Anya Stössel über ihr Buch “Sprach­magie”, 9/11, Thomas D, Jan van Helsing & Vegetarismus

ver­öf­fent­licht am

Dan Davis im Interview mit ANYA STÖSSEL

Die Autorin über ihr Buch “Sprach­magie”, 9/11, Thomas D, Jan van Helsing & Vegetarismus

Dan Davis befragte die Autorin und Lek­torin ANYA STÖSSEL zu ihrem aktu­ellen Buch “Sprach­magie Die Macht der Worte”, zu dem sie per­sön­liche Treffen mit dem deut­schen Vor­zeige Rapper THOMAS D und dem Best­sel­ler­autor JAN VAN HELSING bewogen haben. Da sie zudem auch die Bücher “Nationale Sicherheit — Die Ver­schwörung” und “Prin­zessin Salo­mejka und der Apfel des Lebens” von Dan Davis lek­to­riert hat sowie auch viele Bücher von JAN VAN HELSING himself, bot sich ein aus­führ­li­cheres Interview mit ihr natürlich umso mehr an. Was gibt es zu den Treffen mit THOMAS D und JAN VAN HELSING zu berichten und wie denkt Anya über die Anschläge vom 11. Sep­tember 2001, die Massenmedien, unsere Poli­tiker und andere Dinge? Jetzt HIER!

Als sich Dan Davis mit Anya Stössel in Indien in Ver­bindung setzte, war sie sofort mit einem Interview zu ihrem aktu­ellen Buch “Sprach­magie — Die Macht der Worte” und einigen anderen Themen ein­ver­standen. Derzeit arbeitet die Autorin und Lek­torin bereits an wei­teren Büchern, die hof­fentlich bald das Licht der Welt erblicken werden. Wie eine große und stetig zuneh­mende Zahl an Men­schen ist auch sie davon über­zeugt, dass 9/11 ein “Inside Job” war und wir von den Mas­sen­medien generell nicht viel zu erwarten haben. Besonders beein­flusst wurde sie in ihrer Ein­stellung durch Treffen mit dem deut­schen Musiker THOMAS D (u.a. Sänger der Band “DIE FAN­TAS­TI­SCHEN VIER”) und dem Best­sel­ler­autor JAN VAN HELSING. Lesen Sie hier exklusive Infor­ma­tionen im Interview mit Anya Stössel im COVERUP! Newsmagazine.

Rechts: Autorin und Lek­torin Anya Stössel (Copy­right by Anya S.).

Dan Davis: Hallo Anya. Du hast vor einiger Zeit ein sehr schönes Buch mit dem Titel Sprach­magie – Die Macht der Worte“ ver­öf­fent­licht, welches Du „Merlin“ gewidmet hast. Deshalb meine erste Frage: Wer ist Merlin und was waren Deine Beweg­gründe für das Buch?

Anya Stössel: Danke! Das freut mich sehr, dass Dir mein Buch gefällt! Merlin ist mein wun­der­voller Sohn, der im Jahre 2006 das Licht dieser Welt erblickte und durch den ich so unendlich viel lernen darf. Ich hatte das Manu­skript schon eine ganze Weile her­um­liegen, aber erst als mein Sohn in mein Leben kam, hatte ich den Impuls, dem Text den letzten Schliff zu geben und das Buch auch wirklich her­aus­zu­geben, und so widmete ich das Buch meinem geliebten “Merlin”. Ich wusste schon als Kind, dass ich irgendwann ein Buch schreibe – und ich kann ohne Unterlass schreiben, wenn ich will –, doch ich wollte unbe­dingt etwas schreiben, was nicht schon hun­dertmal geschrieben wurde und das den Lesern das Leben erleichtert und gleich­zeitig etwas Posi­tives bewirkt. Ein ent­schei­dender Teil des Lebens besteht meiner Meinung nach darin, unsere Talente zu ent­decken und her­aus­zu­finden, was wir wirklich gut und gerne tun, um dann damit unser aller Dasein zu berei­chern. Seit ich die Schule ver­lassen habe, lese ich für mein Leben gerne, und da ist mir irgendwann auf­ge­fallen, wie viel in den Texten negativ for­mu­liert wird. Später bei meiner Arbeit als Lek­torin spürte ich dann das Bedürfnis, dies­be­züglich etwas zu unter­nehmen. Eines Tages – ich lebte gerade in Holland und hatte ziemlich viel Freizeit – hatte ich mit einem Mal diesen Titel “Sprach­magie – Die Macht der Worte!” im Kopf, und in den fol­genden Wochen spru­delte der Text förmlich aus mir heraus.

