Nord­korea vs. USA: Saure-Gurken-Zeit oder her­auf­zie­hender Dritter Weltkrieg?

Zwi­schen­durch schien es, als habe sich der ganze Rummel um Nord­korea beruhigt. Viele winkten ab: „Der irre Trump und der irre Kim-Jong-Un, die haben doch beide nicht alle der Reihe nach!“.

Mag sein, aber ist das Schisshase-Spiel zwi­schen dem Giganten USA und dem selt­samen Land zwi­schen China und Süd­korea und einer 30-Kilo­me­ter­grenze nach Russland, wirklich nur als über­zo­genes “Auf-die-Brust-trommeln” zu werten? Kann Kim-Jong-Un wirklich so ver­rückt sein, sein Land dem Untergang im ato­maren Inferno zu übergeben?

Gestern, am 10. August, ließ das Pen­tagon die Welt wissen, man arbeite daran, mehrere Prä­ven­tiv­schläge gegen nord­ko­rea­nische, mili­tä­rische Objekte aus­zu­führen. Dazu wolle man stra­te­gische Bomber vom Typ B‑1B ein­setzen, teilte der US-ame­ri­ka­nische Sender NBC unter Berufung auf hoch­rangige US-Militärs mit. Mehr als 20 nord­ko­rea­nische Objekte habe man für diese Prä­ven­tiv­schläge ins Auge gefasst, dar­unter vor­rangig Rake­ten­ab­schuss­basen. Pen­tagon-Chef James Mattis sprach sogar davon, dass eine Fort­führung des nord­ko­rea­ni­schen Atom­pro­gramms den „Untergang des Volkes“ zur Folge haben werde. US-Prä­sident Trump ließ eine alt­tes­ta­men­ta­rische „Zorn-und-Feuer-Rede“ dazu los, die Nord­korea damit beant­wortete, dass man nun einen Prä­ven­tiv­schlag gegen den US-Stütz­punkt auf Guam vor­be­reite und drohte sei­ner­seits mit „his­to­ri­schem Feuer“. Die Insel Guam ist eine Art unver­senk­barer Flug­zeug­träger und mili­tä­risch wich­tiger Faktor für die USA. Von hier aus starten ständig Bom­berjets zu Flügen über die gesamte korea­nische Halbinsel.

Die Reak­tionen von China und Russland, beides mili­tä­rische Schwer­ge­wichte, die nicht für hys­te­rische Reak­tionen bekannt sind, zeigen: Man nimmt das Geplärr aus Nord­korea und Washington offenbar ernst. Der aus­tra­lische Jour­nalist Malcolm Davis kom­men­tiert die über­ra­schend ange­setzte, große Mili­tär­übung mit Kriegs­schiffen und Kampfjets vor korea­ni­schen Küsten dahin­gehend, dass China sowohl Nord- und Süd­korea, aber auch vor allem den USA damit signa­li­siere, dass sie sich mili­tä­risch ein­schalten werden, sollte es in der Region zu heißen, mili­tä­ri­schen Kon­flikten kommen.

Die South China Morning Post berichtete, dass die Chi­ne­sische Marine unter Führung des Chefs der Marine, Shen Jinlong, 10 ver­schie­den­artige Mili­tär­übungen und Dut­zende von scharfen Missile-Abschüssen innerhalb von 4 Tagen vor der Korea­ni­schen Halb­insel absol­vieren werde.
In den am Dienstag dieser Wochen endenden Übungen wurden Angriffs- und Ver­tei­di­gungs­ma­növer durch­ge­führt, U‑Boote, Luft­un­ter­stützung und die Küs­ten­wache waren eingebunden.

Collin Koh, ein Experte für maritime Sicherheit an der Tech­ni­schen Uni­ver­sität Nanyang in Sin­gapur, wertete die Woche mit den unter­schied­lichen Wehr­übungen als Bot­schaft an mehrere Spieler. Die ver­schie­denen Betei­ligten an einem dro­henden Kon­flikt, ein­schließlich Nord­korea und den USA, sollten abge­schreckt werden. Seiner Meinung nach war es die Absicht der chi­ne­si­schen Übungen, einen echten, scharfen Schieß­krieg zu verhindern.

Auch die Russen nehmen den – bisher ver­balen – Schlag­ab­tausch an ihren öst­lichsten Gestaden ernst. Die Flug­abwehr ist dort in höchste Alarm­be­reit­schaft ver­setzt worden, zusätzlich auch die Luft­waffe und die Welt­raum­kräfte, wie Viktor Oserow, Ex-Chef des Ver­tei­di­gungs- und Sicher­heits­aus­schusses des Rus­si­schen Föde­ra­ti­ons­rates mitteilte.

Was wirklich von Kim Jong Un zu erwarten sein könnte, bleibt unklar. Im äußersten Fall soll Nord­korea über 15 Atom­waffen ver­fügen, während die USA mit 6.800 auf­warten können. Im Gegensatz zu Nord­korea haben die USA aber schon Atom­waffen ein­ge­setzt, und zwar über zwei dicht­be­sie­delten Groß­städten, was zu ent­setz­lichen Opfer­zahlen, Leid und Tod geführt hat: Hiro­shima und Nagasaki. Ein Ver­gleich zwi­schen den USA und Nord­korea, was Krieg, Ein­märsche, krie­ge­rische Hand­lungen, Bom­ben­terror, Putsche, bezahlte Revo­lu­tionen, Sabotage, insze­nierte Bür­ger­kriege und der­gleichen mehr angeht, führt unan­ge­fochten die USA an: