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Geheime NS-Expe­di­tionen auf der Suche nach antiken Geheim­nissen und über­na­tür­liche Arte­fakte (Video)

Mit­hilfe von Expe­di­tionen in alle Welt wollten die deut­schen Natio­nal­so­zia­listen unter der Leitung von SS-Chef Heinrich Himmler Beweise für ein angeblich mys­ti­sches Erbe der Deut­schen finden.
Himmler gründet 1. Juli 1935 die For­schungs­ge­mein­schaft Ahnenerbe. Zahl­reiche Expe­di­tionen führten die Nazis rund um den Erdball. Unter anderem auch nach Bolivien und in den Himalaya.  Von Frank Schwede

Es war ein wich­tiges Anliegen der Natio­nal­so­zia­listen, die angeblich ras­sische Über­le­genheit des „ari­schen Men­schen“, die auf der ganzen Welt unver­gess­liche Spuren in Gestalt präch­tiger Denk­mäler und Bau­werke und antiker Arte­fakte mit fort­schritt­licher Tech­no­logie hin­ter­lassen haben soll, wis­sen­schaftlich nachzuweisen.

SS-Chef Heinrich Himmler gründete unter Betei­ligung des Reichs­bau­ern­führers Richard Walter Darre am 1. Juli 1935 die For­schungs­ge­mein­schaft Ahnenerbe, die auf der ganzen Welt auf der Suche prä­his­to­rische Stätte war.

Auf diese Weise ver­suchte die For­schungs­ge­mein­schaft die NS-Ideo­logie wis­sen­schaftlich zu unter­mauern. Durch die Ent­de­ckung einer alten fort­schritt­lichen Zivi­li­sation, die sie als Vor­läufer der ari­schen Rasse bezeich­neten, hofften Himmler und seine Anhänger das Nazinar­rativ einer ari­schen Abstam­mungs­linie zu stärken, die älter als alle anderen Zivi­li­sa­tionen waren.

Die Nazis nutzten unge­klärte Geheim­nisse der antiken Archäo­logie, um ihre archäo­lo­gische Agenda vor­an­zu­treiben. Ein Bei­spiel ist die prä­ko­lum­bische Rui­nen­stätte Tiwanaku unweit des Titi­ca­casees in Bolivien, die ein­gehend von dem Schrift­steller und selbst­er­nannten Archäologe Edmund Kiss im Auftrag der SS unter­sucht wurde.

Kiss stu­dierte zwar nur Archi­tektur, behauptete aber auch Archäologe zu sein. Auch als Schrift­steller machte er sich einen Namen. Ende des 20. Jahr­hun­derts gewann Kiss ein Preisgeld von 20.000 Reichsmark in einem Autoren-Wett­bewerb. (Geheime NS-Expe­di­tionen, die Du Dir nie vor­stellen würdest (Video))

Davon finan­zierte Kiss seine For­schungs­reise nach Tiwanaku. Das offen­sicht­liche Alter und die unge­wisse Her­kunft machten die Rui­nen­stätte schon früh zu einem der großen Rätsel der Archäologie.

Hoch auf­ra­gende Steintore, massive Gra­nit­mo­no­lithen, weit­läufige Erd­wälle und kunstvoll gefer­tigte Stelen prägen noch heute die Kultur ihrer Schöpfer, die laut einer Legende von einer großen Flut aus­ge­löscht wurde.

Stand eine arische Super­rasse in Ver­bindung zu Atlantis?

Kiss behauptet in seinen Büchern und Schriften, dass Tiwanaku vor über einer Million Jahren von nor­di­schen Ariern errichtet wurde, womit nach Meinung heu­tiger Experten die For­schung des Autors die Grenzen zwi­schen Wis­sen­schaft und Mystik verwischt.

Kiss war nämlich der Über­zeugung, dass die gigan­ti­schen Bau­werke von einer ari­schen Super­zi­vi­li­sation mit unbe­kannter Energie oder fort­schritt­licher Tech­no­logie gefertigt wurden.

Kiss wurde auf­grund seines sich selbst ange­eig­neten Wissens in der Archäo­logie, vor allem aber auf­grund seines überaus großen Inter­esses an eso­te­ri­schen Themen, zum Leiter einer Son­der­ex­pe­dition nach Tiwanaku ernannt.

Der Autor hatte zuvor schon mehrere Werke ver­öf­fent­licht, in denen er die Existenz einer alten fort­schritt­lichen Zivi­li­sation ver­mutete, die lange vor der Auf­zeichnung der Geschichte existierte.

Kiss ver­mutete sogar, dass die Super­zi­vi­li­sation mög­li­cher­weise mit dem legen­dären Atlantis in Ver­bindung stand, das Kiss eben­falls mit ari­schen Ursprüngen in Ver­bindung brachte.

