„Held des Tages“ , „Böhmermann sammelt Geld für Seenotretter“, „Mission Lifeline“ und andere, Beifall klatschende Überschriften bejubeln die neueste Aktion von Jan Böhmermann. 90.000 Euro hat er gesammelt für die „Flüchtlingsretter der Lifeline“. Im Selbstvermarkten ist er recht begabt und so fertigte er auch noch ein Video an, in dem er sich erstmal selbst als „Influencer“ und „Celebrity“ feiert. Er hat Urlaub und es geht ihm gut. Er hat zwar soviel Geld, dass er „die Scheine nur so raushaut“, geigt aber seine Fans an, sie sollen spenden für die Mannschaft der Lifeline. Diese habe tagelang mit den Flüchtlingen auf hoher See ausharren müssen, ohne Essen, Trinken und medizinische Versorgung – und die sich jetzt auch noch für die Rettung der Flüchtlinge vor Gericht verantworten müsse. Dass die Crew Angst um ihr Leben hatte und um Anlegeerlaubnis bettelte, weil ihre „Fracht“ aggressiv wurde, wird gern unerwähnt gelassen.

Das Seerecht ist ein Jahrhundertealtes, ausgefeiltes, international anerkanntes Regelwerk, das auf allen Schiffen dieser Welt gilt, wo Wasser unter’m Kiel ist, einschließlich Hafen. Die rechtlichen Verhältnisse auf See benötigen strenge Regeln, denn, wie es so schön heißt: Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. Wer sich nicht daran hält, untergräbt ein aus gutem Grund strenges Rechtssystem und befördert die Piraterie.
Das Seerecht befiehlt obligatorisch die Rettung Schiffbrüchiger. Das ist unzweifelhaft so vorgeschrieben.
Ganz wichtig ist aber die Frage der Registrierung. Ein Schiff, das unter unter deutscher Flagge fährt, muss in Deutschland registriert sein und ist deutsches Hoheitsgebiet, deutscher Boden, solange es auf offener See ist. Im Hafen eines fremden Landes ist dies dem Moment „eingeschränkt“, in dem es dort „festmacht“. Wäre die Lifeline ein deutsches Schiff, hätten die aufgenommenen Schiffbrüchigen dort, auf deutschem Boden, bereits bei Kapitän Claus-Peter Reisch einen Asylantrag stellen können.
Der Knackpunkt: Dem ist nicht so. Die Presse schreibt aber sehr gern vom „deutschen Schiff Lifeline“.

Man muss hier einmal in aller Deutlichkeit sagen, dass das Flüchtlings-Schlepper-Geschäft der NGOs ein schändliches ist. Die Menschen, die dort in die vollkommen überfüllten Schlauchboote gepfercht werden und einfach auf See hinaustuckern, können mit diesen Schlauchbooten in keinem Fall die ca. 500 Kilometer entfernte Küste Siziliens erreichen. Selbst wenn sie großes Glück hätten und die See die ganze Zeit spiegelglatt bliebe: Die überfüllten Boote führen weder genügend Trinkwasser, noch für die zwei bis drei Tage ausreichend Proviant für alle Insassen, noch genügend Diesel mit sich. Es gibt auch keinen Fall, in dem ein solches Schlauchboot in Italien angekommen ist.
Hier werden Menschen mit dem Versprechen, man werde sie direkt hinter der Küste aufsammeln, in lebensgefährliche Situationen gebracht. Funktioniert das verabredete, nächtliche Rendez-Vous mit einem Schlepperschiff nicht, sind die Menschen in den Booten so gut wie verloren. Sie haben keinerlei nautische Erfahrung, der Treibstoff geht sehr bald zu Ende. Sie sitzen hilflos in einem seeuntauglichen Boot und ertrinken jämmerlich.

Jeder weiß mittlerweile, dass die Schlepperboote schon in sehr kurzer Entfernung vor der Küste auf die Flüchtlingsboote warten. Das sind keine Schiffe, die auf ihren Handelsrouten zufällig in Seenot geratene Seeleute oder Schiffspassagiere retten. Die Seenot ist einvernehmlich zwischen den Menschenhändlern an Land und denen auf den Schiffen geplant und wird wissentlich herbeigeführt. Auch unter Inkaufnahme von hunderten Todesopfern.
Ganz klar wird die Sache, wenn man weiß, dass die aus Seenot Geretteten nur an den nächsten sicheren Ort gebracht werden müssen, von wo aus „die Überlebenden an ihren nächsten Bestimmungsort ausgeschifft werden” (Kurzinformation des deutschen Bundestages: Inhalt der völkerrechtlichen Verpflichtung zur Seenotrettung). Heißt: Die NGO-Schleuserschiffe fahren vor der Küste Nordafrikas auf und ab und warten darauf, die absichtlich in Seenot gebrachten Schleuserboote anzusteuern. Doch anstatt die Geretteten an die ein paar Kilometer entfernte Küste zurückzubringen, werden sie nach Italien befördert. Das ist keine Seenotrettung, sondern Menschenhandel unter dem Vorwand und Missbrauch der Seenotrettung.
Dennoch schreiben auch „seriöse Hauptmedien“ wie die “Welt”, dass die Schiffsbesatzung der „Lifeline“ sich nach der „Rettung von 230 Menschen vor Gericht verantworten“ müsse. Das ist geradezu eine blanke Lüge, denn die Redakteure der „Welt“ sind ausgebildete Journalisten und wissen ganz genau, dass der Kapitän vor Gericht steht, weil er wissentlich mit einem nicht korrekt registrierten (Piraten)Schiff, was niemals hätte in See stechen dürfen, Menschenhandel unterstützt hat.
Jan Böhmermann ruft auch noch zu Spenden für solche kriminellen Schlepperbanden auf und das naive Volk finanziert Piraten- und Menschenhändler-Crews aus lauter Gutmenschentum und hilft damit aktiv, noch mehr Flüchtende anzulocken.
























