Kin­der­händ­lerring auf­ge­flogen: Babys an pädo­phile Chi­nesen verkauft?

Die Ukraine ist ein armes Land. Da tun Leute einiges, um über­leben zu können. Das hier aber ist wirklich ent­setzlich. Und es ist kein Fake, denn es wird weltweit berichtet, nachdem der stell­ver­tre­tende Innen­mi­nister der Ukraine, Anton Gerascht­schenko, selbst auf seinem Facebook-Account von der Sache berichtet hat. Das sei ein Super­markt-Handel mit Neu­ge­bo­renen, schrieb er in seinem Beitrag, der sofort um die Welt ging.

Neu ist dieser „Export­zweig“ aller­dings nicht. Schon im November des letzten Jahres berich­teten die stets gut recher­chie­renden „Netz­frauen“ dass sich die Ukraine in den letzten Jahren zu einer „Star-Desti­nation“ für Familien ent­wi­ckelt hat, die dringend ein Adop­tivkind suchen. Das Land werde bereits der „Bauch Europas“ genannt. Und die Babys sind für den halben üblichen Preis zu haben.

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Die Ukraine, der „Miet­bauch“ Europas

Eine Firma namens Bio­TexCom bietet die frisch­ge­bo­renen Menschlein an. Die Pro­duktion läuft über die „Miet­bäuche“ von Frauen. Diese müssen, so berichten die Netz­frauen, zu zwanzig Schwan­geren in Woh­nungen hausen, in denen maximal 10 Men­schen wohnen können. Sie werden aus ihren Familien geholt und wie eine Beute ein­ge­sperrt, bis sie ent­bunden haben. In einem fran­zö­si­schen Doku­men­tarfilm über diese Praxis sagt eine junge Mutter: „Ich ver­diene höchstens 110 Euro pro Monat. Wir müssen alle auf diese Weise Geld ver­dienen. Es mag nicht richtig sein, aber ich betrachte mich nur als Inku­bator“, sagte eine Leih­mutter. „Wir haben keine andere Mög­lichkeit, unsere Kinder zu ernähren“, eine andere.

Die Leih­mut­ter­schaft ist in der Ukraine nicht juris­tisch geregelt und so kam die Ukraine zu dem zwei­fel­haften Vorteil, ein Paradies für Baby­zucht­an­lagen zu werden, nachdem solche Geschäfte in Thailand und Indien ver­boten wurden. Ab 2014 blühte das Geschäft. Aus­län­dische Unter­nehmen mit Kapital begannen, ukrai­nische Kli­niken und Agen­turen für indus­trielle Baby­pro­duk­tionen zu kaufen. Den Frauen wird dort oft ein Embryo des auf­trag­ge­benden Paares ein­ge­setzt, was dann dort durch die Leih­mutter aus­ge­tragen wird. Die Leih­mütter erhalten zwi­schen 10.000 € und 14.000 €. Für mit­tellose Frauen und ledige Mütter ein Ver­mögen in der Ukraine. Der Kunde zahlt am Schluss zwi­schen 39.000 € und 64.900 € an das Unter­nehmen. In Kali­fornien ist Leih­mut­ter­schaft auch erlaubt, aber kostet um die 120.000 €.

Bio­TexCom arbeitet im juris­ti­schen Grau­be­reich. Ein ukrai­ni­scher Anwalt, Sergii Antonov, schätzt den Umfang der Baby­pro­duktion auf ca. 2.000 bis 2.500 offi­zielle Leih­mut­ter­schafts­ver­träge. Das geschieht nicht einmal ver­steckt. Auf dieser Web­seite kann man die Leis­tungen und Preise pro­blemlos erfahren: Man kann zwi­schen Leih­mut­ter­schaft Stan­dard­paket und VIP-Paket wählen.

Dieser Export­zweig mag in der juris­ti­schen Grauzone liegen, mora­lisch frag­würdig sein, im Prinzip auch Men­schen­handel. Aber immerhin erwartet die Babys dann ein (hof­fentlich) gutes Leben bei ihren lie­be­vollen Eltern.

Babys als Sex­spielzeug für Pädo­phile zum Verkauf

Es gibt aber eine grau­en­volle, dunkle Seite in diesem ukrai­ni­schen Export­zweig „Baby­pro­duktion“. Hat sich erst einmal ein solcher „grauer Markt“ für Babys eta­bliert, ent­steht entlang solcher Struk­turen schnell ein „schwarzer Markt“ für Babys und Kinder. Wir alle haben leider oft genug erfahren  müssen, dass Kinder für die sexu­ellen Begierden bestimmter Leute überall auf der Welt beschafft werden und den Kindern Ent­setz­liches wider­fährt. In einem Land, wo Gesetze lax sind, die Men­schen arm und die Kor­ruption wuchert, geht das Beschaffen der Ware „Kind“ besonders leicht.

