Ursula von der Leyen Image Courtesy: Mueller / MSC, Licensed under the Creative Commons Attribution 3.0 Germany | Wikimedia Commons

Merkel und von der Leyen zer­stören die Bundeswehr

Die Bun­deswehr ist kaputt. Die Ver­ant­wortung tragen Angela Merkel und ihre kom­plett unfähige Verteidigungsministerin.
(Von Dr. Rainer Zitelmann)
Einigkeit besteht inzwi­schen unter Experten darüber, dass die Bun­deswehr nicht mehr ein­satz­fähig ist und im Ernstfall unfähig wäre, das Land zu ver­tei­digen. Man kann es auch anders sagen: Die Bun­deswehr ist kaputt. Hier nur einige Beispiele:
Kampf­panzer Leopard 2: Nur 99 von 244 Panzern sind einsatzfähig
Schüt­zen­panzer Marder: Von 388 Panzern sind 222 einsatzfähig
Hee­res­kampf­hub­schrauber Tiger: 12 von 27 Tigern sind ein­satz­bereit; 2017 stürzte ein Hub­schrauber in Mali ab, Ursache offi­ziell weiter ungeklärt
Mitt­lerer Trans­port­hub­schrauber NH 90: Bestand: 9 von 48 einsatzbereit
Sturm­gewehr G36: Bestand: 120.000 Stück; Tref­f­un­si­cher­heiten beim Einsatz in Afghanistan
Die Liste wird täglich länger. Für den Einsatz der Bun­deswehr 2019 bei der schnellen Ein­greif­truppe der Nato fehlen der Truppe nicht nur Panzer, sondern auch Schutz­westen, Win­ter­be­kleidung und
Zelte. Das geht laut einem Bericht der “Rhei­ni­schen Post” aus einem Papier des Hee­res­kom­mandos hervor.
Von der Leyen redet sich raus
Ver­tei­di­gungs­mi­nis­terin von der Leyen redet sich damit heraus, all dies sei nicht ihre Schuld, sondern in den Jahren zuvor sei die Bun­deswehr bereits kaputt gespart worden. Ja, sie ist nicht alleine Schuld. Schuld trägt letztlich Angela Merkel, Schuld tragen CDU/CSU und SPD, die über Jahre hinweg die Bun­deswehr haben ver­rotten lassen.
Aber was hat von der Leyen getan? Worauf hat sie sich kon­zen­triert? Was waren ihre Prioritäten?
1. Eine ihrer ersten Initia­tiven, nachdem sie das Amt über­nommen hatte, war, die Kin­der­be­treuung zu ver­bessern, Tages­mütter zu enga­gieren und die Zimmer schöner zu machen. Dafür sollten 100 Mio. Euro aus­ge­geben werden.
2. In dem von ihr vor­ge­stellten Weißbuch erklärte sie, welche Auf­gaben aus ihrer Sicht besonders wichtig seien: In der Bun­deswehr sollten Vielfalt und Chan­cen­ge­rech­tigkeit mit “Diversity Management” und “inter­kul­tu­reller Kom­petenz und Mehr­spra­chigkeit” wichtig werden, um Frauen, Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund und solche mit anderer sexu­eller Ori­en­tierung, aber auch ältere Men­schen, solche mit unter­schied­lichen Reli­gionen oder mit Behin­de­rungen mit ein­zu­be­ziehen. Diesem Thema wurde hohe Prio­rität ein­ge­räumt, von der Leyen initi­ierte eigens Seminare in der Truppe zum “Umgang mit sexu­eller Iden­tität und Ori­en­tierung in der Bundeswehr”.
3. Richtig enga­giert war von der Leyen, als es um die „Säu­berung“ der Bun­deswehr von allem ging, was irgendwie ver­dächtig erschien. Und ver­dächtig war vieles – so etwa ein Foto in einer Kaserne des ehe­ma­ligen Bun­des­kanzlers und Ver­tei­di­gungs­mi­nisters Helmut Schmidt in Wehr­machts­uniform, das auf Weisung von der Leyens abge­hängt werden musste.
Von der Leyen hat die Prio­ri­täten völlig falsch gesetzt und gibt jetzt die Schuld am kata­stro­phalen Zustand der Bun­deswehr ihren Vorgängern.
Staat­licher Offen­ba­rungseid – Merkels Verantwortung
Was mich wundert: Merkel wird zwar vehement – und zu Recht – für ihre „Flücht­lings­po­litik“ kri­ti­siert. Aber eigentlich müsste sie schon allein deshalb zurück­treten, weil in ihrer Amtszeit die Bun­deswehr ver­rottet ist. Die wich­tigste Aufgabe eines Staates ist es, die innere und äußere Sicherheit zu gewähr­leisten – und genau dabei hat Merkel versagt.
Ich bin kein Fan von Norbert Röttgen, aber wo er Recht hat, hat er Recht: Der Aus­rüs­tungs­stand der Bun­deswehr wegen der vielen aus­ge­fal­lenen Waf­fen­systeme sei ein „Skandal“ und ein „staat­licher Offen­ba­rungseid“, sagte Röttgen, Chef des Aus­wär­tigen Aus­schusses im Deut­schen Bun­destag, der „Stutt­garter Zeitung“. Die Bun­des­re­gierung habe es zudem in fun­da­men­taler Weise ver­säumt, auf die sehr viel gefähr­li­chere Sicher­heitslage der Bun­des­re­publik auch nur ansatz­weise zu reagieren. Dieses Ver­säumnis sei „mehr als grob fahr­lässig“, so Röttgen. Was er nicht dazu sagt ist, wer die Ver­ant­wortung dafür trägt, nämlich die Bundeskanzlerin.
Der Zustand der Bun­deswehr gehört mit zur kata­stro­phalen Bilanz der Ära Merkel: Geld wurde in ihrer Amtzeit aus­ge­geben wie noch nie – aber aus­schließlich für soziale Wohl­taten aus dem SPD-Pro­gramm. Merkel klagte, man könne sich nicht mehr auf die USA als Bünd­nis­partner ver­lassen und müsse daher das Schicksal in die eigene Hand nehmen. Gleich­zeitig weigert sie sich seit zwölf Jahren beharrlich, das im Rahmen der Nato ver­ein­barte Ziel ein­zu­halten, zwei Prozent des Brut­to­in­lands­pro­duktes für Ver­tei­digung auszugeben.
Während Merkel Sonn­tags­reden von „euro­päi­scher Ver­ant­wortung“ hält, handeln inzwi­schen viele Nato-Mit­glieder. Nach jüngsten Pro­gnosen werden bis 2024 min­destens 15 Alli­ierte jährlich zwei Prozent ihres BIP oder mehr für Rüstung und Militär aus­geben, so Nato-Gene­ral­se­kretär Jens Stol­tenberg. Bereits in diesem Jahr werde mit acht Länder gerechnet, die den Zielwert erfüllen. 2014 waren es erst drei Länder. Deutschland, dessen marode Armee es am drin­gendsten nötig hätte, gehört nicht zu den Staaten, die die Selbst­ver­pflichtung ein­halten werden. Eine Parole der linken Frie­dens­be­wegung lautete: „Frieden schaffen, ohne Waffen“. Merkel ist kurz davor, auch dieses Ziel zu erreichen.
 


Dr. Rainer Zitelmann für TheEuropean.de