Offen gestanden, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass, hätte „das Establishment“ geahnt, was die Erfindung „Internet“ an Möglichkeiten für jeden Einzelnen eröffnet, die Sache ganz anders abgelaufen wäre. Bis zum Siegeszug des World Wide Web musste jeder, der bestimmte Dinge, Gedanken, Waren, Dienstleistungen, Systemkritik, Theorien, Meinungen, Nachrichten und Botschaften in die Welt schicken wollte, relativ aufwendig ein Verbreitungsmedium benutzen oder gründen und finanzieren. Vom Flugblatt über eine Zeitung, ein Magazin, ein Buch – bis hin zum Fernsehfilm oder zur Radiosendung, von Stammtischen in der Kneipe über Veranstaltungen, Demos oder hallenfüllenden Kundgebungen – es war viel Aufwand, kostete Geld und konnte, wenn sich trotz aller Investitionen kein Erfolg zeigte, auch ruinös sein. Das Internet dagegen bietet für jeden, der Zugang hat die Möglichkeit, sich und sein Anliegen zu verbreiten. Er kann Millionen erreichen, ohne große Investitionen. Und damit hat sich „Das System“ etwas eingehandelt, das es kaum wieder loswird.
Das Establishment aus Politik und Industrie reagiert auf unliebsame Strömungen auf eigene Art. Zum Beispiel mit Shadowbans, Hate-Speech-Abstrafung, Zensur, Internet-Trollen auf einzelne Blogger oder Seiten. Schwieriger wird es bei ganzen Strömungen, bei denen es nichts nützt, Einzelne herauszupicken. Hier kommt nicht die Sniper-Methode in Betracht, sondern breitflächiges Bombardement. Und damit es nicht offen nach nordkoreanischer Zensur aussieht, als Psyop.
Dazu geeignet sind Internet-Trolle, die in Foren Stimmung machen oder ganze Foren durch bewusst unmögliche Posts, wie Antisemitisches, Rassistisches, Neonazigeblöke zu sprengen. Oder gut durchorchestrierte Rufmordkampagnen zu etablieren, die eine ganze Denkrichtung desavouieren.
Eine der ersten Kampagnen dieser Art war die Erfindung des Wortes „Conspiracy Theory“ (Verschwörungstheorie) im Nachgang zur Ermordung des charismatischen US-Präsidenten John F. Kennedy. Nachdem in der Öffentlichkeit immer lauter Zweifel an der offiziellen Darstellung des Attentats durch die Warren-Kommission laut wurden und etliche Bücher, die sich mit den bekannten Fakten auseinandersetzten und ebenfalls, sauber begründet, Zweifel an der Regierungsversion anmeldeten, fürchtete Langley nicht nur ein grundsätzlich aufkommendes Misstrauen der Bürger gegen den Staat, sondern auch einen schmerzhaften Verlust des Ansehens der CIA. Denn einige stichhaltige Indizien wiesen auf eine Mitwirkung der CIA hin.
Die CIA verfasste draufhin eine Handreichung an ihre Leute und an Behörden und andere Offizielle, wie man mit den „Verschwörungstheoretikern“ und ihren „Verschwörungstheorien“ und deren Argumenten umzugehen habe. Diese Handreichung ist unter der Bezeichnung CIA-Document 1035–960 mehrfach im Netz zu finden: cia-1035–960
Eine deutsche Übersetzung des Dokuments ist hier zu finden.
Dieser Begriff ist vom Establishment seither gegen alle Zweifler und Rechercheure benutzt worden. In dem Wort schwingt der Eindruck des lächerlichen, irrationalen Zusammenphantasierens von Zusammenhängen mit. Spinner eben. Der psychotisierende Begriff „Verschwörungstheorie“ wirkt.
Interessanterweise ist es heute Allgemeingut, dass die offiziellen Ergebnisse der Warren-Kommission unwahr sind. In den USA glaubt kaum jemand noch an diese Version. Ähnlich verhält es sich mit den Anschlägen von 9–11.
