Während Coro­na­krise – gigan­tische Plün­derung der Erde

Die Zer­störung der Natur hat eine gigan­tische Dimension ange­nommen. Alle sechs Sekunden, Verlust eines Fuß­ball­feldes aus Pri­märwald. Mit der Coro­na­pan­demie ist ein welt­weites Phä­nomen auf­ge­treten – die Plün­derung der Regen­wälder. Doch nicht nur der Ama­zonas-Regenwald wird gerodet und Indigene werden ermordet, auch in Asien hat die Plün­derung der Regen­wälder eine gigan­tische Dimension ange­nommen. Während die indi­genen Gemein­schaften in Kam­bo­dscha zu Hause blieben, um den Covid-19-Aus­bruch ein­zu­dämmen, zer­störte ein viet­na­me­si­scher Kau­tschuk­riese ihr Land. Nicht nur ein 45 Hektar indi­genes Ter­ri­torium wurde zer­stört, auch ihre Grab­stätten wurden ver­wüstet. Hieß es noch vor der Coro­na­krise, pflanzt Bäume gegen den Kli­ma­wandel, nutzen Giganten den welt­weiten Lockdown für regel­rechte Raubzüge. Schon vor der Coro­na­pan­demie zeigten Recherchen, dass in nur einem Jahr­zehnt große Kon­zerne wie General Mills, IKEA, Johnson & Johnson, Kellogg, L’Oréal, Mars, Nestlé, PepsiCo, Procter & Gamble und Uni­lever 50 Mil­lionen Hektar Wald zer­störten. Auch im Kongo ist die größte Bedrohung für den Regenwald die indus­trielle Rodung und die Umstellung auf groß­flä­chige Land­wirt­schaft und auch hier: eine massive Ent­waldung für Palmöl‑, Kau­tschuk- und Zucker­pro­duktion. Man nennt sie auch die Holz­ma­gnaten, die sogar vor Schutz­ge­bieten nicht halt machen. Es ist ein gras­sie­render ille­galer Handel, bei dem nur einige wenige pro­fi­tieren, dabei zugleich ein Raubzug gegen Mensch und Natur statt­findet und viele Tier- und Pflan­zen­arten aus­ge­löscht werden. Im Juni 2020 ver­öf­fent­lichte Zahlen zeigen, dass allein 2019 die Tropen 11,9 Mil­lionen Hektar Baum­be­stand ver­loren haben.

Die gigan­tische Plün­derung der Erde

Es ist absolut eine Ent­waldung im Ama­zo­nas­gebiet, im April um 64% gewachsen zu sein !!!!!
DER AMAZON IST ZU ERHALTEN UND NICHT ZU ZERSTÖREN !!

Dazu auch: Paulinho Paiakan, berühmter Häuptling des Ama­zonas. stirbt am Coro­na­virus – Coro­na­virus devas­tates indi­genous tribes in the Bra­zilian Amazon

Während die Welt nach Bra­silien schaut, denn allein hier wurden in den ersten vier Monaten dieses Jahres laut dem Natio­nalen Institut für Welt­raum­for­schung Inpe, das Satel­li­ten­bilder aus­wertet, weitere 120’000 Hektar Regenwald abge­holzt, spielt sich auch in anderen Wäldern dieser Erde eine Tra­gödie ab. Ob in Latein­amerika, Afrika, Aus­tralien, Asien oder in Europa – viele Men­schen und Tiere ver­lieren ihren Lebensraum und Pflan­zen­arten werden aus­ge­löscht. Während Medien über das Pflanzen von Bäumen aus ver­schie­denen Ländern 2019 berich­teten, ver­schwinden weltweit jeden Tag ganze Wälder.

Laut Angaben der Uni­versity of Maryland, die am 02. Juni 2020 auf Global Forest Watch ver­öf­fent­licht wurden, haben die Tropen 2019 11,9 Mil­lionen Hektar Baum­be­stand ver­loren. Fast ein Drittel dieses Ver­lusts, 3,8 Mil­lionen Hektar, entfiel auf feuchte tro­pische Pri­mär­wälder, die für die bio­lo­gische Vielfalt und die Koh­len­stoff­spei­cherung besonders wichtig sind. Das ent­spricht dem Verlust eines Fuß­ball­feldes aus Pri­märwald alle 6 Sekunden für das ganze Jahr.

