Montage aus Bildern von Pixabay von Niki Vogt

Plötzlich viel mehr junge Tote – Aber keiner unter­sucht es

Die Mas­sen­imp­fungen sollten Corona-Tote ver­hindern. Tat­sächlich hat sich die Sterb­lichkeit in den letzten beiden Jahren erhöht. In allen Alters­gruppen, vor allem den jungen, gab es mehr Tote, als bei gleicher Ster­berate wie 2020 zu erwarten gewesen wäre. Unter­suchen will das offenbar keiner.

Viele Länder, dar­unter Deutschland, ver­zeich­neten in den letzten beiden Jahren mehr Tote als während des ersten Pan­demie-Jahres. Wirkten die Imp­fungen nicht? Haben sie womöglich selbst etwas damit zu tun?

Wer darüber nur vage laut nach­dachte, rief sofort die „Fak­ten­checker“ auf den Plan. Alles Fake News, „checkten“ sie. Schuld seien Hit­ze­wellen, Corona, Grippe. Bewiesen ist das aber genauso wenig.

Um über nicht Unter­suchtes nicht weiter zu spe­ku­lieren, könnte man eine beant­wortbare Frage stellen: Haben die COVID-19-Vakzine die Gesamt­sterb­lichkeit in Deutschland gegenüber 2020 reduziert?

Mit Daten des Sta­tis­ti­schen Bun­des­amtes lässt sich diese Frage beant­worten. Man ver­gleicht die gemel­deten Ster­be­fälle mit den Ein­woh­ner­zahlen der jewei­ligen Alters­gruppen und ermittelt so die jewei­ligen Ster­be­raten in den ver­gan­genen drei Jahren, um sie mit­ein­ander zu vergleichen.

Das Ergebnis ist ein­deutig: Die Sterb­lichkeit lag zuletzt in allen Alters­gruppen höher als 2020, als es noch keine Imp­fungen gab. Anders als bei Corona waren die jungen Jahr­gänge pro­zentual sogar am deut­lichsten davon betroffen, obwohl gerade bei ihnen die Sterb­lichkeit seit Jahr­zehnten ten­den­ziell abnimmt.

Wäre die Ster­berate bei­spiels­weise bei den Unter­vier­zig­jäh­rigen in den letzten beiden Jahren genauso hoch gewesen wie 2020, wären ins­gesamt rund 1.350 junge Men­schen weniger gestorben, davon rund 250 Kinder. Warum unter­sucht das niemand?

Rätseln über Todeszahlen

Nicht nur in Deutschland rät­selte man zuletzt über ver­mehrte Todes­fälle. Laut Neuer Zürcher Zeitung (NZZ) „regis­trierten viele euro­päische Länder 2022 lange Phasen der Über­sterb­lichkeit“. Für Deutschland erklärte das Sta­tis­tische Bun­desamt bereits für 2021 rück­bli­ckend folgendes:

„Aus­gehend von 2019 wäre für 2021 eine Ster­be­fallzahl von 960.000 bis 980.000 erwartbar gewesen, also ein Anstieg um zwei bis vier Prozent. Tat­sächlich ist sie um acht Prozent gestiegen.“ 

Auch im vorigen Jahr gab es keine Ent­spannung. Im Gegenteil: Erneut hätten 3,4 Prozent mehr Men­schen als im Vorjahr das Zeit­liche gesegnet, erläu­terten die Sta­tis­tiker zu Jah­res­beginn in einer Pres­se­mit­teilung.

Die Behörde bemühte zahl­reiche Erklä­rungen, wie „Hit­ze­re­korde“, „Coro­na­wellen“ und „Atem­wegs­er­kran­kungen im All­ge­meinen“, die über­mäßig auf­ge­treten seien.

Über eine Über­sterb­lichkeit in Deutschland im Jahr 2020 ist sich die For­schung dagegen uneinig. Die amt­lichen Sta­tis­tiker regis­trierten bevöl­ke­rungs­be­reinigt drei bis vier Prozent mehr Todes­fälle als erwartet. Dem wider­sprachen For­scher der Uni­ver­sität Duisburg-Essen, die das unter­sucht hatten. Ihr Ergebnis:

„2020 gab es keine Über­sterb­lichkeit in Deutschland, auch wenn es etwa 34.000 Todes­fälle gab, die mit COVID-19 asso­ziiert werden.“

Schließlich gab zu Beginn dieses Jahres das Münchner Ifo-Institut für Wirt­schafts­for­schung eine inter­es­sante Analyse heraus, in der es einen kon­ti­nu­ier­lichen Anstieg der Ster­be­raten seit 2020 in Deutschland fest­stellte. Der stell­ver­tre­tende Leiter der Ifo-Nie­der­lassung Dresden, Joachim Ragnitz, kon­sta­tierte dazu:

„Über­ra­schend ist, dass sich die Über­sterb­lichkeit im Jahre 2022 noch einmal beschleunigt hat.“

Corona, Hitze und ver­schobene OPs?