Das Mittel der Rufmordkampagnen erfreut sich auch heute großer Nachfrage aus interessierten Kreisen. Es gibt einiges an Internetseiten, die sich auf das Beobachten, Unglaubwürdigmachen und Zerstören von Webauftritten, Initiativen, Autoren … schlicht auf alles, was vom Mainstream abweicht, spezialisiert haben. Es gibt verschiedene solcher Gesinnungspranger.
Einer der bekanntesten ist Wikipedia. So lange es um das Liebesleben der tibetanische Wanderameise geht, der Bauweise von Holzrohrflöten im 13 Jahrhundert oder den Aufbau des Samenkorns der westbengalischen Wüstengänseblume ist das alles wunderbar. Sobald es aber irgendwie um Mainstream-inkompatible Themen politischer, weltanschaulicher, historischer oder medizinischer Art geht — oder um Personen, deren Aussagen im Gegensatz zum Mainstream stehen, wird dort massiv gemobbt. Es werden regelrecht böswillige, die Fakten grob verzerrende Beiträge eingestellt. Versucht der Betreffende, sich dagegen zu wehren, hat er keine Chance. Versucht man, die unfairen Einträge zu ändern, wird man gesperrt.
Sehr interessant sind die Verflechtungen zwischen den Denunziationsseiten. Wikipedia als weit bekanntes, im Mainstream weitgehend anerkanntes Nachschlagewerk ist das seriös wirkende Flaggschiff. Von hier aus wird insbesondere ein Blog, den man allgemein überhaupt nicht kennt, aus nicht nachvollziehbaren Gründen ständig zitiert, die „Ruhrbarone“. Über 500 mal bezieht sich Wikipedia im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien und im Mainstream missliebige Meinungen und Strömungen auf diesen Denunziantenblog, kein anderer Blog wird so oft als Quelle benannt. Zum Vergleich: spiegel.de schafft es nur auf über 40 Zitate bei Wikipedia. (Quelle: Google) Ein Check bei Alexa Ranking offenbart, dass die Beliebtheit dieser Seite in auffälligem Missverhältnis zu ihrer Bedeutung bei Wikipedia steht. Offenbar sind auch die mäßigen Zugriffe auf die Seite fast ausschließlich der exzessiven Wikipedia-Zitiererei geschuldet. Dabei führt Wikepedia normalerweise kaum Internetblogs als Quelle an. Laut den strengen Regeln gilt „Relevanz“ als Kriterium. Wie kommt es dann, dass ein unbedeutender Blog wie die Ruhrbarone unerreichte 500 mal bei Wikipedia zitiert wird?
Der Grund ist die personelle Verflechtung zwischen Wikipedia, den Ruhrbaronen und der berüchtigten Netzseite „Psiram“. An zwei Namen machen Rechercheure die Vernetzung des Mobbing-Netzwerkes fest: Stefan Laurin und Sebastian Bartoschek. Die Webseite „antipsiram“ nennt die beiden Herren Chef-Denunzianten, und zeigt in einem Beitrag die enge Verbindung zwischen den verschiedenen Seiten des Mobbing und Hetz-Netzwerkes auf.
So zitiert Psiram seinerseits schon wieder die Ruhrbarone über 6000 mal als Quelle. Das Zitier-Pingpong-Spiel verschafft den Seiten untereinander Zugriffe und Google-Präsenz und führt nichts Böses ahnende Leute, die einfach nach jemandem Bestimmten surfen wollen, immer innerhalb der Verleumdungsseiten im Kreis herum.
