Sekun­där­mi­gration – die heim­liche Völ­ker­wan­derung nach Deutschland

Während der Corona-Wahnsinn alle Auf­merk­samkeit auf sich zieht, geschehen Dinge im Schatten dieser Ereig­nisse, die früher für großes Medi­enecho gesorgt hätten. Jede Woche kommen allein aus Grie­chenland um die Tausend Migranten nach Deutschland, teils direkt aus Grie­chenland per Flugzeug, teils über War­schau. Das ist bekannt, die WELT berichtet darüber, und es ist ebenso bekannt, dass das oft illegal ist. Aber ein Gerichts­urteil des Ober­ver­wal­tungs­ge­richtes Münster hat vor kurzem ein Urteil gefällt, das sich wie ein Lauf­feuer in den Netz­werken der Migra­ti­ons­in­dustrie ver­breitet hat. Die deutsche Bun­des­po­lizei nennt es einen „Pull­faktor“ und muss trotzdem in Grie­chenland an den Flug­häfen stehen und „Illegale“ herausfischen.

So berichtet die WAZ am 03. Februar, dass die deutsche Bun­des­po­lizei bereits in 2020 tau­sende Migranten mit fal­schen Pässen an den Flug­häfen in Grie­chenland auf­ge­griffen habe. Nun soll dieser Einsatz aus­ge­weitet werden. Man will eine per­so­nelle Ver­stärkung, um eng­ma­schiger über­prüfen zu können. Mehr als 5.200 Per­sonen sollen die deut­schen Poli­zisten in Zusam­men­arbeit mit ihren grie­chi­schen Kol­legen vor dem ille­galen Abflug nach Deutschland gestoppt haben. Arran­giert wird das meistens von den berühmten Schleu­ser­banden. Die Migranten sind mit gefälschten Aus­weisen aus­ge­stattet oder tragen Pässe anderer Per­sonen bei sich.

Die meisten wollen nach Deutschland, aber 2.300 zusätz­liche Fälle wollten illegal nach Belgien, Frank­reich und Öster­reich fliegen. Im Jahr 2019 waren es mit 5.800 sogar noch etwas mehr als 2020, was die Bun­des­po­lizei auf den Corona-Aus­bruch schiebt.

Doch nun wächst der Strom wieder kräf­tigst an. Aus­löser ist das jüngste Müns­terer Ober­ver­wal­tungs­ge­richts­urteil. Seit sich das natürlich blitz­schnell in den Struk­turen und Schlep­per­or­ga­ni­sa­tionen her­um­ge­sprochen hatte, ver­doppelt sich der Zustrom gerade. Jetzt kommen jeden Monat 1.000 und mehr Migranten nach Deutschland herein, ohne dass die Bun­des­re­gierung etwas unter­nimmt. Im Januar und Februar 2021 stellten rund 2.100 den Antrag auf Asyl in Deutschland.

Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt NRW in Münster hatte Ende Januar  geur­teilt, dass bereits in Grie­chenland aner­kannte Flücht­linge zurzeit nicht aus Deutschland wieder in das primäre Ein­rei­seland Grie­chenland aus­ge­wiesen werden dürfen, weil in Grie­chenland „die ernst­hafte Gefahr einer unmensch­lichen und ernied­ri­genden Behandlung“ drohe. Eine „beträcht­liche Zahl“ Schutz­be­rech­tigter sei dort obdachlos. Überdies sei es so, dass Flücht­linge nur schwer Arbeit in Grie­chenland finden. Dass aber nun jeder ohne einen aner­kannten Flücht­lings­status und mit fal­schen Papieren nach Deutschland ein­reisen und bleiben darf, hat das Gericht aller­dings nicht gesagt. Was aber nie­manden wirklich inter­es­siert, denn Aus­wei­sungen zurück nach Grie­chenland finden prak­tisch über­haupt nicht statt, auch nicht bei Ille­galen. In den letzten drei Jahren wurden ins­gesamt nur 30 Asyl­be­werber dorthin zurück­ge­bracht.

Die Zahlen der soge­nannten Sekun­där­mi­gration steigen auch deshalb, weil Grie­chenland gezwungen war, den unhalt­baren Zuständen in den Migran­ten­lagern auf den vor­ge­la­gerten Inseln ein Ende zu bereiten. Man hat ein System auf­gebaut und aus­rei­chend Per­sonal aus­ge­bildet und ein­ge­setzt, das die Ver­fahren jetzt stringent abar­beitet. Das erzeugt logi­scher­weise eine wach­sende Zahl aner­kannter Flücht­linge, die aus den Lagern abwandern dürfen. Das ist eine dringend not­wendige Sache für die dor­tigen, grie­chi­schen Insel­be­wohner, deren Zorn zu einer ernsten Bedrohung für die Regierung ange­wachsen war.

