Italien: U2 Sänger fordert – Salvini kontert

Italien — Paul David Hewson, der Sänger der Band U2 — besser bekannt unter dem Namen “Bono” — nutzt immer wieder seine Bekanntheit für poli­tische und soziale Zwecke. Jetzt meldet sich der Mil­li­ardär gegen den stell­ver­tre­tenden ita­lie­ni­schen Minis­ter­prä­si­denten Matteo Salvini zu Wort, der Schiffen mit Migranten die Ein­fahrt in ita­lie­nische Häfen ver­weigert. Die ita­lie­ni­schen Medien berichten, dass Bono Richtung Italien jüngst ver­kündete “Italien solle Mitleid haben”. Die Antwort von Salvini ließ nicht auf sich warten.
Bono taucht inzwi­schen fast überall auf, wenn es darum geht, das Gut­men­schentum zu reprä­sen­tieren und vor­an­zu­treiben. Bono meldet sich, wenn es darum geht, AIDS in Afrika zu bekämpfen, Bono ist auch zur Stelle, wenn Amnesty Inter­na­tional Hun­gersnöte in Äthiopien mit Live-Aid Kon­zerten bekämpft. Bono kämpft für Schul­den­er­lasse für Dritte-Welt-Länder und Bono kämpft für Migranten, die nach Europa wollen.
“Bono sagt, dass Ita­liener Mitleid haben müssen. Das Prinzip ist richtig, aber ich erinnere mich, dass, während wir darüber sprechen, 5 Mil­lionen Ita­liener in Armut leben, die sich nicht mal mehr einen Urlaub leisten können”, so die Antwort des ita­lie­ni­schen Innen­mi­nisters Matteo Salvini in einem Interview mit dem ita­lie­ni­schen Sender Rtl 102.5.
Mil­li­ardär Bono hilft, in dem er anderen sagt, sie sollen helfen
Bono ver­gleicht die der­zeitige Ein­wan­de­rungs­welle aus Afrikas mit der Aus­wan­derung der Iren nach Amerika und erwartet Ver­ständnis. “Es ist schwierig, die Situation dieser Men­schen zu ver­stehen, die ihr Land ver­lassen. Es gibt eine Menge Hass in der Welt. Schauen Sie sich einfach an, was zwi­schen Amerika und Mexiko mit Kindern pas­siert, die von ihren Eltern getrennt werden. Aber wir sind nicht so. Wir Iren können ver­stehen, was es bedeutet, zu migrieren”, findet der Sänger Bono.
Salvini kontert, dass ein Land  zunächst einmal für die eigenen armen Ein­wohner zuständig ist
“Mitleid, ja. Aber wenn es so viele unserer eigenen Lands­leute gibt, ob jung oder alt, die Schwie­rig­keiten haben, ein Zuhause oder eine Arbeit zu finden, dann ist es die Pflicht einer Regierung und eines Volkes, zuerst diesen Men­schen zu helfen”, wie­der­holte Salvini. “Erst dann kann Bono mit seinen Ideen kommen”, fügte der Vize­premier hinzu. 


zuerst erschienen auf Jou­watch