Die CDU/CSU unter­scheidet sich nur noch im Par­tei­namen von der Linken

Von Wolfgang Prabel — Die Linke hat die DDR immer schön­ge­redet und als Pein der „gebro­chenen Bio­grafien“ alle tat­säch­lichen und hoch­ge­bauschten Pro­bleme der Ossis in der Nach­wen­dezeit ver­ortet. Die Lügen­presse der 90er Jahre hat es übrigens genauso getrieben.
Ein Blick auf meine Nachbarn. Einer ist seit 1990 bei der­selben Firma Kraft­fahrer. Ein anderer war Gemein­de­diener, bis er Mitte der 90er in einen Bau­be­trieb wech­selte. Einer bewachte früher einen unter­ir­di­schen Poli­zeib­unker und wurde 1990 Rentner. Meine Nach­barin wurde 1990 Steu­er­fach­ge­hilfin und hat seither immer in Steu­er­büros und Buch­hal­tungen gear­beitet. Meine Freundin hatte sich anläßlich der Wäh­rungs­reform als Archi­tektin selb­ständig gemacht. Die LPG wurde auf­gelöst und aus ihr ent­stand ein Bau­be­trieb. Statt Mist hatte man von einem Tag auf den andern Beton in der Schub­karre. Die Leh­rerin machte in der­selben Schule einfach weiter.
Bei einigen ging es nicht so glatt. Es gab manche beruf­liche Ent­täu­schung und einige Kon­kurse. Aber aus den Trümmern der alten Betriebe ent­standen immer wieder neue mit ver­bes­sertem Konzept. Im Dorf gibt es einen Lang­zeit­ar­beits­losen, der schon fast 30 Jahre harzt, aber der will es nicht anders. Helmut Kohl, Gerhard Schröder und Dr. Merkel haben sich an ihm glei­cher­maßen die Zähne aus­ge­bissen, obwohl alle drei behaup­teten Patent­re­zepte zu haben. Die Löhne waren nach 1990 nicht alle so top, aber die olle DDR war ja auch nicht gerade ein aus­ge­spro­chenes Hoch­lohnland. Auch das Problem der in die Jahre kom­menden Hand­werker gibt es, die gesund­heitlich nicht bis 65 durch­halten. Aber welcher Maurer hat in der DDR bis zur Rente gemauert? Davon habe ich einen ein­zigen gekannt.
Auf dem deut­schen Dorf gab es keine ML-Dozenten, keine haupt­amt­lichen Par­tei­kader und keine Armee­of­fi­ziere, deren Geschäfts­grundlage 1990 weg­ge­brochen war. In Berlin und in den Bezirks­städten muß zu der Zeit der Teufel los­ge­wesen sein. Ein Bekannter, der vorher bei der Erfurter Kripo arbeitete, hatte hin­terher einen Laden für Was­ser­betten, ein Wei­marer ML-Lehrer ver­kaufte Lebens­ver­si­che­rungen. Ein anderer wurde Heiler und behan­delte geschei­terte Genossen mit Rot­licht. Ist kein Witz, sondern eine wahre Geschichte. Sicher war das für die Nomen­klatura demü­tigend, aber keine Kata­strophe. Auch gab es in unserem Land­kreis keine Kom­binate, die zumachten. Auf dem Orte herrschte mehr Auf­bruch­stimmung, als Lethargie. Niemals haben die Medien über die zahl­reichen Erfolgs­bio­grafien nach dem Zusam­men­bruch der DDR berichtet. Viele Leute machten die ersten Reisen ins NSW (ins „nicht­so­zia­lis­tische Wirt­schafts­gebiet“, so die SED-Sprach­re­gelung für den Westen). Auch Reisen nach Polen und Jugo­slawien waren möglich geworden. Der Zugang zu höherer Bildung wurde trans­pa­renter und die Ver­wendung von Braun­koh­le­bri­ketts war nicht mehr obligat.
Und nun kommt die Kanz­lerin daher und tutet ins gleiche Horn wie die SED-Nach­folger und die ver­kommene Lügen­presse. Das Anderssein der Ossis wird mit der Zeit nach 1990 begründet. Die WELT zitiert Dr. Merkel:
Angela Merkel denkt, dass die deutsche Einheit noch nicht bei allen Ost­deut­schen ange­kommen ist. Diese Umbrüche seien zwar „niemals eine Recht­fer­tigung für Hass und Gewalt“. Jedoch eine „Erklärung für eine andere Lebensbiografie“. 
Die Einheit hätte auch zu harten Umbrüchen geführt, so hätten viele Ost­deutsche nie wieder in ihrem Beruf arbeiten können. Vieles, was Anfang der 90er-Jahre pas­siert sei, komme jetzt bei den Men­schen noch mal auf den Tisch. „Es war ja auch eine unglaub­liche Erfahrung“, sagte die Bundeskanzlerin.
