Warum ich als Homo­se­xu­eller gegen die „Ehe für alle“ bin

Mein JA zur Lebens­part­ner­schaft, mein NEIN zur Ehe. Ein Gast­beitrag von Adam Elnakhal

Hoppla! Jetzt muss es aber plötzlich schnell gehen. Nachdem Schulz mit der For­derung „Ehe für alle“ ein rie­siges Ablen­kungs­ma­növer von den wirk­lichen Pro­blemen im Lande und in der sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Partei erfolg­reich zum Anfahren gebracht hat, ist Frau Merkel gleich auf den Zug auf­ge­sprungen und hat den letzten Rest kon­ser­va­tiven ‚Ballast‘ abge­worfen, der die CDU zuletzt noch von der SPD grund­legend unter­schieden hat.

Auch in Hin­blick auf den rea­lis­ti­schen Wie­der­einzug der FDP in den Bun­destag hat Frau Merkel nun von dem Grund­satz­pro­gramm ihrer Partei und der Mehr­heits­meinung der Par­tei­mit­glieder Abstand genommen.

Im Prinzip hat sich die CDU damit kom­plett über­flüssig gemacht. Eine sozi­al­de­mo­kra­tische Fami­li­en­po­litik kann man auch bei der SPD kaufen – originalverpackt.

Die Homo-Ehe-Befür­worter argu­men­tieren (ver­ständ­li­cher­weise) mit der Liebe, die keinen Unter­schied im Geschlecht kenne. Das ist richtig. Zwei Männer und zwei Frau könnten sich genauso lieben und Ver­ant­wortung für­ein­ander über­nehmen wie eine Frau und ein Mann. Auch das ist richtig. Den Staat ginge es nichts an, was zwei mündige, erwachsene Men­schen in ihrem Schlaf­zimmer machen. Sogar das ist richtig und inter­es­siert den deut­schen Staat seit 1969 nicht mehr (seit 1994 gleich­be­rechtigt mit hete­ro­se­xu­ellen Hand­lungen). Zwei Mütter und zwei Väter können einem Kind genauso viel Zuwendung schenken, wie ein Elternpaar aus Mutter und Vater. Auch das ist zunächst richtig.

Doch der Reihe nach:

Liebe ist ein Gefühl, das viele fami­liäre und freund­schaft­liche Banden trägt. So wie sich zum Bei­spiel Geschwister unter­ein­ander lieben (im Ide­alfall) und für­ein­ander Ver­ant­wortung über­nehmen (im Ide­alfall), so ist es auch bei Freund­schaften. Bei Freund­schaften besteht kei­nerlei staat­licher Schutz, nicht einmal das Zeug­nis­ver­wei­ge­rungs­recht wird vor Gericht gewährt und sei die Bande noch so eng. Es ist auch beim besten Willen nicht sinnvoll und nicht möglich, alle Freund­schafts­bande staatlich zu regeln.

Für part­ner­schaft­liche Banden gilt das durchaus.

Um auch gleich­ge­schlecht­lichen Paaren einen staat­lichen, gesetz­lichen Schutz zu ermög­lichen, hat der Gesetz­geber im Jahr 2001 den ehe­ähn­lichen Per­so­nen­stand der Lebens­part­ner­schaft geschaffen. 

Tat­säch­lichen und ver­meint­lichen Dis­kri­mi­nie­rungen und Ungleich­be­hand­lungen wurde in den ver­gan­genen Jahren durch zahl­reiche Gesetz­ge­bungen und Rich­ter­sprüchen begegnet. Während es den einen nicht schnell genug ging, traten die anderen ver­zweifelt auf die Bremsen.

Unver­gessen bleibt der Schlag­ab­tausch zwi­schen David Berger und Erika Steinbach bei Anne Will. Zusammen mit Hedwig von Bever­foerde stritt Steinbach damals gegen Berger, einen homo­se­xu­ellen FDP-Abge­ord­neten und die homo­se­xuelle Will für das kon­ser­vative Ehe­ver­ständnis. Der auch künstlich durch gezielte Ein­la­dungen für das Publikum geschaffene Emo­ti­ons­kessel kochte damals nicht zu knapp und es gleicht an ein Wunder, dass das Ver­hältnis zwi­schen Berger und Steinbach heute fast freund­schaftlich ist.