Alle Sta­tis­tiker und Erklärer schlossen die Imp­fungen als mög­liche Ursache aber kate­go­risch aus. Als im Dezember 2022 die AfD anhand von bri­santen Kran­ken­kas­sen­daten (hier abrufbar) darüber spe­ku­lierte, erntete sie dafür wort­ge­waltige „Fak­ten­checks“. So war sich zum Bei­spiel der MDR rundum sicher:

„Hohe Sterb­lichkeit hat nichts mit Corona-Impfung zu tun.“

Die öffentlich-recht­lichen „Fak­ten­prüfer“ beriefen sich auf State­ments der Kas­sen­ärzt­lichen Bun­des­ver­ei­nigung (KBV) und des Daten-Model­lierers Kristan Schneider. Unisono behaup­teten sie: Die AfD habe die Daten falsch inter­pre­tiert. So folge etwa der Anstieg der Sterb­lichkeit zum Bei­spiel nicht den tages­ak­tuell ver­ab­reichten Impf­dosen und sei zudem nicht expo­nen­tiell. Warum das so sein soll, belegen sie nicht. Ihre Äuße­rungen bleiben damit Glau­bens­sätze und die real ver­mehrten Todes­fälle ein nicht unter­suchtes Rätsel.

Gern wird auf ver­schobene Ope­ra­tionen ver­wiesen, die der frühere Gesund­heits­mi­nister Jens Spahn (CDU) den Kli­niken zwi­schen März und Mai 2020 ver­ordnet hatte, um Betten für Corona-Pati­enten frei­zu­halten. Man könnte jetzt mut­maßen, dass des­wegen mehr Men­schen an den häu­figsten Todes­ur­sachen Herz-Kreislauf-Erkran­kungen und Krebs gestorben sein könnten. Aller­dings: Die Todes­ur­sachen-Sta­tis­tiken für die Jahre 2020 und 2021 weisen hier keine beson­deren Abwei­chungen auf.

Die Spe­ku­lation über Hit­ze­wellen als Grund hinkt eben­falls. Erstens gab es 2021 keine besonders hef­tigen Hit­ze­wellen. Zweitens erstreckte sich 2022 die Über­sterb­lichkeit auf das gesamte Jahr und betraf kei­neswegs nur die kurzen Zeit­räume, in denen es besonders heiß war.

Beim Erklä­rungs­versuch gibt es nach wie vor ein Problem: Seit Beginn der Pan­demie unter­scheidet das zuständige Robert-Koch-Institut (RKI) nicht, ob Men­schen an oder nur mit Corona starben. Auf diese Weise erfasste das Bun­des­in­stitut rund 34.000 „Corona-Tote“ für 2020, 79.000 für 2021 und rund 49.000 im ver­gan­genen Jahr. Aber niemand weiß, wie viele wirklich an COVID-19 starben. Zumal die Zahlen die Frage auf­werfen: Warum gab es in den Impf­jahren mehr „Corona-Tote“ als zuvor?

Das Prä­ven­ti­ons­pa­ra­doxon

Ins­gesamt ergibt sich damit fol­gendes Bild: Trotz Corona gab es 2020 in Deutschland keine gra­vie­rende, laut der Uni­ver­sität Duisburg-Essen sogar gar keine Über­sterb­lichkeit in Deutschland. In den beiden Fol­ge­jahren stiegen die Ster­be­zahlen nach offi­zi­ellen Ver­laut­ba­rungen aber weiter an, obwohl die Corona-Prä­parate Todes­fälle ver­hindern sollten.

An ver­mehrten Herz- und Krebs­toten auf­grund ver­scho­bener Ope­ra­tionen im ersten Corona-Jahr liegt es offenbar nicht. Die Hit­ze­wellen bieten keine aus­rei­chende Erklärung, da auch außerhalb sel­biger ver­mehrt gestorben wurde. Nicht erfasste „Corona-Tote“ sind wenig plau­sibel, da in Kli­niken jeder getestet wurde und jeder „positiv“ Ver­storbene in die Sta­tistik kam. Die „Corona-Toten“ wurden eher übererfasst.

Argu­men­tiert wird auch gern mit dem Prä­ven­ti­ons­pa­ra­doxon: Hätte man die Impf­stoffe nicht ein­ge­führt, wären sicher viel mehr Men­schen gestorben. Das ist eine nicht belegbare Spe­ku­lation. Man mag es viel­leicht für 2021 noch annehmen, als laut Wis­sen­schaftlern die gefähr­li­chere „Delta-Variante“ gras­sierte. Spä­testens beim mil­deren „Omikron“ kommen aber Zweifel.

