Berlin — Ein Regierungsflieger ist laut eines Medienberichts bei einer Notlandung auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld am vergangenen Dienstag wesentlich stärker beschädigt worden als bisher bekannt. Bundeswehr-Techniker hätten an dem “Global 5000”-Jet mit der Kennung 14+01 “erhebliche strukturelle Beschädigungen” durch Knick- und Stauchungsschäden an beiden Tragflächen festgestellt, da diese bei der dramatischen Landung den Boden berührt hätten, berichtet der “Spiegel” unter Berufung auf internen Papiere. Möglicherweise sei der Rumpf auch verzogen, jedenfalls habe sich bei der Bruchlandung die Kabinenverkleidung verkantet und abgelöst. Sogar ein Totalschaden sei zunächst nicht ausgeschlossen worden. Bei dem Testflug nach einer Wartung des Jets hatten die Piloten laut einem Ablaufprotokoll schon kurz nach dem Start in etwa 6.000 Meter Höhe “erste gravierende Probleme mit der Flugsteuerung” registriert, heißt es in den Papieren der Ermittler weiter.
Das Flugzeug habe nicht auf Steuereingaben reagiert, es sei zum Strömungsabriss gekommen. Beim Notlandemanöver sei der Jet dann in etwa 300 Meter Höhe plötzlich extrem nach rechts gekippt und habe die Landebahn verfehlt. Mit dem Seitenruder habe der Pilot ihn mühsam wieder unter Kontrolle gebracht und konnte ihn auf dem Vorfeld des Flughafens auf den Boden bringen. Danach sei er über Rasenflächen und mehrere Rollwege bis zur Landebahn 07L geschlittert, heißt es in den internen Papieren, über die der “Spiegel” berichtet. Die Ermittler vermuteten, dass die Spoiler auf den Tragflächen bei der externen Wartung falsch eingestellt worden sein könnten. Die Klappen unterstützen normalerweise sowohl Brems- als auch Lenkbewegungen. Kommende Woche müsse entschieden werden, ob es ein generelles Problem mit den “Global 5000” gibt. Für Mittwoch sei der nächste VIP-Flug mit einem anderen Jet gleichen Typs geplant, berichtet der “Spiegel”.
Quelle: dts