ZDF: Marx und Engels, Frauen und Fleisch

Die ZDF-Reihe ‚terra x‘ ist manchmal recht unter­haltsam. Über die Folgen, die sich mit natur­wis­sen­schaft­lichen Themen beschäf­tigen, können wir weniger urteilen; die Folgen mit reli­giösem und/oder his­to­ri­schem Inhalt sorgen jedoch allemal für eine Bestä­tigung des eigenen Stand­punktes. Allein die rein optische Dar­stellung von Priestern, Bischöfen, Königen, Bauern, Städten in frü­heren Zeiten ver­stärkt die Zweifel an der Kom­petenz der Autoren dieser populär“wissenschaftlichen“ Reihe. Vom Inhalt wollen wir hier nicht allzu aus­führlich reden.

Vor wenigen Tagen nun ver­irrten wir uns in eine Folge anscheinend neueren Datums, welche nicht uner­heb­liche Klimmzüge machte, um die Geschichte gen­der­ge­recht umzu­schreiben. Eine wirre, hane­bü­chene, mit der Ver­nunft nicht fassbare Argu­men­tation will uns erzählen, zu Beginn (zu welchem Beginn auch immer) seien Jagd, Kin­der­er­ziehung usw. keine geschlechts­be­zo­genen Tätig­keiten gewesen, es habe Jäge­rinnen gegeben, ebenso wie Krie­ge­rinnen. Das Ganze wird gar­niert mit Bildern hor­ror­mäßig als Krie­ge­rinnen aus­staf­fierter, zäh­ne­flet­schender Frauen, die auch aus ein­ge­fleischten Nor­malen Homo­se­xuelle machen könnten. Beweis für die Hypo­these seien u.a. die Formen von Hand­ballen, die nämlich seien bei Ske­letten von Männern und Frauen – es geht um Grab­funde – ver­schieden ausgeformt.

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Sei dem wie ihm sei: es bleibt noch die Erklärung, warum Frauen nor­ma­ler­weise kör­perlich kleiner und schwächer als Männer sind, und das scheint uns doch eine leicht zu veri­fi­zie­rende Aussage. Auch darauf hat das Filmchen eine Antwort. „Vor der Agrar­re­vo­lution, also dem Beginn von Ackerbau und Vieh­zucht, im Übergang zur Bron­zezeit, gab es keinen sozialen Unter­schied zwi­schen Mann und Frau. Die Geschlechter waren offenbar gleich­ge­stellt. Erst mit dem Auf­kommen von Besitz änderte sich das Zusam­men­leben. Frauen wurden sozial abge­wertet, bekamen weniger zu essen und wurden sogar von pro­te­in­reicher Nahrung wie Fleisch aus­ge­schlossen,“ sagt das Filmchen.

Diese These ist voll­kommen abstrus, sie wider­spricht jeg­licher Logik und kann auch nicht durch Ske­lett­funde o.ä. nach­ge­wiesen werden. Wir klopfen sie also beruhigt in die Tonne, in welche sie gehört.

Wich­tiger ist ein anderer Sach­verhalt. In der Sendung wird behauptet (und zwar ein­dringlich und mehrfach), dass eine Ver­än­derung der Technik auch eine Ver­än­derung der Lebens­weise mit sich bringe. In diesem Falle also habe die „Agrar­re­vo­lution“ das gesell­schaft­liche Zusam­men­leben verändert.

Und das ist der reine Mar­xismus, das ist Engels, das ist der his­to­rische Mate­ria­lismus. Kurz erklärt: Pro­duk­ti­ons­mittel und Pro­duk­tiv­kräfte bilden die Basis. Das heißt: neue Erfin­dungen (Nutzung des Steins, Skla­ven­haltung, Land­besitz, Dampf­ma­schine…) ver­ändern an der Basis die Eigen­tums­ver­hält­nisse. Nicht mehr der Stein­be­sitzer ist mächtig und ange­sehen, sondern der Skla­ven­halter, der sei­ner­seits vom land­be­sit­zenden Adel abgelöst wird, dieser wie­derum unter­liegt dem bür­ger­lichen Indus­tri­ellen, dem Kapi­ta­listen. Jeder dieser Sprünge erfolgt durch eine Revo­lution, bis dann schließlich nach der kom­mu­nis­ti­schen Revo­lution die mensch­liche Geschichte ihren dau­er­haften Höhe­punkt erreicht hat: dann ist die mensch­liche Vor­ge­schichte vorbei.

