Ver­tu­schung in der Archäologie

Die meisten von uns kennen die Schluss-Szene des popu­lären archäo­lo­gi­schen Indiana Jones-Aben­teu­er­films Jäger des ver­lo­renen Schatzes, in welcher ein bedeu­tendes his­to­ri­sches Artefakt, die Bun­deslade aus dem Tempel in Jeru­salem, in einer Kiste ver­schlossen und auf nimmer Wie­der­sehen in ein rie­siges Lagerhaus geschafft wird (Abb. 1), um damit sicher zu stellen, dass kein Geschichtsbuch umge­schrieben werden und kein Geschicht­pro­fessor die Vor­lesung revi­dieren muss, die er in den ver­gan­genen vierzig Jahren gehalten hat.

Abb. 1 Die Szene aus Jäger des ver­lo­renen Schatzes, in der ein wich­tiges alter­tüm­liches Relikt in einem Lagerhaus begraben wird, aus Sicht mancher For­scher unge­mütlich nahe dran an der Rea­lität. In diesem Beitrag befasst David Hatcher Childress sich mit einem heißen Eisen: ver­tuschten archäo­lo­gi­schen Entdeckungen

Wenn­gleich der Film fik­tional ist, so ist doch die Szene, in der ein wich­tiges alter­tüm­liches Relikt in einem Lagerhaus begraben wird, aus Sicht mancher For­scher unge­mütlich nahe dran an der Rea­lität. Aus Sicht der­je­nigen, die Anschul­di­gungen bezüglich archäo­lo­gi­scher Ver­tu­schungen unter­suchen, gibt es bestür­zende Anzeichen dafür, dass das wich­tigste archäo­lo­gische Institut in den Ver­ei­nigten Staaten, die Smit­h­sonian Insti­tution, eine unab­hängige Bun­des­be­hörde, aktiv einige der inter­es­san­testen und wich­tigsten archäo­lo­gi­schen Ent­de­ckungen unter­drückt hat, die in Nord- und Süd­amerika gemacht wurden.

Der Vatikan wird schon lange bezichtigt, Arte­fakte und alte Bücher in seinen rie­sigen Kellern zu ver­wahren, ohne irgend­je­mandem in der Außenwelt Zugang zu ihnen zu gestatten. Diese geheimen Schätze, häufig von kon­tro­verser his­to­ri­scher oder reli­giöser Natur, werden angeblich von der Katho­li­schen Kirche unter­drückt, weil sie die Glaub­wür­digkeit der Kirche beschä­digen, oder womöglich ihre offi­zi­ellen Texte in Frage stellen könnten. Trau­ri­ger­weise gibt es über­wäl­ti­gende Hin­weise darauf, dass etwas ganz ähn­liches bei der Smit­h­sonian Insti­tution geschieht.

Abb. 2 Der Archäologe und Eth­no­graph Cyrus Thomas (1825–1910) wurde von einem Anhänger der Mound­bauer-Theorie zu einem Ver­fechter jener neuen ‘Par­tei­linie’ in der Alt­ame­ri­ka­nistik, welche die Smit­h­sonian Insti­tution propagierte.

Die Ver­tu­schung und mut­maß­liche Unter­drü­ckung archäo­lo­gi­scher Evi­denzen begann gegen Ende des Jahres 1881, als der Geologe John Wesley Powell, der auf­grund seiner Erfor­schung des Grand Canyon bekannt wurde, Cyrus Thomas (Abb. 2) zum Direktor der Eastern Mound Division des Bureau of Eth­nology der Smit­h­sonian Insti­tution ernannte.

Als Thomas zum Bureau of Eth­nology kam, war er ein “betonter Anhänger der Existenz einer Rasse von Mound-Bauern, die sich von den ame­ri­ka­ni­schen Indianern unter­schieden.” John Wesley Powell dagegen, der Direktor des Bureau of Eth­nology, ein Mann mit großer Sym­pathie für die Indianer Ame­rikas, hatte in seiner Jugend viele Jahre lang bei den fried­fer­tigen Win­nebago-Indianern Wis­consins gelebt und empfand, dass Indianer zu Unrecht für Pri­mitive und Wilde gehalten wurden.