Der Schrift­steller glaubte, dass diese alte fort­schritt­liche Gesell­schaft lange vor dem Auf­stieg der Inka nach Süd­amerika ein­ge­wandert sei, dort Städte gründete und das Wissen an die lokale Bevöl­kerung wei­ter­ge­geben habe.

Der boli­via­nische Uni­ver­sal­ge­lehrte Beli­sario Diaz Romero behauptet in seinem 1906 erschienen Buch Tia­huanacu, dass die Stätte von einem Volk erbaut worden sei, das er Homo atlan­ticus nannte, das von Atlantis über eine Land­brücke aus dem Osten nach Amerika ein­ge­wandert war.

Der umstrittene Öster­reicher Arthur Posn­ansky, der Tiwanaku mit Atzlan, der mythisch „weißen“ Insel­heimat der Azteken in Ver­bindung brachte, erforschte die Stätte eben­falls im frühen 20. Jahrhundert.

Die Ähn­lichkeit mit dem Namen von Platons legen­därer Insel hat einige Atlantis-Sucher dazu ver­an­lasst, eine ein­deutige Ver­bindung zwi­schen den beiden Kul­turen herzustellen.

Schließlich waren es Posn­anskys Ideen und die dama­ligen Ras­sen­theorien, die Kiss maß­geblich beein­flussten, weil sie seiner Meinung nach ein­deutige Beweise sind, dass sämt­liche große Zivi­li­sa­tionen der Ver­gan­genheit von ari­schen Vor­fahren auf­gebaut worden wurden.

Laut Kiss Vor­stel­lungen war auch Tiwanaku ein Über­bleibsel einer alten nor­di­schen Zivi­li­sation, die eine Kata­strophe über­lebte, die er in seiner Theorie der Glet­scher-Kos­mo­logie zuschrieb.

Dieser Theorie zufolge war einst ein Mond mit der Erde kol­li­diert, was eine Eiszeit zur Folge hatte, die die gesamte Erde mit Glet­schern bedeckte und schließlich auch zur Zer­störung von Atlantis führte.

Der Mond und die Zyklen der Zivilisationen

Kiss war der Über­zeugung, dass einige Über­le­bende dieser nor­di­schen Zivi­li­sation in den Anden ein neues Zuhause fanden und Tiwanaku bauten.

Seine Theorien fanden in Deutschland Zuspruch und wurden schließlich auch von den Nazis auf­ge­griffen, die das arische Erbe an Orten fern von Europa eta­blieren wollten.

Das Tor der Sonne ist eines der berühm­testen Monu­mente von Tiwanaku und erregte recht bald auch Kiss´s Auf­merk­samkeit. Das Tor ziert neben zahl­reichen Orna­menten in der Mitte eine Figur, die oft als der Schöp­fergott Virachocha beschrieben wird. Kiss bestand jedoch darauf, dass es sich bei der Dar­stellung um einen ari­schen Gott­könig einer unter­ge­gan­genen Zivi­li­sation handelt.

Die Nazis inter­pre­tierten die anderen Symbole auf dem Tor als eine ver­schlüs­selte Sprache, die ihrer Meinung nach ver­lo­renes Wissen enthält, das sie auf arische Ursprünge zurückgeführten.

Kiss Ideen fanden besonders bei Heinrich Himmler und der SS großen Anklang. Sie fühlten sich von seinen Theorien, die den Kosmos und die Ras­sen­mystik mit­ein­ander ver­knüpften, geradezu angezogen.

Kiss sah in der Bedeutung des Mondes eine zen­trale Rolle in den Zyklen von Zivi­li­sa­tionen und Zer­störung, die seiner Meinung nach die Geschichte der gesamten Menschheit prägen.

Laut Kiss Theorie war jede alte Zivi­li­sation, ein­schließlich Atlantis, durch die kata­stro­phalen Aus­wir­kungen auf­ein­an­der­fol­gender Monde zer­stört worden.

Dieser Glaube stimmte mit seiner Vor­stellung einer ver­lo­renen ari­schen Zivi­li­sation überein, die auf­grund kos­mi­scher und irdi­scher Umwäl­zungen auf­stieg und irgendwann unterging.

Für Kiss waren die Zyklen der Zer­störung Teil einer göttlich kos­mi­schen Ordnung – wobei die ari­schen Völker die aus­er­wählten Erben dieses Wissens waren, die selbst­ver­ständlich jede noch so große Kata­strophe unbe­schadet überlebten.

Im Rahmen seiner Theorie wurde die angeb­liche Zer­störung von Atlantis mit dem Zerfall eines frü­heren Mondes in Ver­bindung gebracht, der laut Kiss Über­schwem­mungen, Erd­beben und dra­ma­tische Kli­ma­ver­än­derung ver­ur­sacht hat.

