Happy Bir­thday Krügerrand!

Foto: Des Deut­schen liebste Anla­ge­münze ist der Krü­gerrand. (Screenshot: YouTube)

Der Krü­gerrand, die erfolg­reichste Gold­münze der Welt, wird 50 Jahre alt. Fast jede dritte Unze wird im deutsch­spra­chigen Raum ver­kauft. Im ersten Quartal 2017 wurden in Deutschland 13 Prozent mehr Krü­gerrand-Münzen ver­kauft als im Vorjahreszeitraum.

Am Montag feierte der Krü­gerrand seinen 50. Geburtstag. Seit Ein­führung der süd­afri­ka­ni­schen Gold­münze wurden weltweit 60 Mil­lionen Stück ver­kauft. Das Erschei­nungsbild hat sich seitdem kaum ver­ändert. Auf der Vor­der­seite ist der ehe­ma­ligen süd­afri­ka­ni­schen Prä­sident Paul Kruger zu sehen. Auf der Rück­seite findet sich ein Springbock, Süd­afrikas Nationaltier.

Das Stan­dard­ge­wicht eines Krü­ger­rands beträgt 33,9 Gramm. Davon ist eine Feinunze Feingold. Die übrigen 2,8 Gramm sind eine Kup­fer­le­gierung, um die Ober­fläche härter und damit kratz­fester zu machen. Daher hat der Krü­gerrand anders als die meisten Kon­kur­renten eine dunklere Farbe und außerdem nur 22 statt 24 Karat.

Im ver­gan­genen Jahr hat die Rand Refinery 1,2 Mil­lionen Unzen ver­kauft. Mit dem ver­stärkten Mar­keting zum 50-jäh­rigen Jubiläum hat der Krü­gerrand erstmals seit rund 30 Jahren die Position der weltweit füh­renden Gold­an­la­ge­münze zurückerobert.

Fast jeder dritte Krü­gerrand wird im deutsch­spra­chigen Raum ver­kauft. Und auch aktuell ist die Nach­frage aus Deutschland für den Auf­schwung des Krü­ger­rands ent­scheidend. Im ersten Quartal 2017 wurden in Deutschland 13 Prozent mehr Krü­gerrand-Münzen ver­kauft als im Vorjahreszeitraum.

„Ohne Deutschland wäre die Erfolgs­ge­schichte des Krü­ger­rands in dieser Form nicht möglich gewesen“, sagt Mar­ke­ting­di­rektor Richard Col­locott im Interview mit der WELT. Für sein Geschäft sieht er weiter gutes Potenzial. Sorge bereitet ihm derzeit lediglich eine mög­liche weitere Leitzins-Erhöhung in den USA.

Die große Erfolgs­ge­schichte des Krü­gerrand begann in den gol­denen Zeiten der Sieb­zi­ger­jahre. Damals schürfte Süd­afrika rund 70 Prozent des welt­weiten Goldes. Mit der Abschaffung der Bretton-Woods-Wäh­rungs­ordnung 1971 stieg die Inflation in den USA massiv an. Daher wurde der private Gold­besitz wieder populär.

Damals explo­dierte die Nach­frage nach dem wenige Jahre zuvor in weiser Vor­aus­sicht erfun­denen Krü­gerrand. Im Ein­füh­rungsjahr 1967 waren gerade einmal 40.000 Münzen gedruckt worden. Ein gutes Jahr­zehnt später im Jahr 1978 waren es dann sechs Mil­lionen Krü­ger­rands, also 150-mal so viele.

Anfangs war der Krü­gerrand die weltweit einzige Gold­an­la­ge­münze. Erst später folgten das kana­dische Maple Leaf oder der ame­ri­ka­nische Eagle. Zudem ist Süd­afrika heute nur noch der siebt­größte Gold­pro­duzent der Welt. Mehr als ein Drittel des in der Rand Refinery ver­ar­bei­teten Goldes stammt heute aus anderen afri­ka­ni­schen Ländern.

Nur der Name und die Vor­der­seite der Münze sogen immer wieder für Dis­kus­sionen. Denn als Prä­sident der Süd­afri­ka­ni­schen Republik war Paul Krüger vor rund 120 Jahren einer der Vor­denker des Apart­heid­systems. Daher kam auch bei der Rand Refinery kurz der Gedanke an eine Namens­än­derung auf.

Doch viele Jahre nach der Been­digung der Ras­sen­trennung treten nun auch deren Vorzüge immer deut­licher zutage. Zudem würde die Marke unter einer Namens­än­derung stark leiden. Denn die Anleger in Deutschland und überall auf der Welt lieben ihren Krü­gerrand. Davon pro­fi­tiert auch Südafrika.

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Dieser Beitrag erschien zuerst hier:  https://www.berlinjournal.biz/rassistische-goldmuenzen-kruegerrand/