Die Smit­h­sonian beganm, die Vor­stellung zu fördern, dass Native Ame­ricans, die zu jener Zeit in den India­ner­kriegen aus­ge­löscht wurden, von ent­wi­ckelten Zivi­li­sa­tionen abstammten, und Respekt und Schutz ver­dienten. Zudem begann sie mit einem Pro­gramm zur Unter­drü­ckung aller archäo­lo­gi­schen Evi­denzen, welche die Glaub­wür­digkeit der Denk­richtung stützten, die als Dif­fu­sio­nismus bekannt ist, eine Schule, die annimmt, dass es über die gesamte Geschichte hinweg eine umfas­sende Ver­breitung von Kultur and Zivi­li­sation mittels Kon­takten per Schiff und über größere Han­dels­routen gegeben hat.

Die Smit­h­sonian optierte für die ent­ge­gen­ge­setzte Schule, die als Iso­la­tio­nismus bekannt ist. Der Iso­la­tio­nismus behauptet, dass die meisten Zivi­li­sa­tionen iso­liert von­ein­ander exis­tierten, und dass es nur sehr wenig Kontakt zwi­schen ihnen gab, ins­be­sondere zwi­schen jenen, die durch große Was­ser­flächen von­ein­ander getrennt waren. In diesem intel­lek­tu­ellen Krieg, der in den 1880ern begann, wurde behauptet, dass sogar Kon­takte zwi­schen den Zivi­li­sa­tionen der Täler des Ohio und Mis­sis­sippi selten waren, und dass diese Zivi­li­sa­tionen mit Sicherheit keinen Kontakt mit solch fort­schritt­lichen Kul­turen, wie den MayaTol­teken oder Azteken in Mexiko bzw. Mit­tel­amerika hatten.

Abb. 3 Künst­le­rische Dar­stellung einer grö­ßeren Anlage der Kultur der Plaquemine-Mound­bauer im Adams County, Mis­sis­sippi. Die sei­nerzeit vom Estab­lishment der US-Archäo­logie pro­pa­gierte Vor­stellung, solche Kul­turen hätten kei­nerlei Kontakt zu den Zivi­li­sa­tionen Mit­tel­ame­rikas gehabt, erscheint heute abstrus.

Nach den Stan­dards der Alten Welt ist das eine extreme, ja sogar lächer­liche Vor­stellung, wenn man in Betracht zieht, dass sich das nord­ame­ri­ka­nische Flus­system bis zum Golf von Mexiko erstreckt, und dass diese Zivi­li­sa­tionen sich direkt auf der anderen Seite des Golfes befanden. Das ist, als behaupte man, dass die Kul­turen im Gebiet des Schwarzen Meeres keinen Kontakt mit jenen des Mit­telmeer-Raums gehabt haben könnten.

Als der Inhalt vieler alter­tüm­licher Mounds und Pyra­miden des Mitt­leren Westens unter­sucht wurde, zeigte es sich, dass die des Mis­sis­sippi-Tals die­jenige einer alten und hoch ent­wi­ckelten Kultur war, welche in Kontakt mit Europa und anderen Gebieten gestanden hatte. Nicht nur dies, sondern die Funde aus vielen Mounds ent­hüllten Gräber rie­siger Men­schen, bis­weilen sieben oder acht Fuß [ca. 2,13 m bis 2,44 m; d.Ü.] groß [1], in voller Rüstung und mit Schwertern, und bis­weilen gewaltige Schätze.

Als zum Bei­spiel in den 1930ern der Spiro Mound in Oklahoma aus­ge­graben wurde, wurde ein großer Mann in voller Rüstung ent­deckt, zusammen mit einem Gefäß mit Tau­senden von Perlen sowie mit anderen Arte­fakten, dem größten bis dahin doku­men­tierten Schatz. Der Ver­bleib des Mannes in der Rüstung ist unbe­kannt, aber es ist ziemlich wahr­scheinlich, dass er schließlich zur Smit­h­sonian Insti­tution geschafft wurde.

Abb. 4 Eine his­to­rische Auf­nahme des ‘Smit­h­sonian Castle’ in Washington D.C. Welche Geheim­nisse ver­bergen die alten Gemäuer und die vielen Lager­häuser der Insti­tution vor der Öffent­lichkeit? Sofern sie keinen radi­kalen Wandel ihrer restrik­tiven Infor­ma­ti­ons­po­litik durch­führt, und nicht einer unab­hän­gigen Unter­su­chung ihrer Archive und Samm­lungen zustimmt, werden die Vor­würfe der Fund­un­ter­drü­ckung und Geschichts-Klit­terung mit Sicherheit nicht aufhören!

