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Schul­lehrer gegen „Ver­schwö­rungs­theorien“

Sehr geehrte Lese­rinnen und Leser,

mir ist anonym eine Ein­ladung zu einer Fort­bildung von Lehr­kräften zuge­stellt worden, die in meinen Augen sowohl eine Frechheit als auch einen Angriff auf die Mei­nungs­freiheit dar­stellt. Als Sozi­al­wis­sen­schaftler kann ich dies nicht unkom­men­tiert lassen. Lesen Sie selbst:

Der Satz „Ver­schwö­rungs­theorien […] führen häufig zu Ablehnung demo­kra­ti­scher Kultur und Aus­ein­an­der­setzung mit Fakten“ ist eine dreiste Lüge und dient nicht zur Wahrung „demo­kra­ti­scher Kultur“, sondern deren Abschaffung.

Der Grund­stein der „demo­kra­ti­schen Kultur“ ist die Mei­nungs­freiheit. Das offi­zielle Nar­rativ der Medien, Schulen und Co. zu hin­ter­fragen, führt nicht dazu, dass man „eine Aus­ein­an­der­setzung mit Fakten ablehnt“. Man muss sich erst einmal mit den prä­sen­tierten Nach­richten, Unter­richts­themen und der­gleichen „aus­ein­an­der­setzen“, um diese anschließend in Frage zu stellen bzw. in Frage stellen zu können. Eine „Ablehnung demo­kra­ti­scher Kultur“ stellt lediglich jene Brand­markung alter­na­tiver Sicht­weisen als „Ver­schwö­rungs­theorien“ dar, wie sie vom offi­zi­ellen Nar­rativ betrieben wird.

Wenn die alter­na­tiven Sicht­weisen lediglich „Blödsinn“ dar­stellen würden, wieso muss man von einer „Ver­schwörung innerhalb der Bevöl­kerung“ reden? Wenn alle soge­nannte „Ver­schwö­rungs­theorien“ irra­tional, unhaltbar und der­gleichen wären, wieso lässt man die Men­schen nicht einfach frei reden, was sie reden möchten? Wieso lässt man sie sich nicht einfach „zum Narren machen“?

Da alter­native Sicht­weisen offen­sichtlich „bekämpft“ werden sollen, indem „Prä­ven­tionen gegen Ver­schwö­rungs­theorien“ betrieben werden, scheinen alter­native Sicht­weisen offen­sichtlich eine „Bedrohung“ für den Staat und die poli­tische Indok­tri­nation, genannt „poli­tische Bildung“, zu bilden.

Besonders dreist ist das Motto, unter welchem diese „Prä­vention von alter­na­tiven Sicht­weisen“ betrieben werden soll: „Schule ohne Ras­sismus“. Wenn Schü­le­rinnen und Schüler dis­kri­mi­niert werden, weil sie eine andere Meinung haben, ist dies eine klas­sische Form von Rassismus!

Und ich sehe hier defi­nitiv eine Gefährdung der Demo­kratie, wenn jetzt Lehr­kräfte, die unsere Kinder zu mün­digen Bürgern her­an­ziehen sollten, dazu auf­ge­fordert und trai­niert werden, Kinder mit alter­na­tiven Sicht­weisen zu iden­ti­fi­zieren, zu denun­zieren und einzuschüchtern.

 

Ich erhebe hier mahnend meinen Zei­ge­finger und ver­weise auf Artikel 1 des Grund­ge­setzes: „Die Würde des Men­schen ist unan­tastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Ver­pflichtung aller staat­lichen Gewalt.“

Ebenso ver­weise ich auf Artikel 2 des Grund­ge­setzes: „Jeder hat das Recht auf die freie Ent­faltung seiner Per­sön­lichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer ver­letzt und nicht gegen die ver­fas­sungs­mäßige Ordnung oder das Sit­ten­gesetz verstößt.“

Sich mit alter­na­tiven Sicht­weisen aus­ein­an­der­zu­setzen, ver­stößt weder gegen die ver­fas­sungs­mäßige Ordnung noch gegen das Sit­ten­gesetz, und es ver­letzt auch nicht die Per­sön­lich­keits­rechte der Men­schen, die sich nicht mit alter­na­tiven Sicht­weisen auseinandersetzen.

Noch deut­licher wird es in Artikel 3 des Grund­ge­setzes for­mu­liert: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Her­kunft, seines Glaubens, seiner reli­giösen oder poli­ti­schen Anschau­ungen benach­teiligt oder bevorzugt werden.“

Eine Schulung, um Men­schen zu iden­ti­fi­zieren, die sich mit soge­nannten „Ver­schwö­rungs­theorien“ beschäf­tigen, stellt ein­deutig eine Benach­tei­ligung dieser Men­schen wegen einer poli­ti­schen Anschauung dar und ver­stößt gegen Artikel 3 des Grundgesetzes!

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Daher meine drin­gende Bitte: Liebe Lese­rinnen, liebe Leser, liebe Leh­re­rinnen, liebe Lehrer, liebe Schü­le­rinnen, liebe Schüler, habt die Courage und wehrt Euch gegen diese poli­tisch insze­nierte Dis­kri­mi­nierung und gegen diese poli­tische Indoktrination!

Herz­lichst, Ihr Mr. Miller