Man mag von Trump halten, was man will: Es ist allerdings wirklich erfrischend, dass hier mal einer ein politisches Amt übernimmt, und dann sofort nach der Wahl ein Wahlversprechen nach dem anderen einlöst!
Die Medien picken sich (natürlich) nur die Krumen aus dem trocken Laib, aus der sich ihre Giftpfeile nähren können: „Trump verbietet Muslimen die Einreise“, heißt es dort mit einer hexengleichen Wonne, wobei derjenige, der genau zugehört hat, sogleich erwidern könnte: „…aber doch nur aus wenigen Ländern!“ Dann wird nachgeschoben: „Trump verbietet Irakern und Syrern die Einreise.“, und man stolpert, ungläubig über diese frevelhaft verkürzende Art der Medien, jemanden zu zitieren, in die nächste Antwort: „Aber doch nur die Muslime aus diesen Ländern, alle anderen dürfen einreisen.“ Gräbt man dann etwas tiefer, stellt man fest, dass die Liste der Länder, auf die sich Trump bezieht, gar nicht von ihm, sondern von Obama ist (!) und der schon 2011 allen Flüchtlingen aus dem Irak über 6 Monate die Einreise verweigerte. Gab es damals auch ein Urteil des obersten Gerichtes? Nein. Was ist der Grund für die plötzliche Aufmerksamkeit der obersten Richter für diesen Themenbereich?
In einem Radiosender hörte ich vor einigen Tagen dann eine Reportage, in der per Telefon zugeschaltet ein sich sehr gewählt ausdrückender Professor aus der Schweiz zu Wort kam, der lang und breit in sehr bedächtigen Worten dem Zuhörer nahezulegen versuchte, wie schlimm die Auswirkungen dieser Regelung von Trump seien. Jetzt würde den Moslems die Einreise verweigert, man müsse sich ja fragen, was wohl als nächstes dran wäre und gar am Ende die Juden zur Zielscheibe würden – Worauf heftig verbaler Beifall von Seiten der Moderatorin erfolgte, denn ein solches Thema im deutschsprachigen Raum anzusprechen, bringt natürlich immer Pluspunkte. Denn wer etwas gegen Juden macht, gehört sofort vernichtet…
Nun ja… hat dieser so gebildete Professor vielleicht übersehen, dass Trumps Tochter zum jüdischen Glauben übertrat und sein Schwiegersohn einer sehr, sehr reichen jüdischen Immobilien-Dynastie entsprungen ist? Hat er vielleicht in seinem beifallheischenden Argumentenschwall ebenso übersehen, dass Trump einen absoluten Hardliner zu seinem Botschafter in Israel ernannt hat, der nicht nur das Lebensrecht Israels garantieren, sondern obendrein Jerusalem zur alleinig jüdischen Hauptstadt Israels machen will?
Nahezu jeder, der sich eine Karriere erarbeitet hat, versucht sie entweder mit Politischer Korrektheit zu retten, oder – wie in diesem Fall – als „politisch korrekter williger Helfer“ auszubauen.
Eine kleine, unbedeutende Kassiererin erwiderte auf den Wunsch von Kandidat Martin Schulz nach etwas Vertrauensvorschuss, dass der Wähler schon soviel Mist erlebt und so viele gebrochene Wahlversprechen mitgemacht habe, dass jetzt nur noch Leistung zähle: einhalten, was man versprochen habe!. Von der ihr vermutlich intellektuell (nicht jedoch charakterlich) überlegenen Reporterin im morgendlichen Fernsehen auf Trump angesprochen, reagierte selbst diese Kassiererin wie aus dem Lehrbuch der Politischen Korrektheit: die Amerikaner seien alle bescheuert, dass sie so einen zum Präsidenten machen, und es sei ja alles so schlimm, was dieser Mann mache. Als jedoch die Reporterin dann darauf hinwies, dass Trump doch seine Wahlversprechen einhalte und sie sich doch genau dieses von deutschen Politikern wünsche, kam die arme Finanzfachfrau ganz schön ins Schwimmen. (Ist es nicht interessant, dass ausgerechnet diese Videos in den Fußnoten im Netz ausnahmslos nach Redaktionsschluss dieses Artikels nicht mehr abspielbar waren???) So etwas wurde ihr in der Schule nicht beigebracht. Wer hätte denn auch ahnen können, dass der sauber erlernte journalistische Instinkt der Reporterin, bei Widersprüchen nachzuhaken, ausgerechnet in diesem Fall für beide zur peinlichen Lachnummer werden sollte. Wie erfrischend: Endlich mal ein Politiker, der exakt, Punkt für Punkt und innerhalb einer (!!!!) Woche nach der Wahl seine Versprechen einlöst!
