Tripoli

Es gibt keine Isla­mi­sierung! Wehe dem, der etwas anderes behauptet…

Zehn relative und zugleich apo­dik­tische, unum­stöß­liche, ewige Wahr­heiten, die nicht in Frage zu stellen sind. Wehe dem, der es wagen sollte!

 

Prolog

Auch der Rela­tivist braucht absolute Gewiss­heiten, die nicht in Frage gestellt werden dürfen. Aber diese sind andere als die, die der Objek­tivist hat, dessen Wahr­heiten absolut abzu­lehnen sind. Dies ist kein Wider­spruch in sich! Und selbst wenn es einer wäre, spielte dies keine Rolle, da der Rela­tivist – und etwas anderes als ein solcher zu sein ist einfach unschicklich, zumindest für Europäer und ganz besonders für Deutsche – den Gedanken des Wider­spruchs bereits ablehnt, da mit diesem schon die erste Dis­kri­mi­nierung ein­hergeht, nicht nur derer, die es mit dem Denken nicht so haben, sondern über­haupt, was keiner näheren Begründung bedarf.

Daher seien die fol­genden zehn rela­ti­vis­ti­schen, abso­luten, apo­dik­ti­schen, unum­stöß­lichen und ewigen Wahr­heiten hiermit ver­kündet, die niemand in Frage stellen sollte. Wer meint, dies gleichwohl tun zu müssen, dem wird es nicht gut ergehen. Dafür wird mit abso­luter Sicherheit gesorgt werden!

Die neuen zehn Gebote

1. Es gibt keine Isla­mi­sierung! Und es gibt auch nicht DEN Islam! Es gibt über­haupt keinen Islam, nur Muslime.

2. Gewalt, Grau­samkeit und Bru­ta­lität, Frauen- und Men­schen­ver­achtung haben nichts mit dem Islam zu tun, können gar nichts mit ihm zu tun haben, weil es ja gar keinen Islam gibt. Siehe (1).

3. Es gibt auch nicht DEN Muslim. Jeder Muslim ist anders. Wenn ein Muslim sechs­jäh­rigen Mädchen, jungen oder auch 60‑, 80- oder 90-jäh­rigen Frauen mal schnell Finger in sie ein­führt, sie ver­ge­waltigt, anderen den Kopf abschneidet, ihnen Säure ins Gesicht schüttet, sie in die Luft sprengt oder mit einem Messer absticht, dann war er gar kein Muslim. Was er dabei ruft, spielt kei­nerlei Rolle. Grund­sätzlich ist davon aus­zu­gehen, dass ein solcher Ver­brecher ein Deut­scher ist, der nur süd­län­disch aus­sieht und einen leichten Akzent hat. Insofern muss das auch gar nicht mehr unter­sucht werden.  Auf jeden Fall aber ist er ein Rechter. Oder ein armer Mensch, um den man sich einfach viel zu wenig gekümmert hat, um den wir uns viel mehr bemühen müssen.

4. Im Grunde gibt es auch keine Muslime, sondern nur Men­schen. Diese sind alle gleich! Außer Nazis und über­haupt Deutsche. Das sind keine rich­tigen Men­schen. Eigentlich gar keine. Das sind Bestien.

5. Wer behauptet, es gäbe eine links­to­ta­litäre, psy­cho­pa­tho­lo­gische Gesin­nungs­dik­tatur, die Mas­sen­medien wären hiervon weit­gehend durch­drungen und würden immer mehr zur Lügen- und Pro­pa­gan­da­presse ver­kommen, der ist ein Rechter, wenn nicht sogar ein Nazi, was im Grunde das Gleiche ist. Er ist also kein Mensch, sondern eine Bestie.

6. Für Bestien gelten selbst­ver­ständlich keine Grund‑, Bürger- und Men­schen­rechte. Mit solchen Krea­turen kann man machen, was man will. Vor allem muss man sie streng zen­sieren und ihnen die digi­talen Stimm­bänder her­aus­ope­rieren. Egal was man mit ihnen anstellt, man bleibt immer ein anstän­diger Mensch, der für das Gute kämpft. Bei diesem Kampf müssen eben manchmal dras­tische, brutale, auch böse Dinge getan werden, die aber nicht wirklich böse sind, sondern nur auf den ersten Blick so scheinen. In Wahrheit sind sie gut, weil sie sich ja gegen die Bösen richten.

7. Vor allem darf man lügen und heu­cheln, bis sich die Balken biegen, ja das muss man sogar. Es ist ja für das Gute, sprich gegen die Bösen. Wer böse ist, bestimmen die Guten. Und sonst niemand! Wer die Guten sind, bedarf keiner Erläu­terung. Die Guten sind die Guten. Schluss, Punkt, aus.

8. Genau genommen gibt es auch keine Men­schen, denn das würde alle Nicht­men­schen dis­kri­mi­nieren. Eigentlich gibt es gar nichts, denn die Existenz eines Sei­enden würde jeg­liches Nicht­seiende aus­grenzen, mithin dieses diskriminieren.

9. Alles bisher Gesagte ist nichtig, denn es würde das Gegenteil des Gesagten diskriminieren.

10. Es gibt gar kein Gegenteil. Allein der Gedanke, dass es so etwas wie ein Gegenteil geben könnte, stellt bereits eine Spaltung und somit eine Dis­kri­mi­nierung der einen Seite dar, wenn nicht sogar beider!

Epilog

Heiko Maas ist ein vor­züg­licher Bun­des­jus­tiz­mi­nister und lupen­reiner Demokrat. Und Angela Merkel ist eine völlig selbstlose Frau, der es nicht um brutale und skru­pellose Macht­po­litik geht, sondern aus­schließlich um das Wohl des eigenen Volkes, dem sie – ganz ihrem Amtseid ein­gedenk – hin­ge­bungsvoll Tag und Nacht dient. Beide sind grund­ehr­liche, auf­richtige, zutiefst anständige Menschen.

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Bild: Pixabay, CC0 Public Domain

Dieser Artikel erschien zuerst hier:  https://juergenfritzphil.wordpress.com/2017/08/10/es-gibt-keine-islamisierung/