Der Vorfall habe die Ukraine dazu veranlasst, eine strafrechtliche Untersuchung wegen „Machtmissbrauchs“ und Fahnenflucht einzuleiten, berichtet AFP. Die Brigade mit dem Namen »Anna von Kiew« sollte aus 4.500 Soldaten bestehen und wurde teilweise von Frankreich ausgebildet, das auch Ausrüstung lieferte. Trotz der ausländischen Unterstützung war die Brigade von großen Schwierigkeiten geprägt.
Nach Angaben des ukrainischen Journalisten Jurij Butussow müssen 1.700 Soldaten geflohen sein, bevor sie überhaupt an Gefechten teilgenommen haben, 50 davon dürften bereits während der Ausbildung in Frankreich übergelaufen sein. »Die Ermittlungen dauern an. Es sei noch zu früh, um über vorläufige Ergebnisse zu sprechen«, sagt Tetiana Sapian, Sprecherin der staatlichen Ermittlungsbehörde der Ukraine laut AFP.
Die Parlamentarierin Marjana Bezuhla kritisiert die Militärführung und erklärt, dass die Brigade inzwischen aufgelöst und auf andere Einheiten verteilt worden sei. »Nicht einmal die französischen Versuche, die Brigade zu spezialisieren, konnten sie vor den schlechten militärischen Entscheidungen unserer Generäle retten«, sagt Marjana Bezuhla.
Der Vorfall verdeutlicht die Probleme, mit denen die ukrainische Armee konfrontiert ist, während Russland seine dreijährige Invasion verstärkt. Der Datenanalyse von AFP zufolge ist Russland im vergangenen Jahr um 4.000 Quadratkilometer vorgerückt, während die Streitkräfte der Ukraine mit Personalmangel und Erschöpfung zu kämpfen haben. Die Unsicherheit wird durch die Ungewissheit über die zukünftige Unterstützung der USA, wenn Donald Trump bald sein Amt als Präsident antritt, noch verschärft.
Zuerst erschienen bei freiewelt.net.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.