Wir haben alle 6 Sekunden für das gesamte Jahr 2019 einen Fuß­ball­platz aus Pri­märwald ver­loren. Die damit ver­bun­denen Koh­len­stoff­emis­sionen betragen 1,8 Giga­tonnen, was einer jähr­lichen Emission von 400 MIL­LIONEN Autos entspricht.

Pri­mär­wälder gehören zu den dich­testen, wil­desten und öko­lo­gisch bedeu­tendsten Wäldern der Erde. Sie erstrecken sich über den Globus, von der schnee­be­deckten borealen Region bis zu den damp­fenden Tropen, obwohl 75% von ihnen in nur sieben Ländern zu finden sind .

Die Erhaltung dieser Wälder bewahrt auch die kul­tu­relle Vielfalt und stellt sicher, dass tra­di­tio­nelle indigene Lebens­weisen nicht gestört werden.

Die Welt hat 2019  3,8 Mil­lionen Hektar tro­pi­scher Pri­mär­wälder ver­loren – ein Gebiet von fast der Größe der Schweiz, das einige der wert­vollsten Öko­systeme der Welt für Kli­ma­sta­bi­lität und Erhaltung der bio­lo­gi­schen Vielfalt darstellt.

Die Zahlen aus 2019 zeigen, dass wie bereits 2018 die Tropen ca. 12 Mil­lionen Hektar Baum­be­wuchs ver­loren. Die größte Sorge ist das Ver­schwinden von über 3 Mil­lionen Hektar Pri­mär­re­genwald auf einer Fläche von der Größe der Schweiz. Im Jahr 2002 machten nur zwei Länder – Bra­silien und Indo­nesien – 71 Prozent des tro­pi­schen Pri­mär­wald­ver­lustes aus. Neuere Daten zeigen, dass sich die Grenzen des Pri­mär­wald­ver­lusts all­mählich ver­schieben. Bra­silien und Indo­nesien hatten einen Anteil von 46 Prozent am Pri­mär­verlust des Regen­waldes, während in Ländern wie Kolumbien, Côte d’Ivoire, Ghana und der Demo­kra­ti­schen Republik Kongo die Ver­lust­raten erheblich anstiegen. Obwohl die Rate des Pri­mär­wald­ver­lusts 2019 nied­riger war als in den Rekord­jahren 2016 und 2017, war sie immer noch die dritt­höchste seit der Jahrhundertwende.

Viele Länder und Kon­zerne haben sich ver­pflichtet, die Ent­waldung bis 2020 zu redu­zieren oder über­haupt keine Ent­waldung vor­zu­nehmen.  Aber leider blieb es nur bei einem Ver­sprechen, wie aktuelle Recherchen belegen. Kon­zerne, die ohnehin als Umwelt­sünder gelten, wie General Mills, IKEA, Johnson & Johnson, Kellogg, L’Oréal, Mars, Nestlé, PepsiCo, Procter & Gamble und Uni­lever, hatten sich 2010 dazu ver­pflichtet, die Ent­waldung in den nächsten zehn Jahren zu beenden. Jetzt stellt sich raus, dass sie für die Auf­zucht von Rindern, Palmöl, Zell­stoff und Papier sowie Soja in nur einem Jahr­zehnt 50 Mil­lionen Hektar Wald zerstörten.

Ange­sichts der Dring­lichkeit, außer Kon­trolle gera­tenen Kli­ma­wandel und irrever­siblen Verlust der bio­lo­gi­schen Vielfalt zu ver­hindern, müssen wir die Ent­waldung ein­dämmen – bevor es zu spät ist.

Unser Wald – unsere Zukunft wird uns während Corona geraubt

Mönche und  Wald­schützer halten eine bud­dhis­tische Zere­monie ab, um Kam­bo­dschas Prey Lang  zu schützen

