Es war im Mai dieses Jahres, als die Polizei Ellwangen über eine höchst „aggressive Stimmung“ in einer Flüchtlingsunterkunft berichtete. Am frühen Morgen des 3. Mai 2018 führte die Polizei eine Großrazzia in einer Asylbewerberunterkunft durch. Ein Togolese und weitere Männer sollten festgesetzt werden, um sie in andere Landeseinrichtingen zu verlegen. Die Männer waren als ständige „Unruhestifter“ berüchtigt. Da man Gegenwehr erwartete, wurden „einige hundert Einsatzkräfte“ mit Unterstützung von Spezialkräften am frühen Morgen vor dem Asylbewerberheim aufgefahren. Es wurden auch einige Sanitäter und Notärzte sowie Rettungswagen hinzugezogen. Die Straßen im Umkreis der Unterkunft wurden weiträumig abgesperrt.
Die Aktion verlief entsprechend. Flüchtlinge sprangen aus den Fenstern, zwölf Menschen wurden verletzt, darunter ein Polizist. „Gegenstände des täglichen Gebrauchs“ wurden zu Waffen umfunktioniert und gegen die Polizisten eingesetzt.
Die Gewalt war schon beim ersten Versuch der Polizei, am 30. April einen 23-jährigen Togolesen abzuschieben, dermaßen ausgeufert, dass die Polizei die Aktion abbrechen musste. Die Beamten ließen den, dessen sie schon habhaft geworden war, frei, da sie sich bis zu 200 Asylbewerbern ausgesetzt sah, die den Streifenwagen umstellten und die Beamten „bedrängten“.
Die Polizei war offenbar nicht nur bedrängt worden, denn es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Gefangenenbefreiung, Landfriedensbruch und anderen Straftaten eingeleitet. Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), wer gegen das Recht verstoße und sich der Polizei widersetze, müsse mit deutlichen Konsequenzen rechnen.
„CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt forderte als Reaktion auf den gewaltsamen Widerstand gegen eine Abschiebung in Ellwangen ein zukünftig härteres Vorgehen. “Wir brauchen ab sofort maximale Härte im Umgang mit Abschiebeverweigerern”, sagte er am Donnerstag. “Wer seine Abschiebung verhindert, gehört in Abschiebehaft. Wer Abschiebungen anderer behindert, muss hart bestraft und beschleunigt ausgewiesen werden.” Der Staat dürfe sein Gewaltmonopol nicht von aggressiven Asylbewerbern infrage stellen lassen.“
An besagtem 3. Mai in den Morgenstunden tauchte nun die Polizei in großer Mannstärke und entsprechend ausgerüstet wieder vor dem Asylbewerberheim auf. Wieder gab es Gegenwehr, doch diesmal konnte der Togolese und diverse Rädelsführer der Bambule festgenommen und abgeschoben werden.
Tatsächlich sehen die harten Konsequenzen so aus, dass die Rädelsführer der Angriffe auf die Polizei zwar später abgeschoben wurden, der erste davon aber wieder in Deutschland ist und erneut Asyl beantragt: Alassa Mfouapon aus Kamerun. Er war der erste und dominanteste Anführer der Asylbegehrenden.
Dies wurde möglich, weil sich in Stuttgart eine Initiative gründete, die über das Netzwerk „Change.org“ über 20.000 Stimmen sammelte für eine Petition, die den Anführer bei der Prügelei mit den Polizisten wieder nach Deutschland zurückholen will.
Mit eindringlichen Worten wird darin das harte Schicksal des Mannes beschrieben und hervorgehoben, welche Führungspersönlichkeit Alassa M. sei: „Überall auf seiner Flucht, in Libyen, Italien oder Deutschland ist er bald Vertrauensperson, Sprecher, Freund und Organisator unter Geflüchteten – ihr „leader“.
Die Gewaltorgie, die die Hunderte von Polizisten samt Spezialkräften abbrechen mussten und die 12 Verletzten beschreibt die Petition so:
„Am 30.4.2018 will die Polizei aus der LEA einen Kollegen aus Togo abschieben. Solidarisch und gewaltfrei stehen viele mit ihm zusammen und protestieren. Die Polizei zieht sich daraufhin zurück, die Abschiebung unterbleibt zunächst. Aber diese elementare Solidarität wird in allen Medien bis heute als Gewalt diffamiert, angeblich drohe dort ein „rechtsfreier Raum“. Am 3. Mai erfolgt in der Nacht ein martialischer Einsatz hunderter Polizisten mit Hunden in der LEA Ellwangen - Türen werden eingeschlagen, Flüchtlinge verletzt und gedemütigt.“
Herr Mfouapon wurde damals nicht festgenommen und ist in der nächsten Zeit äußerst umtriebig, wettert auf Demonstrationen, Kundgebungen und Kongressen gegen die Abschiebung des Togolesen am 3. Mai, organisiert „mit Freunden“ alle möglichen Aktivitäten und „steht im Zentrum öffentlicher Berichterstattung“ als ein Symbol „gegen Rassismus und verschärfte Asylgesetze“, mittlerweile bundesweit auf Kundgebungen und Kongressen. Zu dem damaligen Polizeieinsatz sagt er öffentlich:
„Die brutale Attacke der Polizei kann ich mit einem Wort beschreiben: Rassismus.“
Mitunterstützer des Herrn Mfouapon sind die Bundestagsabgeordnete der Linken, Frau Ulla Jelpke sowie der Musiker, Herr Max Herre.
Am 20. Juni 2018 wird Herr Mfouapon schlussendlich von der Polizei in seiner Asylunterkunft abgeholt und nach Italien abgeschoben. Change.org nennt es eine menschenunwürdige, politisch motivierte Abschiebung.
Doch auch nach seiner Abschiebung bleibt Herr Mfouapon äußerst aktiv und reicht aus Italien über einen Anwalt in Baden-Württemberg Klage gegen den Polizeieinsatz ein. Den Anwalt und alle weiteren Aktivitäten finanziert Herr Mfouapon offenbar von den Tausenden Euro, die seine Unterstützer, der „Freundeskreis Alassa“ in Deutschland für ihn eingesammelt haben.
Herr Mfouapon weilt — trotz Abschiebung im Sommer — seit dem 21. Dezember wieder in Deutschland, zur Zeit in Karlsruhe, wo er auf eine Entscheidung über seinen erneuten Asylantrag wartet. Seine Ankunft in Deutschland feierte er mit 200 seiner Unterstützer, wobei er noch 2.000 Euro Spenden einsammeln konnte. Die Seite „Rote Fahne“ berichtet ausführlich über die diesbezügichen Aktionen und Festivitäten.
Herr Mfouapon verfügt zweifelsohne offensichtlich über bemerkenswerte Fähigkeiten und scheint ein Juwel im Programm der Anwerbung von Fachkräften zu sein.