DAX auf 40 Unter­nehmen erweitert – diese Aktien sind dazugekommen

Der Deutsche Akti­en­index – kurz DAX – ist der Leit­index für die erfolg­reichsten Unter­nehmen aus Deutschland. Er ist das mit Abstand wich­tigste Inves­ti­ti­ons­objekt bei Anlegern im Lande und macht einen Großteil der Inves­ti­tionen in Aktien aus. Nach Schät­zungen machen Inves­ti­tionen in den DAX über 70 Prozent des Volumens an der deut­schen Börse aus.

Für Anleger macht eine Inves­tition in den DAX natürlich viel Sinn. Wer in die größten Unter­nehmen des Landes inves­tiert, kann sein Risiko auf Ver­luste auf lange Sicht prak­tisch kom­plett eli­mi­nieren. Ganz im Gegenteil lassen sich bei einer lang­fris­tigen Inves­tition in den DAX ordent­liche Gewinne erzielen. Wer also nicht auf einen Will­kom­mens­bonus im Casino setzen will, um damit sein Geld zu ver­dienen, für den ist diese Stra­tegie defi­nitiv empfehlenswert.

Doch so stark der DAX auch sein mag, hatte er his­to­risch immer eine wichtige Schwach­stelle: im Ver­gleich zu anderen Leit­in­dizes war die Anzahl der Unter­nehmen im DAX mit gerade einmal 30 relativ niedrig. Aus logi­schen Gründen wird das Risiko für betriebs­wirt­schaftlich gebildete Anleger durch eine höhere Anzahl an Unter­nehmen deutlich ver­ringert, weil die Inves­tition dann breiter gestreut ist und mög­liche Ver­luste von ein­zelnen Unter­nehmen leichter aus­gleichen kann.

Genau dieses Problem wurde im Sep­tember 2021 zum ersten Mal ver­bessert. Der DAX wurde nämlich von 30 auf 40 Unter­nehmen erweitert. Wir ver­raten euch, welche neuen Unter­nehmen es in den Index geschafft haben und welche Aus­wir­kungen dies auf eure Inves­ti­tionen haben könnte.

Was genau ist der DAX?

Die Abkürzung DAX steht für den Deut­schen Akti­en­index. Dieser wurde tra­di­tionell immer aus den 30 erfolg­reichsten bör­sen­no­tierten Unter­nehmen in Deutschland gebildet. Diese Unter­nehmen müssen einige Anfor­de­rungen erfüllen, um in den Index auf­ge­nommen zu werden. So müssen sie zuerst einmal im Prime Standard der Deut­schen Börde in Frankfurt gelistet sein. Dieser stellt ein Segment der Börse dar, welches besonders hohe Anfor­de­rungen hat.

Zusätzlich müssen die Unter­nehmen ihren ope­ra­tiven oder juris­ti­schen Sitz in Deutschland haben. Und der Streu­besitz der Unter­nehmen muss min­destens 10 % betragen. Wenn alle diese Dinge erfüllt sind, kann die Aktie eines Unter­nehmens einen Teil des DAX bilden.

Die bis­he­rigen Unter­nehmen im DAX

Hier sind die 30 Unter­nehmen, die vor der Erwei­terung im Jahr 2021 den DAX bildeten:

  • Linde
  • SAP
  • Siemens
  • Allianz
  • BASF
  • Daimler
  • Deutsche Telekom
  • Deutsche Post
  • Adidas
  • Bayer
  • Infineon
  • Volks­wagen
  • Mün­chener Rück
  • Vonovia
  • Deutsche Börse
  • BMW
  • Merck
  • Delivery Hero
  • on
  • Deutsche Bank
  • RWE
  • Fre­senius
  • Henkel
  • Deutsche Wohnen
  • Fre­senius Medical Care
  • Con­ti­nental
  • Siemens Energy
  • Hei­del­berg­Cement
  • MTU Aero Engines
  • Covesto

Gründe für die Erweiterung

Es gibt ver­schiedene Gründe, warum der DAX im Jahr 2021 auf 40 Unter­nehmen erweitert wurde. Der erste Grund war der Skandal um das Unter­nehmen Wirecard. Das Unter­nehmen aus München galt als einer der viel­ver­spre­chendsten Zah­lungs­dienst­leister aus Deutschland und führte Zah­lungen für unzählige Dienste im Internet durch. Der Fokus lag dabei vor allem auf Glücks­spiel- und Pornografie-Seiten.

Im Sep­tember 2018 schaffte Wirecard den Sprung in den DAX. Bereits wenige Monate später, im Januar 2019, wurden aller­dings Anschul­di­gungen von Betrug, Geld­wäsche und anderen kri­mi­nellen Akti­vi­täten von der Fach­zeit­schrift Financial Times vor­ge­bracht. Nach umfas­senden Unter­su­chungen stellten sich diese als wahr heraus. In der Folge kam es zum größten Skandal der Geschichte der Deut­schen Börse.