Dan Davis: Eine wichtige Person, die Dich zum Schreiben des Buches inspi­riert hat, ist der deutsche Musiker und Rapper THOMAS D“ und zudem der Best­sel­ler­autor JAN VAN HELSING. Kannst Du ein paar Worte dazu sagen?

Anya Stössel: Vor vielen Jahren war ich einmal gemeinsam mit ein paar Freunden bei Thomas – das ist aller­dings schon über zehn Jahre her. Er ist wirklich ein sehr ange­nehmer Mensch und super nett. Seine Texte haben die Macht, mich immer wieder auf­zu­bauen, zu beru­higen, zu moti­vieren – für mich ist er der Prinz der Poeten, ein echter Welt­ver­bes­serer! Ich liebe es, wie er sich für Vege­ta­rismus und für “Bio” ein­setzt! Für viele Leute ist es ganz wichtig, was die “Promis” so tun – die Men­schen suchen ver­zweifelt nach guten Vor­bildern –, und da ist es sehr bedeutend, wenn einer wie Thomas auf­steht und den Leuten ins Bewusstsein ruft, dass es wirklich auch anders und friedlich geht.

Links: Cover der CD “Kenn­zeichen D” von Thomas D.

Anya wurde durch ein per­sön­liches Treffen mit ihm zu ihrem Buch “Sprach­magie” inspi­riert und geht in ihrem Buch darauf ein.

Bei unserem Besuch damals saßen wir alle zusammen an einem großen Tisch und unter­hielten uns. Irgendwann bemerkte Thomas so ganz nebenbei, dass Wörter wie “nicht”, “kein” oder “nie” zu meiden sind, da man bei der Ver­wendung dieser Wörter ständig von Dingen spricht, die man nicht will, statt sich auf das zu kon­zen­trieren, was man will. Ich hatte schon früher gehört, dass dem so ist, doch erst durch die Erklärung von Thomas habe ich ver­standen, warum das so ist. Damals habe ich in der Redaktion und als Lek­torin für das “grow!-Magazin” gear­beitet, und als ich eine Buch­be­spre­chung eines seiner Bücher gemacht habe und bei einem anschlie­ßenden Interview habe ich dann Jan kennengelernt.

Als ich ihn zum ersten Mal sah, habe ich ihn sogleich für immer in mein Herz geschlossen! Er hat so eine ange­nehme Art, ist sehr intel­ligent, respektvoll, freundlich, humorvoll… man muss ihn einfach gern haben, wenn man ihn kennt! (Auch wenn wir in Ernäh­rungs­fragen oft sehr unter­schied­licher Meinung sind…) Es ist kaum in Worte zu fassen, wie viel ich durch Jan schon lernen durfte. Er ist ein toller Mensch, und ich bin sehr froh, dass ich ihn ken­nen­lernen durfte! Auch seinen Vater, Johannes Holey, verehre ich sehr – ein sehr ange­nehmer und enorm gebil­deter Mensch und dazu noch ein sehr guter Autor!

Rechts: Anyas Sohn Merlin, dem sie ihr Buch “Sprach­magie — Die Macht der Worte” gewidmet hat (Copy­right by Anya S.).

Als Jan mich dann eines Tages als Lek­torin für seinen Verlag ent­deckte und ich mich daher sehr intensiv mit der Text­qua­lität beschäf­tigte, fiel mir auf, wie viel negative For­mu­lie­rungen in den Texten zu finden sind – in allen Texten –, egal ob Buch, Zeitung oder Wer­be­flyer… Dar­aufhin fing ich an, anderen Men­schen beim Reden ganz genau zuzu­hören und dabei auf Nega­tiv­for­mu­lie­rungen zu achten… Eines Tages beschloss ich, darüber ein Buch zu schreiben.

Dan Davis: Du sprichst im Buchvon „Worten als Werk­zeuge“. Kannst Du das ein wenig näher defi­nieren?  

Anya Stössel: Genau genommen ist jedes Wort ein Werkzeug. Wir benutzen Worte, um unsere Gedanken und Gefühle aus­zu­drücken, und jedes Wort hat eine bestimmte Wirkung. Nun gibt es Worte, die mehr und andere die weniger bewirken – harmlose Artikel wie “der”, “die” oder “das” und eben Signal­wörter wie “nie”, “nicht”, “kein” oder “niemals”, wie ich sie in meinem Buch beschreibe. Wie gesagt hat jedes Wort eine bestimmte Wirkung, und wenn wir etwas sagen, schaffen wir damit unsere Zukunft oder – genauer for­mu­liert – wir ändern so unsere Gegenwart. Wir gene­rieren Energie, wenn wir Worte von uns geben, und diese Worte und unsere dazu­ge­hö­rigen Gedanken sorgen dafür, dass wir uns wohl fühlen oder eben nicht. Das hängt davon ab, was wir sagen und denken.

