­si­dent­schafts­wahl­kampf kri­ti­sierte er Vize­prä­si­dentin Kamala Harris für die Unter­stützung eines „fal­schen Nar­rativs“, das Israel als Angreifer gegen unschuldige Paläs­ti­nenser in Gaza dar­stelle. Rat­cliffe befür­wortete auch das 2017 ver­hängte Ein­rei­se­verbot, das die Ein­wan­derung aus sieben über­wiegend mus­li­mi­schen Ländern einschränkte.
Seine Haltung zum Iran: In einem Interview mit Fox News in diesem Jahr lobte Rat­cliffe israe­lische Mili­tär­ak­tionen gegen den Iran und bezeichnete diese als Aus­druck der „Trump-Doktrin“ des maxi­malen Drucks. Er schlug vor, dass die USA Israel in solchen mili­tä­ri­schen Maß­nahmen stärker unter­stützen sollten.

 

Stephen Miller, stell­ver­tre­tender Stabschef und Berater für Innere Sicherheit
Natio­na­lis­tische Per­spek­tiven: Der 39-jährige Miller, Jude, erklärte letzten Monat bei einer Kund­gebung von Trump im Madison Square Garden: „Amerika ist für Ame­ri­kaner und nur für Ame­ri­kaner.“ Während Trumps erster Amtszeit spielte er eine zen­trale Rolle bei der Ent­wicklung einer restrik­tiven Ein­wan­de­rungs­po­litik und war der Architekt der harten Tren­nungs­po­litik von Kindern und Eltern ohne Papiere. Außerdem leitete er die Ein­führung des umstrit­tenen Ein­rei­se­verbots für Muslime im Jahr 2017 und setzte sich dafür ein, die Auf­nahme von Flücht­lingen in die USA zu redu­zieren, was seiner Ansicht nach die nach dem Holo­caust ein­ge­führte Flücht­lings­po­litik auf­heben sollte.
Kritik aus der Familie: Miller, der nun eine wichtige Position innerhalb der Ver­waltung innehat, wurde von seiner jüdi­schen Familie, die vor Pogromen geflüchtet ist, sowie von ehe­ma­ligen Klas­sen­ka­me­raden heftig kri­ti­siert. Sein Onkel, der Neu­ro­psy­chologe Dr. David Glosser, bezeichnete ihn als „Ein­wan­de­rungs­heuchler“. Auch sein frü­herer Rab­biner erklärte, dass Trumps und Millers Rhe­torik wie ein „Echo unheil­voller Ver­spre­chungen“ klinge, die Juden im Laufe der Geschichte immer wieder gemacht worden seien.

 

Lee Zeldin, EPA-Verwalter
Ein jüdi­scher MAGA-Loyalist: Der 44-jährige Zeldin hat sich das Ver­trauen von Trump erar­beitet, nachdem er als Kon­gress­ab­ge­ord­neter gegen die Bestä­tigung der Wahl­er­geb­nisse 2020 gestimmt hatte. Während des Wahl­kampfs war Zeldin ein lauter Unter­stützer Trumps und ein scharfer Kri­tiker der wach­senden Anti-Israel-Stimmung in der Demo­kra­ti­schen Partei. Er ver­tei­digte Trumps Aus­sagen, wonach Juden für den Wahl­ausgang ver­ant­wortlich seien, und beschul­digte den Gou­verneur von Penn­syl­vania, Josh Shapiro, der jüdi­schen Iden­tität ent­le­digen zu wollen, um Kamala Harris als Vize­prä­si­dentin zu unterstützen.
Sein jüdi­scher Hin­ter­grund: Zeldin, der mit einer Mor­monin ver­hei­ratet ist, setzte während seines Wahl­kampfs um das Amt des Gou­ver­neurs von New York 2022 gezielt auf seinen jüdi­schen Hin­ter­grund, um orthodoxe Wähler anzu­sprechen. Sein Urgroß­vater, Moshe Efraim „Morris“ Zeldin, war ein ortho­doxer Rab­biner in Brooklyn und ein pro­mi­nentes Mit­glied der zio­nis­ti­schen Bewegung. Zeldin wuchs in Suffolk County auf Long Island auf und ver­brachte viel Zeit mit seinem Groß­vater, Bernard Zeldin, der das Far­mingdale Jewish Center gründete. Auch seine Mutter, Merrill Schwartz, war als Leh­rerin an einer jüdi­schen Schule in Brooklyn tätig.

