Gab es vor 10.000 Jahren Tun­nel­bohr­ma­schinen? – Mys­te­riöse Höhlen in der Stei­ermark geben Rätsel auf (+Video)

In der Ost­stei­ermark gibt es Höhlen, die die For­scher vor Rätsel stellen: Die Gänge sind mehr als 10.000 Jahre alt und, so die For­scher, “ver­mutlich mit Maschinen erbaut”. Wer — oder was — hatte vor 10.000 Jahren Tun­nel­bohr­ma­schinen und hat dieses Laby­rinth erbaut? Und warum?
Erst ein Bruchteil der Höhlen in der Stei­ermark sind bekannt, doch das, was die Wis­sen­schaftler erforscht und ver­messen haben, reicht aus, um sie vor ein scheinbar unlös­bares Rätsel zu stellen:
Wer oder was hat diese Höhlen erbaut?
Hermann Retter, ein lokaler Unter­nehmer, erinnert sich: „Wir sind als Kinder dort hin­ein­ge­schlüpft und haben diese Gänge erkundet.“ In den ver­gan­genen Jahren haben Höh­len­for­scher ins­gesamt 800 Anlagen erkundet und dokumentiert.
Allein in der Nord­ost­stei­ermark, in den Regionen Stu­benberg, Pöllau und Vorau, exis­tieren „mehr als acht Kilo­meter begehbare Gänge“, sagte der His­to­riker Heinrich Kusch. Doch ins­gesamt ist erst ein Bruchteil der unter­ir­di­schen Höhlen und Gänge erforscht.

Aus welchem Grund die Höhlen erschaffen wurden, ist unbe­kannt. Was die For­scher jedoch am meisten erstaunt, ist das Alter und die Art und Weise, wie die Gänge gegraben wurden. Obwohl das exakte Alter unklar ist, sagte der His­to­riker: „Wir haben einen Richtwert, und das sind mehr als 10.000 Jahre.“
Prä­his­to­ri­scher Stahl und Tunnelbohrmaschinen?
Trotz des hohen Alters sind die Höhlen und Gänge mit einer fas­zi­nie­renden und zugleich mys­te­riösen Prä­zision gegraben. His­to­riker, Höh­len­for­scher und Tun­nel­bauer sind sich einig: Hier waren Maschinen am Werk. Aber wer hatte vor 10.000 Jahren das Wissen und die Fähig­keiten Tun­nel­bohr­ma­schinen zu benutzen?
Sicher wäre, dass diese Prä­zision für die Steinzeit unglaublich sei, so Kusch. „Wir haben diese Gänge auf 0,2 Mil­li­meter genau gescannt und können fest­stellen, dass auf meter­langen Strecken nur Abwei­chungen von 16 Mil­li­metern da sind. Das ist selbst mit den heu­tigen Maschinen fast unmöglich.“
Außerdem berichtete Kusch im Interview, dass die For­scher während der Erkundung der Gänge hoch­mo­dernen, legierten Stahl gefunden haben, „ver­setzt mit Wolfram, Titan und Molybdän”.

Sollten die unter­ir­di­schen Gänge Teil eines weit ver­zweigten Fluss­laufes sein? Einige Gänge könnten zumindest vom Wasser in ihre Form geschliffen worden sein, doch das erklärt nicht, warum manche Gänge über meter­lange, schnur­gerade Abschnitte ver­fügen und andere nicht.
Unglaub­liche Prä­zision, selbst für heutige Technik
Auch würde die Wasser-Theorie nicht erklären, warum nur bestimmte Abschnitte glatt geschliffen sind, während andere Höh­len­wände aus­sehen, als wären sie mit Steinen gemauert. Die Frage bleibt also: Wer hat diese Höhlen erbaut und wie?
Hotel­di­rek­torin Ulrike Retter hat die Höhlen zusammen mit einem Tun­nel­bauer besichtigt, der in ihrem Haus Gast war. Auch er „könne sich nicht vor­stellen, wie das gemacht worden ist”.
Wer sich selbst einmal ein Bild von den mys­te­riösen Höhlen machen möchte, hat die Mög­lichkeit, einige der Höhlen in der Region zu besich­tigen. Heinrich Kusch möchte die Höhlen weiter erfor­schen und eine Erklärung für die unmög­liche Prä­zision finden: „Wir werden ver­suchen, dieses Rätsel weiter zu erfor­schen und noch neuere und weitere Beweise zu finden.“
Was denken Sie, wie diese Höhlen ent­standen sind?
Mehr über die mys­te­riösen Höhlen der Stei­ermark im Video

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