Theo­re­tisch könnten sich die aner­kannten Flücht­linge auch in Grie­chenland nie­der­lassen und dort ver­suchen, sich zu inte­grieren und Fuß zu fassen. Das ist aber denkbar unat­traktiv. Grie­chenland ist arm, hat viele Arbeitslose, die kaum Unter­stützung bekommen und von ihrer Familie mit durch­ge­füttert werden. Während diese Leute dann ihren Teil bei­tragen können, indem sie kleine Jobs unter der Hand machen und so doch in der Familie Auf­gaben über­nehmen, haben die aller­meisten Flücht­linge keine Chance – und auch keine Sym­pa­thien bei den Griechen. Daher – und auch das erfahren die Migranten von ihren Schleppern – bleibt nur der Weg in ein Land mit einem spen­dablen Sozi­al­system. Und da steht das „reiche“ Deutschland ganz weit oben auf der Liste.

Die Bun­des­po­lizei berichtet, dass die Migranten sich nicht einmal mehr groß bemühen, auf Schleich­wegen nach Deutschland hinein zu kommen, sondern sich gleich in einen Flieger setzen und direkt nach Deutschland fliegen. Es fliegen sogar größere Gruppen von Athen nach War­schau, um von dort aus legal die Grenze nach Deutschland zu überqueren.

Nach gel­tendem EU-Recht dürfen nämlich Flücht­linge, die in einem EU-Staat aner­kannt sind, nor­ma­ler­weise auch in ein anderes EU-Land reisen, unter der Bedingung, dass sie sich nicht länger, als 90 Tage, also drei Monate pro Halbjahr dort auf­halten. Natürlich wird diese Mög­lichkeit weidlich miss­braucht. Viele kommen unter dieser 90-Tage-Regel nach Deutschland und ver­suchen dann von hier aus, ein Asyl in Deutschland zu beantragen.

Das deutsche BAMF (Bun­desamt für Migration und Flücht­linge) weiß das, schiebt diese Migranten aber nicht ab und ver­sucht auch nicht, diese Schlupf­löcher zu schließen. Das BAMF begründet die nicht statt­fin­dende Rück­führung damit, dass „die Ent­scheidung von bereits in Grie­chenland aner­kannten Schutz­be­rech­tigten rück­prio­ri­siert“ worden sei, was im Klartext bedeutet, dass auf unbe­stimmte Zeit alles zur Seite gelegt und nichts ent­schieden wird, bis die Regierung entscheidet.

Das kann erfah­rungs­gemäß dauern. Und auch das wird sich schnell her­um­sprechen und noch mehr Migranten anziehen. Denn ist man erst einmal hier, das ist bekannt, wird es mit einer Rück­führung sehr schwierig. Mitt­ler­weile liegen 9.200 Anträge auf Halde, und es werden jede Woche mehr. Solange werden diese Ein­wan­derer auf Kosten der deut­schen Steu­er­zahler mit Unter­kunft, Kleidung, Nahrung, Heizung und medi­zi­ni­scher Ver­sorgung umhegt.

Eine schöne, hoch­herzige Geste, die deutsche Klein­un­ter­nehmer und Selb­ständige leider nicht genießen. Hier fehlt in vielen Familien das Geld zum Aller­nö­tigsten, wie Essen kaufen, heizen und Miete zahlen. Mitt­ler­weile droht auch sehr vielen die Zwangs­räumung der Wohnung wegen auf­ge­lau­fener Miet­rück­stände. Es sind Zig­tau­sende, viel­leicht schon Hun­dert­tau­sende, die schuldlos ihrer Exis­tenz­ver­nichtung durch den Lockdown aus­ge­liefert sind und wo der Staat nicht einmal die ver­spro­chenen Über­brü­ckungs­gelder aus­zahlt. Die Selbst­mordrate ist stark gestiegen. Es bildet sich ein ver­zwei­feltes, zor­niges Neu-Pro­le­tariat heraus, das aber gewohnt ist, hart zu arbeiten und zu kämpfen.

Hier dämmert herauf, welchen gra­vie­renden Pro­blemen wir ent­ge­gen­gehen. Das schöne, weiche soziale Netz wird nicht halten. Das Füllhorn muss früher oder später aus­trocknen und der Kampf um das Dasein noch schärfer werden. Da hilft dann auch kein Grund­ein­kommen, denn wenn der Mit­tel­stand und seine viel­fältige Pro­duktion ent­fällt, wird das ganze aus­ge­zahlte Grund­ein­kommen auf ein zu kleines und ein­tö­niges Angebot an Waren und Dienst­leis­tungen treffen, was die Preise in die Höhe schießen lässt. Das Grund­ein­kommen wird nicht lange reichen, wenn diese Preis­stei­gerung schlagend wird. Bis zu den Wahlen werden wir nicht viel bemerken, aber danach werden wir staunen, was sich da alles offenbart an Schäden und Repressionen.