 

Kristi Noem, Minis­terin für Innere Sicherheit 

Bedeutung für Juden: Im Rahmen des „Non­profit Security Grant Program“ stellt Noems Minis­terium finan­zielle Mittel und Beratung für den Schutz von reli­giösen Ein­rich­tungen zur Ver­fügung. Die enge Zusam­men­arbeit zwi­schen der Behörde und den jüdi­schen Gemein­de­ver­tretern ist ent­scheidend, um den zuneh­menden Sicher­heits­be­dro­hungen gerecht zu werden. Als Gou­ver­neurin von South Dakota unter­zeichnete die 52-jährige Noem Anfang dieses Jahres ein Gesetz, das die Anwendung der umstrit­tenen Defi­nition des Anti­se­mi­tismus der Inter­na­tional Holo­caust Remem­brance Alliance bei der Unter­su­chung von Dis­kri­mi­nie­rungs­vor­würfen vorschreibt.

Am bekann­testen für: Noem erregte Anfang des Jahres lan­des­weite Auf­merk­samkeit, als sie in ihren Memoiren ent­hüllte, dass sie ihren Jagdhund erschossen hatte. Diese Aussage führte zu einer breiten öffent­lichen Dis­kussion und ver­hin­derte letztlich eine mög­liche Bewerbung als Trumps Vize­prä­si­dentin, da die Tier­schutz­the­matik mit den ethi­schen Prin­zipien in Kon­flikt steht, die bereits im Talmud ver­ankert sind.

 

Matt Gaetz, Jus­tiz­mi­nister und Generalstaatsanwalt 

Worum es geht: Gaetz, 42, sorgte für Auf­sehen, als Trump ihn als Leiter des Jus­tiz­mi­nis­te­riums nominierte.

Was er getan und gesagt hat: Gaetz geriet Anfang dieses Jahres in die Kritik, als er gegen ein par­tei­über­grei­fendes Gesetz stimmte, das Anti­se­mi­tismus auf Uni­ver­si­täten bekämpfen sollte. Im Jahr 2021 bezeichnete er die Anti-Defa­mation League als „ras­sis­tisch“, nachdem diese Fox News auf­ge­fordert hatte, Tucker Carlson wegen seiner anti­se­mi­ti­schen Aus­sagen zu ent­lassen. Im Jahr 2019 behauptete Gaetz, dass der jüdische Mil­li­ardär George Soros hinter einer angeb­lichen Migran­ten­ka­rawane stecke – eine der vielen anti­se­mi­ti­schen Ver­schwö­rungs­theorien, die ihn begleiteten.

Ver­bindung zu weißen Natio­na­listen: Während seiner Zeit im Reprä­sen­tan­tenhaus ver­tei­digte Gaetz die Ein­ladung eines Holo­caust-Leugners zur „State of the Union“-Rede und stellte einen Reden­schreiber des Weißen Hauses ein, der nach Ent­hül­lungen über seine Teil­nahme an einer Ver­an­staltung mit einem weißen Natio­na­listen ent­lassen wurde.

Rück­tritt und Ethik-Unter­su­chung: Gaetz trat aus dem Reprä­sen­tan­tenhaus zurück, kurz bevor eine Ethik-Kom­mission über einen Bericht zu seinem angeb­lichen sexu­ellen Fehl­ver­halten abstimmen sollte, was mög­li­cher­weise die Unter­su­chung beendete.

 

Robert F. Kennedy Jr., Gesundheitsministerium

Bedeutung für Juden: Der 70-jährige Kennedy, bekannt als Impf­kri­tiker, hat in den letzten Jahren zunehmend für Kon­tro­versen gesorgt. Besonders beun­ru­higend waren seine Ver­gleiche von Impf- und Mas­ken­vor­schriften mit dem Holo­caust. 2015 traf er sich mit dem umstrit­tenen Louis Farr­akhan von der Nation of Islam, um über Masern­impf­stoffe zu sprechen. Als Prä­si­dent­schafts­kan­didat 2024 geriet er wegen der Ver­breitung anti­se­mi­ti­scher Ver­schwö­rungs­theorien über COVID-19 in die Kritik. Er behauptete, die Pan­demie sei eine „eth­nisch gezielte“ Bio­waffe, die spe­ziell Asch­ke­na­sische Juden ver­schone. Trotz der schweren Vor­würfe ver­tei­digte Kennedy seine Äuße­rungen und erklärte, er habe „niemals ein anti­se­mi­ti­sches Wort gesagt“.