Kiss Über­le­gungen stellten die arische Rasse als wider­stands­fähig, über­legen und als aus­er­wählte Men­schen dar, die jeder Kata­strophe trotzten. Kiss Mond­theorie beein­flusste auch die Arbeit des Öster­rei­chers Hans Hör­biger, der zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts die Welt-Eis­theorie entwickelte.

Hör­biger ging in seiner Theorie davon aus, dass Eis eine grund­le­gende Rolle bei der Ent­stehung des Uni­versums spielte – wobei Him­mels­körper ein­schließlich Pla­neten und Monde durch kata­stro­phale mit dem Eis ver­bundene Ereig­nisse mit­ein­ander interagierten.

Laut Hör­biger beein­flussten diese kos­mi­schen Ereig­nisse das Leben auf der Erde und prägten die gesamten mensch­lichen Zivi­li­sa­tionen. Obwohl auch diese Theorie pseu­do­wis­sen­schaft­licher Natur war, gewann auch sie in Himmlers Ahnenerbe-Orga­ni­sation rasch an Popu­la­rität, weil die Natio­nal­so­zia­listen die gängige wis­sen­schaft­liche Kos­mo­logie oft als jüdisch bezeichneten.

Mit der Unter­stützung von Heinrich Himmler und der SS wurden Ahnenerbe-For­scher rund um den Erdball geschickt, sogar auf das Dach der Welt.

Auf der Suche nach Shambhala

1938 führte eine Expe­dition nach Tibet. Die Ras­se­for­scher sollten diesmal bei dem Bergvolk nach Spuren der alten ari­schen Zivi­li­sation suchen. Himmler war nämlich über­zeugt, dass sich auch im Himalaya über­le­bende Arier der Atlantis-Zivi­li­sation über die Jahr­tau­sende gerettet hatten. Als Beweis musste das Haken­kreuz her­halten, das im tibe­ti­schen Kul­tur­kreis seit Jahr­hun­derten ein Glücks­symbol ist.

Diesmal stand die Expe­dition unter der Leitung des Zoo­logen Ernst Schäfer, der sich später einen Namen als Tibet-Experte machte. Am 21 April 1938 brachen Schäfer und seine vier Begleiter von Genua aus in den Himalaya auf.

Zwar unter­sagten die bri­tisch-indi­schen Behörden die Ein­reise der SS-Truppe, doch Schäfer ist es gelungen, eine Ein­ladung des tibe­ti­schen Minis­terrats zu ergattern. Sodann sam­melte das For­scherteam grund­le­gendes Material zur tibe­ti­schen Bevölkerung.

Die Expe­dition war, wie auch die anderen, ein kom­plexes Geflecht aus Mytho­logie, Pseu­do­wis­sen­schaft und ideo­lo­gi­schem Ehrgeiz. Himmler und sein Team waren auch an diesem ent­le­genen Ort auf der Suche nach antiken Relikten der ver­lo­renen Zivilisation.

Ande­rer­seits ver­mu­teten auf­grund der zahl­reichen bud­dhis­ti­schen Klöster den Eingang in das mythische König­reich Shambhala, das irgendwo in Zen­tral­asien ver­borgen sein soll.

Nebenher ver­maßen die SS-Leute fleißig Schädel von Tibetern, nahmen Gesichts­masken aus Gips ab und zeichnete Kör­per­pro­por­tionen auf. Anhand der Daten von rund 300 Tibetern fanden Schäfer und seine Leute heraus, dass die Tibeter wohl irgendwie zwi­schen der mon­go­li­schen und euro­päi­schen Rasse stünden und sich ein „ari­sches Ras­se­element“ vor allem noch im tibe­ti­schen Adel zeige.

Am Ende ihrer Reise schafften sie Tau­sende gesam­melte Arte­fakten nach Deutschland, die später im Ahnenerbe-Museum aus­ge­stellt wurden.

Blei­bendes Zeugnis der Tibet Expe­dition ist der Doku­men­tarfilm „Geheimes Tibet“, den das SS-Team auf dem Dach der Welt drehte.

Expe­di­ti­ons­leiter Ernst Schäfer erhielt nach seiner Rückkehr für seine Ver­dienste den Toten­kopfring der SS sowie den Ehren­degen des „Schwarzen Ordens“ verliehen.

Den Zugang zur inneren Erde fanden aller­dings auch die Nazis nicht.

Mehr über geheime NS-Expe­di­tionen in die Ant­arktis lesen Sie im Buch: „Ant­arktis: Hinter der Eiswand“

Über die Innere und Flache Erde lesen Sie im Buch „DUMBS 2„.

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Quellen: PublicDomain/Frank Schwede für PRAVDA TV am 23.03.2025

Zuerst erschienen bei pravda-tv.com.