In einem pri­vaten Gespräch mit einem wohl­be­kannten Geschichts­for­scher (der namentlich unge­nannt bleiben soll) wurde mir gesagt, dass ein vor­ma­liger Ange­stellter der Smit­h­sonian, der auf­grund seiner Ver­tei­digung der Idee kul­tu­reller Dif­fu­sionen nach Amerika (d.h. die Häresie, dass andere alte Zivi­li­sa­tionen während der vielen Jahr­tau­sende vor Kolumbus die Küsten Nord- und Süd­amerika besucht haben könnten) ent­lassen worden war, die Aussage machte, die Smit­h­sonian habe sogar einmal einen Frachtkahn voller unge­wöhn­licher Arte­fakte auf den Atlantik hin­aus­ge­sandt und sie im Ozean versenkt.

Auch wenn die Vor­stellung, dass die Smit­h­sonian wert­volle archäo­lo­gische Funde ver­tuscht habe, für einige schwer zu akzep­tieren sein mag, gibt es trau­riger Weise eine ganze Menge von Indizien für die Annahme, dass die Smit­h­sonian Insti­tution bewusst wichtige archäo­lo­gische Relikte ver­schleiert und ‘ver­loren’ hat. In der Winter-Ausgabe 1992 des STONE­WATCH NEWS­LETTER der Gun­gywamp Society [2] in Con­nec­ticut, die mega­li­thische Fund­stätten in New England unter­sucht, gab es eine kuriose Story über seltsame Särge, die 1892 in Alabama ent­deckt wurden, der Smit­h­sonian Insti­tution über­sandt wurden und dann ‘ver­loren gingen’. Dem News­letter zufolge schrieb der For­scher Fre­derick J. Pohl 1950 einen inter­es­santen Brief an den inzwi­schen ver­stor­benen Dr. T.C. Leth­bridge, einen bri­ti­schen Archäologen.

Abb. 5 Frank M. Setzler (1902–1975), sei­nerzeit Chef­ku­rator für den Bereich Anthro­po­logie der Smit­h­sonian Insti­tution, konnte nicht auf­klären, wo sich die omi­nösen Särge aus dem Crumf Cave in Alabama befinden.

In Pohls Brief hieß es: “Ein Geo­logie-Pro­fessor schickte mir einen Nach­druck (von) Smit­h­sonian Insti­tution, THE CRUMF BURIAL CAVE von Frank Burns, US Geo­lo­gical Survey, aus dem Bericht des US National Museum für 1892, pp 451–454, 1984. Im Crumf Cave am süd­lichen Sei­ten­zweig des Warrior River, in Murphy’s Valley, Blount CountyAlabama, zugänglich von der Mobile Bay aus, über den Fluss, wurden Särge aus Holz ent­deckt, die mittels Feuer und mit Hilfe von Meißeln aus Stein oder Kupfer aus­ge­höhlt waren. Diese Särge wurden zur Smit­h­sonian gebracht. Sie waren etwa 7,5 Fuß lang, 14″ bis 18″ breit und 6″ bis 7″ tief. Die Deckel waren offen.

Kürzlich schrieb ich der Smit­h­sonian, und erhielt am 11. März eine Antwort von F.M. Setzler (Abb. 5), dem lei­tenden Kurator der Abteilung für Anthro­po­logie [Er sagte:] >Wir waren nicht in der Lage, die Spe­zimen in unseren Samm­lungen zu finden, obwohl die Auf­zeich­nungen zeigen, dass sie in Empfang genommen wurden<.

David Barron, Prä­sident der Gun­gywamp Society, wurde schließlich 1992 von der Smit­h­sonian gesagt, dass die Särge in Wirk­lichkeit höl­zerne Tröge [sic!; d. Red.] seien und jeden­falls nicht besichtigt werden könnten, weil sie in einem mit Asbest kon­ta­mi­nierten Lagerhaus unter­ge­bracht seien. Dieses Lagerhaus werde während der kom­menden zehn Jahre geschlossen bleiben, und abge­sehen von Smit­h­sonian-Per­sonal habe dort niemand Zutritt!

Ivan T. San­derson (Abb. 6), ein nam­hafter Zoologe, und in den 1960ern häu­figer Gast in Johnny Carsons TONIGHT SHOW (übli­cher­weise mit einem exo­ti­schen Tier, wie einem Schup­pentier oder einem Lemuren), berichtete einmal eine son­derbare Story über einen Brief, den er erhalten hatte, und der einen Inge­nieur betraf, welcher während des II. Welt­kriegs auf der Aleuten-Insel Shemya sta­tio­niert war. Beim Bau eines Behelfs­flug­platzes bag­gerte seine Crew eine Gruppe von Hügeln weg und ent­deckte unter meh­reren Sediment-Schichten etwas, bei dem es sich um die sterb­lichen Über­reste von Men­schen zu handeln schien. In der Tat war der alas­kische Mound eine Begräb­nis­stätte rie­sen­hafter mensch­licher Über­reste, bestehend aus Crania und langen Beinknochen.

