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Angela Merkel und ihre Warnung vor „Allein­gängen“

Der Leser­brief der Woche beschäftigt sich mit der immer wieder im Asyl­streit gehörten Warnung der Kanz­lerin, Deutschland müsse sich vor „Allein­gängen“ hüten. Er kommt von unserem Leser Johannes Leigers.
Man mag zur Flücht­lings­po­litik stehen, wie man will. Aber sich darauf zu berufen, Deutschland dürfe keine Allein­gänge machen, halte ich so lange für Volks­ver­dummung, bis man mir das Gegenteil beweist.
Überall in Europa gibt es Alleingäne. Auch die beste, einstmals beste soziale Absi­cherung der Welt war ein deut­scher Alleingang.
Und da gibt es in Deutschland eine Kanz­lerin, die dagegen ist, dass Deutschland im Alleingang etwas macht, was aus­ge­rechnet gar kein Alleingang ist, sondern Praxis in vielen anderen euro­päi­schen Ländern.
Hier eine kleine Auswahl der Allein­gänge euro­päi­scher Staaten: Däne­marks knall­harter Kurs; Frank­reichs Grenz­kon­trollen mit Zurück­weisung in das EU-Land, das zuvor betreten wurde; Öster­reichs neue Maß­nahmen. Von Ungarn, Polen, Tsche­chien, Slo­wakei sind Allein­gänge längst bekannt. Von den Schweden wissen wir es auch schon lange und auch von den Hol­ländern, von den Spa­niern und den Ita­lienern nun auch. Zahl­reiche Artikel bei PP belegen diese angeb­lichen Alleingänge.
Soll die Warnung vor „Allein­gängen“ viel­leicht sogar ver­schleiern, dass Merkels Flücht­lings­po­litik tat­sächlich immer mehr zum fatalen, Deutschland scha­denden „Alleingang“ wird?
 


Dieser Leser­brief wurde erst­ver­öf­fent­licht auf David Bergers Blog  www.philosophia-perennis.com