Macht­spiele an der Waterkant mit Zeichen für Berlin

Die Sozen sind fuchs­teu­felswild und wollen der Ex-Grünen Twesten im hohen Norden am liebsten ans Leder, weil sie die grün-rote Koalition hat platzen lassen. Die Genossen stehen inzwi­schen mit dem Rücken zur Wand. Bei ihrem schäu­menden Gebaren gegenüber der CDU ist auch eine große Koalition im Bund ab Sep­tember mehr als fraglich. Es geht um die Causa Elke Twesten, eine grüne Abweich­lerin, die jetzt  zur CDU überwechselte.

Und die Sozen argu­men­tieren, der Wäh­ler­wille sei miss­achtet worden. Liebe Leute, dieser Wäh­ler­wille ist nicht in Stein gemeißelt und unter­liegt Ände­rungen. Wenn die Regierung gegen das Volk agiert, ist die Regierung eben dran. Es glaubt doch kein ernst­zu­neh­mender Mensch, bei Neu­wahlen würde die SPD als strah­lender Sieger her­vor­gehen, Ihr hoff­nungs­losen Träumer.

Betrachtet man die Leser-Kom­mentare in den Zei­tungen, sieht die Sache schon ganz anders aus. So schreibt einer z.B.: Wer weiß da angeblich, was die Wähler wollen?

“Twestens Wechsel bringt wohl genau die Kon­stel­lation, die die Wähler nicht wollten” heist es in einem Bericht des Focus — das ist doch Blödsinn, die Wähler wün­schen sich endlich mehr Abge­ordnete mit Eiern in der Hose, die sich wirklich einzig ihrem Gewissen ver­pflichtet fühlen und auch so handeln! Bei jeder sich bie­tenden Gele­genheit wird her­um­sal­badert, dass die Abge­ord­neten nur ihrem Gewissen ver­pflichtet seien, aber wehe einer fühlt und handelt dann wirklich so, dann wird er sofort als Abweichler und Ver­räter ver­un­glimpft, wo bitte soll da das demo­kra­tische Ver­halten sein, Stegner, Schulz und all die anderen unde­mo­kra­ti­schen Pöbler?“

Da spricht einmal mehr eine Stimme aus dem Volk und empört sich nicht über den angeb­lichen Verrat der Abge­ord­neten, worin die SPD ja Meister ist, sondern über die SPD.
(Lesen Sie dazu auch Udo Schulzes kos­ten­loses eBook “Volks­ver­räter SPD — Eine Schande für Deutschland)

Das mindert die Chancen, als kleiner Partner in der kom­menden Bun­des­re­gierung zu fun­gieren, noch erheb­licher als vor dem Fall „Twesten“, denn wer will mit einer Partei koalieren, die den poten­ti­ellen Partner des Verrats bezichtigt.

Das ist inzwi­schen das traurige Credo der SPD: „Wir bestimmen, was Demo­kratie ist und wer da nicht mit­macht, ist unser Feind.“

Da haben sie sich aber gründlich ver­rechnet, die Genossen – und stehen am Ende mit dem Rücken zur Wand.

 

Bild: Die Flagge von Jamaica — auch die Farben der der neuen Koalition nach der Bundestagswahl?