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Ber­liner Polizei laufen die Leute in Scharen davon

Miese Bezahlung, schlechte Aus­rüstung, kaum Rückhalt von der Politik

Im Ver­gleich der Polizei aller 16 Bun­des­länder und der Bun­des­po­lizei schneidet die Ber­liner Polizei in fast allen Belangen am schlech­testen ab. Die Auf­stiegs­chancen sind mise­rabel, die Aus­stattung man­gelhaft und die Bezahlung einfach nur mies. Das vor­her­sehbare Ergebnis: Schüler mit guten und durch­schnitt­lichen Abschluss­zeug­nissen suchen sich mehr­heitlich andere, bessere Berufe. In Büros, wo nicht, wenn man den Was­serhahn auf­dreht, eine braune, stin­kende Brühe her­aus­kommt, sondern klares Wasser. Wo das Arbeits­ma­terial ein neuer, moderner PC ist und nicht eine uralte Schreib­ma­schine. Wo der Dienst­wagen ein Fahrzeug moderner Bauart ist und nicht ein uralter Klein­wagen aus dem vorigen Jahr­tausend. Und wo die Bezahlung im Ein­klang mit den beruf­lichen Anfor­de­rungen steht. 

Dabei könnte der Beruf des Poli­zisten — auch und ins­be­sondere in Berlin — ein guter, abwechs­lungs­reicher und zufrie­den­stel­lender Beruf sein. Nämlich dann, wenn man die Poli­zisten das machen ließe, wofür sie eigentlich da sind: die Auf­recht­erhaltung von Sicherheit und Ordnung durch gezielte Gefah­ren­abwehr und eine ebenso kon­se­quente Ermitt­lungs­arbeit bei began­genen Straftaten.

Aber die diversen Ber­liner Senate der Ver­gan­genheit haben poli­tisch, mal mehr, mal weniger, in die Arbeit der Poli­zisten hin­ein­ge­pfuscht. Geisel hat »seine« Poli­zisten zu Prü­gel­monstern gegen fried­liche Demons­tranten gegen die juris­tisch mehr als frag­wür­digen Corona-Zwangs­maß­nahmen her­ab­ge­setzt. Die Ermitt­lungen gegen die orga­ni­sierte Clan-Kri­mi­na­lität respektive die ent­spre­chenden juris­ti­schen Fol­ge­maß­nahmen (Beschlag­nahme der illegal beschafften Geld- und Sach­mittel, Bestrafung der Täter) wurden poli­tisch ebenso ad absurdum geführt, weil die Sank­tionen gegen die Clan-Mit­glieder poli­tisch nicht gewollt waren. Ebenso wurde die Ver­folgung von Straf­taten aus dem links­extremen Spektrum, welches in Berlin stark ver­treten ist, poli­tisch unterbunden.

Wenn Poli­zisten das Gefühl bekommen, dass ihnen für ihre Arbeit die erfor­der­liche poli­tische Rücken­de­ckung voll­kommen fehlt und sie lediglich dazu miss­braucht werden, falsche poli­tische Ent­schei­dungen gegen die Bevöl­kerung durch­setzen zu sollen, auch mit Gewalt, dann fragen sich viele von ihnen, ob ihre Berufs­ent­scheidung wirklich richtig war.

Ältere Poli­zisten, die schon viele Dienst­jahre auf dem Buckel haben, schalten dann auf Durchzug und sitzen die noch ver­blei­benden Jahre bis zum Ruhe­stand ab. Dienst nach Vor­schrift, nennt sich das dann. Und sie nehmen sich die eine oder andere längere Krank­heits­phase. Jüngere Poli­zisten, die sich nicht der vor­ge­ge­benen poli­ti­schen Linie unter­werfen wollen, ziehen die Uniform aus und suchen sich ein neues beruf­liches Tätig­keitsfeld. Übrig bleiben dann nur noch die Lini­en­treuen, denen eigen­stän­diges Denken oftmals nicht gegeben ist.

Es gibt — nor­ma­ler­weise — einen erheb­lichen Unter­schied zwi­schen den beiden Wörtern »uni­for­miert« und »unin­for­miert«. Dieser Unter­schied ist deutlich größer als nur dieser kleine Buch­stabe »n«. Doch gerade und ins­be­sondere in Berlin scheint auch das poli­tisch nicht gewollt zu sein. Genau des­wegen fehlen der Ber­liner Polizei die Leute. Sie wollen nicht länger wie ent­mün­digte Figuren auf dem Schachfeld hin und her ver­schoben werden. Es ist höchste Zeit, dass in der Ber­liner Politik umge­dacht wird und dass man der Ber­liner Polizei die über­fällige Unter­stützung zur Wahr­nehmung ihrer Auf­gaben zukommen lässt. Das gilt vor allem bei der Ver­folgung von aus­län­di­schen und links­extremen Straf­tätern sowie bei den Klebe-Terroristen.

Dieser Artikel erschien zuerst hier: freiewelt.net