Links: Cover des Buches “Die Kinder des neuen Jahr-tau­sends” von Best­sel­ler­autor Jan Udo Holey, besser bekannt unter seinem Pseudonym Jan van Helsing. Dies war das erste Buch, welches Anya für Jan lektorierte.

Da sich unsere Gedanken nur sehr schwer kon­trol­lieren lassen, habe ich mich in meinem Buch auf die Worte kon­zen­triert, die wir aus­sprechen. Um nun an einem bewuss­teren Umgang mit Worten bezie­hungs­weise an einer posi­ti­veren For­mu­lierung zu arbeiten, sind die Signal­wörter sehr hilf­reich, weil sie uns warnen und signa­li­sieren, dass wir mal wieder über alles andere sprechen als über unsere Wünsche. Und genau so, wie wir mit einem Werkzeug, bei­spiels­weise mit­hilfe eines Hammers etwas Schönes bauen können, können wir auch mit Worten wun­der­schöne Energien gene­rieren — oder eben alles kaputt machen! Die Wahl unserer Worte hat einen großen Ein­fluss auf unsere Lebensqualität!

Dan Davis: Stichwort „Selbst­pro­gram­mierung“. Was ver­stehst Du darunter?

Anya Stössel: Jedem geschieht nach seinem Glauben! Unsere Erfah­rungen – also das, was wir erleben und wahr­nehmen – bestimmen letzt­endlich, was wir glauben. Deshalb sehe ich auch kein Fern­sehen und lese keine Zeitung… viel zu viel Gewalt, Angst, Ober­fläch­lichkeit und Lügen – das ist meiner Meinung nach alles nur “Gift” für mein Bewusstsein. Bei Kindern kann man das ganz deutlich sehen. Alles, was sie sehen, hören und wahr-nehmen, nehmen sie erstmal für wahr, und oft rea­li­sieren wir erst als Erwachsene – manche wohl auch nie… – wie viel Schwachsinn man uns ein­ge­trichtert hat. Auch darüber möchte ich gerne ein Buch schreiben, sobald ich die Zeit dafür finde.

Es macht durchaus Sinn, wenn wir uns über unsere Glau­bens­muster – also unsere “Pro­gram­mie­rungen” und Gewohn­heiten – Gedanken machen und über­prüfen, inwieweit sie uns schaden oder nutzen; also die Über­zeu­gungen über­prüfen und das, wovon wir dann wirklich selbst über­zeugt sind bei­be­halten und den Schwachsinn “löschen” oder ändern und durch sinn­vollere ”Pro­gramme” ersetzen.

Rechts: Das Buch “Prin­zessin Salo­mejka und der Apfel des Lebens” von Dan Davis (mit Illus­tra­tionen von Florian Mast), welches eben­falls von Anya Stössel lek­to­riert wurde.

Dan Davis: Neben Deiner Arbeit als Autorin bist Du auch Lek­torin und hast zum Bei­spiel von mir die Bücher „Nationale Sicherheit – Die Ver­schwörung“ und „Prin­zessin Salo­mejka und der Apfel des Lebens“ lek­to­riert. Seit wann arbeitest Du in diesem Beruf und wie kam es dazu?

Anya Stössel: Als ich damals in der Redaktion für das “grow! Magazin” gear­beitet habe, habe ich in den Texten ganz viele Fehler gefunden und hatte ab da den Lek­to­rinnen-Job. Eines Tages hat mir Jan sein Manu­skript von seinem damals neu­esten Buch “Die Kinder des neuen Jahr­tau­sends” geschickt und mich gebeten, ihm meine Meinung dazu zu sagen. Ich fand es toll, aller­dings fand ich auch sehr viele Fehler, die ich dann für ihn notierte. Seitdem gehen alle Manu­skripte erst noch einmal zu mir, bevor sie in Druck gehen… und ich liebe es, ihm bei seinen Büchern zu helfen. Wir machen das jetzt schon seit über zehn Jahren, und ich freue mich immer schon riesig auf das nächste Buch. Er bringt durchweg inter­es­sante Bücher auf den Markt, von denen man sehr viel lernen kann. “Der ver­häng­nis­vollste Irrtum unserer Zeit” von Rudolf Passian und “Poli­tisch Unkorrekt” von Jan van Helsing & Co. sind derzeit meine Lieb­lings­bücher vom Amadeus-Verlag. Wie gesagt sehe ich kein Fern­sehen, und ich lese auch keine Zeitung – ich fühle mich wesentlich besser infor­miert durch diese Bücher.