Fast noch schlimmer für den Ruf der Deut­schen Börse war jedoch die Tat­sache, dass Wirecard auch nach dem Bekannt­werden der kri­mi­nellen Akti­vi­täten im DAX geführt wurde. Der Grund dafür waren zu statte Regeln für die Inde­xierung der Unter­nehmen des DAX. Die neue Reform soll dieses Problem lösen und der­artige Situa­tionen in Zukunft vermeiden.

Der zweite Grund für die Erwei­terung des DAX ist wie oben erwähnt eine höhere Streuung des Risikos für Anleger. Der DAX war tra­di­tionell einer der kleinsten Leit­in­dizes der Welt. Im Ver­gleich besteht zum Bei­spiel der bri­tische FTSE aus 100 Aktien, während der japa­nische Index Nikkei sogar 225 Unter­nehmen umfasst.

Mit der Erwei­terung auf 40 Unter­nehmen soll das Risiko für Anleger redu­ziert werden. Zudem gibt es einige Unter­nehmen, die schon länger einen Platz im DAX ver­dient gehabt hätten, aber niemals den Sprung schafften.

Die 10 neuen Unter­nehmen im DAX

Nun kommen wir zur wich­tigsten Frage für viele Anleger: Welche 10 neuen Unter­nehmen haben es im Sep­tember 2021 in den DAX geschafft? Wir stellen die Neu­ein­steiger vor.

1. Airbus

Der deutsche Flug­zeug­her­steller Airbus ist der erste der Neu­ein­steiger. Trotz der Coro­na­krise sehen viele Experten positive Ent­wick­lungen für das Unter­nehmen. Im Ver­gleich zum Vorjahr konnte Airbus seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2021 um 30 Prozent steigern.

2. Zalando

Der Online­händler Zalando zählte schon lange zu den erfolg­reichsten Unter­nehmen Deutsch­lands. Daher macht es nur Sinn, dass dieses Unter­nehmen endlich den Sprung in den DAX schafft.

3. Siemens Healthineers

Nach der Abspaltung vom Haupt­konzern Siemens wurde Siemens Healt­hi­neers 2018 an der Deut­schen Börse geführt. Und bereits drei Jahre später wird das Unter­nehmen aus der Medi­zin­technik-Branche im DAX geführt.

4. Sar­torius

Auch der Phar­ma­lie­ferant Sar­torius ist einer der neuen Auf­steiger in den DAX. Wie viele andere Unter­nehmen aus der Medi­zin­branche pro­fi­tierte Sar­torius enorm von der Coro­na­pan­demie und konnte seine Umsätze deutlich erhöhen.

5. Hellofresh

Das Unter­nehmen Hellofresh stellt Kühl­boxen mit Zutaten für eigens gekochte Gerichte her. Dieses Konzept hat sich bei den Ver­brau­chern als so beliebt erwiesen, dass Hellofresh nun als eines der 40 Unter­nehmen im DAX geführt wird.

6. Brenntag

Der Che­mie­groß­händler Brenntag ver­zeichnete in den letzten Jahren ein­drucks­volle Zuwächse in Sachen Umsatz und Profit. Das Geschäft läuft für das Unter­nehmen so gut, dass es nun in den DAX auf­ge­nommen wurde.

7. Porsche Auto­mobil Holding

Auch Porsche darf sich endlich als DAX-Unter­nehmen bezeichnen. Aller­dings handelt es sich hier nicht um den eigent­lichen Auto­mo­bil­her­steller, denn dieser ist bekanntlich Teil des VW-Kon­zerns. Statt­dessen handelt es sich um die Betei­li­gungs­ge­sell­schaft SE.

8. Puma

Neben Adidas zählt Puma zu den größten Her­stellern von Sport­kleidung und ‑artikeln auf der ganzen Welt. Daher ist es kein Wunder, dass das Tra­di­ti­ons­un­ter­nehmen aus Deutschland den Weg in den DAX gefunden hat.

9. Symrise

Obwohl viele Men­schen viel­leicht noch nie von Symrise gehört haben, hat fast jeder Deutsche bereits Pro­dukte mit Inhalts­stoffen des Unter­nehmens kon­su­miert. Symrise stellt nämlich Aromen und Düfte für Lebens­mittel, Rei­ni­gungs­mittel und andere Pro­dukte her.

10. Qiagen

Zum Abschluss haben wir da noch Qiagen. Das Dia­gnos­tik­un­ter­nehmen stellt Coro­na­tests und andere Artikel her, die im Moment sehr gefragt sind. Dadurch stei­gerte sich der Umsatz des Unter­nehmens im Jahr 2021 deutlich