Türkei ver­schärft Aggression gegen Grie­chenland — 90 Über­flüge an einem Tag

Während die Welt durch Russ­lands Ein­marsch in der Ukraine abge­lenkt war, war die Türkei, ein Mit­glied des NATO-Bünd­nisses, damit beschäftigt, ein anderes NATO-Mit­glied, ihren west­lichen Nachbarn Grie­chenland, zu schikanieren.

Tür­kische Mili­tär­flug­zeuge ver­letzten den grie­chi­schen Luftraum am 15. April 90 Mal an einem Tag und über­flogen grie­chi­schen Medien zufolge dreimal bewohnte Inseln.

Tat­sächlich ver­letzen tür­kische Flug­zeuge den grie­chi­schen Luftraum seit Anfang des Jahres fast ununterbrochen.

Nach Angaben des grie­chi­schen Gene­ral­stabs für nationale Ver­tei­digung ver­letzte die Türkei den grie­chi­schen Luftraum vom 11. bis 13. April an jedem ein­zelnen Tag. Ihre F‑16-Kampfjets flogen über die grie­chi­schen Inseln Panagia, Oin­ousses und Farm­a­konisi. “Die tür­ki­schen Jets wurden von grie­chi­schen Kampfjets iden­ti­fi­ziert und abge­fangen, wie es inter­na­tio­nales Recht und Praxis vor­sehen”, berichtete die Zeitung Kat­hi­merini.

Wäh­rend­dessen stellte der tür­kische Waf­fen­her­steller und Ver­tei­di­gungs­un­ter­nehmer Roketsan, eine Toch­ter­ge­sell­schaft der Stiftung der tür­ki­schen Streit­kräfte, am 31. März in einem Video seine neue Rakete vor, die auf eine grie­chische Insel in der Ägäis zielt.

Das berichtete die Nach­richten-Website Nordic Monitor:

“Ein Simu­la­ti­ons­video, das als Wer­bespot für die neue Rakete pro­du­ziert wurde, enthält Bot­schaften an Grie­chenland. Mili­tär­ex­perten, die mit Nordic Monitor sprachen, erklärten, dass große waf­fen­pro­du­zie­rende Unter­nehmen wie Roketsan mehr globale Werbung für ihre inter­na­tio­nalen Kunden gemacht haben, aber dass tür­kische Unter­nehmen schon seit Jahren Simu­la­tionen pro­du­zieren, die auf Grie­chenland und andere Nachbarn zielen.

“Experten, die die Bilder für Nordic Monitor ana­ly­siert haben, sagen, dass der Ort, von dem aus die Raketen im Video abge­feuert werden, die Küste von Çeşme im Westen der Türkei ist und dass die Satel­li­ten­karte im Video nur mit kleinen Ände­rungen wie­der­ge­geben wurde.

“Sie erklären außerdem, dass die im Video gezeigten realen Insel- und Fel­sen­bilder bestä­tigen, dass es sich um die Küste von Çeşme handelt. In diesem Fall ist der Ort, der im Video als Feind dar­ge­stellt wird, die grie­chische Insel Chios, die 4,1 Meilen von der tür­ki­schen Küste ent­fernt ist.

“In dem Video erscheint die tür­kische Seite unter­schwellig als befreundete Seite, oder nach mili­tä­ri­scher Ter­mi­no­logie als blaue Seite, während die andere Seite durch die Farbe Rot defi­niert wird, was Feind bedeutet.

“In diesem Fall ist es sicherlich kein Zufall, dass die Raketen in dem Video von Osten nach Westen abge­feuert wurden. In solchen Videos werden Raketen in der Regel von links nach rechts simu­liert, aber in dem ÇAKIR-Video werden die Raketen von rechts nach links abge­feuert und die feind­lichen Ziele zer­stört, was unter­schwellig die Bot­schaft ver­mittelt, dass das Ziel Grie­chenland ist.”