Bereits 2019 hielten Wald­schützer, die von Mönchen begleitet wurden, eine bud­dhis­tische Zere­monie ab, in der Hoffnung, den Wald von Prey Lang in den zen­tralen Ebenen Kam­bo­dschas zu schützen. Der Wald wurde durch Abholzung ver­wüstet, die durch ille­galen Holz­ein­schlag ver­ur­sacht wurde. Ein Großteil des ille­galen Holzes wurde außerhalb des Landes geschmuggelt. Laut einem aktu­ellen Bericht ist der 360.000 Hektar große Wald jetzt 40 Prozent kleiner als früher.  Im Wald leben 393 Tier­arten, dar­unter 55, die weltweit bedroht sind. Im Mai letzten Jahres wurde in einem Bericht der bri­ti­schen Envi­ron­mental Inves­ti­gation Agency (EIA) berichtet, dass rund 300.000 Kubik­metern Holz – ein­schließlich gefähr­deten Rosen­holzes – aus Schutz­ge­bieten in Kam­bo­dscha nach Vietnam geschmuggelt worden seien

Prey Lang ist der letzte große Tief­land­re­genwald auf dem süd­ost­asia­ti­schen Festland. Der Wald erstreckt sich über ungefähr 5000 Qua­drat­ki­lo­meter und liegt westlich des Mekong im nörd­lichen Teil Kam­bo­dschas. Es ist die Heimat von 250.000 Ein­wohnern, viele von den ein­hei­mi­schen Kuy in Kam­bo­dscha, sowie zahl­reichen bedrohten Tier- und Pflanzenarten.

Seit Anfang der 2000er Jahre hat Kam­bo­dscha aus­län­di­schen Unter­nehmen große Land­striche als Kon­zes­sionen für Minen, Kraft­werke und land­wirt­schaft­liche Betriebe gewährt, um das Wirt­schafts­wachstum anzu­kurbeln und die Armut zu lindern. Solche Geschäfte haben laut Men­schen­rechts­an­wälten mehr als 770.000 Men­schen vertrieben.

Vor zehn Jahren gab die Regierung dem viet­na­me­si­schen Kau­tschuk­konzern Hoang Anh Gia Lai (HAGL) etwa 19.000 Hektar Land aus 12 indi­genen Dörfern.

Hoang Anh Gia Lai Akti­en­ge­sell­schaft ist ein in Vietnam ansäs­siger Konzern, der haupt­sächlich im Agrar­sektor tätig ist. Das Unter­nehmen ist in sechs Seg­mente unter­teilt, dar­unter das Segment Land­wirt­schaft, in dem Kau­tschuk­pflanzen, Palmen  und Zuckerrohr ver­ar­beitet und gehandelt werden. Im Segment Handel und Dienst­leis­tungen wird mit Latex­schaum, Palmöl und Zucker sowie Nutz­tieren gehandelt. Im Immo­bi­li­en­segment werden Wohn­im­mo­bilien zum Verkauf ent­wi­ckelt und Büro­räume und Gewer­be­kom­plexe ver­mietet. Im Pro­duk­ti­ons­segment werden Dün­ge­mittel, Kunst­stoff­rohre und land­wirt­schaft­liche Geräte her­stellt. Im Bau­segment werden Immo­bilien, Flug­häfen und Tier­un­ter­künfte und im Ener­gie­segment Was­ser­kraft­werke gebaut und betrieben.

Gründer und Vor­stand ist der asia­tische Tycoon Doan Nguyen Duc. Er wurde vom Wall Street Journal als einer der 30 mäch­tigsten Unter­nehmer in Süd­ost­asien benannt. Bekannt ist auch seine Lei­den­schaft für Fußball, er zahlte dem süd­ko­rea­ni­schen Trainer Park Hang-seo , der drei ver­schiedene viet­na­me­sische Teams zum Erfolg geführt hatte, monatlich 800 Mil­lionen VND (34.400 US-Dollar).

Und sein Konzern Hoang Anh Gia Lai (HAGL) plün­derte, während die Familien in den Dörfern Muoy, Inn, Mas und Kak Schutz suchten, ihr Land. Noch im März 2019 hatte man den Urein­wohnern ver­sprochen, dass man ihnen das Land wieder zurück­geben wolle, welches man ihnen genommen hatte. Der Gou­verneur der nord­öst­lichen Provinz Ratanakiri hatte das Land­wirt­schafts­mi­nis­terium gebeten, 64 Gebiete aus den Land­kon­zes­sionen her­aus­zu­nehmen, dar­unter Wälder, Feucht­ge­biete und Grab­stätten, die einem Dutzend indi­gener Gemein­schaften gehörten. HAGL focht die Berufung jedoch mit der Begründung an, dass 150 Hektar der aus­ge­wie­senen Fläche bereits gerodet und bepflanzt worden seien und innerhalb ihrer Kon­zession bleiben sollten.

