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Freiheit und linke Politik sind nicht mit­ein­ander ver­einbar – Die linke Ideen­ge­schichte ist eine der Gewalt und des Missbrauchs

Um einmal einen weit­ver­brei­teten Irrtum auf­zu­klären: LINKE Ideo­logien und FREIHEIT passen nicht zusammen, haben nichts mit­ein­ander zu tun, sind inkommensurabel.

Ideen­ge­schichtlich ist alles, was mit Freiheit zusam­men­hängt NICHT links.

Die ersten linken Bewe­gungen hatten kei­nerlei Interesse an Freiheit. Die Gründung von Gewerk­schaften zur Kol­lek­ti­vierung von Indi­vi­du­al­in­ter­essen ist kein Zufall.

Freiheit ist seit jeher mit dem Begriff „bür­gerlich“ ver­bunden und somit NICHTS, was von Linken auch nur ent­fernt ange­strebt wird, oder von ihren „Denkern“ mit etwas anderem als Her­ab­lassung behandelt wurde. Wo soll in der Dik­tatur des Pro­le­ta­riats Platz für „indi­vi­duelle Freiheit“ sein?

Linke wollen ein Gehege, dessen Eingang sie mit Freiheit über­schreiben und in dem sie genau kon­trol­lieren können, was die Leute mit der ihnen zuge­stan­denen „Freiheit“ tun.

Die Politik der letzten Jahre war daher nicht faschis­tisch, soweit sie den Raub von Indi­vi­du­al­rechten angeht, sie war tota­litär und damit genau in dem ideo­lo­gi­schen Gewässer, in dem Linke seit Bebel und Lenin IMMER unterwegs sind.

Dabei ist das linke Bestreben, indi­vi­du­elles Frei­heits­streben für die eigenen Zwecke aus­zu­nutzen und unter dem Vorwand, „wahre Freiheit“ anzu­streben, die eigene Macht­po­sition zu begründen, kunstvoll in die absurde Ideo­logie der klas­sen­losen Gesell­schaft ver­packt. Besonders deutlich wird dies in den Schriften von Lenin. Wir haben eine Stelle aus dem fünften Kapitel von „Staat und Revo­lution“ von W. I. Lenin her­aus­ge­sucht, die das besonders gut zum Aus­druck bringt. Darin lebt Lenin seine Macht­phan­tasien aus, um die Absur­dität des Absterbens des Staates und des Ein­gangs in Paradies der klas­sen­losen Gesell­schaft zu beschreiben, die durch die Gewalt­herr­schaft erreicht werden soll, die bei Lenin als „Dik­tatur des Pro­le­ta­riats“ benannt ist und explizit dazu dient, alle, die nicht das Heil klas­sen­loser Gesell­schaft erreichen wollen, mit der Legi­ti­mation des Heils­bringers und der daraus abge­lei­teten Gewalt zu bekämpfen. Wenn man die Geschichte der Rus­si­schen Revo­lution kennt, dürfte die Passage kei­nerlei Zweifel daran lassen, dass Lenin schon bei Abfassung seiner „Schrift“ Gewalt als Mittel der phy­si­schen Besei­tigung seiner Gegner im Hin­terkopf gehabt hat.

Und natürlich stellt die Dik­tatur des Pro­le­ta­riats als Gewalt­herr­schaft einer Clique von Mördern, die Lenin als „Avant­garde der Arbei­ter­klasse“ ver­klärt, eine lupen­reine Olig­archie dar, in diesem Fall eine Par­tei­herr­schaft, die von Anfang an nicht kon­zi­piert war, um die einmal errungene Macht wieder abzu­geben. Vielmehr dient die „Dik­tatur des Pro­le­ta­riats“ dazu, einer Par­tie­clique umfas­sende Herr­schafts­rechte zuzu­schreiben, die ruchlos aus­ge­nutzt werden, um die poli­ti­schen Gegner zu beseitigen.

Die Ideen­ge­schichte der LINKEN ist eine Geschichte der Gewalt, des Mordes und des Kampfes gegen indi­vi­duelle Freiheit. Sie hat nichts mit Eman­zi­pation und Gleichheit zu tun.

Aber lesen Sie selbst bei Lenin:

„Die Dik­tatur des Pro­le­ta­riats aber, d.h. die Orga­ni­sierung der Avant­garde der Unter­drückten zur herr­schenden Klasse, um die Unter­drücker nie­der­zu­halten, kann nicht einfach nur eine Erwei­terung der Demo­kratie ergeben. ZUGLEICH mit der gewal­tigen Erwei­terung des Demo­kra­tismus, der ZUM ERSTENMAL ein Demo­kra­tismus für die Armen, für das Volk wird und nicht ein Demo­kra­tismus für die Reichen, bringt die Dik­tatur des Pro­le­ta­riats eine Reihe von Frei­heits­be­schrän­kungen für die Unter­drücker, die Aus­beuter, die Kapi­ta­listen. Diese müssen wir nie­der­halten, um die Menschheit von der Lohn­skla­verei zu befreien, ihr Wider­stand muß mit Gewalt gebrochen werden, und es ist klar, daß es dort, wo es Unter­drü­ckung, wo es Gewalt gibt, keine Freiheit, keine Demo­kratie gibt.“

Dass Lenin, wie so viele linke „Denker“ vor und nach ihm, nicht son­derlich helle war, wird schon daran deutlich, dass er den Wider­stand derer, die ideo­lo­gisch nicht mit ihm über­ein­stimmen, mit Gewalt brechen will, um Freiheit her­zu­stellen, denn Gewalt und Freiheit sind für ihn unver­einbar. Ergo, wird Gewalt für ihn zum Mittel, um ins klas­senlose Paradies ein­zu­ziehen, eine Utopie, die so men­schen­ver­achtend wie dumm ist und alle indi­vi­du­ellen Unter­schiede zwi­schen Men­schen eben einmal für ungültig erklärt und zudem ein Den­k­un­glück, das bei Linken, die mit Waffen Frieden schaffen wollen oder mit Dis­kri­mi­nierung Dis­kri­mi­nierung besei­tigen wollen, bis heute zu finden ist. Es ist Kern ihres men­talen Make-Ups.