In der Tat droht die Türkei – sowohl ihre Regierung als auch die poli­tische Oppo­sition – seit Jahren offen damit, grie­chische Inseln in der Ägäis zu erobern. Und wie die jüngsten Ver­let­zungen des grie­chi­schen Luft­raums durch die Türkei, das Roketsan-Video und die Erklä­rungen tür­ki­scher Beamter zeigen, scheint der Ein­marsch Russ­lands in die Ukraine einen geeig­neten Prä­ze­denzfall für die Türkei zu bieten, um ihre mili­tä­rische Aggression gegen Grie­chenland zu verstärken.

Die Türkei behauptet, dass Grie­chenland durch die Sta­tio­nierung von Truppen und Rüs­tungs­gütern auf den öst­lichen Inseln in der Ägäis gegen inter­na­tionale Ver­ein­ba­rungen ver­stoßen habe. Grie­chenland hat diese Vor­würfe wie­derholt zurück­ge­wiesen und geant­wortet, dass die Inseln nicht ent­mi­li­ta­ri­siert werden, solange eine mili­tä­rische Bedrohung durch die Türkei besteht.

Der recht­liche Status der grie­chi­schen Inseln in der Ägäis ist ein­deutig: Im Vertrag von Lau­sanne wurden die Grenzen zwi­schen der Türkei und Grie­chenland fest­gelegt, mit Aus­nahme der damals von Italien besetzten Dode­kanes-Inseln, die 1947 nach der Unter­zeichnung des Pariser Frie­dens­ver­trags zwi­schen Italien und den Alli­ierten des Zweiten Welt­kriegs mit Grie­chenland wie­der­vereint wurden.

Die grie­chische Sou­ve­rä­nität über diese Inseln ist in inter­na­tio­nalen Über­ein­kommen fest­ge­schrieben: Dem Vertrag von Lau­sanne von 1923, dem Vertrag von Mon­treux von 1936 und dem Pariser Vertrag von 1947.

Im Juli 2021 reichte die Türkei jedoch bei den Ver­einten Nationen eine Beschwerde in dieser Ange­le­genheit ein. In dem an Gene­ral­se­kretär Antonio Guterres gerich­teten und von Feridun Sinir­lioğlu, dem Stän­digen Ver­treter der Türkei bei den Ver­einten Nationen, unter­zeich­neten Schreiben heißt es:

“Auf Anweisung meiner Regierung möchte ich Sie erneut darauf auf­merksam machen, daß Grie­chenland seine förm­lichen ver­trag­lichen Ver­pflich­tungen sowohl in der Ägäis als auch im Mit­telmeer in bezug auf die Inseln, deren Sou­ve­rä­nität an Grie­chenland unter der aus­drück­lichen und strengen Bedingung abge­treten wurde, daß sie ent­mi­li­ta­ri­siert bleiben, wei­terhin in ekla­tanter Weise verletzt…

“Die fort­ge­setzte, vor­sätz­liche und beharr­liche Ver­letzung der Ent­mi­li­ta­ri­sie­rungs­be­stim­mungen der Frie­dens­ver­träge von Lau­sanne und Paris durch Grie­chenland, die für die Ver­wirk­li­chung ihres Ziels und Zwecks wesentlich sind, stellt eine ernste Bedrohung für die Sicherheit der Türkei dar.”

Dar­aufhin hat die Ständige Ver­tre­terin Grie­chen­lands bei den Ver­einten Nationen, Maria Theofili, ein Schreiben an UNO-Gene­ral­se­kretär Antonio Guterres gerichtet, in dem es unter anderem heißt:

“Die in dem oben genannten tür­ki­schen Schreiben ent­hal­tenen Argu­mente, dass die Sou­ve­rä­nität über die grie­chi­schen Inseln der Ägäis und des öst­lichen Mit­tel­meers durch den Vertrag von Lau­sanne vom 24. Juli 1923 und den Vertrag von Paris vom 10. Februar 1947 ‘…unter der beson­deren und strengen Bedingung, dass sie ent­mi­li­ta­ri­siert bleiben’, an Grie­chenland abge­treten wurde, sind nicht nur offen­sichtlich unbe­gründet, sondern auch rechtlich und his­to­risch inkorrekt. Wir möchten noch einmal darauf hin­weisen, dass die Sou­ve­rä­nität über die Inseln, Inselchen und Felsen der Ägäis durch die oben genannten Ver­träge end­gültig und bedin­gungslos an Grie­chenland abge­treten wurde und dass jede Aus­legung, die gegen den Buch­staben oder den Geist dieser grund­le­genden Ver­träge ver­stößt, einem uner­laubten Versuch gleichkäme, sie ein­seitig zu revi­dieren und abzuändern.”