Die Ein­ge­tragene Lebens­part­ner­schaft, der etwa 0,1 Prozent der Bun­des­bürger ange­hören, berück­sichtigt das ver­ständ­liche und aus staat­licher Sicht auch schüt­zens­werte Bedürfnis nach recht­licher Absi­cherung und einem nach außen gesi­cherten offi­zi­ellem Status der Partnerschaft.

Eine Ein­ge­tragene Lebens­part­ner­schaft ist so gut oder schlecht wie lediger Allein­stand. Ein Leben sollte sich an dem messen, was man für die Gemein­schaft, für andere Men­schen – im Rahmen seiner Mög­lich­keiten – geleistet hat.

Eine Ehe ist jedoch das Fun­dament auf dem idea­ler­weise eine Familie ent­steht und die Zukunft durch neues Leben gesi­chert wird. 

Freilich können aus gesund­heit­lichen Gründen nicht alle Ehe­partner Kinder zeugen. Ein Großteil möchte es bedau­er­li­cher­weise auch nicht. Die Anzahl kin­der­loser Ehe­paare über­wiegt dra­ma­ti­scher­weise die Anzahl der Ehe­paare mit Kindern. Doch der eine Regelfall (Ehe mit Kindern) steht dem anderen Regelfall (Ehe ohne Kinder) gegenüber.

Man kann es drehen und wenden wie man will: Neues Leben wird durch die Ver­ei­nigung von Frau und Mann gezeugt. Ein Mann wird mit einem Mann und eine Frau wird mit einer Frau auch in 100.000 Jahren kein neues Leben zeugen können. 

Es ist die Dis­kri­mi­nierung durch die Biologie, die auch der Gesetz­geber nicht besei­tigen kann und wenn die Schulz-SPD sämt­liche Plätze im Bun­destag besetzen würde. Hier gibt es keine Aus­nah­me­fälle. Hier gibt es nur einen Regelfall: Zwei gleich­ge­schlecht­liche Men­schen können zusammen kein Kind zeugen.

Ihre Beziehung taugt, wie für viele das Allein­stehend-Sein, als gegen­seitige Lebens­hilfe und Befruchtung für die unter­schied­lichsten Lebens­si­tua­tionen. Sie erzeugt jedoch kein Leben; genauso wenig wie das Single-Dasein. Die For­derung nach einer „Ehe allein“ würde mit Recht jeder zurech­nungs­fähige Mensch mit Kopf­schütteln oder dem berühmten Vogel strafen.

Der Staat hat ganz primär das zu fördern und zu sichern was ihm das (Über-)Leben sichert und das sind Kinder. 

Deutschland stirbt nicht allein auf­grund der offenen Grenzen für andere Kul­tur­kreise. Deutschland stirbt zu einem Großteil auch am Mangel an Nach­wuchs. Kinder kommen immer noch über­wiegend in der Ehe oder in hete­ro­se­xu­ellen, ehe­ähn­lichen Lebens­ge­mein­schaften („Ehe ohne Trau­schein“) zur Welt. Dazu warten mehr kin­derlose Ehe­paare auf ein Kind als Kinder zur Adoption ver­mittelt werden können.

Ein Kind sollte das Recht haben als Leibes- und Lie­bes­frucht bei seinen natür­lichen Eltern aufzuwachsen. 

Nicht immer ist das möglich. Ein Elternteil stirbt. Es sterben im Här­tefall beide Eltern­teile. Das Jugendamt muss das Kind wegen Miss­handlung oder Ver­wahr­losung aus der Familie holen. Die Eltern wollen das Kind nicht oder können (aus welchen Gründen auch immer) der Ver­ant­wortung nicht gerecht werden und geben das Kind in sor­gende Hände. Es gibt zahl­reiche Aus­nahmen, die dem Ide­alfall gegenüber stehen. Doch das heißt nicht, dass man den Ide­alfall über Bord werden sollte. Der Gesetz­geber hat auf alle Aus­nah­me­fälle zu reagieren und tut dies auch recht ver­ant­wortlich. Doch der hat von sich aus den Ide­alfall zu fokus­sieren und nicht den Ausnahmefall.