Abb. 6 Der ame­ri­ka­nische Krypto-Zoologe Ivan T. San­derson (1911–1973) ent­deckte eine heiße Spur ver­schwun­dener Relikte prä­his­to­ri­scher Riesen, die augen­scheinlich zur Smit­h­sonian Insti­tution führt.

Die Crania maßen von der Basis bis zur Schä­del­decke zwi­schen 22 und 24 Inches [zwi­schen 0,56 m und 0,61 m; d.Ü.]. Da der Schädel eines Erwach­senen nor­ma­ler­weise vom Hin­terkopf bis zur Stirn etwa acht Inches [ca. 0,20 m; d.Ü] misst, würden derart große Crania bei einem normal pro­por­tio­nierten Men­schen eine immense Größe impli­zieren. Daüber hinaus sollen alle Schädel, wie es hieß, akkurat tre­pa­niert (ein Vorgang, bei dem ein Loch in den oberen Teil des Schädels gebohrt wird) gewesen sein.

Tat­sächlich war die Praxis des Abfla­chens und künstlich in einer lang­ge­zo­genen Form wachsen lassen der Schädel von Kindern eine Praxis, die bei den alten Peruanern, den Maya und den Fla­thead-Indianern in Montana Anwendung fand. San­derson ver­suchte weitere Belege zu sammeln, und er erhielt schließlich einen Brief von einem anderen Ange­hö­rigen der Einheit, das den Bericht bestä­tigte. Beide Briefe legten nahe, dass die Smit­h­sonian Insti­tution die sterb­lichen Über­reste ein­kas­siert hat, doch es war nichts weiter darüber zu hören. San­derson schien über­zeugt zu sein, dass die Smit­h­sonian Insti­tution die bizarren Relikte erhalten hat, stellte sich jedoch die Frage, warum sie keine Infor­ma­tionen dazu ver­öf­fent­lichte. Er fragte: “…ist es so, dass diese Leute nicht damit klar­kommen, alle Lehr­bücher umzu­schreiben?

Im Jahr 1944 wurde von Wal­demar Julsrud (Abb. 7) bei AcámbaroMexico, eine Zufalls-Ende­ckung womöglich noch kon­tro­ver­serer Natur gemacht. Acámbaro liegt im Bun­des­staat Gua­na­juato, 175 Meilen nord­westlich von Mexico City. Die dortige seltsame archäo­lo­gische Fund­stätte erbrachte mehr als 33.500 Objekte aus Keramik und Stein, u.a. Jade, sowie Messer aus Obsidian (schärfer als Stahl und noch heute bei Herz­ope­ra­tionen ver­wendet). Julsrud, ein pro­mi­nenter ört­licher Kaufmann aus Deutschland, fand auch Statuen, die in ihrer Länge zwi­schen weniger als einem Inch bis zu sechs Fuß vari­ierten, und große Rep­tilien abbil­deten, einige davon in aktiver Inter­aktion mit Men­schen — wobei sie diese zumeist auf­fraßen, doch einige bizarre Sta­tu­etten deu­teten auch eine ero­tische Asso­ziation an. Aus Sicht von Betrachtern ähnelten viele dieser Krea­turen Dinosauriern.

Abb. 7 Wal­demar Julsrud (links; 1875–1964) stieß 1944 auf eine der ergie­bigsten Fund­stätten skur­riler Arte­fakte. Da es sich bei vielen davon um Ooparts handelt, und da sich schon bald eine lokale Fäl­scher-Industrie eta­blierte, wurde die gesammte Sammlung vom wis­sen­schaft­lichen Main­stream als ‘Hoax’ abgetan.

Jalsrud stopfte seine Sammlung in zwölf Räume seines aus­ge­bauten Hauses. Zu ihr gehörten Abbli­dungen von NegridenOri­en­talen und bär­tigen Kau­ka­soiden, aber auch Motive mit ÄgypternSumerern und anderen alter­tüm­lichen, nicht zur west­lichen Hemi­sphäre gehö­rigen Zivi­li­sa­tionen, sowie Por­traits des Bigfoot und aqua­ti­scher mons­ter­ähn­licher Krea­turen, bizarren Mix­turen aus Mensch und Tier, und einer Menge anderer unber­klär­licher Schöp­fungen. Zähne eines aus­ge­stor­benen Eiszeit-Pferdes, das Skelett eines Mammuts, und eine Anzahl mensch­licher Schädel wurden am selben Ort wie die Keramik-Arte­fakte gefunden.