Im Januar wurde in den tür­ki­schen Medien ein Video ver­öf­fent­licht, in dem behauptet wird, dass Stu­denten der tür­ki­schen Mari­ne­aka­demie die grie­chische Insel Kas­tell­orizo (“Meis” auf Tür­kisch) leicht erreichen könnten, indem sie von der Türkei aus dorthin schwimmen. Das Video wurde auch auf dem offi­zi­ellen Twitter-Account des tür­ki­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­riums ver­öf­fent­licht. Das Video beginnt mit der Aussage des tür­ki­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nisters Hulusi Akar:

“Es gibt die Insel Meis, 1950 Meter von der Türkei ent­fernt. Der Schwimm­standard unserer Mili­tär­aka­de­mie­schüler liegt bei 2.000 Metern. Sie können also schwimmend dorthin gelangen.”

Das Video zeigt dann einige tür­kische Stu­denten der Mili­tär­aka­demie, die zur Insel Tuzla schwimmen, die eben­falls 1.950 Meter von Istanbul ent­fernt ist, wo sie sta­tio­niert sind.

Wenn die Türkei keine mili­tä­ri­schen oder aggres­siven Ambi­tionen gegenüber diesen grie­chi­schen Inseln hat, warum will sie dann so hart­näckig keine grie­chische Mili­tär­präsenz auf diesen Inseln, die recht­mäßig grie­chi­sches Hoheits­gebiet sind?

Leider scheint die Türkei eine expan­sio­nis­tische Agenda zu ver­folgen, die eine jahr­hun­der­te­lange Geschichte hat und die der tür­kische Prä­sident Recep Tayyip Erdogan arti­ku­liert hat.

Grie­chenland hat keine solche Agenda. Grie­chenland war nicht damit beschäftigt, seine Nachbarn oder andere Nationen im Nahen Osten zu über­fallen oder zu bedrohen.

Die Türkei hin­gegen ist 1974 in Nord­zypern ein­mar­schiert, hat die dort lebenden grie­chi­schen Christen gewaltsam ver­trieben und ver­sucht seither, sich den Rest anzu­eignen. Im Jahr 2018 ist die Türkei auch in Nord­syrien ein­mar­schiert und hält die Region seitdem mit Hilfe dschi­ha­dis­ti­scher para­mi­li­tä­ri­scher Kräfte besetzt.

Da die tür­kische Wirt­schaft immer weiter zurückgeht, sinkt auch die Unter­stützung der tür­ki­schen Öffent­lichkeit für die Regierung. Laut einer Umfrage der Mei­nungs­for­schungs­gruppe Yoneylem aus dem Jahr 2021 haben 53 % der tür­ki­schen Bürger das Ver­trauen in den tür­ki­schen Prä­si­denten ver­loren. Nach den Umfragen des Mei­nungs­for­schungs­in­stituts ORC zwi­schen Februar 2021 und März 2022 hat die regie­rende Partei für Gerech­tigkeit und Ent­wicklung (AKP) im ver­gan­genen Jahr in jedem ein­zelnen Monat Stimmen ver­loren. Könnte es also sein, dass die tür­kische Regierung einen mili­tä­ri­schen Sieg gegen Grie­chenland für nötig hält, um Erdogans Stim­men­anteil bei den kom­menden Par­la­ments­wahlen 2023 zu erhöhen?

