Es wäre ein Paukenschlag, wenn sich diese Nachricht bewahrheiten würde. Laut Informationen der Nachrichtenagentur AFP hat Horst Seehofer am heutigen morgen im internen Kreis der CSU eine Fraktionsgemeinschaft mit ihrer Schwesterpartei CDU zur Debatte freigegeben. Die AFP beruft sich dabei auf informierte Kreise aus dem inneren Zirkel der CSU.
Horst Seehofer hatte mit seiner Partei bei dieser Bundestagswahl das schlechteste Ergebnis überhaupt erzielt. Nicht nur deshalb steht Seehofer in der eigenen Partei unter enormen Druck, auch schon in der letzten Legislaturperiode hat man ihm aus den eigenen Reihen immer wieder ein mangelndes Durchsetzungsvermögen gegenüber der Kanzlerin vorgeworfen. Diese hatte Seehofers Forderung zur Einrichtung einer Flüchtlings-Obergrenze immer weider ohne Debatte abgetan und ihn auch bei anderen Themen unsanft auflaufen lassen. So warf man Seehofer aus den eigenen Reihen bereits wörtlich vor, er wäre zu Merkels “zahmen Bettvorleger” mutiert und würde dabei klare konservative und christliche Ziele der Partei verraten und die CSU vor allem in Bayern massiv schwächen und das vor den Landtagswahlen im nächsten Jahr.
Der bayerische Finanzminister Markus Söder sagt dazu am Montag in München: “Das Wahlergebnis gestern hat Deutschland verändert und ein Stück weit auch Bayern und die CSU”, die CSU stehe somit vor einer “epochalen Herausforderung”, gerade wegen des Erstarkens der AfD. “Wir müssen jetzt sehr aufpassen, dass die AfD nicht das wird, was die Linkspartei für die SPD ist: eine dauerhafte strukturelle Veränderung der Parteienlandschaft”, so der CSU-Politiker.
Ob Seehofer dies herben Verluste seiner Partei bei der Bundestagswahl selber überleben wird, steht noch in den Sternen. In der CSU mangelt es, im Gegensatz zur CDU, nicht an fähigen und willigen Nachfolgern für den Parteichef. Er selber sagte dazu heute er wolle die Partei weiterhin führen „Wenn jemand das anders will, dann soll er es sagen“, so Seehofer. Er kündigte ebenfall harte Koalitionsverhandlungen, auch mit der CDU an: „Für uns geht es vor allem um einen klaren Kurs Mitte-Rechts für die Zukunft“ und weiter „Wir werden bestehen auf den Dingen, die wir der Bevölkerung versprochen haben in unserem Bayernplan.“ Dazu gehört auch eine Obergrenze für Flüchtlinge.
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