Die Zweifel erhärten sich mit den Daten des DIVI-Inten­siv­re­gisters, die das RKI seit Anfang 2022 her­ausgibt. Demnach lag schon im April vorigen Jahres der Anteil der unge­impften Corona-Inten­siv­pa­ti­enten mit 20,3 Prozent unter ihrem Anteil in der Gesamt­be­völ­kerung von damals etwa 23 Prozent. Im November waren lediglich 13 Prozent der Inten­siv­pa­ti­enten unge­impft, bei immer noch 22 Prozent Unge­impften insgesamt.

Die Daten des Inten­siv­re­gisters belegen zumindest nicht, dass Unge­impfte öfter mit Corona auf der Inten­siv­station lan­deten und dort even­tuell daran ver­starben. Sie stützen nicht einmal die bis heute behauptete Theorie, wonach die Prä­parate sicher schwere Ver­läufe verhinderten.

Mehr Tote mit Impfung

Die vor­han­denen Daten lassen also nicht im Geringsten eine wis­sen­schaft­liche Aussage darüber zu, ob die Imp­fungen kausal an der Über­sterb­lichkeit beteiligt sind oder nicht. Dass dies von staat­licher Seite nicht unter­sucht wird, hin­ter­lässt den Ein­druck absicht­lichen Weg­schauens. Dass nun das Fehlen von Studien genutzt wird, um Zusam­men­hänge mit der Impfung abzu­streiten, ist geradezu absurd.

Die einzige Frage, die also plau­sibel beant­wortet werden kann, ist fol­gende: Haben die Imp­fungen in Deutschland dazu geführt, dass anteilig an der Bevöl­kerung weniger Men­schen als im ersten Corona-Jahr ohne die Prä­parate sterben? Die Ent­wicklung der Bevöl­ke­rungs­zahlen nach groben Alters­gruppen hat das Sta­tis­tische Bun­desamt hier ver­öf­fent­licht. Der Autor hat sich genauere Daten schicken lassen, um die in einer Excel-Tabelle in anderen Kohorten erfassten Ster­be­fälle mit ihnen ver­gleichen zu können.

Das Ergebnis ist brisant: In allen Alters­gruppen sind in den ver­gan­genen beiden Jahren anteilig an der ent­spre­chenden Bevöl­kerung mehr Men­schen gestorben als im ersten Corona-Jahr ohne Imp­fungen. Eine einzige Aus­nahme bilden die Über­neun­zig­jäh­rigen im Jahr 2021. Mit ‑0,3 Prozent, etwa 550 Todes­fälle, war der Rückgang der Sterb­lichkeit aber sehr gering in dieser Gruppe mit der natur­ge­geben höchsten Sterb­lichkeit von jährlich etwa 25 Prozent.

Ins­gesamt schieden demnach 2021 rund 16.500 Men­schen mehr aus dem Leben, als es bei gleicher Sterb­lichkeit wie 2020 zu erwarten gewesen wäre. Knapp 10.000 Tote davon, 60 Prozent, waren jünger als 70 Jahre, es waren vor allem mittlere Jahr­gänge betroffen. Im ver­gan­genen Jahr gab es sogar gut 43.000 über­zählige Tote gegenüber dem ersten Corona-Jahr ohne Imp­fungen, dabei schlugen alle Alters­gruppen zu Buche, besonders deutlich die sehr jungen.

Auf­fällig ist vor allem: Bei den unter­vier­zig­jäh­rigen sowie bei den über­sieb­zig­jäh­rigen Men­schen sind 2022 die höchsten Anstiege der Ster­be­raten zu ver­zeichnen. In den mitt­leren Jahr­gängen hin­gegen schoss die Ster­berate vor allem 2021 in die Höhe, ging im Jahr darauf aber nur mar­ginal zurück.

Erhöhte Ster­be­raten vor allem bei Jungen

Setzt man die Todes­zahlen direkt ins Ver­hältnis zu einer bestimmten Anzahl von Ein­wohnern in der jewei­ligen Alters­gruppe, wird das Ausmaß am deutlichsten.

Von einer Million Ein­wohnern im Alter unter 40 Jahren starben im ersten Corona-Jahr 386 Men­schen. Im Jahr 2021 gab es 395 Tote in dieser Alters­gruppe pro einer Million Ein­wohner, im Jahr 2022 sogar 417 Ver­storbene. Das ist im ersten Impfjahr noch ein mode­rater Anstieg der Ster­berate um gut zwei, im zweiten Impfjahr hin­gegen um ganze acht Prozent gegenüber 2020.