Außerdem jährt sich 2023 die Gründung der tür­ki­schen Republik und die Unter­zeichnung des Ver­trags von Lau­sanne. Erdogan erklärte, seine Regierung habe sich für 2023 einige Ziele gesetzt. Ange­sichts der Hand­lungen und Äuße­rungen der tür­ki­schen Regierung dürften diese Ziele auch eine ter­ri­to­riale Expansion beinhalten. Am 19. Oktober sagte Erdogan:

“[1914] war unser Ter­ri­torium 2,5 Mil­lionen Qua­drat­ki­lo­meter groß, und nach neun Jahren, zur Zeit des Ver­trags von Lau­sanne, war es auf 780.000 Qua­drat­ki­lo­meter geschrumpft… Das Beharren auf [den Grenzen von 1923] ist die größte Unge­rech­tigkeit, die man dem Land und der Nation antun kann. Während sich in der heu­tigen Welt alles ver­ändert, können wir die Bei­be­haltung unseres Status von 1923 nicht als Erfolg ansehen.”

Am 22. Oktober 2016 sagte er:

“Wir haben unsere Grenzen nicht frei­willig akzep­tiert… Zu der Zeit [als die aktu­ellen Grenzen gezogen wurden] haben wir viel­leicht zuge­stimmt, aber der wahre Fehler ist, sich diesem Opfer zu ergeben.”

Im Monat davor bezog sich Erdogan direkt auf die Inseln in der Ägäis, als er sagte:

“Sie können die Ägäis jetzt sehen, nicht wahr? In Lau­sanne haben wir die Inseln ver­schenkt, auf denen man euren Schrei hier [in der Türkei] hören kann. Ist das ein Sieg? Diese Orte gehörten früher uns.”

In einem Interview mit dem staat­lichen Fern­seh­sender TRT am 10. Februar sagte der tür­kische Außen­mi­nister Mevlüt Çavuşoğlu:

“Wir haben zwei Briefe an die UNO geschickt, weil diese Inseln Grie­chenland mit dem Vertrag von Lau­sanne 1923 und dem Pariser Frie­dens­vertrag 1947 unter der Bedingung über­lassen wurden, dass es sie nicht bewaffnet. Aber Grie­chenland hat in den 60er Jahren begonnen, diese Bedingung zu ver­letzen… Diese Inseln wurden unter bestimmten Bedin­gungen abge­treten. Wenn Grie­chenland nicht aufhört, wird die Sou­ve­rä­nität dieser Inseln in Frage gestellt… Wenn nötig, werden wir eine letzte Warnung aussprechen.”

Dar­aufhin gab der feder­füh­rende Sprecher für Außen­be­zie­hungen der Euro­päi­schen Union, Peter Spano, eine Erklärung ab:

“Die Sou­ve­rä­nität Grie­chen­lands über diese Inseln ist unbe­streitbar. Die Türkei sollte sie respek­tieren, auf pro­vo­kative Äuße­rungen und Hand­lungen in dieser Hin­sicht ver­zichten, sich ein­deutig zu gut­nach­bar­lichen Bezie­hungen ver­pflichten und sich für eine fried­liche Bei­legung etwaiger Strei­tig­keiten ein­setzen. Inter­na­tionale Ver­ein­ba­rungen müssen respek­tiert werden.”

Die tür­ki­schen Behörden haben es jedoch wei­terhin auf die grie­chi­schen Inseln abge­sehen. Am 18. Februar sagte Erdogan:

“Es ist uns nicht möglich, zu den mili­tä­ri­schen Akti­vi­täten zu schweigen, die unter Ver­letzung der Ver­ein­ba­rungen auf den Inseln mit ent­waff­netem Status durch­ge­führt werden. Wir haben dieses Thema auf die Tages­ordnung der Ver­einten Nationen gesetzt. Es wird auch in der kom­menden Periode auf der Tages­ordnung stehen”.

Trotz einer Ver­ein­barung über die Ein­haltung wich­tiger natio­naler und reli­giöser Fei­ertage zwi­schen den beiden Ländern drang die Türkei am 6. Januar, dem Drei­kö­nigstag, an dem die ortho­doxen Christen die Offen­barung Christi feiern, 37 Mal mit F‑16-Kampfjets und CN 235-Trans­port­flug­zeugen in den grie­chi­schen Luftraum ein. Am 7. Februar ver­letzte die Türkei den grie­chi­schen Luftraum 60 Mal an einem ein­zigen Tag. Am 14. März, einen Tag nach dem Treffen der Staats- und Regie­rungs­chefs Grie­chen­lands und der Türkei in Istanbul, bei dem ein Abbau der Span­nungen in der Ägäis ver­einbart wurde, gaben grie­chische Mili­tär­quellen bekannt, dass die Türkei 25 Mal den grie­chi­schen Luftraum ver­letzt hat.