„Viele Men­schen haben ihre Arbeit ver­loren, mussten neu anfangen. Das Gesund­heits­system, das Ren­ten­system – alles wurde anders“, betonte Merkel weiter. Sie verwies darauf, dass zum Tag der Wäh­rungs­union unter anderem 13 Prozent der Men­schen im Osten in der Land­wirt­schaft gear­beitet hätten – am Tag danach seien es nur noch 1,5 Prozent gewesen.
Die Lügen­presse, die Linke und Dr. Merkel werden nie ein­räumen, daß es auch die Zeit vor 1990 gewesen sein könnte, die die Men­ta­lität der Polen, Sachsen, Tschechen, Thü­ringer, Ungarn, Meck­len­burger, Slo­waken, Bran­den­burger, Rumänen, Letten, Esten und Litauer geprägt haben könnte.
Alle diese Ost­völker haben eins gemeinsam: Sie sind national brutal unter­drückt worden. Sie vege­tierten in einem von außen auf­ge­zwun­genen inef­fi­zi­enten Wirt­schafts­system, welches seinen Ursprung sowohl im Leni­nismus, als auch in der tra­dierten Staats­wirt­schaft Ruß­lands hatte, mußten die Besatzung bezahlen und durften wegen Sta­chel­draht (Deutsche, Rumänen) oder konnten wegen feh­lenden Devisen (Polen, Tschechen, Ungarn) nicht raus.
Die Ossis lebten wie im Zoo. Aber nicht als Besucher des­selben, sondern als Tiere im Käfig. Der Höhe­punkt der Ver­ar­schung war es, als 1970 ein DKP-Funk­tionär aus Bremen ins GST-Lager (ein Ort der vor­mi­li­tä­ri­schen Aus­bildung) nach Tambach-Dietharz kam, um eine flam­mende Rede gegen das mono­pol­ka­pi­ta­lis­tische System der BRD abzu­sondern. Hin­terher fuhr er wieder nach Bremen. So sieht Ras­sen­trennung wirklich aus. Wenn ich das Wort Bremen höre, bekomme ich noch heute ein ungutes Gefühl.
Von den Wählern im Osten sind etwa 30 Jahr­gangs­ko­horten durch die Vor­wen­dezeit geprägt worden, und eben­falls etwa 30 durch die blü­henden Land­schaften. Wer 1990 zwanzig Jahre alt war, und jetzt 50 ist, ist noch in der ollen DDR beschult worden und kennt die Parolen und die Gehirn­wäsche. An diesen Leuten tropft vieles ab, was die Ber­liner Eli­tisten uns via Staats­fern­sehen und Lügen­presse ein­zu­trichtern versuchen.
Eine berech­tigte Skepsis gegen das Fremde und Pri­mitive wird uns als Ras­sismus und Natio­nal­so­zia­lismus aus­gelegt. Von Wessis, die in solchen  bedrückten Ver­hält­nissen nie leben mußten. Eine bodenlose Frechheit von arro­ganten Rotz­löffeln ist das.
Der Natio­nal­so­zia­lismus hat sich dadurch bla­miert, daß er andere Völker unter­worfen hat, und nicht dadurch, daß er Deutschland von Ein­dring­lingen befreit hat. Im Gegenteil: Die hori­zontlose und ris­kante Hit­lersche Politik ist dafür ver­ant­wortlich, daß Deutsche nach dem Krieg ver­trieben und ver­sklavt wurden.
Insofern sind es eher die Merkel-Papa­geien, die auf den Spuren Adolfs wandeln. Sie blenden schon wieder Risiken aus und agieren poli­tisch und mili­tä­risch in weit ent­fernten Räumen, die sie letztlich nicht kennen und nicht ver­stehen. Alles wie­derholt sich.
Noch ein Wort zu Merkel. Insofern, daß sie Rei­se­kader war, und ihr Vater als Pfarrer ständig West­pakete bekommen hat, ist sie keine typische Ost­deutsche. Sie ist eine ver­kommene Kreatur des bol­sche­wis­ti­schen Systems. Darum wird sie die Sachsen, Thü­ringer, Meck­len­burger, Bran­den­burger und deren Frei­heits­drang nie verstehen.
Daß sie die Argu­men­tation der Gysi-Truppe von der schreck­lichen Nach­wen­dezeit kri­tiklos über­nommen hat, und gleichsam die Pro­bleme der Periode davor völlig aus­blendet, zeigt wes Geistes Kind sie wirklich ist. Diese fins­terste Aus­geburt der Hölle hat aus der CDU/CSU eine anti­de­mo­kra­tische und tota­litäre Eli­tis­ten­partei gemacht. Diese unter­scheidet sich nur noch im Namen von der Linken.
 


Dieser her­vor­ra­gende Beitrag von Wolfgang Prabel erschien zuerst auf dem Blogs des Autors www.prabelsblog.de