Radio­karbon-Datie­rungen in den Labo­ra­torien der Uni­versity of Penn­syl­vania und zusätz­liche Tests, bei denen die Ther­mo­lu­mi­ne­scenz-Methode zur Datierung von Töp­fergut zum Einsatz kam, wurden durch­ge­führt, um das Alter der Objekte zu bestimmen. Die Resultate zeigten, dass die Objekte vor etwa 6500 Jahren ange­fertigt wurden, also um 4500 v.Chr. [3] Ein Team von Experten einer anderen Uni­ver­sität, denen ein halbes Dutzend Exem­plare aus Julsruds Sammlung gezeigt wurde, ohne dass sie etwas über deren Ursprung wussten, schloss die Mög­lichkeit aus, es könne sich dabei um moderne Repro­duk­tionen handeln. Als sie jedoch von deren umstrit­tenen Her­kunft erfuhren, ver­fielen sie in Schweigen.

Im Jahr 1952 behauptete der ame­ri­ka­nische Archäologe Charles C. DiPeso im Rahmen seiner Anstren­gungen, diese bizarre Sammlung zu ‘ent­larven’, welche ein gewisses Maß an Berühmtheit erlangt hatte, er habe die damals 32,000 Stücke in nicht mehr als vier Stunden, die er bei Julsrud zuhause ver­brachte, genau unter­sucht. [4] In einem in Kürze erschei­nenden Buch [5], dessen Ver­öf­fent­li­chung er auf­grund der stän­digen Ent­wick­lungen bei seiner Unter­su­chung jah­relang auf­ge­schoben hatte, hebt der archäo­lo­gische Ermittler John H. Tierney, der Jahr­zehnte lang Vor­le­sungen über den Fall hielt, hervor, DiPeso hätte, um dies zu tun, über die vier Stunden hinweg kon­ti­nu­ierlich 133 Stücke pro Minute inspi­zieren müssen. In Wirk­lichkeit hätte er dagegen schon Wochen benötigt, um lediglich Ordnung in das massive Durch­ein­ander von Expo­naten zu bringen, und sie ver­nünftig für eine valide Aus­wertung zu arrangieren.

Tierney, der bei seiner Unter­su­chung mit Pro­fessor Hapgood (1904–1982), dem zwi­schen­zeitlich ver­stor­benen William N. Russell und anderen zusam­men­ar­beitete, bringt zur Anklage, dass die Smit­h­sonian Insti­tution und andere archäo­lo­gische Aut­ho­ri­täten eine Des­in­for­ma­tions-Kam­pagne gegen die Ent­de­ckungen betrieben habe. Die Smit­h­sonian hatte die gesamte Acambaro-Sammlung schon in der Früh­phase der Kon­tro­verse als einen auf­wen­digen Hoax ver­worfen. Tierney ent­deckte auch, wozu er den Freedom of Infor­mation Act in Anspruch nahm, dass prak­tisch die gesamten Akten der Smit­h­sonian in der Sache Julsrud ver­schollen sind.

Abb. 8 Prof. Charles Hapgood (links) war sei­nerzeit zunächst skep­tisch, über­zeugte sich dann jedoch vor Ort von der Authen­ti­zität vieler der skur­rilen Objekte, die Wal­demar Julsrud (rechts) in bzw. bei Acambaro zusam­men­ge­tragen hatte. (Foto aus: cie­li­par­alleli)

Nach zwei Expe­di­tionen zu der Fund­stätte in den Jahren 1955 und 1968 zeichnete Prof. Charles Hapgood (Abb. 8), ein Pro­fessor für Geschichte und Anthro­po­logie an der Uni­versity of New Hamp­shire, die Resultate seiner 18 Jahre langen Unter­su­chung zu Acambaro in einem privat gedruckten Buch mit dem Titel MYSTERY IN ACAMBARO auf. Hapgood war ursprünglich an vor­ur­teils­freier Skep­tiker, was die Sammlung betrifft, ließ sich dann aber nach seinem ersten Besuch im Jahr 1955 über­zeugen, bei welcher Gele­genheit er Augen­zeuge der Aus­gra­bungen einiger der Figuren wurde, wobei er den Aus­gräbern sogar dik­tierte, wo sie graben sollten.