Frühere Kon­tro­versen: Im Jahr 2020 sprach Kennedy auf einer Ver­an­staltung, die von anti­se­mi­ti­schen und neo­na­zis­ti­schen Gruppen besucht wurde, und nahm später nach Kritik seine Unter­stützung für den ehe­ma­ligen Pink-Floyd-Frontmann Roger Waters zurück, der wegen seiner Ver­wendung von Holo­caust-Bildern in seinen Kon­zerten negativ auf­ge­fallen war.

Seine Aus­sagen: Kennedy bestand darauf, dass er nie anti­se­mi­tisch gesprochen habe und prahlte damit, dass er sein Leben lang den Holo­caust stu­diert habe und „viele Freunde“ habe, die den Holo­caust überlebten.

 

Andere Ernen­nungen

  • Vivek Ramaswamy, 39, ein Biotech-Unter­nehmer ohne bis­herige poli­tische Erfahrung, wurde zusammen mit dem CEO von Tesla, Elon Musk, in eine externe Regie­rungs­stelle, das soge­nannte „Department of Government Effi­ciency“, berufen. Ramaswamy hat öffentlich die Not­wen­digkeit der Fort­setzung der US-Mili­tär­hilfe für Israel infrage gestellt.
  • Tulsi Gabbard, eine ehe­malige demo­kra­tische Kon­gress­ab­ge­ordnete, die als Kriegs­geg­nerin bekannt ist und zu den Repu­bli­kanern übertrat, wurde für das Amt des Direktors der natio­nalen Nach­rich­ten­dienste nomi­niert. Diese Ent­scheidung rief in der pro-israe­li­schen Gemein­schaft Besorgnis hervor.
  • Will Scharf, ein ehe­ma­liger Staats­anwalt und Trump-Anwalt, wurde zum Staats­se­kretär im Weißen Haus ernannt. Scharf, der jüdi­scher Abstammung ist, verlor im August ein span­nendes Vor­wahl­rennen der Repu­bli­kaner um das Amt des Gene­ral­staats­an­walts von Missouri.
  • Boris Epshteyn, ein jüdi­scher Senior-Berater von Trump seit 2016, könnte eine wichtige Position erhalten. Er war während des Schwei­ge­geld­pro­zesses in New York als Rechts­bei­stand tätig und gehört wei­terhin zu Trumps innerem Kreis. Berichten zufolge hat Epshteyn Interesse daran bekundet, Son­der­ge­sandter für den Russland-Ukraine-Kon­flikt zu werden. Als rus­si­scher Ein­wan­derer hat er Trump mit­ge­teilt, dass er Fami­li­en­an­ge­hörige auf beiden Seiten des aktu­ellen Kon­flikts habe.
  • Rick Grenell, ehe­ma­liger US-Bot­schafter in Deutschland und stell­ver­tre­tender Direktor des Inlands­ge­heim­dienstes gegen Ende von Trumps erster Amtszeit, steht auf der Aus­wahl­liste für das Amt des Außen­mi­nisters. Grenell könnte auch eine andere Schlüs­sel­rolle im Kabinett über­nehmen. Er war eine zen­trale Figur bei der Durch­setzung von Sank­tionen gegen den Iran und bei der Nor­ma­li­sierung der Bezie­hungen zwi­schen Israel und den Ver­ei­nigten Ara­bi­schen Emi­raten. Darüber hinaus spielte er eine ent­schei­dende Rolle bei der Ansprache ara­bisch-ame­ri­ka­ni­scher und mus­li­mi­scher Wähler in Michigan während des Präsidentschaftswahlkampfs.
  • Sebastian Gorka, ein Berater des Weißen Hauses in Trumps erster Amtszeit und ehe­ma­liges Mit­glied einer unga­ri­schen Neonazi-Gruppe, wird Berichten zufolge als stell­ver­tre­tender natio­naler Sicher­heits­be­rater in Betracht gezogen. Im Jahr 2022 bezeichnete Gorka die FBI-Razzia in Trumps Mar-a-Lago-Resort im Zusam­menhang mit geheimen Doku­menten als „Gestapo-Stasi-Taktik“.