Über der Basis aus Pro­duk­ti­ons­mitteln und Pro­duk­tiv­kräften liegt der Überbau, und das sind Religion, Kunst, Recht­spre­chung, Moral, Sitten… und so weiter. Auch dieser Überbau ändert sich, er folgt mit Ver­zö­gerung der jewei­ligen Revo­lution an bzw. in der Basis. Ein­schub: inter­es­san­ter­weise sind die modernen Sozialisten/Kommunisten heute dabei, die Basis durch den Überbau zu ver­ändern, weil der von Marx/Engels eigentlich vor­ge­sehene Weg bisher nicht so recht funk­tio­niert hat.

Zurück zu der terra x – Sendung „Mächtige Männer – ohn­mächtige Frauen“. Das Bild, das dort ent­worfen wird, ist lupen­reine mar­xis­tische „Geschichts­schreibung“ im Sinne dessen, was wir eben beschrieben haben. Mit gewal­tigen Klimm­zügen, mit erschre­ckenden Ver­bie­gungen von Tat­sachen hat diese „Geschichts­schreibung“ schon immer ver­sucht, die Wirk­lichkeit ihrer Ideo­logie anzu­passen. Das gilt für alle Bereiche: man kann sich leicht über die Deutung z.B. der Spar­takus-Auf­stände in Rom infor­mieren. Nicht umsonst nannten sich die Kom­mu­nisten nach dem ersten Welt­krieg „Spar­takus-Bund“. Die mar­xis­ti­schen Ver­bie­gungen der sog. fran­zö­si­schen Revo­lution sind längst widerlegt, halten sich aber tapfer wei­terhin in den Geschichtsbüchern.

Darauf wollen und können wir hier nicht ein­gehen. Worauf wir hin­weisen wollen, das ist die offene Ver­breitung der mar­xis­ti­schen Ideo­logie, des his­to­ri­schen Mate­ria­lismus, im von uns zwangs­fi­nan­zierten Fern­sehen. Und natürlich geschieht das in Ver­bindung mit einem Thema des mar­xis­ti­schen Gen­de­rismus, in diesem Falle der Gleichheit von Mann und Frau (müssen wir an dieser Stelle schon wieder betonen, dass wir ent­schiedene Ver­tei­diger der Gleich­wer­tigkeit von Mann und Frau sind, dass wir aber die Unter­schied­lichkeit zwi­schen beiden für eine unbe­dingte Berei­cherung halten?). Der Sozialist bzw. Kom­munist kann Ungleichheit nicht ertragen, auch dann nicht, wenn sie berei­chernd und wertvoll ist – das ist übrigens einer der vielen Gründe für das vor­pro­gram­mierte, sys­tem­immante Scheitern dieser unmensch­lichen Ideologie.

Die Macher solcher Pro­pa­ganda-His­to­ri­en­schinken können sich darauf ver­lassen, dass die meisten unserer Zeit­ge­nossen die mar­xis­tische Ideo­logie nicht genug kennen, um sie zu erkennen. Kennen und Erkennen hängt unmit­telbar zusammen. Und sie können sich auch darauf ver­lassen, dass die Pro­pa­ganda diese Ideo­logie ja nun schon seit Jahr­zehnten in die Köpfe hämmert. Nicht im Osten. Nein. Da sind die Älteren 30 Jahre „danach“ immer noch immun. Im „freien“ Westen hatte der Sozia­lismus / Kom­mu­nismus / Mar­xismus / Leni­nismus schon immer die über­zeug­testen Anhänger. Und die sitzen nun neben ihren aus der DDR über­nom­menen Kol­legen bei ARD und ZDF in der ersten Reihe, von unseren Zwangs­ab­gaben mehr als aus­kömmlich bezahlt.

Das ist besonders depri­mierend, wenn man die aktuelle Lage im Ras­pail­schen Sinne logisch weiterdenkt.

Ach, eins noch: da jammern diese Leute über unseren Fleisch­verzehr, sind nicht nur vege­ta­risch, sondern gar vegan (das sind in der Mehrzahl Frauen). Fleisch ist umwelt­schädlich! Ungesund! Tja – und kaum passt es in den ideo­lo­gi­schen Kram, da ent­decken sie, dass der Flei­sch­entzug zur kör­per­lichen Dege­ne­ration der Frau geführt hat bzw. haben soll. Was das soll? Na klar: Sozia­lismus! Das Gegenteil ist eben auch wahr! Zwiedenk.


Quelle: civitas-institut.online