Von HAGL in der Nähe von Mass Village, Ratanakiri, zer­störtes Land. Bild:  Mass Village

Als die Pan­demie die Ent­scheidung des Minis­te­riums ver­zö­gerte, zer­störte die Firma weitere 45 Hektar indi­genes Ter­ri­torium und ver­wüstete zwei „Geis­ter­berge“, Feucht­ge­biete, alt­be­wach­senen Wald sowie tra­di­tio­nelle Jagd­ge­biete und Grab­stätten von spi­ri­tu­ellem Wert für die Dorf­be­wohner. Im Februar – nur Wochen vor der Rodung des Landes – nahmen Ver­treter des Dorfes an einem per­sön­lichen Treffen mit HAGL im Rahmen eines neuen Streit­bei­le­gungs­ver­fahrens teil, das das Unter­nehmen selbst bean­tragt hatte.

Auf der Karte von globalforestwatch.org können Sie sehen, wo gerade eine Ent­waldung im asia­ti­schen Raum stattfindet.

Von 2001 bis 2019 verlor Kam­bo­dscha 2,31 Mio. ha Baumbestand!

In den 2000er Jahren begann die kam­bo­dscha­nische Regierung, Mil­lionen Hektar Land – Kon­zes­sionen genannt – an private Unter­nehmen zu ver­pachten, von denen einige in geschützten Wäldern liegen. Laut einer Reihe von Berichten der inter­na­tio­nalen Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sation Envi­ron­mental Inves­ti­gation Agency wurden zwi­schen 2016 und 2018 fast eine halbe Million Kubik­meter Holz von Kam­bo­dscha nach Vietnam geschmuggelt.

„Viel­leicht gab es vor 10 Jahren Dschungel und viel Wald und viele wild lebende Tiere wie Ele­fanten, Tiger, Kaninchen …“,  sagt Autsch Leng, ein Umwelt­ak­tivist, der gegen die gigan­ti­schen Holz­ma­gnaten kämpft, um die Ent­waldung zu stoppen. „Die pri­vaten Firmen sind gekommen, um den Wald hier zu zer­stören und andere Hei­lig­tümer, wie Boeung Per im Norden, nähern sich rasch dem­selben Schicksal. Ich habe 23 Holz­trans­porter aus der Gegend von Phnom Prich gesehen.“

Ein wei­terer kam­bo­dscha­ni­scher Wald­ak­tivist, Chut Wutty, wurde 2012 ermordet, als er die Machen­schaften einer Holz­fäl­ler­firma auf­deckte. Seitdem wurden mehrere weitere Wald­pa­trouillen getötet, dar­unter drei, die letztes Jahr an der viet­na­me­si­schen Grenze erschossen wurden. Auch Leng erhielt zahl­reiche Morddrohungen.

Boeng Per ist ein 241.000 Hektar umfas­sendes Schutzgebiet

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Es ist das Herz­stück des Regen­waldes von Prey Lang in Kam­bo­dscha, des größten zusam­men­hän­genden immer­grünen Tief­land­waldes auf dem süd­ost­asia­ti­schen Festland. Prey Lang  bedeutet „unser Wald“, der letzte intakte Urwald Süd­ost­asiens in der Sprache der indi­genen Kuy.  Ursprünglich han­delte es sich um 3600 Qua­drat­ki­lo­meter immer­grünen Regenwald im Nord­osten Kam­bo­dschas, doch genau dieser Regenwald wird gerodet. 

„Sie haben es ver­brannt, bis nur noch ein paar Stümpfe übrig waren. “Bild­nachweis: Sebastian Strangio

Try Pheap ist einer von meh­reren kam­bo­dscha­ni­schen Geschäfts­ma­gnaten, die während des Regimes von Pre­mier­mi­nister Hun Sen enormen Reichtum ange­häuft haben.