Den ver­blüf­fenden Aspekten dieser Kon­tro­verse ist die Tat­sache hin­zu­zu­fügen, dass das Instituto Nacional de Antro­po­logia e His­toria durch den inzwi­schen ver­stor­benen Direktor der Abteilung für prä­his­pa­nische Monu­mente, Dr. Eduardo Noguera (der, als Leiter eines offi­zi­ellen Unter­su­chungs-Teams an der Fund­stätte, einen Report erstellte, den Tierney ver­öf­fent­lichen wird), “die offen­sicht­liche wis­sen­schaft­liche Recht­mä­ßigkeit, mit welcher diese Objekte gefunden wurden”, kon­sta­tierte.

Obwohl sie die Evi­denzen vor Augen hatten, erklärten Offi­zielle jeden­falls, dass es sich bei den Objekten auf­grund ihrer ‘phan­tas­ti­schen’ Natur um einen von Julsrud ein­ge­fä­delten Hoax handeln müsse! Julsrud starb schließlich, ent­täuscht aber ohne die Hoffnung ganz ver­loren zu haben. Sein Haus wurde ver­kauft, und die Sammlung ein­ge­lagert. Derzeit ist die Kol­lektion nicht für die Öffent­lichkeit zugänglich.

Die womöglich ver­blüf­fendste Fund­un­ter­drü­ckung von allen könnte die Frei­legung eines ägyp­ti­schen Grabmals durch die Smit­h­sonian selbst in Arizona sein. Eine umfang­reiche Titel­ge­schichte der PHOENIX GAZETTE vom 5. April 1909 (Abb. 9), lie­ferte einen sehr detail­ierten Bericht über die Ent­de­ckung und Aus­grabung einer in das Gestein gehauenen Kammer durch eine Expe­dition, die von einem Pro­fessor S.A. Jordan von der Smit­h­sonian Insti­tution geleitet wurde. [6] Die Smit­h­sonian behauptet jedoch, absolut keine Kenntnis von diesem Fund oder seinen Ent­de­ckern zu haben. [7]

Abb. 9 Eine Kopie des Ori­ginal-Artikels aus der Phoenix Gazette vom 5. April 1909

Der World Explorers Club ent­schied, diese Story durch einen Anruf bei der Smit­h­sonian in Washington, D.C. zu über­prüfen, obwohl wir das Gefühl hatten, dass es kaum eine Chance gebe, an echte Infor­ma­tionen heran zu kommen. Nachdem wir kurz mit einem Tele­fo­nisten gesprochen hatten, wurden wir mit einer Archäo­login vom Stab der Smit­h­sonian ver­bunden, eine weib­liche Stimme war in der Leitung und die Frau stellte sich vor.

Ich erklärte ihr, dass ich eine Story aus dem Artikel einer Zeitung aus Phoenix von 1909 über die Ent­de­ckung von in den Felsen gehauenen Grüften durch die Smit­h­sonian Insti­tution im Grand Canyon unter­suchte, wo ägyp­tische Arte­fakte ent­deckt worden seien, und fragte sie, ob die Smit­h­sonian irgend­welche wei­teren Infor­ma­tionen zu dieser Ange­le­genheit geben könne.

Nun, zunächst einmal”, erklärte sie, “kann ich Ihnen, bevor ich fort­fahre, sagen, dass niemals irgendwie geartete ägyp­ti­schen Arte­fakte in Nord- oder Süd­amerika ent­deckt wurden. Daher kann ich ihnen auch mit­teilen, dass die Smit­h­sonian Insti­tution niemals in solche Aus­gra­bungen invol­viert war.” Sie war recht hilfs­bereit und höflich, wusste aber letzt­endlich nicht das Geringste. Weder sie noch sonst jemand, mit dem ich sprach, konnte irgend­welche Auf­zeich­nungen über die Ent­de­ckung, oder auch zu G.E. Kinkaid und Pro­fessor S.A. Jordan finden.

Obwohl es nicht aus­zu­schließen ist, dass es sich bei der gesamten Story um eine auf­wendige Zei­tungsente handelt, so ist die Tat­sache, dass sie als Auf­macher auf der Titel­seite erschien, wobei die ange­sehene Smit­h­sonian Insti­tution erwähnt wird, und dass dies ein höchst detail­ierter Bericht von meh­reren Seiten Umfang war, der Sache einige Glaub­wür­digkeit ver­leiht. Es ist schwer zu glauben, dass solch eine Story völlig aus der Luft gegriffen sein soll.

