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Phar­ma­logik: Impfung gegen Influenza taugt nichts, lasst uns daher noch mehr impfen [Neue Studie]

Zu den Studien, die uns am meisten fas­zi­nieren, gehören Studien, deren Autoren zu einem Ergebnis gelangen, das ein­deutig GEGEN eine medi­zi­nische Inter­vention spricht, die es aber dennoch nicht über sich bringen, die ent­spre­chende medi­zi­nische Inter­vention als das nutzlose, viel­leicht auch gefähr­liche Werkzeug zum Pro­fi­t­erwerb für Phar­mafia zu erklären, das es ist.

Wir reden von Studien wie dieser:

Erd­wiens, Annika, Carolin Hackmann, Marianne Wedde, Barbara Biere, Janine Reiche, Ute Preuß, Kristin Tolksdorf, Silke Buda, and Ralf Dürrwald (2025). Interim Esti­mates of 2024–2025 Sea­sonal Influenza Vaccine Effec­ti­veness in Germany—Data From Primary Care and Hos­pital Sen­tinel Sur­veil­lance. Influenza and Other Respi­ratory Viruses 19(5): e70115.

Erd­wiens et al. (2025) haben Ergeb­nisse für Deutschland und die Influenza-Saison 2024/25 ver­öf­fent­licht, Ergeb­nisse, die den „effektiv“-Teil der Influenza-Impfung betreffen, bei denen der „sicher“-Teil über­haupt nicht berück­sichtigt wird. Kurz: Neben­wir­kungen von Influenza-Impf­stoffen bleiben außen vor. 341.213 Neben­wir­kungen von Influenza-Impf­stoffen sind bei Vigi­access, der Datenbank der WHO ver­zeichnet. Der dickste Brocken der gemel­deten Neben­wir­kungen betrifft „Fieber“ und andere Sym­ptome, die man gemeinhin als „Grippe“ bezeichnen würde…

Erd­wiens et al. (2025) haben ihre Daten­er­hebnung zwei­ge­teilt. Im ersten Teil sind Haus­ärzte bun­desweit auf­ge­rufen, Proben von Pati­enten, die mit Grip­pe­sym­ptomen vor­stellig werden, ein­zu­senden, im zweiten Teil werden sta­tionär behan­delte Pati­enten, die an Atem­wegs­er­kran­kungen leiden, rekru­tiert. Ins­gesamt kommen auf diese Weise 2.808 Per­sonen mit zumeist milden Atem­wegs­er­kran­kungen zusammen. Bei 926 kann durch Labor­tests eine Infektion mit Influenza nach­ge­wiesen werden, 52% (489) haben ein Influenza-Virus Typ A ein­ge­fangen (H1N1 oder H3N2), 48% ein Influenza Virus Typ B.

Ins­gesamt sind 226 der 2.808 Pro­banden im Datensatz gegen Influenza geimpft und die Frage, die es nun zu beant­worten gilt, lautet: Nutzt Ihnen diese Impfung etwas. Die Antwort findet sich in der fol­genden Tabelle. Wir haben in der letzten Kolonne rote und vio­lette Kästchen ein­ge­zeichnet. Vio­lette Kästchen betreffen Ergeb­nisse, die man eigentlich nicht inter­pre­tieren kann. Rote Kästchen betreffen Ergeb­nisse, die man defi­nitiv nicht inter­pre­tieren kann.

Und wie die Tabelle zeigt, ergibt die Frage nach der Effek­ti­vität von Influenza-Impf­stoffen eine ein­deutige Antwort: Das Zeug taugt keinen Pfifferling.

Alle Ergeb­nisse, deren Kon­fi­denz­in­tervall (95%CI) eine untere Grenze im nega­tiven und eine obere Grenze im posi­tiven Bereich auf­weist, sind Junk, denn sie zeigen, dass Impf­stoffe schaden oder helfen können. Negative Werte geben an, dass das Risiko für gegen Influenza Geimpfte, an Influenza zu erkranken oder wegen Influenza hos­pi­ta­li­siert zu werden, HÖHER ist, als das ent­spre­chende Risiko Unge­impfter. Und wenn man die letzten beiden Kolonnen durchgeht, dann ist die Erhöhung des Risikos einer Erkrankung an Influenza durch Influanze-Impf­stoffe eigentlich das Ergebnis, das sich kon­sistent findet. Es ist also nichts, was man als Daten­fluke oder Zufall abtun kann. Es ist ein sys­te­ma­ti­sches Ergebnis, das zeigt, dass Influenza-Impf­stoffe mehr Schaden anrichten, als sie Nutzen bringen. Indes schaffen es die Autoren in ihren Daten einen posi­tiven Effekt auf die Wahr­schein­lichkeit, schwer an Influenza zu erkranken [secondary care] her­aus­zu­lesen und ihre Ergeb­nisse wie folgt zusammenzufassen:

„In our ana­lyses, we found low influenza VE against mild labo­ratory-con­firmed influenza in the German popu­lation, with higher VE against severe courses of influenza. Our fin­dings support that influenza vac­ci­nation should be pro­moted along-side other pre­ventive mea­sures, such as encou­raging infection-pre­venting behavior. Gene­rally, even in vac­ci­nated ARI patients, influenza disease and prompt anti­viral therapy should be con­sidered, espe­cially for those at risk of severe disease.“

Kurz: Die Impf­stoffe taugen zwar nichts, taugen kaum etwas gegen eine schwere Erkrankung, tat­sächlich taugen sie so wenig, dass wir emp­fehlen, Geimpfte wie Unge­impfte zu behandeln, aber dennoch halten wir an der Sinn­haf­tigkeit einer Impfung gegen Influenza fest, weil wir den Strohhalm einer etwas weniger mise­rablen Effek­ti­vität gegen schwere Erkrankung gefunden haben und nun mit zwei Händen umklammern.

Indes, den Strohhalm haben die Autoren selbst abge­knickt, denn sie schreiben:

„Limi­ta­tions include small sample size espe­cially in secondary care and in primary care for certain age groups. Unme­a­sured con­founding, sel­ection bias and recall bias cannot be ruled out.“

Eigentlich könne man die Ergeb­nisse, die auf Sub­gruppen bezogen sind, vor allem die­je­nigen, die sich auf schwer an Influenza Erkrankte beziehen (secondary care), nicht inter­pre­tieren, weil die Fall­zahlen zu gering sind.

Dass Sie es dennoch tun, das muss man dann wohl mit einer erstaun­lichen Resistenz gegenüber den eigenen Ergeb­nissen erklären, eine Erk­läung, die uns in den Bereich der Sozi­al­psy­cho­logie und hier zu Leon Fest­inger und seine Theorie kogni­tiver Dis­sonanz führt.

Ein Wis­sen­schaftler, der sein Geld wert ist, würde übrigens darauf hin­weisen, dass die etwas weniger mise­rable Effek­ti­vität bei schweren Erkran­kungen, die es für Geimpfte etwas weniger wahr­scheinlich macht, schwer zu erkranken als für Unge­impfte, dadurch beseitigt wird, dass Geimpfte eine höhere Wahr­schein­lichkeit haben, sich zu infi­zieren und somit für mehr Pati­en­ten­ma­terial sorgen, das schwer erkranken kann.


Zuerst erschienen bei ScienceFiles.org.