Europa: Ver­ge­wal­ti­gungs­opfer des Ras­sismus beschuldigt

Eine immer popu­lärere Idee ist, dass immer dann, wenn Rassen auf­ein­ander treffen, nur Min­der­heiten Opfer sein können. Dieser Gedanke ist kaum auf die jüngsten Unruhen in Amerika beschränkt. Ele­mente eines solchen Denkens tauchen oft in anderen Zusam­men­hängen auf.

(von Raymond Ibrahim)

Bri­tische Frauen zum Bei­spiel, dar­unter Ver­ge­wal­ti­gungs­opfer, die die Auf­merk­samkeit auf “asia­tische” (paki­sta­nische und süd­asia­tische) Sex-Grooming-Gangs lenkten, werden auch vom “woke” Estab­lishment attackiert.

Anfang dieses Monats wurde in Groß­bri­tannien Sarah Champion, eine Labour-Poli­ti­kerin und Abge­ordnete von Rotherham (dem Epi­zentrum des Sex Grooming), beschuldigt, “die Flammen des Ras­sen­hasses geschürt” und “sich wie eine neo­fa­schis­tische Mör­derin” ver­halten zu haben. Ihr Ver­brechen? Sie hatte es gewagt, zu sagen, dass “Groß­bri­tannien ein Problem mit bri­tisch-paki­sta­ni­schen Männern hat, die weiße Mädchen ver­ge­wal­tigen und ausbeuten”.

Die­selben Ele­mente, die Champion beschul­digen, eine “Mör­derin” zu sein, cha­rak­te­ri­sierten auch das bri­tische Anti-Extre­mismus-Pro­gramm “Prevent” als “auf einem Fun­dament von Isla­mo­phobie und Ras­sismus aufgebaut”.

Einige Wochen zuvor erschien ein Artikel mit der Über­schrift “Ich wurde von der Rotherham Grooming-Gang ver­ge­waltigt – jetzt bin ich online immer noch mit ras­sis­ti­schem Beschimp­fungen kon­fron­tiert”. Darin ent­hüllte eine Britin (alias “Ella”), dass ihre mus­li­mi­schen Ver­ge­wal­tiger sie während der mehr als 100 Ver­ge­wal­ti­gungen in ihrer Jugend durch die paki­sta­nische Grooming-Gang “eine weiße Hure, eine weiße B***h” nannten.

“Wir müssen ras­sis­tisch und religiös moti­vierte Straf­taten ver­stehen, wenn wir sie ver­hindern und die Men­schen davor schützen wollen und wenn wir sie korrekt ver­folgen wollen”, sagte sie kürzlich in einem Interview.

“Prä­vention, Schutz und Straf­ver­folgung – sie alle werden behindert, weil wir es ver­säumen, an die reli­giösen und ras­sis­ti­schen Aspekte von Ban­den­kri­mi­na­lität richtig her­an­zu­gehen… Das sagt ihnen, dass es Ok ist, Weiße zu hassen.”

Ellas Ver­suche, auf die “reli­giösen und ras­sis­ti­schen Aspekte” ihrer und ähn­licher Miss­hand­lungen von vielen anderen Mädchen hin­zu­weisen, führten nur zu “vielen Beschimp­fungen durch Extre­misten der extremen Linken und radikale femi­nis­tische Aka­de­miker”, sagte sie. Solche Gruppen “gehen online und ver­suchen, jeden zu bekämpfen, den sie für einen Nazi, Ras­sisten, Faschisten oder weißen Ras­sisten halten”.

“Sie inter­es­sieren sich nicht für anti-weißen Ras­sismus, weil sie anscheinend glauben, dass es ihn nicht gibt. Sie haben ver­sucht, mich zu Boden zu werfen und mich ständig zu kri­ti­sieren, und das geht schon seit ein paar Monaten so. Sie haben ver­sucht, mich zum Schweigen zu bringen … Ich habe noch nie in meinem Leben online einen solchen Hass erlebt. Sie beschul­digen mich, ‘für weiße Pädo­phile ein­zu­treten’ und ein ‘fins­teres dämo­ni­sches Wesen’ zu sein.”