Die EU ist seit Anfang der neun­ziger Jahre ein wich­tiger Ent­wick­lungs­partner Kam­bo­dschas. Die EU-Unter­stützung soll die Politik der König­lichen Regierung von Kam­bo­dscha unter­stützen, die sich in den mit­tel­fris­tigen Ent­wick­lungs­plänen der Regierung wider­spiegelt, so die EU.  Die Ent­wick­lungs­hilfe der Euro­päi­schen Union für Kam­bo­dscha beläuft sich derzeit auf 410 Mil­lionen Euro für die bila­terale Zusam­men­arbeit 2014–2020 und 21 Mil­lionen Euro für die the­ma­ti­schen Haus­halts­linien 2014–2017 (ca. 457,3 bzw. 23,4 Mil­lionen USD). Mit diesen Mitteln kann die EU ihre Unter­stützung auf vor­rangige Sek­toren in Kam­bo­dscha kon­zen­trieren, die erheb­liche Aus­wir­kungen auf die Ent­wicklung des Landes haben.

Wen die EU tat­sächlich unter­stützt: die Tycoons von Kambodscha!

Hun Sen ist seit 33 Jahren an der Macht und regiert mit eiserner Faust, bei der oppo­si­tio­nelle Abge­ordnete, Jour­na­listen und Akti­visten ange­griffen, ver­haftet und sogar getötet wurden. Als Pre­mier­mi­nister leitete er ein klep­to­kra­ti­sches System der staat­lichen Plün­derung, bei dem Kam­bo­dschaner gezwungen und gewaltsam ver­trieben wurden, um Land für von Tycoons domi­nierte Indus­trien wie Holz­ein­schlag, Bergbau und Agrar­in­dustrie frei­zu­geben. Mehr als 830.000 Men­schen sind betroffen, was die Armut in einigen der am stärksten benach­tei­ligten Gebiete des Landes ver­schärft und eine kleine, kor­rupte Elite zu einer äußerst wohl­ha­benden Elite macht.

Diese Tycoons sind:

  • Senator Mong Reththy, der von Global Witness in Ver­bindung gebracht wurde mit einem mas­siven ille­galen Holz­ein­schlag und einem Sand­bag­ger­skandal im Wert von meh­reren Mil­lionen Dollar. Als Vor­würfe auf­tauchten, dass der Senator auch am Mari­huana-Handel beteiligt war, for­derte der Pre­mier­mi­nister, dass jeder, der ver­sucht, ihn zu ver­haften, „einen Stahlhelm tragen“ sollte.
  • Senator Ly Yong Phat , dessen Geschäft mit Zucker­firmen zu einigen der gewalt­tä­tigsten Land­rau­bak­tionen in Kam­bo­dscha geführt hat, hat dieses Jahr­hundert mit Tau­senden von Men­schen erlebt, die von ihrem Land geworfen wurden. Zucker ist nur eine Branche in seinem rie­sigen Geschäfts­port­folio, das Casinos, Medien, Infra­struktur und mehr umfasst.
  • Try Pheap, per­sön­licher Berater von Hun Sen, der laut Global Witness an der Spitze eines mil­lio­nen­schweren Holz­schmuggels stand, bei dem Beamte der Regierung, des Militärs, der Polizei und des Zolls mit­wirkten. Seinem Unter­nehmen wurde sogar das aus­schließ­liche Recht ein­ge­räumt, ille­gales Holz zu kaufen, das von den Behörden beschlag­nahmt wurde, um es mit Gewinn weiterzuverkaufen.
  • Senator Lao Meng Khin, dem Shukaku gehört, die Firma, die hinter den berüch­tigten Räu­mungen des Boeung Kak-Sees steckt. Anwohner, die Stellung bezogen, wurden von den Behörden geschlagen, ver­haftet und inhaf­tiert. Ein anderes seiner Unter­nehmen, Phe­a­pimex, hält Kam­bo­dschas größte Land­kon­zession, die 33-mal höher ist als die gesetz­liche Grenze, die kurz nach ihrer Gewährung ein­ge­führt wurde.

Es ist nicht das erste Mal, dass über die Machen­schaften von Try Pheap berichtet wird.  Bereits 2016 berichtete Forbes über Kam­bo­dschas Macht­haber. In den letzten zehn Jahren hat sich Try Pheap, Anfang 50, in dieser 15-Mil­lionen-Nation einen Namen gemacht. Ein Mit­ar­beiter des Pre­mier­mi­nisters Hun Sen, der das Land seit 1985 regiert, ist tief mit ihm „ver­bunden“. Neben land­wirt­schaft­lichen Plan­tagen hat Try Pheap ein großes und wach­sendes Interesse an Immo­bilien, dar­unter drei Kasinos, zwei Tro­cken­häfen für die lokale und inter­na­tionale Schiff­fahrt sowie zwei Son­der­wirt­schafts­zonen in Grenz­ge­bieten. Er hat den Ben­zin­händler „PAPA“ gegründet und baut einen 300-Mil­lionen-Dollar-Hafen in der Provinz Kampot an der Süd­küste des Landes.