Damit starben ins­gesamt rund 1.350 mehr Unter­vier­zig­jährige, als es mit gleicher Ster­berate wie 2020 zu erwarten gewesen wäre ‒ davon ent­fallen über 1.000 Todes­fälle auf das Jahr 2022. Das ist der höchste pro­zen­tuale Anstieg der Ster­berate von allen Alters­gruppen. Besonders betroffen war hier die Gruppe der 15- bis 29-Jäh­rigen mit gut elf Prozent höherer Sterb­lichkeit als im ersten Corona-Jahr.

Von 100.000 Ein­wohnern im Alter von 40 bis 69 Jahren starben im ersten Corona-Jahr 560 Men­schen. Im ersten Impfjahr gab es 593 und im zweiten Impfjahr 591 Tote pro 100.000 Ein­wohnern in dieser Alters­gruppe. Für das Jahr 2021 ergibt sich daraus ein Plus von fünf Prozent und gut 9.000 Todes­fällen gegenüber 2020, im ver­gan­genen Jahr gab es rund 6.500 mehr Ver­storbene im mitt­leren Alter als 2020, womit die Ster­berate um 3,4 Prozent höher lag als im ersten Corona-Jahr.

Bei den Über­sieb­zig­jäh­rigen kamen 2020 auf 10.000 Ein­wohner rund 590 Ver­storbene. Ein Jahr später waren es 604 Todes­fälle und im zweiten Impfjahr sogar 630 Tote pro 10.000 Ein­wohnern in dieser Alters­gruppe. Daraus ergibt sich für das vorige Jahr ein Anstieg um fast sieben Prozent, womit es rund 35.000 Tote über 70 Jahren mehr gab, als mit einer Sterb­lichkeit, wie sie 2020 vor­herrschte, erwartbar waren.

Zusam­men­fassend ergibt sich fol­gendes Bild: Wären in den letzten beiden Jahren so viele Men­schen gestorben wie im ersten Corona-Jahr, als die Bevöl­kerung laut Staats­doktrin dem Virus völlig unge­schützt aus­ge­liefert war, hätte es ins­gesamt in diesem Zeitraum fast 60.000 Tote weniger in Deutschland geben müssen, davon ein knappes Drittel (gut 17.000) jünger als 70 Jahre, also deutlich unterhalb der durch­schnitt­lichen Lebens­er­wartung. Damit war besonders auch jene Gruppe von ver­mehrter Sterb­lichkeit betroffen, die ein äußerst geringes Risiko hatte, an COVID-19 zu sterben.

Wenn die Impfung das Problem wäre…

Die Corona-Imp­fungen haben die Sterb­lichkeit somit nicht ver­ringert. Ob sie für die Über­sterb­lichkeit mit ver­ant­wortlich sind, müsste geklärt werden. Wagt man anzu­nehmen, dass die Imp­fungen mög­li­cher­weise ihren Anteil daran hatten, könnte man die Frage stellen: Warum starben Unter­vier­zig­jährige und Über­sieb­zig­jährige ver­mehrt 2022, mittlere Jahr­gänge aber ganz besonders 2021?

Eine mög­liche Erklärung hierfür wäre, dass sich die jungen Men­schen eher später erstmals impfen ließen, also Ende 2021 oder Anfang 2022. Für Kinder unter zwölf Jahren gab es bis Ende 2021 noch keine Impfempfehlung.

Die Über­sieb­zig­jäh­rigen ließen sich zwar häu­figer früh­zeitig impfen, aber mög­li­cher­weise hat ihnen das weniger geschadet als den Jün­geren. Bei ihnen könnten jedoch die Booster zu Buche schlagen, die in dieser Alters­gruppe ver­mehrt 2022 in Anspruch genommen wurden.

Die mitt­leren Jahr­gänge hin­gegen ließen sich zwar 2021 häufig impfen, nahmen aber im Fol­gejahr sel­tener einen oder mehrere Booster in Anspruch, wie RKI-Daten zeigen.

Solange die Ursache für tau­sende über­schüssige Todes­fälle auch in jün­geren Alters­gruppen nicht geklärt ist, bleibt das aller­dings genauso eine Spe­ku­lation wie die Behauptung zahl­reicher „Fak­ten­checker“, wonach die Imp­fungen als Faktor nicht in Frage kämen.

Dies zu klären, wäre auch für die Zukunft äußerst bedeutsam. Phar­ma­kon­zerne arbeiten bereits daran, die umstrittene mRNA-Tech­no­logie auf andere Imp­fungen, zum Bei­spiel gegen Grippe und das RSV-Virus, sowie auf Arz­nei­mittel, etwa gegen Krebs, aus­zu­weiten. Ent­gegen den Mar­ke­ting­kam­pagnen der daran ver­die­nenden Pharma-Industrie darf weiter ange­zweifelt werden, dass diese Prä­parate tat­sächlich harmlos sind.

de.rt.com


Quelle: pravda-tv.com