Ein Kind, das bei zwei Vätern oder zwei Müttern auf­wächst, ist ein Aus­nah­mefall, den der Staat trotz der ver­ständ­lichen Selbst­ver­wirk­li­chungs­triebe gleich­ge­schlecht­licher Lebens­partner nicht erfüllen sollte, da er dem Kin­deswohl zuwiderläuft. 

Bei aller Liebe und Zuwendung können zwei Väter einer Adop­tiv­tochter keine Mutter ersetzen. Ebenso wenig können zwei Mütter einem Adop­tivsohn den Vater ersetzen.
Man sollte hier weder dra­ma­ti­sieren noch die Unter­schiede zwi­schen den Geschlechtern verschweigen.

Ein­deutig mit der Würde des Men­schen unver­einbar ist die Leih­mut­ter­schaft. Das Kind wird hier als mensch­liches Indi­viduum wie ein Verleih- und Ver­kaufs­ge­gen­stand behandelt. Die gebä­rende Frau wird zu einem Kin­der­pro­duk­ti­ons­ap­parat. Man kann von Glück sprechen, dass so etwas in Deutschland derzeit noch ver­boten ist.

Zurück zur Ehe­dis­kussion: Die „Ehe für alle“ ist über­flüssig. Das ist der Haupt­grund, warum ich sie ablehne.

Ich glaube, dass es in Deutschland momentan sehr viel drin­gendere Pro­bleme zu lösen gibt als die Frage, ob gleich­ge­schlecht­liche Paare beim Stan­desamt eine „Lebens­part­ner­schaft“ oder eine „Ehe“ schließen. 

Die Liste der Pro­bleme ist lang: Mas­sen­mi­gration und Isla­mi­sierung, Kin­der­mangel, Bil­dungs­de­saster, hohe Steuern, Staats­über­schuldung, Büro­kratie, Kuschel­justiz, Ent­christ­li­chung, jahr­zehn­te­langer Linksrutsch…

Es gibt aber auch noch einen anderen Grund, warum ich mich derzeit vehement gegen die gleich­ge­schlecht­liche Ehe ausspreche:

Während die Homoehe-Befür­worter immer ganz viel Toleranz für sich und ihre Meinung ein­fordern, stempeln sie andere Sicht­weisen post­wendend als men­schen­ver­achtend ab, werden belei­digend und brüllen wild herum wie auf einem ara­bi­schen Basar.

Die Regen­bo­gen­flagge ist längst eine Flagge der Ideo­logie und der Ein­bahn­stra­ßen­meinung geworden. Sie befreit nicht. Sie schränkt ein. 

Sie schafft eine neue Religion, die LGBT-Religion, die stel­len­weise eben­falls (neo-links-) tota­litäre Züge trägt und die für sich bean­sprucht für die Gesamtheit der Homo­se­xu­ellen, Bise­xu­ellen und Trans­se­xu­ellen zu sprechen. Das tut sie mitnichten.

Ich bin ein Freund der Freiheit und der frei­heit­lichen Demo­kratie. Und dieser Freiheit gehört eben auch, dass ich für den Artikel 6 des Grund­ge­setzes sein will, der Ehe (und nicht „Ehe für alle“) und Familie unter den BESON­DEREN Schutz der staat­lichen Ordnung stellt.

Bei der gegen­wär­tigen Frage um die Ehe geht es nicht um das Pri­vat­leben ein­zelner Men­schen, das jeder im Rahmen der Gesetze gestalten kann wie er möchte.

Es geht um die Ideo­logie von links, welche die Freiheit und den gesunden Men­schen­ver­stand zu unter­drücken ersucht.

Übrigens habe ich mir sagen lassen, dass sogar homo­se­xuell ver­an­lagte Men­schen einer ver­schie­den­ge­schlecht­lichen Ver­bindung aus Mann und Frau ent­stammen. Gott sei Dank! Sonst gäbe es Mil­lionen von Men­schen nicht und auch nicht den wun­der­baren David Berger mit diesem exzel­lenten Blog.

 

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