Ermittler der ukrai­ni­schen Gene­ral­staats­an­walt­schaft haben vor ca. einer Woche bei einer Razzia in einer pri­vaten „repro­duk­ti­ons­me­di­zi­ni­schen Klinik in Kiew“ Beweise dafür gefunden, dass dort min­destens 140 Babys für jeweils 40.00 Pfund (45.000 €) an einen chi­ne­si­schen Geschäftsmann ver­kauft worden waren. Die Beamten folgten damit Hin­weis­gebern. Damit haben die Beamten einen mut­maßlich inter­na­tional agie­renden Men­schen­han­delsring zer­schlagen. Es steht aber zu befürchten, dass dies nicht die einzige Klinik ist, die in diesem Geschäfts­zweig tätig ist.

„Es heißt, die frisch gebo­renen Kinder seien an ein Netzwerk zwei­fel­hafter chi­ne­si­scher Geschäfts­leute ver­scherbelt worden“, schreibt der bri­tische „Daily Star“. Bei der Durch­su­chung wurden sechs Per­sonen fest­ge­nommen, dar­unter waren auch die Kli­nik­lei­terin und ihr erwach­sener Sohn. Ihnen steht eine Anklage wegen Men­schen­handels bevor und die Aus­sicht, bis zu 12 Jahren in Haft zu ver­bringen. Weitere Mit­glieder der Bande sind drei chi­ne­sische Staats­bürger und zwei Ukrainer. Der Stell­ver­tre­tende Innen­mi­nister Anton Gerascht­schenko berichtete auf Facebook von der Ver­haf­tungs­ope­ration.

Er schrieb: „Geschäft mit Neu­ge­bo­renen – oder Geld stinkt nicht. Vor Kurzem hat die Nationale Polizei der Ukraine durch harte und sorg­fältige Arbeit (und durch koor­di­nierte Such­ak­tionen)  die ver­bre­che­ri­schen Akti­vi­täten einer inter­na­tio­nalen, trans­na­tio­nalen Gruppe beendet, die seit langem Säug­linge an die Volks­re­publik China ver­kaufte. Der Orga­ni­sator der kri­mi­nellen Gruppe war die Chef­ärztin einer pri­vaten Fort­pflan­zungs­klinik, eine Bür­gerin der Ukraine und ihr Sohn. Zu der Gruppe gehören auch drei Bürger Chinas und zwei Ukrainer“. Er postete auf seiner Face­book­seite auch ein Foto aus den Räumen dieser Klinik:

Full Service für chi­ne­si­schen Kunden mit einer „bestimmten sexu­ellen Orientierung“

Für den oben genannten Preis haben diese Leute für die chi­ne­si­schen Kunden den gesamten Rundum-Service geleistet, um die „Ware Kind“ zu liefern und pro­blemlos außer Landes zu bringen: Die Befruchtung der das Kind aus­tra­genden Frau, das Aus­tragen selbst, Geburt und falsche Doku­mente, die das Ganze legal aus­sehen ließen. Es wurden Geburts­ur­kunden auf den Namen der Käufer und ihrer fik­tiven Ehe­frauen erstellt, die den Anschein erweckten, dass hier ein Kind von Eltern adop­tiert wurde. Nach der Geburt des Kindes mussten die ukrai­ni­schen Leih­mütter ihre Zustimmung geben, dass die Namen der tat­säch­lichen Eltern in den Geburts­ur­kunden ersetzt wurden, damit jeweils der Chinese und seine Scheinfrau ihre Eltern­schaft geltend machen konnten. So sollen die angeb­lichen Väter die Neu­ge­bo­renen mit gül­tigen Vater­schafts­nach­weisen ganz legal außer Landes gebracht haben. Es sei ein „Super­markt­handel mit Neu­ge­bo­renen“ heißt es in dem  Facebookpost.

Das Bri­sante: Die Käufer der Babys seien zum größten Teil allein­ste­hende Männer mit einer „bestimmten, sexu­ellen Ori­en­tierung“ schreibt Gerascht­schenko. Außerdem kündigt er an, gegen weitere 140 chi­ne­sische Staats­bürger zu ermitteln, die unter dem Ver­dacht stehen, eben­falls in diesen Baby­handel ver­wi­ckelt zu sein. Wie viele Säug­linge auf diese Weise schon aus der Ukraine nach China expor­tiert worden sind, ist zurzeit noch unklar. Das ukrai­nische Recht sieht für Men­schen­handel bis zu 12 Jahre Haft­strafe vor.

Am Ende seines Face­book­posts bedankt sich der Innen­mi­nister bei der ukrai­ni­schen Staats­po­lizei  und dem Innen­mi­nis­terium für ihren Einsatz gegen den Men­schen­handel in Kiew, ebenso bei den Staats­an­wälten und Richtern, die diesen Schlag gegen den Men­schen­handel möglich gemacht haben. Er dankte aber auch den chi­ne­si­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hörden, die diese groß­an­ge­legte Ope­ration unter­stützt haben und für die enge Zusam­men­arbeit mit den ukrai­ni­schen Polizeibeamten.

Was aus den in der Klinik „beschlag­nahmten“ Babys geworden ist, war leider nicht zu erfahren.