In Berlin waren im letzten Jahr laut Kriminalstatistik 45 Prozent aller Tatverdächtigen Ausländer. Bei den Taschendiebstählen waren sogar 91 Prozent der Tatverdächtigen ohne deutschen Pass, beim Handel mit Heroin waren es 85 Prozent.
(Von Joseph Braun)
Letztes Jahr hatten in Berlin 66.275 Tatverdächtige eine ausländische Staatsangehörigkeit. Das entspricht knapp 45 Prozent aller Menschen, die hier einer Straftat verdächtigt wurden. Noch ein Jahr zuvor waren nur 40 Prozent der Tatverdächtigen Ausländer.
Die Zahl der tatverdächtigen Ausländer stieg im letzten Jahr um mehr als zehn Prozent von 60.125 Personen auf 66.275 Personen. In den Jahren 2007 bis 2014 hatte es in Berlin im Schnitt nur etwa 45.000 ausländische Tatverdächtige gegeben.
Das geht aus der Langfassung der Kriminalstatistik der Berliner Polizei für das Jahr 2016 hervor, die am kommenden Montag im Innenausschuss diskutiert werden soll und die der Berliner Morgenpost bereits vorliegt. Die Kurzfassung war bereits im März veröffentlicht worden.
Wenn man Verstöße gegen das Ausländer- und Asylrecht herausrechnet und nur jene Ausländer zählt, die in Berlin gemeldet sind, so kommt man zum Ergebnis, dass Ausländer gerade einmal doppelt so häufig Tatverdächtige sind wie Menschen mit deutschem Pass.
91 Prozent der Taschendiebe sind laut Kriminalstatistik Ausländer
Doch in die Gruppe der nichtdeutschen Tatverdächtigen fallen auch Touristen und osteuropäische Banden, die sich auf Taschendiebstahl oder Einbrüche spezialisiert haben. Daher sind mehr als neun von zehn tatverdächtigen Taschendieben Ausländer.
- Taschendiebstahl, 1.595 Tatverdächtige (davon 90,7 Prozent Ausländer)
- Unerlaubter Handel mit Heroin, 276 Tatverdächtige (84,9 Prozent Ausländer)
- Schwerer Diebstahl von Kraftwagen, 402 Tatverdächtige (79,60 Prozent Ausländer)
- Schwerer Diebstahl an/aus Kraftwagen, 380 Tatverdächtige (73,10 Prozent Ausländer)
- Unerlaubter Handel mit Cannabis, 880 Tatverdächtige (62,5 Prozent Ausländer)
- Überweisungsbetrug, 337 Tatverdächtige (58,90 Prozent Ausländer)
- Geld- und Wertzeichenfälschung, 119 Tatverdächtige (58,30 Prozent Ausländer)
- Geldwäsche, 1,62 Tatverdächtige (54,90 Prozent Ausländer)
- Ladendiebstahl, 11.327 Tatverdächtige (54,30 Prozent Ausländer)
- Hehlerei, 592 Tatverdächtige (53,90 Prozent Ausländer)
- Schwerer Diebstahl aus Wohnungen, 362 Tatverdächtige (52,2 Prozent Ausländer)
Unter den ausländischen Tatverdächtigen sind auch Zuwanderer. Auch hier hat die Zahl der Straftaten deutlich zugenommen. Dies liegt auch daran, dass die große Migrationswelle erst in der zweiten Jahreshälfte 2015 eingesetzt hatte.
Im letzten Jahr begingen Zuwanderer 17.180 Straftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße), im Jahr 2015 waren es nur 13.714 Straftaten gewesen. Die Zahl der von Zuwanderern begangenen Morde stieg von sieben auf zehn. Davon waren laut Polizei aber nur zwei vollendet.
Die Zahl der von Zuwanderern begangenen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung hat sich von 72 im Jahr 2015 auf 141 Taten im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Auch die Zahl der Körperverletzungen stieg deutlich von 1.335 auf 2.599.
- Mord und Totschlag, 10 Taten
- Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, 141 Taten
- Einfache und schwere Körperverletzung, 2.599 Taten
- Diebstahl insgesamt, 6.100 Taten
- Vermögens- und Fälschungsdelikte, 3.620 Taten
Zu den Vermögens- und Fälschungsdelikten zählt die Polizei auch Fälle von Beförderungserschleichung. Ladendiebstähle machten im letzten Jahr 24,6 Prozent aller durch Zuwanderer begangenen Straftaten aus.