Foto vom Pico del Teide auf Teneriffa, https://pixabay.com/de/photos/teide-teneriffa-vulkan-landschaft-3723474/

Aus­bruch bahnt sich an: Rie­siger Vulkan auf Tene­riffa brodelt

Es scheint unaus­weichlich. Ein Vul­kan­aus­bruch auf der größten Insel der Kanaren steht bevor. Unter­ir­di­sches Magma hat die Insel angehoben.

Die Kana­ren­insel Tene­riffa ist eines der am meisten von Tou­risten besuchte Rei­seziel Spa­niens. 2024 wurden dort zehn Mil­lionen Gäste gezählt. Kein Wunder, herrscht doch auf der Insel das ganze Jahr über Son­nen­ga­rantie bei ange­nehmen Tem­pe­ra­turen. Felsen- und Sand­strände wechseln sich ab, idyl­lische Dörfer sorgen im Lan­des­in­neren für Abwechslung, die Wüsten und Nebel­wälder bie­tende Land­schaft ist dank der Größe der Insel und des 3718 Meter hohen Vul­kan­berges Teide sehr abwechslungsreich.

Und das ist auch schon das Problem: Tene­riffa ist wie alle kana­ri­schen Inseln ein rie­siger Vulkan, und der ist auf­ge­wacht. Der Wis­sen­schaft­liche Aus­schuss für die Bewertung und Über­wa­chung vul­ka­ni­scher Phä­nomene der kana­ri­schen Inseln (CCES) hat Ende Januar die Ein­hei­mi­schen und die Tou­ris­tiker mit der Mit­teilung auf­horchen lassen, dass der Vulkan Teide „geo­phy­si­ka­lische Akti­vi­täten auf­weist, die durch erhöhte Seis­mi­zität, geo­dä­tische Ver­for­mungen und Gas­ausstoß gekenn­zeichnet sind“, wie es in einer Mit­teilung der Regio­nal­re­gierung der Kanaren heißt.

Besonders bemer­kenswert ist neben den Beben­schwärmen den For­schern zufolge die gleich­zeitige Ver­än­derung der che­mi­schen Zusam­men­set­zungen an den Dampf­aus­tritts­stellen im Bereich der Cañadas, wie sich der riesige Krater rund um den Vul­kan­gipfel des Teide nennt.

Geo­dä­tische Mes­sungen deuten gleich­zeitig auf eine leichte, aber messbare Boden­ver­formung hin, der Gipfel des Teide ist mitsamt der Insel um einen Zen­ti­meter nach oben gestiegen, was beweist, dass unter der Insel, wo sich Mag­ma­kammern befinden, der Druck steigt. Die Wis­sen­schaftler sprechen von einer „anomalen Akti­vität“ des Teide.

„Wir wissen, dass es auf Tene­riffa zu einem Aus­bruch kommen kann“, sagte Itahiza Domínguez, Leiter des Natio­nalen Geo­gra­fi­schen Instituts auf den Kana­ri­schen Inseln, IGN, laut Teneriffa-News.

Dass der Teide auf Tene­riffa eines Tages aus­breche, sei recht sicher. Aller­dings stehe nicht fest, „wann und wie“ der Vulkan auf Tene­riffa aus­brechen werde. Es könne einen relativ unspek­ta­ku­lären Aus­bruch an einem Neben­vulkan geben, oder auch eine größere Eruption durch ein Erwachen des Teide selbst.

Wann es auf Tene­riffa den nächsten Vul­kan­aus­bruch gibt? Dom­inguez: „Die Vor­läufer-Ereig­nisse können in zwei oder in 50 Jahren auf­treten.“ Daher müsse die Situation weiter beob­achtet werden. Zugleich sollten jedoch „Maß­nahmen ergriffen werden, um die Bevöl­kerung mit Übungen vorzubereiten.“

Für Panik bestehe kein Grund, kon­krete Hin­weise auf eine unmit­telbar bevor­ste­hende Eruption gebe es nicht. Der letzte Vul­kan­aus­bruch auf Tene­riffa fand vom 18. bis 27. November 1909 am Westhang des Teide statt. Dabei wurden über zwei Qua­drat­ki­lo­meter Land durch Lava und Asche ver­wüstet, Men­schen kamen aber nicht zu Schaden. Noch heute ist der 60 Meter hohe Schla­cken­kegel Chi­nyero in 1556 Meter Höhe zu sehen.

Derzeit sorgt eine heftige Erd­be­ben­serie nahe der grie­chi­schen Feri­en­insel San­torin für Angst vor einem Vul­kan­aus­bruch oder einem kata­stro­phalen Erdstoß.

Auch in den Phle­gräi­schen Feldern bei Neapel in Süd­italien, einem Super­vulkan, herrscht nach end­losen Beben Angst vor einer Eruption. Auch der gigan­tische Super­vulkan des Yel­low­stone in den USA wird auf­merksam über­wacht. In Island findet derzeit eine ganze Serie von Vul­kan­erup­tionen statt.

Zuerst erschienen bei anti-matrix.com.