Dan Davis: Du bemän­gelst in Deinem Buch “Sprach­magie”, dass wir so viel negativ for­mu­lieren, auf diese Weise uns zuweilen selbst ein Bein stellen. Kannst Du ein Bei­spiel geben?

Anya Stössel: Wenn wir zum Bei­spiel sagen: “Hof­fentlich regnet es heute nicht” – Was haben wir dann im Kopf? Regen! Sinn­voller ist, wenn wir uns Sonne wün­schen und sagen: “Für heute wünsche ich mir Son­nen­schein!” Aller­dings gibt es selbst­ver­ständlich noch jede Menge andere Men­schen mit Wet­ter­wün­schen, die auch fleißig Energien gene­rieren – da zählt natürlich die Summe…

Oder wenn jemand bei­spiels­weise ständig darüber nach­denkt und sich wünscht, dass seine Freundin ihn nicht ver­lässt, dann hat er im Grunde ständig das Bild des Ver­las­sen­werdens im Kopf. Immer wieder nährt er den Gedanken, dass er ver­lassen wird. Da ist die Chance groß, dass das dann auch irgendwann tat­sächlich ein­trifft. Wir sind eben schöp­fe­rische Wesen! Sinn­voller ist es, sich eine glück­liche Beziehung zu wün­schen und davon zu träumen, denn unsere Gedanken und vor allem unsere Erwar­tungen rea­li­sieren sich.

In meinem Buch zeige ich dem Leser einen ein­fachen Weg, genau daran zu arbeiten, um die Wortwahl und Aus­drucks­weise zu opti­mieren und so wün­schens­werte Ergeb­nisse bezie­hungs­weise Erleb­nisse zu kreieren.

Links: Cover des Buches “Der ver­häng­nis­vollste Irrtum unserer Zeit” von Autor Rudolf Passian — eben­falls lek­to­riert von Anya Stössel.

Dan Davis: Wird es in abseh­barer Zeit ein wei­teres Buch von Dir geben?

Anya Stössel: Ich arbeite an meh­reren Büchern, wobei offen ist, wann sie dann mal erscheinen. Im Moment bin ich “haupt­be­ruflich” mit der Erziehung meines Sohnes beschäftigt, was wie­derum min­destens ein wei­teres Buch über das Thema Erziehung und art­ge­rechte Ernährung gibt. Ein zweites “Sprach­magie”- Buch kommt auch irgendwann. In den letzten Jahren ist mir auf­ge­fallen, dass unsere Sprache sehr gewaltvoll ist. Ich sage nur: Ich “kriege”, Du “kriegst”, wir alle wollen viel zu viel “kriegen”, wollen wir doch in Wahrheit Frieden erleben! Dann sind wir den ganzen Tag (und mit­unter sogar noch nachts) uner­müdlich am Urteilen. Wir bewerten alles und jeden und ver­ur­teilen sehr schnell alles und jeden, ohne mal erst “vor der eigenen Türe zu kehren”. Und es ist ziemlich schwierig – wie ich bei mir selbst immer wieder fest­ge­stellt habe –, diese Gewohnheit eini­ger­maßen unter Kon­trolle zu bringen.

Ein wei­teres Buch, an dem ich zur Zeit arbeite, ist “Bewusst(er) leben!”, das ja auch schon hier und da ange­kündigt wurde. Es umfasst alle mög­lichen Bereiche und soll den Leser anregen und helfen, seine Glau­bens­muster und Ange­wohn­heiten zu über­denken. Im Moment bin ich erstmal mit der Über­setzung von “Sprach­magie” ins Eng­lische beschäftigt. Wann das nächste Buch in Druck geht, ent­scheidet sich irgendwann mal ganz spontan. Auf meiner Inter­net­seite www.merlin-versand.com ist es dann sicherlich zu finden. Zur Zeit sind wir noch voll und ganz damit beschäftigt, uns an unser neues Leben in Indien zu gewöhnen. Ich liebe dieses Land!

Rechts: War 9/11 ein “Inside-Job”? Anya Stössel teilt mit einer wach­senden Anzahl von Men­schen ent­gegen der “Auf­klä­rungs-politik” der Mas­sen­medien weltweit die Ansicht, dass dem so ist.