Ver­tuscht die Smit­h­sonian Insti­tution eine archäo­lo­gische Ent­de­ckung von immenser Bedeutung? Falls diese Geschichte wahr ist, würde sie die der­zeitige Ansicht radikal ver­ändern, dass es in prä­ko­lum­bi­schen Zeiten keine trans­ozea­ni­schen Kon­takte gab, und dass alle Indianer auf beiden Teil­kon­ti­nenten Nach­fahren eis­zeit­licher Explo­ra­toren sind, die über die Bering­straße kamen. [8]

Abb. 10 Die Krypta der angeblich anno 1909 im Grand Canyon ent­deckten Fels­anlage in einer künst­le­ri­schen Dar­stellung von Jack Andrews

Ist die Vor­stellung, dass Alt­ägypter in ferner Ver­gan­genheit ins Gebiet von Arizona gelangten so uner­wünscht und absurd, dass dies unter den Teppich gekehrt werden muss? Womöglich ist die Smit­h­sonian Insti­tution einfach mehr daran inter­es­siert, den Status quo auf­recht zu erhalten, als mit erstaun­lichen neuen Ent­de­ckungen für Wirbel zu sorgen, die zuvor akzep­tierte aka­de­mische Lehren über den Haufen werfen.

Der His­to­riker und Lin­guist Carl Hart, Her­aus­geber des WORLD EXPLORER, erwarb dann in einem Bücher­laden in Chicago eine Wan­der­karte des Grand Canyons. Beim Studium der Karte waren wir ver­blüfft zu sehen, dass es in dem Gebiet auf der Nord­seite oes Canyons viele ägyp­tische Namen gibt. In der Gegend um den Ninety-four Mile Creek und den Trinity Creek herum gab es Areale (anscheinend Fels­for­ma­tionen) mit Namen wie ‘Turm des Set’, ‘Turm des Ra’, ‘Horus-Tempel’, ‘Osiris-Tempel’ und ‘Isis-Tempel’. Im Gebiet des Haunted Canyon fanden sich solche Namen, wie ‘Che­ops­py­ramide’, ‘Buddha-Kloster’, ‘Buddha-Tempel’, ‘Manu-Tempel’ und ‘Schiva-Tempel’. Gab es irgend­einen Zusam­menhang zwi­schen diesen Ört­lich­keiten und den mut­maß­lichen ägyp­ti­schen Ent­de­ckungen im Grand Canyon?

Wir riefen einen Staats­geo­logen am Grand Canyon an und bekamen gesagt, die frühen Erkunder hätten einfach nur ägyp­tische und hin­du­is­tische Namen gemocht, es stimme aber, dass dieses Areal “wegen gefähr­licher Höhlen” für Wan­derer oder andere Besu­cherr gesperrt sei, Tat­sächlich ist dieses gesamte Gebiet mit den ägyp­ti­schen und Hindu-Orts­namen im Grand Canyon eine ver­botene Zone — niemand darf in dieses aus­ge­dehnte Areal hinein. Wir können nur zum Schluss kommen, dass dies der Bezirk war, wo die Kammern gefunden wurden. Kurio­ser­weise ist diese Gegend nicht nur noch immer ‘off-limits’ für alle Wan­derer, sondern in weiten Teilen sogar für das Per­sonal des Parks.

Ich glaube, der scharf­sichtige Leser wird erkennen, dass falls nur ein geringer Teil der “Smithsoniangate”-Evidenzen zutreffen sollte, dann war unsere aller­hei­ligtste archäo­lo­gische Insti­tution aktiv beteiligt an der Unter­drü­ckung von Beweisen für die vor­malige Existenz hoch ent­wi­ckelter ame­ri­ka­ni­scher Kul­turen, Beweisen für alter­tüm­liche Reisen diverser Kul­turen nach Nord­amerika, für anthro­po­lo­gisch anomale Riesen und für abson­der­liche Arte­fakte, sowie von Beweisen, die dahin ten­dieren, das offi­zielle Dogma zur Geschichte Nord­amerika zu widerlegen.

Das Board of Regents der Smit­h­sonian weigert sich noch immer, seine Mee­tings für die Medien oder die Öffent­lichkeit zu öffnen. Wenn Ame­ri­kanern jemals der Zugang zur ‘Dach­kammer der Nation’ [orig.: ’nation’s attic’; d.Ü.] gewährt würde, wie man die Smit­h­sonian auch schon genannt hat, was für Ske­lette würden sie dann wohl finden?