Weiter mit Lenin:

„Engels hat das aus­ge­zeichnet in seinem Brief an Bebel zum Aus­druck gebracht, wenn er, wie der Leser sich ent­sinnen wird, sagt: „Solange das Pro­le­tariat den Staat noch gebraucht, gebraucht es ihn nicht im Interesse der Freiheit, sondern der Nie­der­haltung seiner Gegner, und sobald von Freiheit die Rede sein kann, hört der Staat als solcher auf zu bestehen.

Demo­kratie für die riesige Mehrheit des Volkes und gewaltsame Nie­der­haltung der Aus­beuter, der Unter­drücker des Volkes, d.h. ihr Aus­schluß von der Demo­kratie – diese Modi­fi­zierung erfährt die Demo­kratie beim ÜBERGANG vom Kapi­ta­lismus zum Kommunismus.

Erst in der kom­mu­nis­ti­schen Gesell­schaft, wenn der Wider­stand der Kapi­ta­listen schon end­gültig gebrochen ist, wenn die Kapi­ta­listen ver­schwunden sind, wenn es keine Klassen (d.h. keinen Unter­schied zwi­schen den Mit­gliedern der Gesell­schaft in ihrem Ver­hältnis zu den gesell­schaft­lichen Pro­duk­ti­ons­mitteln) mehr gibt – erst dann „hört der Staat auf zu bestehen, und ES KANN VON FREIHEIT DIE REDE SEIN“. Erst dann ist eine tat­sächlich voll­kommene Demo­kratie, tat­sächlich ohne jede Aus­nahme, möglich und wird ver­wirk­licht werden. Und erst dann beginnt die Demo­kratie ABZU­STERBEN, infolge des ein­fachen Umstands, daß die von der kapi­ta­lis­ti­schen Skla­verei, von den unge­zählten Greueln, Bru­ta­li­täten, Wider­sin­nig­keiten und Gemein­heiten der kapi­ta­lis­ti­schen Aus­beutung befreiten Men­schen sich nach und nach GEWÖHNEN WERDEN, die ele­men­taren, von alters her bekannten und seit Jahr­tau­senden in allen Vor­schriften gepre­digten Regeln des gesell­schaft­lichen Zusam­men­lebens ein­zu­halten, sie ohne Gewalt, ohne Zwang, ohne Unter­ordnung, OHNE DEN BESON­DEREN Zwangs­AP­PARAT, der sich Staat nennt, einzuhalten.“

Eine bemer­kens­werte Denk­leistung, die auf der Prä­misse aufbaut, dass Demo­kratie eine bür­ger­liche Erfindung, bür­ger­liche Demo­kratie ist, die geschaffen wurde, um „das Volk“ nie­der­halten zu können und „wahre Demo­kratie“ zu ver­hindern. Wahre Demo­kratie liegt dann vor, wenn „das Volk“ die­je­nigen BESEITIGT (aus­merzt, tötet, unter­jocht), die als Anhänger bür­ger­licher Demo­kratie der klas­sen­losen Gesell­schaft im Wege stehen. Sind alle, die nicht „das Volk“ sind, beseitigt, dann ist klas­senlose Gesell­schaft möglich, Demo­kratie stirbt ab und die Men­schen in der nun klas­sen­losen Gesell­schaft leben ohne Gewalt, ohne Zwang und ohne Unter­ordnung, vor allem ohne Unter­ordnung unter einen Staat.

Ich glaube nicht, dass Lenin den BS, den er hier zusam­men­ge­schrieben hat, je ernst gemeint hat. Ich denke vielmehr, es war seine Variante von „Opium für das Volk“, wohl­klin­gender Unfug, der dazu gedacht ist, die Naiven, die sich von der­ar­tiger Utopie ein­fangen lassen, zu rekru­tieren und in den Dienst der eigenen Sache zu stellen, die freilich nicht darin besteht, „die Massen zu befreien“, sondern darin, „das Volk [minus die aus­ge­merzten Bürger und „Kapi­ta­listen“]“ der Herr­schaft einer poli­ti­schen Clique zu unter­stellen, deren Mit­glieder behaupten, sie würden die Inter­essen „des Volkes“ als kom­mu­nist­siche Partei nicht nur genau kennen, sondern ebenso genau in die Tat umsetzen.

Mit der­ar­tigen Märchen kann man eigentlich nur kleine Kinder beeindrucken.
Umso bemer­kens­werter, dass es bis zum heu­tigen Tag sozia­lis­tische und kom­mu­nis­tische Par­teien gibt, die gewählt werden, von denen gewählt werden, denen sie nach Wahl ihre Freiheit rauben.


Der Artikel erschien zuerst bei ScienceFiles.org.