Dan Davis: War 9/11 einInside Job“? Was denkst Du?

Anya Stössel: Das hast Du aber nett for­mu­liert! Ich denke, dass das (neben unserem Finanz­system und einigen anderen Gemein­heiten) eine der größten Ver­ar­schungen – ent­schuldige! – Betrü­ge­reien unserer Zeit war, ein “schönes” Bei­spiel dafür, dass wir für die Macht­ha­benden nur billige Sklaven sind, die jene nur zu gerne kon­trol­lieren wollen. Ich denke, inzwi­schen sind im Bezug auf diese Geschichte so viele “Unge­reimt­heiten” bekannt, dass nun auch der Letzte begriffen haben sollte, dass da etwas nicht “mit rechten Dingen” zuging. In “Poli­tisch Unkorrekt” gibt es auch dazu ein sehr inter­es­santes Kapitel. Seit diesem “Zwi­schenfall” sind weltweit so viele Gesetze geändert worden, die unsere Freiheit weiter ein­schränken, und “die Herr­schenden” haben endlich wieder die Legi­ti­mation, hier und da ein bisschen zu “kriegen”…

Dan Davis: In Deinem Buch schreibst Du, man soll seine Mit­men­schen so behandeln, wie man selbst auch behandelt werden möchte. Das bringt mich zu einer ent­schei­denden Frage. Sollten nicht unsere gewählten Poli­tiker ein Min­destmaß an Ver­ant­wortung besitzen, bevor sie über­haupt für ein solches Amt in Frage kommen? Denn in der Rea­lität sind diese STAATS­FÜHRER ja – im Gegensatz zu vielen ihrer Mit­bürger – im eigenen Leben nicht mal in der Lage, die grund­sätz­lichsten Laster abzu­legen. Ich rede von Dro­gen­konsum (Alkohol, Tabak, etc), Bestech­lichkeit, Fleisch­konsum und vieles andere. Sollten diese als STAATS­FÜHRER gewählten Per­sonen aber nicht ein VORBILD für das Volk sein, und wäre die Welt nicht unter Umständen eine bessere, wenn Poli­tiker und Ent­schei­dungs­träger zum Bei­spiel Veganer oder Vege­tarier sein müssten, um für diese Ämter über­haupt in Frage zu kommen, frei von ver­harm­lostem Dro­gen­konsum wie Tabak und Alkohol, die nach Jahr­zehnte langem Konsum auch bei diesen ihre Fol­ge­schäden hin­ter­lassen? Nicht aus Sicht eines Moral­apostels, keine Frage bin auch ich alles andere als perfekt, aber um eben in solche Posi­tionen, die zuweilen über Krieg und Frieden ent­scheiden, ebenMen­schen vor sich zu wissen, die eine gewisse geistige Reife leben, auch wenn das Volk zuweilen im Gesamten noch etwas hinterherhinkt?

Anya Stössel: “Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu!” hat hof­fentlich jeder schon einmal gehört… Oder für die Christen unter uns: “Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst!” Wenn wir uns daran halten, wandeln wir diesen Pla­neten zum Pla­neten der Liebe. Im Grunde ist es so einfach! Das mit den Staats­führern ist doch im Grunde das­selbe wie bei unserer Kon­sum­po­litik. Solange wir diese Deppen “wählen” sind wir ja irgendwie selbst schuld an dem Dilemma. Wenn es keine akzep­tablen Kan­di­daten gibt, sollten wir viel­leicht lieber ein dickes “ungültig” auf unseren Stimm­zettel schreiben, um aus­zu­drücken, dass wir schon gern wählen würden, wenn es akzep­table Kan­di­daten gäbe. Solange wir uns alles gefallen lassen, haben wir es wohl nicht besser ver­dient… Das ist wie mit dem Essen. Solange wir jeden Dreck essen und für das ver­dreck­teste Wasser auch noch viel Geld hin­legen, wird es uns wei­terhin ange­boten. Wenn wir das boy­kot­tieren und einfach kein Geld mehr dafür her­geben, ändert sich die Situation ziemlich schnell. Leider sind (zumindest die meisten) Men­schen käuflich und ent­scheiden sich sehr oft für die bil­ligste Lösung, ohne groß über die weit­rei­chenden Folgen ihres Han­delns nach­zu­denken. Oft kauft der Ver­braucher lieber das billige, gen­ma­ni­pu­lierte und pes­ti­zid­ver­seuchte Produkt und schlechtes Wasser in Plas­tik­fla­schen, statt die etwas teurere Bio-Alter­native zu bezahlen und damit etwas für eine bessere Welt zu tun.