Wäh­rend­dessen bezeichnete der grie­chische Außen­mi­nister Nikos Dendias die Haltung der Türkei gegenüber Grie­chenland als “Inbe­griff der Irra­tio­na­lität” und fügte hinzu:

“Die Türkei hat vor unseren Inseln die größte Lan­dungs­truppe und die größte Lan­dungs­flotte im Mit­telmeer auf­ge­stellt und ver­langt gleich­zeitig, dass wir unsere Inseln ent­mi­li­ta­ri­sieren – mit anderen Worten, dass wir auf unser aner­kanntes Recht auf Selbst­ver­tei­digung, wie es in der UNO-Charta vor­ge­sehen ist, verzichten.”

Die Aggression der Türkei gegen die grie­chi­schen Inseln und das übrige Grie­chenland sollte im his­to­ri­schen Kontext der tür­ki­schen Erobe­rungen, des Impe­ria­lismus und der Isla­mi­sierung über die Jahr­hun­derte hinweg ana­ly­siert werden. Die ursprünglich aus Zen­tral­asien stam­menden Türken fielen im 11. Jahr­hundert in Klein­asien ein, das damals innerhalb der Grenzen des grie­chisch-byzan­ti­ni­schen Reiches lag, und begannen mit der Eroberung und Tür­ki­sierung des Landes. Die osma­ni­schen Türken fielen im 15. Jahr­hundert in die damals grie­chische Stadt Kon­stan­ti­nopel (das heutige Istanbul) ein und zer­störten das Byzan­ti­nische Reich. Nach fast vier Jahr­hun­derten osma­ni­scher Unter­drü­ckung erlangten die Griechen im Unab­hän­gig­keits­krieg (1821–32) ihre Unab­hän­gigkeit und wurden als erstes der vom Osma­ni­schen Reich besetzten Völker als sou­veräne Nation anerkannt.

Von 1913 bis 1923 wurden die Griechen in Ana­tolien, die unter der osma­ni­schen Herr­schaft ver­blieben, einem Völ­kermord aus­ge­setzt, der die ana­to­li­schen Christen, ein­schließlich Armenier und Assyrer, fast voll­ständig aus­löschte. Die tür­kische Ver­folgung von Griechen und anderen Christen setzte sich nach der Gründung der Republik Türkei im Jahr 1923 fort und gip­felte in dem anti­grie­chi­schen Pogrom in Istanbul im Jahr 1955 und der gewalt­samen Ver­treibung prak­tisch aller ver­blie­benen eth­ni­schen Griechen aus Istanbul im Jahr 1964. Zehn Jahre später mar­schierte die Türkei in den Norden der Republik Zypern ein und besetzt seit 48 Jahren unrecht­mäßig 36 Prozent der Insel.

Bei den Aktionen der Türkei gegen Grie­chenland und Zypern geht es um das Streben der Türkei nach geo­stra­te­gi­scher Über­le­genheit in der Region auf Kosten des Völ­ker­rechts sowie um das isla­mische Streben der Türkei nach Expansion und Vor­herr­schaft über Griechen und andere Nicht-Türken in der Region. Infolge der gewalt­tä­tigen und feind­se­ligen Politik der Türkei gegenüber Griechen leben heute nur noch etwa 1.800 Griechen in Istanbul, einer Stadt, die von Griechen erbaut wurde.

Die Aggression und die Gräu­el­taten der Türkei haben unzählige Men­schen­leben gekostet und schreck­liches mensch­liches Leid ver­ur­sacht. Solange der Westen die sys­te­ma­ti­schen Ver­stöße der Türkei gegen die Men­schen­rechte und das Völ­ker­recht zulässt, werden Sta­bi­lität und Frieden in der Region ein ferner Traum bleiben.

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Uzay Bulut, eine tür­kische Jour­na­listin, ist Distin­gu­ished Senior Fellow am Gatestone Institute.


Quelle: gatestoneinstitute.org