Tansania hat es vorgemacht: Dort wurden zwei chinesische Wilderer zu 30 Jahren Haft verurteilt, nachdem sie nachweislich 226 Elefanten wegen des Elfenbeins getötet hatten. Jetzt ist es Malawi sogar gelungen, die chinesische „Mafia“ für Wildtierhandel, das Lin-Zhan-Syndikat, zu zerschlagen. Das Lin-Zhang- Syndikat war bis zur Verhaftung eines der berüchtigtsten Syndikate für den Handel mit Wildtieren auf dem Kontinent und operierte seit 10 Jahren von Malawi aus. Ein Gericht in Malawi verurteilte neun Mitglieder dieser Bande zu insgesamt mehr als 56 Jahren Gefängnis wegen des Handels mit Nashornhorn, Elfenbein, Nilpferdzähnen und den Schuppen von Pangolinen. Brighton Kumchedwa, Verantwortlicher der Nationalparks und Wildtiere in Malawi, bezeichnete die Verurteilung des chinesischen Lin-Zhang-Syndikats als einen Sieg für Malawi und alle Wildtiere.
Chinesische Bande zu insgesamt mehr als 56 Jahren Gefängnis wegen des Handels mit Nashornhorn, Elfenbein, Nilpferdzähnen und den Schuppen von Pangolinen verurteilt
Es ist ein grausames Geschäft! Wir hatten bereits mehrfach berichtet, dass Wildtiere aus Afrika nach China geschmuggelt werden. Dieses erfolgt meist über Vietnam. Immer wieder behauptet China zwar, ein Verbot für den Handel von Wildtieren erlassen zu haben, aber wie der Fall des Lin-Zhan-Syndikats zeigt, werden weiterhin seltene Arten nach China geschmuggelt.
Auf Grund der großen Nachfrage in Asien nach Elfenbein und Nashörnern boomt die Wilderei in Afrika. Ebenso sind Pangoline in vielen Ländern Asiens gesetzlich geschützt und als gefährdet eingestuft, aber der Handel mit diesen Tieren boomt, und zwar aus Afrika. Schockierende Entdeckungen zeigen auch, dass Asien ein Großverbraucher von Tigerteilen aus Afrika ist. Sie werden in Zoos gehalten und dann in Asien in Teilen verkauft. Genauso Löwen, die auf Löwenfarmen gehalten werden. Es gibt eine regelrechte Löwenzuchtindustrie in Südafrika! Die pulverisierten Knochen eines Löwen gelten als Heilmittel und sogar ein Löwenwein wird aus den Löwen hergestellt.
Im Mai 2019 wurden nach mehreren gemeinsamen Operationen des malawischen Polizeidienstes und des Ministeriums für Nationalparks und Wildtiere drei malawische und neun chinesische Staatsangehörige im Zusammenhang mit einer Vielzahl von Wildtierverbrechen festgenommen . Die Verdächtigen wurden wegen Straftaten angeklagt, einschließlich des illegalen Besitzes geschützter Arten und ihrer Teile wie lebende Pangoline, Pangolinschuppen, Nashornhorn, Elefantenelfenbein, Nilpferdelfenbein, mehrfach geschützte Reptilienarten und Hartholz.
Im August dann ein weiterer Schlag gegen das Syndikat. Der mutmaßliche Kopf des Syndikats, ein chinesischer Staatsbürger namens Yunhua Lin, wurde im August nach einer dreimonatigen gemeinsamen Fahndung durch den malawischen Polizeidienst und das Ministerium für Parks und Wildtiere ebenfalls festgenommen. Im September folgte dann die Bestätigung, dass ein Wildlife Crime Ring gesprengt wurde. Yunhua Lin, 46, ein Chinese, der laut Behörden „die meistgesuchte Person“ ist, konnte bewiesen werden, dass er der Kopf des Schmuggelrings ist.
Hohe Bestrafungen sollen dem Handel mit Wildtieren ein Ende setzen, denn auch in Afrika gelten die Tiere bereits als gefährdet.
Neun Mitglieder einer der schrecklichsten Banden des Wildtierhandels im südlichen Afrika wurden am 20. Juli 2020 von einem Gericht in Malawi zu insgesamt 56,5 Jahren Gefängnis verurteilt.
Die Verurteilten waren Mitglieder des Lin-Zhang-Syndikats und jeder wurde für schuldig befunden, mindestens eine Straftat gegen den Wildtierhandel einer gelisteten oder geschützten Art begangen zu haben – Pangoline, Nashornhorn, Elfenbein oder Nilpferdzähne.