Für das Auto gibt es dann aller­dings den besten und teu­ersten Sprit, damit das Auto auch ja “lange lebt”… Die Sache mit dem Fleisch­konsum ist ein gutes Bei­spiel dafür, wie sehr wir geprägt werden durch das, was wir glauben. Man hat uns als Kind erzählt, wie wichtig und gesund das Essen von Fleisch ist, also glauben die meisten – zumindest unbe­wusst – dieses alte Märchen. Als ich im Jahre 1995 Vege­tarier wurde, haben die Leute mir noch erzählt, dass ich dann wohl bald sterben würde, weil mir ja jetzt ach so viele Vit­amine und Mine­ral­stoffe fehlen würden. Es ist ja heute noch so, dass man eine Rie­sen­dis­kussion am Hals hat, sobald einer mit­be­kommt, dass man kein Fleisch isst. Wenn mich heute jemand fragt, warum ich kein Fleisch esse, ant­worte ich meistens mit einer Gegen­frage: “Und – warum isst Du Fleisch?? Gibt es da irgend­einen sinn­vollen Grund dafür?” Und außer “weils schmeckt” kommt da nicht viel. Na ja, und “schmecken” kann das wohl nicht so toll, wenn man bedenkt, wie viele Ver­ar­bei­tungs­schritte und Gewürze not­wendig sind, um das Zeug über­haupt “genießbar” zu machen…

Aber das Fern­sehen wäscht auch dies­be­züglich den Leuten das Gehirn und redet ihnen ein, was sie alles brauchen. Ich finde es eine ziemlich bar­ba­rische Ange­le­genheit, Tiere erst fett zu mästen, um sie dann anschließend brutal zu ermorden, nur um dann ein Stück Kadaver auf dem Teller zu haben… Tiere sind meine Freunde, und meine Freunde ess ich nicht! Aber ich bin gewöhnt, dass viele Men­schen die Dinge anders sehen als ich. Gerade beim Thema Ernährung habe ich eine ziemlich unpo­puläre Ein­stellung… Ich bin ein abso­luter Roh­kost­fa­na­tiker und der Meinung, dass es für unsere Gesundheit (und auch für den Pla­neten) am besten ist, wenn wir unsere Nahrung so ver­zehren, wie die Natur oder “Gott” (oder wer auch immer) sie geschaffen hat. So halten es ja auch alle anderen Lebe­wesen auf diesem Pla­neten, die inter­es­san­ter­weise über­haupt keine Pro­bleme haben mit unseren so genannten “Zivi­li­sa­ti­ons­krank­heiten”. Die Nahrung, die “Gott” uns gibt, können wir Men­schen echt nicht “besser” machen – das ist alles perfekt, wie es ist. Auch hier sind unsere ver­korksten Geschmacks­nerven oder die lieben Gewohn­heiten das einzige “Argument” für ther­misch behan­delte Nahrung.

Ent­schuldige, ich schweife ab, zurück zu Deiner Frage: Ja, ich glaube, dass es auf jeden Fall besser für uns ist, wenn unsere Ent­schei­dungs­träger Vege­tarier und Veganer sind… Da bin ich völlig Deiner Meinung. Die Ent­scheidung zum Vege­ta­rismus hat sehr viel mit Bewusstsein zu tun – zumindest bei den meisten. In der Politik ist es wie überall bei den Men­schen: Die meisten können nicht gut mit Macht umgehen! Für viele Men­schen gilt: Gib ihnen Macht, und sie miss­brauchen sie. Die meisten nutzen ihre Macht leider nicht immer zum Besten aller, sondern meistens einzig und allein zur per­sön­lichen Berei­cherung. Die meisten können über­haupt nicht gut mit Macht umgehen, und die, die es doch können, sind meist sehr bewusste Men­schen. Daher denke ich auch, dass jene am ehesten unter den Vege­ta­riern und Veganern zu finden sind. In gewisser Weise glaube ich, dass die meisten Vege­tarier mit ihrer Macht besser umgehen können, denn sie ent­scheiden sich ja zum Großteil ganz bewusst dafür, sich ver­ant­wor­tungs­voller zu ver­halten. Und das ist natürlich etwas, was wir in der Politik auch gerne sehen möchten!