Ehrlich: Selbst wenn da ein paar krumme Dinger dabei sein sollten, oder vielleicht sogar alle seine Entscheidungen sich als falsch erweisen: Hier legt er ein grell leuchtendes Beispiel vor, an dem sich in Zukunft alle Politiker vor und nach den Wahlen werden messen lassen müssen! Einfach mal Versprechen einhalten – Mensch, das wär was. Da kriegt man ja glatt wieder Lust auf Politik!
Und da hat sich doch der Trump, von internationalen Medien vollkommen unbemerkt (eigentlich sehr unwahrscheinlich, oder…?) noch eine weitere Executive Order einfallen lassen. Und auch diese entspricht einem seiner Wahlversprechen: Er hat sämtlichen Angestellten seiner Administration per sofortiger Wirkung verboten, von der Politik direkt in Lobby-Positionen der Wirtschaft zu wechseln. Langsam fange ich an seinen Tatendrang geradezu zwanghaft auf Deutschland übertragen zu wollen. Die ganze Lobbyseuche endlich auszurotten; endlich das zu tun und durchzuziehen, was für das Land, für die Gemeinschaft gut ist, anstatt die steueroptimierten Offshore-Konten einiger Marktriesen zum Platzen zu bringen.
Jetzt bleibt beim genaueren Hinsehen neben all der frohlockenden Euphorie einer vielleicht dämmernden neuen politischen Ära der sorgenvolle Blick auf Trumps Personalentscheidungen. Schließlich hat er nicht nur einen, sondern gleich mehrere sehr hochkarätige Berater um sich geschart, die von Goldmann-Sachs, aus der Öl-Industrie und dem Militär kommen. Nun sind uns diese drei Herkunftsbereiche in der Vergangenheit nicht unbedingt als Vorreiter einer friedlichen, sauberen, sozial ausgeglichenen Welt aufgefallen…
Man darf sich also vielleicht die Frage stellen, ob hier noch immer dieselben Hintergrundmächte am Werk sind, jedoch jetzt anfangen, mit der großen Kelle auszuschenken. Auch was Kriege angeht, ist Trumps Beraterkreis um Herrn Bannon keinesfalls zimperlich und droht hier und da recht forsch in der Gegend herum.
Aus meiner Sicht ist das jetzt wirklich mal eine echte Abwechslung: Es ist spannend geworden, vielleicht ein wenig gefährlicher, vielleicht macht es aber auch nur den Anschein, denn Trump wird sich schwer tun, Obamas Rekorde hinsichtlich Anzahl der geführten Kriege und Neuverschuldung zu überbieten. Hatte ich Sie schon daran erinnert, dass Obama einen Friedensnobelpreis verliehen bekam, nur wenige Monate nach seinem Amtsantritt? Ich bin gespannt, welchen Preis wir für Trump ausrufen werden. Da ja mittlerweile die politisch sonst so korrekten Pressevertreter offen über einen Mord am Präsidenten sinnieren und dies als adäquate Methode der Amtsenthebung sogar in Erwägung ziehen dürfen, ohne dafür sofort ins Gefängnis zu müssen, darf ich wohl mit Recht erwarten, dass die nächsten Monate noch so einige höchst interessante Entwicklungen für uns bereit halten werden.