Toxic Mas­cu­linity — Oder: “Die tra­di­tio­nellen männ­lichen Ver­hal­tens­weisen sind gefährlich”

Die Ame­rican Psy­cho­lo­gical Asso­ciation (APA) hat kürzlich allen Ernstes Leit­linien her­aus­ge­geben, in denen behauptet wird, dass die soge­nannten “tra­di­tio­nellen männ­lichen Ver­hal­tens­weisen” gefährlich seien. Die eif­rigen und durchaus ein­fluss­reichen See­len­kundler aus Übersee meinen, dass etwa schon die bloße Aben­teu­erlust oder das natür­liche Kon­kur­renz­denken und der Wille nach Dominanz Eigen­schaften sind, die den Männern und natürlich ihrer Umwelt schaden würden.  Das soge­nannte typisch Männ­liche wird daher in den USA nicht von ungefähr schon seit einiger Zeit “toxic mas­cu­linity” genannt.
Unwis­sen­schaftlich und tendenziös
Bei näherer Betrachtung stellt sich aber heraus, dass dieses angeblich durch wis­sen­schaft­liche Arbeiten unter­mauerte Konzept weder wis­sen­schaftlich fun­diert noch rational begründet ist. Die US-Psy­cho­logen begingen mit ihrer Publi­kation vielmehr die schwerste Sünde, die Intel­lek­tuelle bei ihrer geis­tigen Arbeit begehen können — sie haben ihre eigene Ideo­logie über die Wis­sen­schaft gestellt und ver­sucht, mit ihrer Ver­öf­fent­li­chung poli­ti­schen Ein­fluss zu nehmen. Rasch wird nämlich bei der Lektüre ihrer Publi­kation klar, woher der Wind weht: Die “toxic mas­cu­linity” ist etwas, das nur dem weißen Mann ange­dichtet wird, alle anderen Männer sind ten­den­ziell eher auf der Opfer­seite ver­ortet. Die Frauen gelten aus Sicht der APA sowieso als die stets unter­drückten Objekte jener toxi­schen Männlichkeit.
In Europa gelandet
Weil prak­tisch alle US-ame­ri­ka­ni­schen Trends nach Europa gelangen, ist auch das Schlagwort von der “toxic mas­cu­linity” bei uns bereits bekannt. Auf­grund seiner beson­deren Eignung für den Einsatz im uner­müd­lichen Kampf gegen den “alten weißen Mann”, den die femi­nis­ti­schen Autorinnen und Poli­ti­ke­rinnen ohne Unterlass führen, hat es im deutsch­spra­chigen Raum frucht­baren medialen Boden gefunden. Um die neue Waffe noch besser ein­setzen zu können, kommt die “toxic mas­cu­linity” bei uns einst­weilen noch als “das Patri­archat” daher. Den Begriff kennt spä­testens seit 1968 nämlich jeder, denn seit damals ist die Abschaffung der angeb­lichen Män­ner­vor­herr­schaft das erklärte Ziel aller links­au­to­ri­tären Ver­fechter der unse­ligen post­mar­xis­ti­schen Gleichheitsphilosophie.
Ein Land der Alpen-Machos?
In Öster­reich ist nach einer schreck­lichen Frau­en­mord­serie das überall ver­mutete Patri­archat plötzlich wieder ganz massiv in den Fokus des links­fe­mi­nis­ti­schen Dau­er­feuers geraten. Obwohl fast alle der armen Mord­opfer von Männern mit migran­ti­schem Hin­ter­grund getötet wurden, kam die “toxic mas­cu­linity” den Femi­nis­tinnen gerade recht, denn man fand sehr schnell heraus, dass man mit diesem neuen Kampf­be­griff ein fast per­fektes Instrument in die Hand bekam, um die durch die Mas­sen­mi­gration impor­tierte fremde Gewalt einer Apo­logie zu unter­ziehen und somit nicht die gefähr­liche kul­tu­relle Pro­ble­matik der so zahl­reich Her­bei­ge­kom­menen the­ma­ti­sieren zu müssen. Vielmehr kann man damit den alten weißen Mann als den allei­nigen und wahren Schul­digen iden­ti­fi­zieren und einen glor­reichen Stell­ver­tre­ter­krieg anzetteln.
Rela­ti­vierung ist angesagt
Die wackeren Frau­en­kämp­fe­rinnen haben daher sofort begonnen, die beschrie­benen Gewalt­taten zu rela­ti­vieren und ver­suchen nun, einen Ver­nich­tungs­feldzug gegen das plötzlich als ein fürch­ter­liches Rie­sen­problem erkannte Patri­archat zu insze­nieren. Trotz jahr­zehn­te­langer Gleich­stel­lungs­po­litik, trotz EU-weit ver­an­kerter Gleich­be­hand­lungs­grund­sätze und trotz ver­fas­sungs­rechtlich fest­ge­schrie­bener Gleichheit von Mann und Frau behaupten feder­füh­rende Femi­nis­tinnen, das Patri­archat (vulgo der Weiße Mann) sei in Öster­reich und eigentlich in ganz Europa so stark, dass es einer kon­zen­tierten Aktion samt (inter-)nationalem Schul­ter­schluss bedürfe, um dem west­lichen Mannsbild samt seiner ihm inne­woh­nenden Gewalt­neigung endlich den Garaus zu machen.
Wie haar­sträubend absurd und daneben dieses Ansinnen ist, muss man einem ver­nünftig den­kenden Men­schen nicht näher beschreiben. Die betref­fenden Damen hin­gegen scheinen es mit der Ver­nunft und der Sach­lichkeit nicht so genau zu nehmen — oder sie können einfach nicht anders, weil ihre Welt­sicht dafür zu ein­geengt ist. Aber viel­leicht könnten da ein paar erfahrene Psy­cho­logen helfen? Müssen ja keine von der APA sein.
 


Dr. Marcus Franz — www.thedailyfranz.at