Ist denn irgendein ent­schei­dender Poli­tiker Vege­tarier? Ich weiß es gar nicht! Ich beschäftige mich nicht so viel mit der offi­zi­ellen Tages­po­litik, da ich glaube, dass das sowieso nur ein ein­stu­diertes Thea­ter­stück ist und ein elendes Gauk­ler­spiel. Ich mache lieber selbst Politik durch mein Ver­halten, wie eben zum Bei­spiel durch die Ent­scheidung, Vege­tarier zu sein. Die Aus­wir­kungen dieser Ent­scheidung sind sehr schön beschrieben in dem Buch “Vege­ta­risch leben” von ARMIN RISI und RONALD ZÜRRER  – das würde jetzt wirklich den Rahmen dieses Inter­views sprengen. Auch die Ent­scheidung, atom­freien Strom zu kaufen, beein­flusst die Politik positiv; genauso wie die Ent­scheidung, nur noch Bio-Pro­dukte zu kaufen und damit gleich in einem der Gentech-Industrie eine deut­liche Absage zu erteilen. Es sind die vielen kleinen täg­lichen Ent­schei­dungen und Hand­lungen der “Ver­braucher” und “Kon­su­menten”, die letzt­endlich die wahre Politik bestimmen… Und da kann ein jeder bei sich selbst beginnen.

Dan Davis: Wäre Sprach­magie nicht auch eine inter­es­sante Pflicht­lektüre für Poli­tiker und Entscheidungs­träger? Denn wenn ich Deine Inhalte mit tat­sächlich gege­benen Inter­views von STAATS­FÜHRERN, wo zuweilen ja eh jedes Wort von ver­fein­deten Staaten auf die Gold­waage gelegt wird, ver­gleiche, dann scheint sich dort kaum jemand mit dem Thema befasst zu haben.

Anya Stössel: Können die denn über­haupt lesen? Sorry, wenn ich mir so manche Staats­ver­träge und Abkommen ansehe, zweifel ich schon manchmal daran… Ja, auf jeden Fall sollten die alle mein Buch lesen! Das kann helfen! Und doch haben die meisten, die offi­ziell etwas zu sagen haben, in Wirk­lichkeit ja doch nichts zu melden, sodass die Hand­lungs­mög­lich­keiten sehr begrenzt sind. Wer wirklich etwas Wich­tiges ändert, fliegt im hohen Bogen raus oder hat plötzlich irgend­einen Skandal am Hals – oder schlimmeres…

Dan Davis: Dein Lieb­lingsbuch zur Zeit? Dein Lieblingsfilm?

Anya Stössel: Mein Lieb­lingsbuch heißt “80/10/10-Diet” von Dr. Douglas Graham, aller­dings gibt es das meines Wissens nur im Eng­li­schen – ein wun­der­volles Buch, ein Wis­sens­schatz zum Thema Ernährung. “Heile dich selbst” von Markus Roth­kranz geht ein bisschen in die Richtung – das gibt es dann auch in Deutsch –, doch Dr. Graham ist wesentlich wissenschaftlicher.

Im Deut­schen ist mein Lieb­lingsbuch schon seit vielen Jahren “Die Pro­phe­zei­ungen von Celestine” von James Red­field, und zur Zeit lese ich gerade “Das Teenager-Befreiungs-Handbuch” von Grace Lle­wellyn, das mir aus­ge­sprochen gut gefällt. Ich liebe Bücher, und es gibt so viele tolle Bücher, von denen man so viel lernen kann…

Mein Lieb­lingsfilm? “Der Wun­der­apostel” und natürlich die Vor­träge von Douglas Graham, die es auch auf DVD gibt. “K‑PAX” finde ich auch toll – ein klasse Film! Der Film, den ich in den letzten Jahren am häu­figsten gesehen habe ist “The Law of Attraction in Action” (Abraham-Chan­ne­lings) von Esther und Jerry Hicks – den kann ich mir immer wieder ansehen!

Dan Davis: Kennt Thomas D Dein Buch „Sprach­magie“?

Anya Stössel: Das ist möglich; ich habe ihm damals ein Exemplar nach Hause geschickt, als die erste Auflage gedruckt war, ob er es aller­dings gelesen hat, ist eine andere Frage. So macht­volle Schöpfer wie er haben oft nur wenig Zeit übrig, um zu lesen.

Dan Davis: Was würdest Du als erstes ändern, wenn Du Bun­des­kanz­lerin wärst?