Unter ihnen war Frau Quinhua Zhang, die nach ihrer Festnahme im Rahmen einer Reihe koordinierter Razzien im Mai letzten Jahres wegen Besitzes von Nashornhorn und einer illegalen Schusswaffe verurteilt wurde.
Zhang ist die Frau von Yunhua Lin, dem mutmaßlichen Kopf des Syndikats, der im August letzten Jahres nach einer dreimonatigen Fahndung festgenommen wurde. Er soll am 22. Juli 2020 vor Gericht erscheinen, weil er wegen des Besitzes von Nashorn, Komplott und Geldwäsche angeklagt ist.
Mary Rice von Environmental Investigation Agency sagte: „Nach Jahren konzertierter Bemühungen und der Überwindung unzähliger Hindernisse hat diese kleine Nation gezeigt, wie sie mit politischem Willen und Entschlossenheit eines der produktivsten Syndikate der organisierten internationalen Kriminalität in Afrika demontieren kann.
„Die Bekämpfung von Verbrechen in dieser Größenordnung erfordert Raffinesse, Zusammenarbeit, Mut und Hartnäckigkeit. Malawi sollte immens stolz sein – und andere afrikanische Länder, die derzeit gegen die Geißel des illegalen Handels mit Wildtieren kämpfen, sollten diesem Beispiel globaler Führung folgen. “
Brighton Kumchedwa, Malawis Direktor für Nationalparks und Wildtiere, sagte: „Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um allen Beteiligten zu danken, die an der erfolgreichen Verfolgung dieses wegweisenden Falls teilgenommen haben.
„Es ist wichtig, dass Wildtierkriminelle damit rechnen können, das volle Gewicht des Gesetzes zu spüren, und die Botschaft muss laut und deutlich sein: Malawi ist kein Spielplatz mehr für Leute wie das Lin-Zhang-Syndikat, die unser natürliches Erbe ausnutzen, Korruption anregen und ein Risiko für die nationale Sicherheit darstellen. Dies ist in der Tat ein Sieg für Malawi – und insbesondere für die Tierwelt, “ Brighton Kumchedwa, Malawis Direktor für Nationalparks und Wildtiere.
Die am Senior Resident Magistrate’s Court in Lilongwe verhängten Urteile lauteten:
- Quinhua Zhang – insgesamt 11 Jahre Gefängnis ‑sieben Jahre für den Besitz von Nashornhorn und vier Jahre für eine illegale Feuerwaffe
- Li Hao Yuan – insgesamt 11 Jahre Gefängnis – sieben Jahre Besitz von Nashornhorn und vier Jahre für eine illegale Feuerwaffe, plus 1,5 Jahre für den Besitz von Pangolinschuppen,
- Yanwu Zhuo – insgesamt sieben Jahre Gefängnis (Besitz von Nashorn);
- Ya Shen Zhuo – insgesamt sieben Jahre Gefängnis (Besitz von Nashorn);
- Jinfu Zeng – insgesamt fünf Jahre Gefängnis – fünf Jahre für den Besitz von Pangolinschuppen und drei Jahre für den Besitz von bearbeitetem Elfenbein.
- Guozhong Zhang – insgesamt drei Jahre Gefängnis – zwei Jahre für den Besitz von Pangolinschuppen und drei Jahre für den Besitz von bearbeitetem Elfenbein
- Guohua Zhang – insgesamt drei Jahre Gefängnis – Besitz von bearbeitetem Elfenbein
- Cosmas Sakugwa – insgesamt 1,5 Jahre Gefängnis Besitz von bearbeitetem Elfenbein
- Steven Daza – insgesamt 1,5 Jahre im Gefängnis Besitz von Nilpferdzähnen
Das Lin-Zhang-Syndikat ist ein Netzwerk für organisierte Kriminalität, das seit mindestens einem Jahrzehnt in Malawi tätig ist.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 14 Mitglieder des Syndikats festgenommen. Von den verbleibenden im Mai 2019 festgenommenen Syndikatsmitgliedern wurden ein chinesischer und zwei malawische Staatsangehörige – Cheng Qiang, James Mkwezalamba und Julius Sanudia – wegen Besitzes lebender Pangoline oder Pangolinschuppen zu jeweils drei Jahren Gefängnis verurteilt.
Quelle: netzfrauen.org
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