Die Taktik der Hetzblogs besteht darin, dass die ausgeguckte Zielperson erst einmal auf diversen Blogs wie Ruhrbarone und anderen angegliederten Skeptikerblogs angegriffen wird. Dann erscheinen die Einträge auf Wikipedia, wo sie jeden aussperren, der versucht, den Eintrag richtigzustellen. Dann kommt die hemmungslose Hetze mit faustdicken Lügen auf Psiram, und Wikipedia zitiert anschließend auch Psiram als Belegstellen. Das ganze möglichst noch mit Vorwürfen wie „rechts“, „Antisemitismus“, „Esoterik“ oder gar „brauner Esoterik“ oder „Verschwörungstheorie“ gewürzt, et voilá, die Verleumdungssuppe ist serviert. Das Opfer ist umzingelt und kann nicht mehr heraus. Psiram arbeitet anonym und kann nicht belangt werden, und Wikipedia sperrt die bösartigen Einträge gegen jede Korrektur.
https://www.youtube.com/watch?v=wHfiCX_YdgA
Ein weiterer Wikipedia-Benutzer ist „jmb1982“ , den die Seite antipsiram mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Herrn Jens M. Bolm identifiziert hat. Herr Bolm betreibt den JMB-Verlag, der die Bücher von Herrn Sebastian Bartoschek verlegt. Herr Bolm hat auch die Wikipedia-Seite über seinen eigenen Verlag erstellt. Über die ganzen Verflechtungen untereinander ist ein lesenswerter Beitrag entstanden.
Die Sache ist schlau eingefädelt. Antipsiram und der zweiten anti-Psiram-Seite „psiram.us“ zufolge, ist Herr Laurin nicht nur fleißiger Schreiber auf der Seite „Psiram“ sondern gleichzeitig auch auf Wikipedia. Die beiden Allroundverleumder Laurin und Bartoschek sollen hochrangige Wikipedia-Administratoren sein. Während die Seite Ruhrbarone sich noch halbwegs bemüht, ihre Rufmordkampagnen zwischen tendenziösen Artikeln einzubetten, ist Psiram ein hemmungslos verleumderischer Internetpranger im Gewand eines Nachschlagewerkes. Praktisch jeder, der dort sich selbst oder jemanden findet, den er recht gut persönlich kennt, ist bestürzt, wie gotterbärmlich schlecht dort recherchiert oder sogar schlichtweg gelogen wird.
So steht – nur als Beispiel – in meinem Eintrag, ich hätte verbreitet, der Copilot der in Frankreich in einen Berg geraste German-Wings Maschine sei tot im Kofferraum seines Wagens gefunden worden. Wer meinen damaligen Beitrag liest sieht, genau das Gegenteil ist der Fall. Aber so arbeitet Psiram durchgehend. Gut, mich hat das eher amüsiert, weil zu dem Zeitpunkt schon allgemein bekannt war, dass Psiram, damals Esowatch, eine böswillige Verleumdungsseite ist. Im Gegenteil, da sich Psiram die Mühe nur bei den Leuten gibt, die eine gewisse Relevanz haben, betrachten die meisten das dementsprechend als Ritterschlag. Kleine Anekdote: Um auch in die Ehre der Adelung durch Psiram zu kommen, machte sich Rico Albrecht von der Wissensmanufaktur schon vor Jahren den Spaß, eine Aufnahme in das Verzeichnis förmlich zu beantragen, was aber bis heute nicht erhört wurde.
So gesehen ist Psiram eine kompakte Zusammenstellung und ein praktisches Nachschlagewerk, wenn man gute, alternative Webseiten sucht, komplementärmedizinische Therapien oder interessante Leute. Je giftiger und böser der Eintrag, umso besser.
Wenn also Psiram nicht auf einen Antrag auf Eintragung reagiert, sollte man erst einmal versuchen mit Kritik an Schulmedizin Aufmerksamkeit zu erzeugen. Springen sie darauf nicht an, propagiert man am besten Homöopathie oder — noch besser: Spirituelles Heilen. Hilft alles nichts, rät die Seite Antipsiram zur Impfkritik. Das hilft aber auch nicht immer, wie wir schon feststellen mussten. Auch das Thema 9–11 zieht nicht mehr wirklich bei Psiram. Atomkraftgegner soll schon wirkungsvoller sein, und neuerdings auch zu Russland-freundliche Haltung. Hier gibt es gute Tipps, wie man relativ sicher in das „who is who“ der Alternativen aufgenommen wird.