Umwelt­schützer und Anwohner sagen, dass Try Pheaps Kon­zession in Boeng Per, wie auch anderswo, als Deck­mantel für die groß­flä­chige Ent­fernung von Rosenholz und anderen Luxus­holz­arten gedient hat. Toby Eastoe, ein aus­tra­li­scher Ökologe, der von 2008 bis 2015 im Bereich des Wald­schutzes in Kam­bo­dscha tätig war, sagte, er habe gesehen, wie sich Try Pheap wie ein großes Spin­nennetz in ganz Kam­bo­dscha ausbreitete.

Die Son­der­wirt­schaftszone von Try Pheap (SEZ) befindet sich in der Provinz Ratan­akkiri. Try Pheap nutzt sie als Deck­mantel für den Export von Holz nach Vietnam, denn es gibt laut Regie­rungs­an­ge­hö­rigen, die bereits 2015 Pre­mier­mi­nister Hun Sen baten, Try Pheap die Lizenz zu nehmen, kei­nerlei Fabriken.  Während einer Reise nach Virachey Ende 2013 trafen Reporter von Cam­bodia Daily auf Holz­fäller, die illegal geschützte Baum­arten aus dem Park geerntet hatten und angaben, für Mr. Pheap zu arbeiten. Doch auch die vielen Bitt­briefe an Pre­mier­mi­nister Hun Sen haben nicht ver­hindern können, dass Try Pheap wei­terhin den Regenwald plündert.

In einigen Fällen wurden geschützte Gebiete voll­ständig zer­stört – wie das Snuol Wildlife Sanc­tuary im Osten Kambodschas.

Durch feh­lende Über­wa­chung und sys­te­ma­tische Kor­ruption wird auch die Infra­struktur für den ille­galen Holz­ein­schlag begünstigt.

Mit seiner hohen Spei­cher­ka­pa­zität ist Prey Lang für die Trink­was­ser­ver­sorgung und den Reis­anbau in Zen­tral­kam­bo­dscha während der Tro­ckenzeit lebens­wichtig. Dennoch hat die Regierung in Phnom Penh riesige Flächen des Urwalds, der sich über vier Pro­vinzen zwi­schen den Flüssen Stung Sen und Mekong erstreckt, an Pri­vat­in­ves­toren ver­pachtet. Min­destens 33 Kon­zes­sionen für die wirt­schaft­liche Nutzung von jeweils bis zu 10.000 Hektar Land wurden ver­geben. Dort wurde der Wald bereits abge­holzt, um Kau­tschuk­plan­tagen Platz zu machen. Durch feh­lende Über­wa­chung und sys­te­ma­tische Kor­ruption wird auch die Infra­struktur für den ille­galen Holz­ein­schlag begünstigt.

In nur kurzer Zeit gingen 2,3 Mil­lionen Hektar Baum­be­wuchs ver­loren – wie aktuelle Recherchen zeigen.

Das Holz speist eine unstillbare Nach­frage nach sel­tenem Holz in China, wo die Preise für luxu­riöse Holz­möbel gestiegen sind. Ein Bett aus sia­me­si­schem Rosenholz, das in Kam­bo­dscha fast aus­ge­rottet wurde, soll für 1 Million US-Dollar ver­kauft worden sein.

„Manchmal weine ich. Ich bin ent­täuscht, weil ich den Wald nicht schützen kann“, sagt Leng auf einer Mission, um Kam­bo­dschas Holz­ma­gnaten zu besiegen und einen gras­sie­renden ille­galen grenz­über­schrei­tenden Handel auf­zu­decken. „Ich sehe, dass die Zer­störung so groß ist, aber niemand hilft, die Zer­störung zu verhindern.“

So, wie der Raubbau an der Natur in Kam­bo­dscha, so findet die gigan­tische Plün­derung auf der ganzen Erde statt!

https://www.globalforestwatch.org/map

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss ver­giftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“ Weis­sagung der Cree

Netzfrau Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org