Anmer­kungen und Quellen

Dieser Beitrag von David Hatcher Childress (©) wurde erstmals ca. 1997 im NEXUS Magazine ver­öf­fent­licht. Bei Atlantisforschung.de erscheint er im Oktober 2014 in eigener Über­setzung ins Deutsche in einer redak­tionell bear­beiten Version nach der Online-Fassung mit dem Titel Archaeo­lo­gical Coverups bei: onelight.com

Fuß­noten:

  1. Hoch­springen Red. Anmerkung: Siehe zu diesem fas­zi­nie­renden Fund-Komplex bei Atlantisforschung.de: “Riesen im prä­his­to­ri­schen Nord­amerika — Indizien und Belege” (bb)
  2. Hoch­springen Red. Anmerkung: Die Gun­gywamp Society scheint heute nicht mehr zu exis­tieren. Ihre Web­seite ist offline.
  3. Hoch­springen Red. Anmerkung: Es wurde später wie­derholt erklärt, die erwähnten Ther­mo­lu­mi­niszenz-Datie­rungen seien feh­lerhaft gewesen — siehe: Gary W. Car­riveau und Mark C. Han, “THER­MO­LU­MI­NE­SCENT DATING AND THE MONSTERS OF ACAMBARO”, in: Ame­rican Anti­quity, Vol. 41, No. 4, 1976, S. 497–500 -, was von Froelich G. Rainey, sei­nerzeit Leiter des Uni­versity of Penn­syl­vania Museum of Archaeology and Anthro­pology, das die ersten Tests im ‘haus­ei­genen’ Labor (MASCA) vornahm, in Abrede gestellt wurde (“Alles in allem steht unser Labor zu diesen Datie­rungen”). Inter­es­santer Weise war genau jener Mark C. Han, der 1976 bei dem Vorwurf fal­scher Daten­aus­wertung als einer der beiden Autoren auftrat, zuvor unter Rainey im Applied Science Center for Archaeology (MASCA) für die Über­prüfung (!) der Test­daten jener Acambaro-Figuren zuständig.
  4. Hoch­springen Red. Anmerkung: Vergl. dazu auch: Richard Pittack, “Dif­ficult Ques­tions on Dino­saurs”, Lulu.com, 01.07.2011, S. 65 ff.
  5. Hoch­springen Red. Anmerkung: Bei diesem, natürlich längst erschie­nenen Buch, das uns leider noch nicht vor­liegt, handelt es sich mit einiger Sicherheit um: John Tierney, “Acambaro Dis­co­veries 1: Monitor of the Mexican Archaeo­lo­gical Con­tro­versy”, Trine Books, 1997
  6. Hoch­springen Red. Anmerkung: Der eng­lisch­spra­chige Text des Artikels ist hier zu finden. (abge­rufen: 28. Okt. 2014)
  7. Hoch­springen Red. Anmerkung: Siehe dazu bei Atlantisforschung.de auch: “Das Rätsel im Grand Canyon” (bb)
  8. Hoch­springen Anmerkung des Ver­fassers: Weitere Infor­ma­tionen aus dem Leser­kreis über G.E. Kinkaid und Pro­fessor S.A. Jordan, oder zu ihren angeb­lichen Ent­de­ckungen sind höchst will­kommen! Zuschriften bitte an David Hatcher Childress via World Explorers Club!

Bild-Quellen:

1) Cinema Fanatic, unter: Oscar Vault Monday – Raiders of the Lost Ark, 1981 (dir. Steven Spielberg)
2) Infrog­mation bei Wiki­media Commons, unter: File:CyrusThomasPhotoportrait1.jpg
3) RHorning, bei Wiki­media Commons, unter:File:Mound Builder City.jpeg
4) Digital Library and Archives — Scho­larly Publi­shing, Library Ser­vices, and Archives (Bild­adresse)
5) Bild­archiv Atlantisforschung.de
6) CRYP­TO­ZOO­LOGIA, dédié à la cryp­to­zoo­logie — Les Pionniers
7) Links: Mir tainogo.ru, unter: Коллекция Джульсруда; rechts: Robert K.G. Temple, unter: MEETING SAL­VADOR DALI, bei: Robert Temple.com
8) Lorella BinaghiMessico: le mis­te­riose figurine d’A­cambaro — Le figurine d’A­cambaro (Seite 2 von 3), bei: cie­li­par­alleli
9) Ellie Crystal, “Lost Cave City in the Grand Canyon?”, bei: crystalinks.com
10) Homepage von Jack Andrews (nicht mehr online)

Quelle: atlantisforschung.de