 

Kan­di­daten für das Amt des Finanzministers

  • Scott Bessen, ein Hedge­fonds-Manager und einer der wich­tigsten Geld­geber Trumps, gilt als füh­render Kan­didat für das Finanz­mi­nis­terium. Das Minis­terium ist unter anderem für die Wirt­schafts- und Han­dels­sank­tionen gegen den Iran und andere feind­liche Akteure zuständig. Bessen wird als Protegé des jüdi­schen Mil­li­ardärs George Soros beschrieben, der zwei Jahr­zehnten lang als Leiter der Ver­mö­gens­ver­waltung bei Soros Fund Management tätig war. Trump berief sich in seinen Spenden-E-Mails letztes Jahr auf die anti­se­mi­tische Ver­schwö­rungs­theorie, Soros sei der „Pup­pen­spieler“ hinter vielen glo­balen Ereignissen.
  • Howard Lutnick, CEO von Cantor Fitz­gerald und Co-Vor­sit­zender von Trumps Über­gangsteam, steht eben­falls im Rennen um den Posten des Finanzministers.

 

Externe jüdische Berater und Per­sonen mit Zugang

  • Jared Kushner, Trumps jüdi­scher Schwie­gersohn und ehe­ma­liger Nahost-Berater, der zu Beginn des Jahres erklärte, nicht ins Weiße Haus zurück­kehren zu wollen, bleibt hinter den Kulissen aktiv. Es wird erwartet, dass er eine Schlüs­sel­rolle bei einem mög­lichen Nor­ma­li­sie­rungs­ab­kommen zwi­schen Saudi-Arabien und Israel spielen könnte.
  • Massad Boulos, der liba­ne­sisch-ame­ri­ka­nische Schwie­ger­vater von Tiffany Trump, der während der Wahl­kam­pagne die Kon­takte zu ara­bisch-ame­ri­ka­ni­schen Gemein­schaften pflegte, wird vor­aus­sichtlich Trumps Ansprech­partner für den Libanon und eine wichtige Figur im Nahen Osten sein.
  • David Friedman, Trumps erster Bot­schafter in Israel, bekundet Interesse daran, in eine nationale Sicher­heits­po­sition zurück­zu­kehren, um die Nah­ost­po­litik zu beein­flussen und eine sied­lungs­freund­liche Agenda voranzutreiben.

 

Soweit die Recherchen von Jacob Kornbluh.

Auf­grund dieses Bera­ter­stabs von Donald Trump und seine Auswahl an Ministern ist eine Befriedung des Nahen Ostens so gut wie aus­ge­schlossen. Vielmehr kann man davon aus­gehen, dass er fest an der Israels Seite steht und sich für die Idee eines Groß­is­raels einsetzt.

Am 7. Oktober 2024 besuchte Donald Trump das Grab von Rabbi Men­achem Schneerson, dem siebten Anführer der Chabad-Lubawit­scher Juden, der 1994 ver­starb und als eine Art Messiah unter den ortho­doxen Juden ange­sehen wird. Was bekannt ist, aber nur selten her­vor­ge­hoben wird, ist die Tat­sache, dass Rabbi Schneerson für seine umfang­reichen ras­sis­ti­schen anti­ara­bi­schen Schriften und Lehren bekannt ist. In Schriften und Briefen äußerte er sich abwertend über Nicht-Juden, vor allem sprach er „über Araber und das Land Palästina und von der Not­wen­digkeit einer jüdi­schen Kon­trolle über das Land in einer Weise, die die Rechte und Existenz der Araber miss­achtet“. Es stehen uns demnach unruhige Zeiten bevor, Palästina betreffend.

Was Donald Trump sonst noch vor hat, lesen Sie im Interview zwi­schen Jan van Helsing und Best­sel­ler­autor Michael Morris: „Trump als Prä­sident: Die unaus­weich­liche Zer­schlagung des Systems“