Anya Stössel: Als aller­erstes würde ich Frei­lernen und Home­schooling lega­li­sieren und den deut­schen Schul­zwang abschaffen. So rück­ständige Gesetze gibt es fast nur noch in Deutschland… Die Schule selbst hat auch einige Ände­rungen nötig, zum Bei­spiel würde ich ein Fach “Ernäh­rungs­wis­sen­schaften” ein­führen, in dem die Kinder darüber auf­ge­klärt werden, was sie zu sich nehmen (sollten) und was das mit ihrem Körper macht.

Eine ver­nünftige Dro­gen­po­litik braucht es auch schon lange. Es ist schwer ver­ständlich, dass Kiffer in Deutschland immer noch derart kri­mi­na­li­siert werden – teil­weise sehr harte Strafen auf­erlegt bekommen, Ruf, Job und Familie oder Wohnung ver­lieren –, während Men­schen, die betrunken sind, Straf­mil­derung bekommen und man an jeder Ecke Ziga­retten kaufen kann… Und am liebsten würde ich den Metz­ger­beruf abschaffen. Wenn jemand Fleisch essen will, sollte er das Tier auch selbst jagen und umbringen. Das würde den Fleisch­konsum um einiges reduzieren…

Die Agrar­wirt­schaft würde ich auch revo­lu­tio­nieren und “Bio” als Standard ein­führen und den “kon­ven­tio­nellen” Anbau beenden – dann hat sich auch endlich das lästige Thema Gen­techFood erledigt. Und natürlich würde ich den Atom­kraft-Wahnsinn stoppen und… ach ja, es gibt so viel zu tun…

Na, ich würde einfach zu vieles ändern… das haben “die Macht­haber” nicht so gerne… als Bun­des­kanz­lerin werden “die” mich wohl kaum ein­setzen… aber ich steh auch nicht so son­derlich gerne im Ram­pen­licht. Da arbeite ich lieber an ein paar guten Büchern, um die­je­nigen zu erreichen, die auch wirklich etwas zum Guten ändern wollen…

Links: Autorin und Lek­torin Anya Stössel in Indien (Copy­right by Anya S.).

Dan Davis: Deine Freude des Monats?

Anya Stössel: Oh, da gibt es mehrere, da kann ich mich schwer ent­scheiden… Hanuman kann endlich seinen Namen schreiben! Wir sind letztes Jahr umge­zogen nach Indien, und ein guter Freund von mir, Hanuman (32), der niemals das Lesen gelernt hat, verriet mir irgendwann, dass er gerne Schreiben lernen will. Also üben wir jetzt schon seit einiger Zeit, und seine Buch­staben werden immer schöner. Vor einigen Tagen hat er mir stolz gezeigt, dass er jetzt (ohne abzu­gucken!) seinen Namen schreiben kann. Darüber freue ich mich riesig! Jetzt lernt er gleich­zeitig mit dem ältesten seiner drei Kinder (seine 6‑jährige Tochter geht seit Kurzem zur Schule) das Schreiben…

Die Regenzeit hat begonnen! Das freut mich auch sehr, denn den Monsun einmal ganz zu erleben, ist für mich ziemlich spannend. Es ist fas­zi­nierend zu sehen, wie auf einmal alles grünt und blüht. Die Kühe, die hier überall frei her­um­laufen und mona­telang ver­zweifelt auf Fut­ter­suche waren, sind total glücklich, dass jetzt prak­tisch überall was zum Fressen wächst.

Vor ein paar Tagen habe ich mit meinem Sohn auf dem Markt einen Fei­genbaum ent­deckt. Den haben wir uns schon lange gewünscht, und jetzt haben wir endlich einen in unserem Garten. Und die Mangos sind auch endlich reif! Wir sind absolute Mango-Fans, eine meiner liebsten Früchte, und zur Zeit reifen hier überall die Mangos, und auch die in unserem Garten sind endlich reif, nachdem wir jetzt ein halbes Jahr unseren Baum beob­achtet und uns auf leckere Mangos gefreut haben!

Dan Davis: Vielen Dank Anya für Deine aus­führ­lichen Gedanken und Infor­ma­tionen. Bis bald…

Anya Stössel: Zum Abschied möchte ich gerne noch etwas zum Nach­denken zum Besten geben: 80% der gesamten Getrei­de­pro­duktion der Welt dient als Vieh­futter. Um 12% müsste der Fleisch­konsum weltweit sinken, um mit dem ein­ge­sparten Fut­ter­ge­treide die ganze Welt zu ernähren.

Wer sich seiner Fehler schämt, macht sie zu Verbrechen.

Wer aus ihnen lernt, ver­wandelt sie in Stufen. (Kon­fuzius).

(12. Juli 2012, Copy­right by COVER UP! Newsmagazine)