Heute nehmen das die Allermeisten, die in dem Internetpranger mit einem eigenen Eintrag versehen werden, mit Humor. In seinen Anfängen hatte diese Verleumdungsplattform aber durchaus Wirkung. Den Journalisten Claus Fritzsche hetzte das Portal in den Freitod. Der freiberufliche Texter und Internet-Journalist wurde regelrecht gejagt, unmöglich gemacht und wirtschaftlich vernichtet, bis er am Ende hochverschuldet, nicht nur mundtot, sondern ganz tot war. Grund: Er verbreitete gut recherchierte und ausgewogene, gut geschriebene Beiträge über Homöopathie und Komplementärmedizin. Gerade weil seine Beiträge beachtet wurden, geriet er in das Fadenkreuz derer, denen das nicht passte. Fritzsche wurde nicht nur als Quacksalber, Scharlatan und Pseudowissenschaftler unmöglich gemacht, sondern auch als Betrüger und Verbrecher gebrandmarkt, der aus purer Verantwortungslosigkeit die Gesundheit von Menschen gefährde. Claus Fritzsche wurde über Jahre hin gnadenlos gejagt, bis der Tod ihm als Erlösung von der Hetzjagd durch Esowatch/Psiram blieb.
Mit welchen Charakteren man es hier zu tun hat, kann man aus den Reaktionen auf Claus Fritzsches Selbstmord ersehen. Statt wenigstens betroffen über das schreckliche Ergebnis ihrer Hetzjagd still zu schweigen, wird auf den „Ruhrbaronen“ noch über den Toten zynisch gehetzt und nachgetreten. Martin Kaysh, ein langjähriger Schreiber bei den Ruhrbaronen, fragte zur Methode des Selbstmordes: „Er hat das aber nicht mit Globuli gemacht?“ und bekam als Antwort vom „Heulpraktiker“: „Doch! Er hat es mit Globuli getan! Er hat sich mit einer Platzpatrone erschossen!“
Verfasser des Beitrages sind – wer hätte es gedacht — Stefan Laurin und Sebastian Bartoschek.
Es erübrigt sich jeder weitere Kommentar.
Psiram betreibt seine Hetze natürlich anonym. Laut Wikipedia ist das so, weil die tapferen Verleumder sich bedroht fühlen: „Die Autoren schreiben pseudonym, die Betreiber der Website sind nicht öffentlich bekannt. Das anonyme Auftreten dient laut Psiram dem Schutz der Autoren vor möglichen Belästigungen.“
Die Autoren der Psiram Seite möchten also nicht belästigt werden, sondern ihrerseits im Schutz der Anonymität andere belästigen und deren Ruf und Existenz vernichten, ohne gestört zu werden oder sich gar vor Gericht für ihre Schmutzkampagnen und Rufmorde verantworten zu müssen. Die Betroffenen haben also keine Chance, sich gegen die Hetze zu wehren, währenddessen Psiram alle persönlichen Daten, einschließlich Adresse und Telefonnummer ihrer Zielpersonen ins Netz stellt.
Langsam, aber sicher wird das anonyme Netzwerk jedoch sichtbar und fassbar. Die Seite Psiram musste schon mehrfach umziehen, wenn der hostende Server entdeckt worden war und der Host mit den Vorwürfen der kriminellen Machenschaften konfrontiert wurde. So lag die Seite bis 2015 in Panama bei Cyber Cast International, S.A., dann in Bukarest in einer Cloud von Voxility SRL, später wurde sie auf Island ausgemacht. Die Zeit für Psiram und Konsorten läuft langsam ab. Auch, wenn es den meisten ihrer Opfer heute mittlerweile wurscht ist, was die Herrschaften sich zusammendichten, sie werden sicher von Geschädigten zur Verantwortung gezogen werden. Es ist nur eine Frage der Zeit.