Immer noch schlagen die Wellen hoch. Die EreigÂnisse in Chemnitz haben tiefe Spuren hinÂterÂlassen, die Folgen sind noch lange nicht absehbar. Seit dem Tod eines 35-jähÂrigen FamiÂliÂenÂvaters ist nichts mehr, wie es war. Doch statt zu beruÂhigen und zu verÂsöhnen, ist es ausÂgeÂrechnet die BunÂdesÂreÂgierung, die fortÂwährend Ă–l ins Feuer gieĂźt und den eskaÂlieÂrenden KonÂflikt immer weiter anheizt. Von der KanzÂlerin ĂĽber ihren RegieÂrungsÂsprecher bis hin zu den Ministern war keine einzige WortÂmeldung dazu geeignet, die Lage zu entÂspannen. Ganz im Gegenteil. Und statt zu recherÂchieren, tobten sich auch DeutschÂlands JourÂnaÂlisten lieber in ihrem reliÂgiÂonsÂgleich gefĂĽhrten “Kampf gegen rechts” aus, der längst ein Kampf gegen die Mitte der GesellÂschaft ist. GestĂĽtzt auf die von der sächÂsiÂschen GeneÂralÂstaatsÂanÂwaltÂschaft in aller DeutÂlichkeit widerÂlegte Behauptung eines einÂzelnen JourÂnaÂlisten, verÂurÂteilten Medien und Politik die angebÂliche Hetzjagd auf Migranten, ohne zu prĂĽfen, ob es diese gegeben hatte. StattÂdessen werden TauÂsende untaÂdelige DemonsÂtranten in SipÂpenhaft fĂĽr mitÂlauÂfende ExtreÂmisten genommen – wogegen sich Politik und Medien bei linken KundÂgeÂbungen aufs Schärste verÂwahren. Zwar wurden in den Tagen danach InterÂnetÂmelÂdungen retuÂschiert, das böse “H‑Wort” aus den HeadÂlines entÂfernt und aufÂhetÂzende Ă„uĂźeÂrungen relaÂtiÂviert, die ursprĂĽngÂliche FalschÂmeldung hatte bis dahin beim breiten Publikum aber längst verÂfangen. Doch damit nicht genug: Der Spiegel erdreistet sich einmal mehr, Sachsen und mithin den Osten DeutschÂlands als neue Brut des NatioÂnalÂsoÂziaÂlismus zu diffamieren.
Der Osten hat sich eine ProÂtestÂkultur bewahrt, in der RechtsÂbeuÂgungen durch die RegieÂrenden nicht einfach hinÂgeÂnommen werden
Es sind die immer gleichen Rituale der Linken, denen der “Nazi”-Begriff so leicht ĂĽber die Lippen geht, dass es eine wahre Schande ist. Alles, was sich nicht mit ihrer WeltÂanÂschauung deckt, setzen sie mit dem NatioÂnalÂsoÂziaÂlismus gleich. Und da die poliÂtische Achse in Deutschland sich in den verÂganÂgenen Jahren verÂschoben hat wie wohl niemals zuvor seit dem II. WeltÂkrieg, fängt rechts inzwiÂschen schon dort an, wo FleiĂź und RedÂlichkeit gefordert werden. Wer gegen die Abschaffung staatÂlicher Grenzen ist, wer verÂlangt, dass der RechtsÂstaat fĂĽr alle gleich gilt, wer fordert, dass Hilfe nur soweit geleistet wird wie wirkÂliche Not herrscht, der steht heute bereits tief im rechten Lager. So soll jeder WiderÂspruch gegen den grĂĽn einÂgeÂfärbten Neo-SoziaÂlismus im Keim erstickt werden. Doch anders als der durch jahÂreÂlanges “Nudging” einÂgeÂlullte Westen, hat sich der Osten DeutschÂlands, in dem viele minÂdestens eines, manche gar zwei menÂschenÂverÂachÂtende soziaÂlisÂtische UnrechtsÂregime erlebt haben, eine ProÂtestÂkultur bewahrt, die dazu fĂĽhrt, dass RechtsÂbeuÂgungen durch die RegieÂrenden nicht einfach hinÂgeÂnommen werden. Wer aber wagt, sich zu empören, ist fĂĽr die Linken schlicht ein “Nazi”. Dabei bagaÂtelÂliÂsiert die gedanÂkenlose GleichÂsetzung von ProÂtestlern mit den Schergen eines MasÂsenÂverÂnichÂtungs-Regimes in unerÂträgÂlicher Weise das enorme Leid, das die natioÂnalen SoziaÂlisten ĂĽber Europa und die Welt gebracht haben. Jene, die sich an den 100 MilÂlionen Morden im Namen des KomÂmuÂnismus nicht recht stören wollen, scheinen eben auch nicht viel ĂĽbrig zu haben fĂĽr die sechs MilÂlionen Opfer des Holocaust.
Wir erleben PoliÂtiker, die zu Hass und Hetze anstaÂcheln, und JourÂnaÂlisten, die einen Kampf gegen MilÂlionen von MitÂbĂĽrgern fĂĽhren
UnterÂdessen stimmen immer mehr PoliÂtiker in den Kanon ein, der von den jourÂnaÂlisÂtiÂschen Gehilfen mit groĂźem Eifer gesungen wird. Vor allem auf den ungeÂliebten neuen MitÂbeÂwerber hat man es abgeÂsehen, der sich anschickt, demÂnächst nicht mehr nur im BunÂdestag, sondern in sämtÂlichen LandÂtagen dafĂĽr zu sorgen, dass fĂĽr die eigenen ParÂteiÂzögÂlinge weniger Mandate und Pöstchen zu erhaÂschen sind. Immer mehr ParÂteiÂenÂverÂtreter wittern MorÂgenluft und scheinen die EreigÂnisse von Chemnitz dafĂĽr nutzen zu wollen, verÂloÂrenes Terrain zurĂĽckÂzuÂerÂobern. Da verÂbreitet man gerne UnwahrÂheiten, unterÂschlägt, dass die tatÂsächÂliche Gewalt mit mehÂreren verÂletzten PoliÂzisten von links ausging, und ruft zum Kampf gegen jene auf, die – im Gegensatz zu den Selfie-TouÂristen von der SPD – mit einem von Linken verÂhinÂderten SchweiÂgeÂmarsch tatÂsächlich der Opfer gedenken wollten. Statt SoliÂdaÂrität und MitÂgefĂĽhl fĂĽr die durch zwei AsylÂbeÂwerber zu Schaden gekomÂmenen MenÂschen und deren Familien, hört man von der polit-medialen Zunft den Aufruf zum erbitÂterten Kampf gegen jeden, der Protest gegen die BunÂdesÂreÂgierung erhebt. Wir erleben PoliÂtiker, die zu Hass und Hetze anstaÂcheln, während sie linke ExtreÂmisten hofieren, und JourÂnaÂlisten, die einen Kampf gegen MilÂlionen von MitÂbĂĽrgern fĂĽhren, von dem sie allen Ernstes glauben, sie könnten ihn gewinnen. Das kann nicht gut ausÂgehen. Am Ende werden dieÂjeÂnigen, die den FläÂchenÂbrand entÂfacht haben, ihre Hände in Unschuld waschen und mit dem Finger auf andere zeigen. Denn im VerÂdrehen von Ursache und Wirkung sind sie bestens geĂĽbt.
zuerst erschienen auf Liberale Warte