Die Schuld – oder zumindest die Ver­ant­wortung – dem Opfer zuzu­schieben, ist nicht auf Groß­bri­tannien beschränkt. Laut einem Bericht vom 9. August 2019 wurden “in der schwe­di­schen Stadt Uppsala … in ebenso vielen Tagen vier Frauen ver­ge­waltigt”. Obwohl die Polizei es ver­säumte, Beschrei­bungen der Ver­ge­wal­tiger her­aus­zu­geben – nor­ma­ler­weise ein sicheres Zeichen ihrer Her­kunft – warnte sie die Frauen doch davor, “darüber nach­zu­denken, wie sie sich ver­halten”, “vor­aus­zu­denken” und nicht “allein auszugehen”.

Rat­schläge gegen Alkohol, Drogen und rück­sichts­loses Ver­halten wären über­zeu­gender, wenn sie nicht mit der Drohung eines sexu­ellen Über­griffs als Folge der Nicht­ein­haltung einhergingen.

Nachdem in der Kölner Sil­ves­ter­nacht 2015 bis zu tausend Frauen von mus­li­mi­schen Migranten sexuell miss­handelt worden waren, for­derte die Ober­bür­ger­meis­terin der Stadt, Hen­riette Reker, die Frauen auf, “sich besser vor­zu­be­reiten, vor allem im Hin­blick auf den Kölner Kar­neval. Wir werden dazu einen Online-Leit­faden ver­öf­fent­lichen, den diese jungen Frauen durch­lesen können, um sich vor­zu­be­reiten”, so die Oberbürgermeisterin.

Nachdem in Öster­reich eine 20-jährige Frau, die an einer Bus­hal­te­stelle in Wien wartete, von vier mus­li­mi­schen Männern über­fallen, geschlagen und aus­ge­raubt wurde – dar­unter ein Mann, der “anfing, mir mit den Händen durch die Haare zu fahren und deutlich machte, dass es in seinem kul­tu­rellen Hin­ter­grund kaum blonde Frauen gibt” – reagierte die Polizei, indem sie dem Opfer sagte, es solle sich die Haare färben.

“Zuerst hatte ich Angst, aber jetzt bin ich wütender als sonstwas. Nach dem Angriff sagte man mir, dass Frauen nach 20 Uhr nicht mehr alleine auf der Straße sein sollten. Und sie gaben mir auch noch andere Rat­schläge und sagten mir, ich solle mir die Haare dunkel färben und mich auch nicht so auf­reizend kleiden. Indirekt bedeutet das, dass ich mit­schuldig war an dem, was mir pas­siert ist. Das ist eine massive Beleidigung.”

In Nor­wegen besteht Unni Wikan, Pro­fes­sorin für Sozi­al­an­thro­po­logie an der Uni­ver­sität Oslo, darauf, dass “nor­we­gische Frauen ihren Teil der Ver­ant­wortung für diese Ver­ge­wal­ti­gungen über­nehmen müssen”, weil mus­li­mische Männer ihre Art der Kleidung als pro­vokant emp­fänden. So viel zu der femi­nis­ti­schen Behauptung, dass es Frauen frei steht, sich so ver­füh­re­risch zu kleiden, wie sie wollen – und wehe dem Mann, der dies falsch inter­pre­tiert, es sei denn, er gehört einer ras­si­schen oder reli­giösen Min­derheit an.

Pro­fessor Wikan kam zum Schluss, dass mus­li­mische Männer, die im Westen leben, sich nicht an west­liche Normen anpassen müssen, sondern genau das Gegenteil: “Die nor­we­gi­schen Frauen müssen erkennen, dass wir in einer mul­ti­kul­tu­rellen Gesell­schaft leben, und sich an diese anpassen”.

Selbst wenn es um Ver­ge­wal­tigung geht, dann ist sie, wenn das Opfer weiß ist und der Ver­ge­wal­tiger nicht, über­haupt kein Opfer; schlimmer noch, sie ist eine “Ras­sistin” und “Has­serin”, die, wenn über­haupt, anscheinend ver­dient, was sie bekommen hat und mehr. “Dem Opfer die Schuld geben” kehrt ver­stärkt zurück und gewinnt im ganzen Westen an Boden.

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Raymond Ibrahim, Autor des kürzlich erschienen BuchesSword and Sci­mitar, Fourteen Cen­turies of War between Islam and the West” (“Schwert und Krumm­säbel, Vierzehn Jahr­hun­derte Krieg zwi­schen dem Islam und dem Westen”), ist ein Distin­gu­ished Senior Fellow an Gatestone Institute, ein Shillman Fellow an David Horowitz Freedom Center, und ein Judith Rosen Friedman Fellow am Middle East Forum.


Quelle: gatestoneinstitute.org