»Ich möchte nicht antieuropäisch sein, aber…« sagt Sergej Lawrow in einem Interview mit Krasnaja Swesda und fährt fort: »In den letzten 500 Jahren – als die westliche Welt mehr oder weniger die Form annahm, die sie heute hat – haben alle Tragödien auf der Welt ihren Ursprung in Europa oder wurden durch die europäische Politik verursacht. Natürlich mit einigen Modifikationen.«
Als Beispiele nennt er den Kolonialismus, die Kreuzzüge, Napoleon und Hitler und stellt gleichzeitig fest, dass die Vereinigten Staaten historisch gesehen nicht in der gleichen Weise böse gesinnt seien wie Europa. Der russische Außenminister, der für seine verbalen Attacken gegen den Westen bekannt ist, führt in dem Interview weiter aus, dass Russland seit 2007 vor den Konsequenzen warne, wenn der Westen das Land als untergeordneten Akteur behandle.
Er sagt, Russland habe 2021 versucht, über die europäische Sicherheit zu verhandeln, aber der Westen habe diese Versuche ignoriert. Laut Lawrow waren es die »Heuchelei, Straflosigkeit und das Überlegenheitsgefühl« des Westens, die zum aktuellen Konflikt geführt haben. Darüber hinaus wirft er den Staats- und Regierungschefs der EU, insbesondere dem britischen Premierminister Keir Starmer und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, vor, gegen den Frieden in der Ukraine zu arbeiten. Lawrow wirft ihnen vor, den Konflikt »anfachen« zu wollen und bezeichnet ihren Vorschlag für Friedenstruppen in der Ukraine als Fortsetzung der Provokationen des Westens.
Gleichzeitig lobt Sergej Lawrow Donald Trump und seine Regierung für einen viel »pragmatischeren« Ansatz. Er beschreibt US-Außenminister Marco Rubio und den Nationalen Sicherheitsberater Michael Waltz als »vernünftige Menschen, die verstehen, dass die USA Russland nicht kommandieren« sollten. Lawrow betont jedoch, dass Trumps Ziel das gleiche sei wie das seines Vorgängers: dass die Vereinigten Staaten die führende Nation der Welt werden, auch wenn Trump einen anderen Ansatz verfolgt.
Der Artikel erschien zuerst bei freiewelt.net.
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